Homosexualität im Profifussball

Euathlus

Lt. Commander
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Hallo,

ich schreibe für das Fach 'Gesellschaftslehre' eine Ausarbeitung zu dem Thema "Homosexualität im Profifußball" und wollte dazu eure Meinung wissen.
Obwohl Homosexualität in unserer Gesellschaft zum großen Teil akzeptiert und toleriert wird, scheint es im Profisport immer noch eine gewisse Hemmschwelle für die Akteure zu geben, vor allem im Profi-Fußball.

1. Ich möchte gerne von euch wissen, welche Gründe ein Gegner haben könnte, evtl. kennt ihr jemanden oder seid selber betroffen? Es wäre toll, wenn ihr zwischen Männer- und Frauenfußball differenzieren könntet.

2. Wie wäre es für euch, wenn ihr wüsstet, dass einer eurer Mitspieler homosexuell wäre?

Es geht mir nicht darum Gegner und deren Gründe schlecht zu machen, sondern Informationen zu sammeln, die dann in meiner Ausarbeitung verarbeitet werden sollen.

Ich hoffe auf eure rege Teilnahme. Danke
 
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Ich habe noch nie von einem Spieler in der Bundesliga gehöhrt der sich geoutet hätte. Für mich würde das nichts ändern, als Zuschauer, aber als Mitspieler wäre einem da nicht etwas mulmig? Könnte ich für mich nicht vorstellen (habe einig homosexuelle Freunde sowohll Männlein als auch Weiblein). Aber wenn ich ein Spieler wäre.... Kommt halt darauf an, wie lange man sich kennt. Dann ändert sich da sicher nix. Und wenn man nicht wirklich homophob ist, dann sollte es für den normalen "Gegner" auch kein Problem sein. Denen geht es doch um spielen, die haben andere gedanken während des Spiels.
Sicher hat der homoseyuelle Spieler Angst sich zu outen, sieht man ja in Amerika, da haben eine geoutete Spieler keinen Job mehr (komisch ein Referee (NBa) hat seinen job noch), da sie nicht angestellt werden. Ich kann da was falsch verstehen, aber ich glaube solche Ängste könnten Spieler bei uns auch haben. Das ändert ja einiges in der Mannschaft. wenn der Trainer nicht hinter dem spieler steht und ihm hilft und den anderen Spielern sagt, dass sie ja immer noch ein team sind, etc. kann das ja auch schlecht für die Team-Chemie sein. Ich glaube, dass hindert einige homosexuelle Spieler daran sich zu outen.
Was ich auch glaube, was kritisch ist, ist dass die Fans/Gegner-Fans einen beleidgen und ausbuhen. Das hat sicher auch auswirkungen.

Für mich wäre es egal. Sollange ich nicht von ihm angeflirtet werde -so als Scherz (also ziemlich übertrieben), würde ich dass sicher noch witzig finden- wir sind ein team und vorher hat es ja auch geklappt in der Dusche und im umkleideraum, jeder Mann hat nen Schlongdong ob er homeosexuell oder Hetero ist ist mir ziemlich egal. Ich glaube auch, dass ich mich für diesen Mitspieler einsetzten würde, da wenn er vorher seine Homosexualität unterdrückt/versteckt hat, dann wird sich das auch sicher auf sein Spiel auswirken, und wenn er sich geoutet hat und den Ballast los ist, dann kann er ja wieder besser spielen und das ist gut für das Team.
Aber ich glaube, dass man besonders im Profi-Fußball (Bundesliga 1&2) so professionell ist, das zu akteptiere, da man ja ein team ist und man sich ja aufeinander verlassen kann/muss. Da ist kein Platz für anfeindungen und Intolleranz. Ich glaube, dass das größte problem wirklich die Fnas seien würden. Nicht die Mit- Gegenspieler. Das sind ja Profis.

Ich hoffe, dass ich dich mit meiner etwas längeren Antworrt nicht verschreckt habe, aber ich fand deine Frage sehr, sehr schön und wüsche dir viel Erfolg mit deiner Ausarbeitung.
mach weiter so :D
 
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Ich glaube, dass Probleme mit Homosexualität im Profifußball ein rein männliches Problem sind. Und wahrscheinlich kann man den Punkt "Profifußball" an der Stelle komplett weglassen.

Homosexualität ist doch im Profifußball schon lange die Normalität. (Siehe).

Wenn man also mal den Querschnitt über den kompletten Profifußball nimmt, stellt man plötzlich fest, dass es gar kein Tabuthema sein kann, weil es ganz offen gelebt und akzeptiert wird. Nur in der "Männerwelt" wird es plötzlich zum Problem. Warum eigentlich?

Meine Theorie(en):
Männer haben kein Problem mit mit Homosexualität an sich, sondern damit, zum Objekt sexueller Begierde von Personen, von denen sie nichts wollen, degradiert zu werden. Dann finden sie sich nämlich plötzlich in der Rolle wieder, wo sie potentiell sexuell belästigt werden könnten und es gar nicht mehr so geil ist, wenn anzügliche Sprüche gerissen werden, unerwünscht Körperkontakt aufgenommen wird oder Bildmaterial von primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen rumgezeigt wird.
Komischerweise alles Dinge, mit denen sie (zum großen Teil) keine Probleme zu haben scheinen, wenn der "Empfänger" nicht sie selbst sind, sondern jemand, von dem sie was wollen. Also in den meisten Fällen eine attraktive Frau.

Im Profifußball treffen noch weitere Faktoren verschärfend aufeinander.
Zum einen gibt es eine strikte Unterteilung nach Geschlecht. Diese kombiniert mit der medialen Dominanz des "Männer-" und des "Profibereichs" führt dazu, dass man ab und an schnell dazu neigt, alle übrigen Bereiche (Amateursport, Frauenfußball etc.) nicht zu berücksichtigen.
Dann ist die Zielgruppe von "Fußball" immernoch mehrheitlich männliche Heten, wodurch andere Teile der Zielgruppe (Frauen, Schwule etc.) gerne mal vergessen werden, weil sie ned genug auffallen.
Deswegen hat jetzt plötzlich "der Profifußball" die Probleme, die eigentlich nur der auffälligste Teil der Zielgruppe des auffälligsten Teils der benannten Sportart hat. Und so wird aus einem Problem, das normalerweise (fast) nur heterosexuelle Männer haben (oder zumindest ein auffallender Teil von ihnen) zu einem Problem des Fußballs.

Ich nehm an, dass das ungefähr deinem Wunsch entspricht, zwischen Männerfußball und Frauenfußball zu differenzieren.

tl;dr-Version:
Die Probleme existieren offensichtlich nur im Männerbereich, da es im Frauenbereich schon lange zur Normalität gehört.
Die Gründe, warum Männer damit ein Problem haben könnten, liegen meiner Vermutung nach darin, dass Männer dazu neigen, das Objekt ihrer Begierde in eine unangenehme Situation zu bringen und sie sich davor ekeln, dass ein homosexueller Mann diese Methode bei ihnen selbst anwenden könnte.
 
edenjung schrieb:
Ich glaube auch, dass ich mich für diesen Mitspieler einsetzten würde, da wenn er vorher seine Homosexualität unterdrückt/versteckt hat, dann wird sich das auch sicher auf sein Spiel auswirken, und wenn er sich geoutet hat und den Ballast los ist, dann kann er ja wieder besser spielen und das ist gut für das Team.

Ich glaube nicht, dass der Spieler dadurch besser spielt. Auf dem Platz und auch im Verein geht es, wenn er tatsächlich Fussball spielt und nicht an irgendwelchen Promoterminen oder Galaabenden teilnehmen muss, ja auch ausschließlich nur um das Spiel. Seine Sexualität spielt in dem Moment gar keine Rolle - sondern nur seine Fähigkeiten mit dem Ball. Und ich denke, dass das schon sehr befreiend sein kann und als Ventil genutzt werden kann, um seinen Frust über die versperrte Offenheit abzulassen.

Im Grunde ist das Thema sowieso sehr interessant. Die Sexualität eines jeden Menschen geht dem Anderen gar nichts an, und doch möchten wir, dass sich Homosexuelle im Profifussball trauen zu outen. Ich verstehe warum, und ich denke wenn es dann passiert, wird ein bedeutender Schritt in Richtung Toleranz und Akzeptanz von Homosexualität in weiten Teilen der Bevölkerung gewährleistet. Aber letztendlich ist es den Spielern ja selber überlassen, ob sie sich outen wollen oder nicht.
 
Wichtig ist auf'm Platz. Da sollte ja das Ziel sein, mehr Tore zu erzielen als der Gegner. Die Themen Schönheit, Gelfrisuren und Homosexualität sind da während des Spiels/Trainings unwichtig. Diese Dinge kann man der in der Privatzeit Beachtung schenken.

Bevor der Beitrag falsch aufgefasst wird, soll jeder mit der sexuellen Gesinnung so machen, wie er es für richtig hält. Ich kenne auch 3 Leute, wo ich von deren Homosexualität weiß, wo ich vorher nichts nichts wusste. Die verhielten sich auch nicht auffällig.
 
Die sexuelle Orientierung ist für mich unerheblich.

Ich bin insgesamt absolut für Gleichstellung und kann nicht verstehen, wieso es noch Leute gibt, die das problematisch finden.

Ich glaube auch, ohne Einblick in den Profizirkus zu haben, dass das heute im Profifußball kein wirkliches Problem mehr wäre. Im kleinen Verein kommt das garantiert drauf an, mit Sicherheit gibt es Mannschaften, die da noch Vorstellungen von 1500 haben.

Ich bin schockiert, dass es besonders Angst um finanzielle Einbußen ist, die die Leute antreibt. Ein weiteres Zeichen, das die neue Religion "Geld" die gefährlichste von allen ist.

pcw schrieb:
liegen meiner Vermutung nach darin, dass Männer dazu neigen, das Objekt ihrer Begierde in eine unangenehme Situation zu bringen und sie sich davor ekeln, dass ein homosexueller Mann diese Methode bei ihnen selbst anwenden könnte.

Ja? Wäre ich nicht drauf gekommen.

Ich persönlich kann mich da klar machen, meinst du echt, dass das eine Sorge ist? Möglich, es ist ja immer schwierig zu wisen, ob wir eine eventuelle Schwäche zugeben (können)(bemerken).
 
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