Na, nicht ganz.
HP soll wohl sogar gesagt haben, dass sie die Fehler des TouchPad mit einem Softwareupdate in 6 Wochen beheben könnten.
Stellt sich die Frage: Wieso hat dann bitte niemand dort diese Fehler gesehen und dafür gesorgt, dass sie vorm Release gefixt werden bzw. der Release entsprechend nach hinten verschoben wird?
Mein eigentlicher Kernpunkt ist aber die Fragmentierung und die damit einhergehende Respektlosigkeit den Early-Adoptern gegenüber.
Klar, 300MHz sind auf dem Papier nicht viel, aber bei einer eigentlich noch leistungsschwachen Plattform ist das dann doch schon deutlich mehr und gibt vielleicht bei so manchen Anwendungen den Ausschlag.
Und zum anderen: Entweder verarscht HP damit die Bestandskunden, weil sie Software die für das neue Gerät optimiert ist nicht so gut laufen lassen können, sie verarschen die Neukunden, weil die von dem Geschwindigkeitsvorteil im Rahmen der Abwärtskompatibilität (dass man dieses Wort nicht mal nen Monat nach Release verwenden muss ist eine Schande) nicht profitieren können, da alles für die alten Geräte entwickelt wird.
Auf jeden Fall verarschen sie aber die Entwickler, die nun Marktforschung betreiben dürfen, ob ihre potentiellen Kunden eher die neue oder die alte Version nutzen.
Und sie beschneiden den Wiederverkaufswert der bereits auf dem Markt befindlichen Geräte und zerstören damit bares Geld.
Und das ganze führt dann dazu, dass der Kunde am Ende die Auswahl zwischen siebzehn verschiedenen Versionen des Gerätes hat und eigentlich immer nur falsch kaufen kann, weil seine Wahl doch nicht ganz seinen Ansprüchen entspricht und damit stören sie die Zukunftschancen einer Plattform die gerade erst wirklich geboren wurde (die WebOS-Smartphones sind ja nicht wirklich Mainstream).
Auch das ist ein Betrug am Kunden, der HP gerade 500$ Vertrauensvorschuss gegeben hat und darauf vertraute, dass HP die Plattform zukunftsträchtig entwickeln würde.
Sollte eigentlich jeder verstehen, der sich darüber amüsiert hat, dass Nokia das N9 mit Meego ankündigte und gleichzeitig bekanntgab, dass es das erste Mainstreamgerät mit Meego und auch das letzte mit Meego sein wird.
Dass das keiner kaufen wird weil es eine bereits jetzt tote Plattform ist ist wohl klar.
Aber noch mal zu HPs Notebooksortiment: Das geile ist ja, die Überforderung durch Optionen hört bei den Hauptkategorien nicht auf.
Es gibt allein 5 verschiedene Netbook-Unterkategorien, wovon zwei dann noch weitere Optionen bieten und ich bei etlichen davon aus der Geräteübersicht absolut nicht erschließen kann, wie sie sich unterscheiden.
Klar, es gibt Single- und Dualcore sowie Versionen mit mattem und spiegelndem Display.
Worin sich dann aber die 3 Singlecores mit mattem Display unterscheiden - keine Ahnung, steht da nicht. Kann man sicher herausfinden, wenn man sich die detaillierten Datenblätter anschaut.
Und wenn man dann eines der Modelle anklickt, hat man noch mal die Wahl zwischen 5 verschiedenen Modellen dieses Gerätes, drei davon schwarz, zwei weiß, welche weiteren Unterschiede vorhanden sind - keinen Schimmer, steht dort auch nicht, man sieht nur, dass 2 der schwarzen Geräte teurer wären, aber eh nicht lieferbar sind.
EDIT:
@ PiPaPA
ZWÖLF verschiedene Netbooks aufgelistet, die Unterschiede nur für Profis erkennbar und selbst die dürfen sich für wirkliche Detailinformationen durch die Datenblätter wühlen.
Das hat nichts mit "Ach, der Kunde soll mal nicht zu faul zum selberdenken sein", das ist von der Usability, User Experience einfach grottig.
Und Autovergleiche sind zwar schon grundsätzlich blöd, aber hier besonders - denn der Großteil der Menschen kann sich unter den Details verschiedener Autos etwas vorstellen, was PS sind bekommt man in der Grundschule beigebracht und zum Führen eines Fahrzeugs gehört ein Führerschein.
Computer sind für viele Menschen eine Form von Voodoo mit der sie sich nicht weiter beschäftigen wollen, einfach weil sie völlig falsche Vorstellungen davon haben wie so ein Ding funktioniert.
Ein Kunde kann die Entscheidung zu mehr PS tätigen, da er eine Vorstellung hat, was ihm das bietet.
Aber erklär dem Kunden mal die Vorteile von mehr MHz bzw. einer Prozessorarchitektur die stattdessen auf hohe Leistung pro Takt setzt, den Vorteil von mehr Prozessorkernen und dann, um es richtig spaßig zu machen, die Vorteile einer APU oder von Hardwarebeschleunigung.