captain kirk schrieb:
das latenzärmere 5G ist aber essenziell für autonomes Fahren u Verkehrsleit u Regelsysteme der Zukunft. [...]
Das Internet of Things, auch Homeautomatisierung, Verkehrssteuerung, autonomes Fahren usw. Das wird alles mit 5G verknüpft. Daraus folgt, dass Schwachstellen in 5G Netzen eine hohe Bedeutung für die nationale Sicherheit haben. Im Endanwenderbereich ist die Sicherheit wesentlich niedriger, als in Kraftwerken, Luftraumüberwachung oder diversen Großunternehmen. Es gibt daher eine ganze Menge Staaten, die sich hier nicht an China binden möchten, weil sie dem chinesischen Regime nicht trauen. Dazu gehört auch die Erpressbarkeit, sollten Ersatzteile nicht mehr geliefert werden, weil man sich in einem politischen Streit oder Krieg befindet. Dann fällt einem sukzessive von 5G abhängige Infrastruktur aus, es sei denn, man kann die Komponenten auch von befreundeten Staaten beziehen.
Es gibt hier keine Angeklagten. Es steht die Frage im Raum, ob man sich in zentralen Bereichen der Kommunikation und Koordination von China abhängig und erpressbar macht. Wenn man das nicht will, dann dürfen diese nur einzelne Komponenten fertigen, die auch durch andere Firmen geliefert werden könnten. Haben sie hier einen technologischen Vorsprung, dann holt man diesen erst mal auf. Andererseits stellt sich ohnehin die Frage, wie man die Komponenten überprüfen will, wenn man die Technologie selbst nicht im Griff hat.
Das sich ergebende Risiko muss jedes Land selber einschätzen. Die USA haben sich dafür entschieden, sich diesem Risiko nicht auszusetzen und auch die Geheimdienstkooperation mit Staaten einzuschränken, die auf Huawei setzen.
Weil es gerade zum Thema passt, diese Woche ist in China ein Gesetz in Kraft getreten, das alle chinesischen Hersteller von Handys zwingt, ihre Daten zur Gesichtserkennung auf staatlichen Servern zu speichern und Sims nur noch zu verkaufen, wenn sich der Käufer mit eben dieser Identifiziert. Mir ist das nicht sympathisch, was sich in Chinas näherer Zukunft abzeichnet.