Banned
Admiral
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Kommando schrieb:Uns geht es so gut wie noch nie, aber wir haben alle Angst wie noch nie.
Woran machst du fest, dass es uns so gut geht wie noch nie? Also in den 90ern z.B. da konnte auch ne einfache Putzfrau noch einigermaßen von ihrem Gehalt leben, das kannst du heute vergessen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander - das kaschiert dann natürlich der Durchschnitt. Auch gestiegene Gehälter musst du natürlich in Relation zur Infaltion setzen. Mitte der 2000er z.B. konnte ich als Jugendlicher noch gut hinkommen mit 20-30€ für ne Nacht in der Disco. Heute ist das komplett utopisch; und dann wundert man sich, dass die Jugend nicht mehr so viel ausgeht und die Clubs sterben (wie ich es jüngst in nem Artikel las.)
Ein weiteres Thema wäre die internationale Sicherheitslage: Diese war wohl selten so friedlich wie in den 90ern - kein Vergleich zu Anfang der 2000er oder heute.
Und dann noch die Spaltung bzw. Polarisierung der Gesellschaft. Auch das habe ich noch nie so schlimm erlebt wie heute. Auch früher hatte man einige kontroverse Themengebiete, aber kein Vergleich zu heute, wo gefühlt alles poltisiert wird und es nur zwei Lager gibt; sachliche Diskurse teilweise kaum noch möglich erscheinen in Anbetracht der verhärteten Fronten.
Also nein, ich würde da auf mehreren Ebenen nicht zustimmen, dass es uns heute so gut geht wie noch nie, weder wirtschaftlich (gemessen am Wohlstand und den Perspektiven jedes Individuums der Gesellschaft und nicht bloß deren Durchschnitt) noch sozial (außer man macht hier hohe Sozialbezüge zur einzigen Messgröße) und politisch.
Aber ja, die Angst vor dem Abstieg ist immer demotivierender als die Aussicht auf den Aufstieg. Somit ist es eigentlich auch nicht verwundertlich, dass wenn man sich im Abstieg befindet, die subjektive Angst stark zunimmt.
Dass Angst von politschen Akteuren benutzt wird, ist auch nichts Neues. Das tun Populisten aller Couleur bzw. aus allen poltischen Lagern.
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