Jan schrieb:
Also ich würde derzeit nicht davon ausgehen, dass Firmen auf absehbare Zeit viel Geld in Marketing stecken.
Ich gehe davon aus dass CB was schreiben wird wenn tatsächlich ruin droht und dann mehr leser ein abo abschließen. So würde ich es machen, bis dahin mache ich mir weiter gedanken ob nun eine tiefkühlpizza drin ist oder nicht. Aber wenns hart auf hart kommt lieber brot und ein abo.
so_oder_so schrieb:
das Video inkl. Interviews aus Italien ist einfach nur erschreckend und bedrückend
Die Seite ist so scriptverseucht dass ich das video nicht sehen konnte mit den augenscheinlich notwendigen scripts. ist es das gleiche wie
hier?
Da würde ich selbst keine so starken Worte finden. Überbelegt, voll usw ja. Aber ich fand das noch recht geordnet und zivilisiert. Das wissen dass dort triage zur anwendung kommt finde ich dramatischer als das video selbst. Liegt aber vielleicht auch daran dass ich selbst schon mitbekommen habe wie schnell eine Station voll ist und Leute auf dem Flur schlafen müssen. Da hatte ich ganz andere befürchtungen wie es in Italien aussieht. Dort schienen z.b. noch alle patienten auch ein Bett zu haben.
Vielleicht sehe ich das aber auch zu gelassen weil ich etwas übersehen oder nicht verstanden habe. Die 'eimer' auf manchen köpfen machen zumindest einen etwas provisorischen eindruck.
Spike S. schrieb:
Aber bei dem was ich gelesen habe, scheinst du die möglichen wirtschaftlichen Folgen zu sehr zu relativieren, fast klein zu halten.
Kommt auf die Sichtweise an. Im vergleich zu den letzten Jahren oder Jahrzehnten könnte das ein ziemlich heftiger Schlag für 'uns' werden. Aber in Deutschland lebten wir auch ziemlich ruhig und sicher im Vergleich zum rest der Welt sowohl was Krankheiten, Naturkatastrophen und Wirtschaft anging. Alles zusammen wohlgemerkt.
Werden die Wirtschaftlichen auswirkungen deutlich schlimmer als die Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte? wenn nicht würde ich das als 'nicht so schlimm' bezeichnen, denn hier geht gerade die erste ernstzunehmende Pandemie seit langem um die Welt und auch durch Deutschland.
Auch habe ich eher an langfristige Auswirkungen für die gesamte Gesellschaft gemacht, nicht an den maßstab von jährlichen Wirtschaftsstatistiken. Die Auswirkungen werden vergleichsweise stark sein, aber sind sie das auch wenn man den Auslöser bedenkt? Oder kommen wir relativ gut weg dafür?
In meiner leicht pessimistischen Art drängt sich mir auch einfach die Frage auf: Was wäre wenn es etwas wie die Beulenpest wäre die um die Welt geht? Eben etwas das uns als Gesellschaft, möglicherweise sogar als Spezies bedroht.
Sowas hier
Persönlicher Alptraum wäre ja etwas mit der hohen Inkubationszeit und Anpassungsfähigkeit/Resistenz wie HIV verbunden mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Bis das bemerkt wird ist bei der heutigen Ausbreitungsfähigkeit fast jeder infiziert. Ab einer gewissen Sterberate ginge Kultureller und Gesellschaftlicher Fortschritt verloren, später auch Wissen und Technologischer Fortschritt. Das ist was ich als wirklich schlimm ansehe. Da würde ich dann vermutlich auch anfangen Panik zu schieben. Aber nicht bei 1-5% Sterberate und einer so vergleichsweise 'sauberen' Krankheit. Verglichen mit sowas wie Ebola, Pest, Lepra, Cholera etc. Im schlimmsten Falle zu ersticken ist mir doch irgendwie lieber als an Durchfall, mit Eiterbeulen, absterbenden Gliedern, oder ganzkörperblutungen zu sterben.
Scheint aber als wären die meisten weniger pessimistisch v
K3ks schrieb:
@Bigeagle: @ Quarantäne: tl;dr: Zahl von Krankheitsfällen massiv druecken damit A: Nicht so viele krank werden und B nicht so viele auf einmal krank werden und alles/das Gesundheitsystem nicht zusammenbricht weil nicht genug Intensivplätze -> Leute sterben.
Siehe, unten auch ein Link für Deu.
Quarantäne für Verdachtsfälle aufwärts ja. Aber ansonsten würde es doch auch reichen wenn die Leute, salopp gesagt, aufhören würden kreuz und quer zu kuscheln. Abstand halten eben, egal ob auf der Straße, oder beim Einkaufen. Das wäre ausreichend soweit ich weiß. Wie oft bekommt man was ab wenn jemand auf der gegenüberliegenden Straßenseite niest? Selten genug denke ich.
Dass die Leute stattdessen Party machen und sich knubbeln, drängeln, oder sogar bewusst und aktiv Infektionen riskieren wie in dem Beispiel weiter oben mit dem Baumarktbericht ... das ist eine andere Sache. Da fehlt dann leider die Anwendung des Infektionsschutzgesetzes - danach wäre für sowas bis zu zwei Jahre Gefängnis drin, soweit ich es richtig interpretiere/verstehe.
Tatsächlich bin ich ganz froh dass alles was ich hier um meinen Wohnort herum mitbekommen habe zwar suboptimal bis fahrlässig ist, aber harmlos im Vergleich zu dem was mancherorts in Deutschland abgeht.
mischaef schrieb:
Mal dieser Beitrag stellvertretend für alle anderen: Wenn ihr es alle doch so viel besser wisst, warum übernehmt ihr nicht das Ruder und organisiert alles?
Stellvertretend für uns: Man lässt uns ja nicht!
Für leitende Positionen braucht man Geld, Einfluss und Ellbogen. Als ersatz für ellbogen geht auch antisoziales Verhalten sofern es zur positiven selbstdarstellung genutzt wird, bzw ein Ausgleich dafür vorhanden ist. Wie Geld, Einfluss oder noch mehr antisoziales Verhalten.
Wie viele Bundeskanzler hatten keine Schwarzgeld-, oder Schmiergeldaffären und nach ihrer Amtszeit keinen gänzlich überraschend passenden Beraterposten?
Auch unser derzeitiger 'Gesundheitsminister' ist ein strahlendes Beispiel ... auf wunsch suche ich links dazu raus wenn das tatsächlich notwendig sein sollte.
Ich persönlich wäre für den Versuch solche Posten per Zufall zu besetzen - unter ausschluss offenkundig unpassender Kandidaten wie Straftäter (mit ausnahme geringfügiger Fälle) oder offiziell unmündige/nicht geschäftsfähige. Kann eigentlich nicht schlimmer sein als der Stand der letzten 10 ... 50 ... 100 ... 1000 ... vieler Jahre. Schon eine Amtsenthebung bei missachtung des Amtseides wäre hilfreich. Das Ahnden falscher Wahlversprechen ...
Wie viele Mediziner mit ein paar Jahren Praxiserfahrung hätten so lange stillgehalten bis die Versorgung der Krankenhäuser bröckelt?
Ein Freund von mir ist derzeit in Bayern im Krankenhaus, gerade so vor der OP-Sperre drangekommen, und was der so erzählt ist irgendwie von der schwere immer 2-3 Tage vor den offiziellen Nachrichten. Da gabs schon kurz nachdem hier die Seife in den Läden alle war keine mehr für die Patienten. Die Quarantäne war vor 2 Tagen immer noch undicht weil niemand an den Aufzug aus der Tiefgarage gedacht hat ... Das eigentlich für die OP-Nachsorge zuständige Personal wurde für die Covid19 Fälle zwangsverpflichtet und durch Hilfskräfte ersetzt die in den meisten Fällen offenbar nicht mal wissen wie sie die Verbände anlegen müssen, welche Hilfestellungen die Patienten brauchen, geschweige denn dass sie die Wundheilung einschätzen können. Die Ärzte sind sowieso immer knapp dran mit Zeit und jetzt noch knapper. Um so wichtiger wäre die effiziente Einteilung des Hilfspersonals. Stattdessen läuft das nach wasweißich ... manche weigern sich schlichtweg und dann wird nach einfachstem Weg und geringstem juristischen Widerstand gehandelt.
Das Problem sind nicht die 'Klugscheißer' sondern dass die Leute die für schwerwiegende Entscheidungen zuständig sind weder aus allen Bevölkerungsschichten kommen (sondern bevorzugt wohlhabend sind und damit viele Probleme mit Geld lösen können was der Masse nur schwer oder garnicht möglich ist) noch besonders geeignet sein müssen (betriebswirtschaftliche ergebnisse - aka profit - zählt mehr als volkswirtschaftliche ergebnisse, Organisationsfähigkeit und Allgemeinbildung ist teils auch unwichtig) noch sind sie im zweifelsfall überhaupt ausreichend gestützt WENN sie denn die richtigen entscheidungen treffen wollen weil sie aus formalen gründen (unser gehegtes und gepflegtes bürokratiegeflecht) nicht anders handeln dürfen.
Warum konfisziert die Polizei keine gehamsterten medizinischen Vorräte?
Ich bin mir sicher dass so einige Polizisten auf die Idee gekommen sind, aber sie dürfen eben nicht und niemand denkt daran es ihnen zu erlauben. Oder das Beispiel weiter oben mit den Jugendlichen im Baumarkt die alte Leute belästigen und anhusten zwecks drängeln. Würde mich wundern wenn das mehr nachspiel hatte als ein Hausverbot.
Solange die 'Entscheider' keinen besonderen Grund haben zum Wohle aller oder doch wenigstens der Mehrheit zu entscheiden haben viele 'Klugscheißer' schlichtweg recht ...
Mag unbequem sein und auch nicht hilfreich, aber das ist denen im einzelnen nicht anzulasten. Was wäre denn die Lösung? Revolution einiger Weniger nennt man heutzutage Terrorismus (oder Putsch wenns wenigstens beinahe erfolgreich war) und funktioniert darüber hinaus auch nicht, bringt also auch nichts.
Sei doch lieber froh dass es noch Leute gibt die Vorschläge haben wie man es besser machen könnte. Auch wenn es gerade nicht hilfreich wirkt.
Wenn alle der Meinung wären dass alles gut und richtig gelaufen sei dann fände ich das ziemlich ... gruselig und schwer deprimierend.