Bierliebhaber schrieb:
Asus mag ja zu vielem fähig sein, aber dass sie Mainboards so konfigurieren, dass CPUs automatisch die Garantie verlieren, sobald sie im Sockel stecken, DAS kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Das ist allerdings auch schon lange keine klare schwarz-weiß-Grenze, sondern eine mehr oder weniger große Grauzone.
Z.B. hatte mein Sockel-2011-Mainboard von Asus schon vor fast 13 Jahren die SB-E-CPU per "Multicore-Enhancement" übertaktet, sobald man für den Speicher XMP aktiviert hat. Klar kann man da argumentieren, dass man als User mit XMP schon ein OC aktiviert hat, die feine englische Art war es aber trotzdem nicht, dann auch gleich ungefragt die eingestellten Turbo-Frequenzen der CPU (und per automatischem Offset auch Spannungen) zu erhöhen. (War damals nicht ganz so kritisch, da praktisch alle Sandy-Bridge-CPUs extrem viel OC-Spielraum hatten.)
Und auch heute ist der Fall wahrscheinlich nicht ganz so klar, denn was genau Intels Standard-Vorgaben sind, bis zu denen die Garantie weiter gilt, und ab wann das nicht mehr das Fall ist, da blicken wohl selbst viele Experten nicht ganz durch, Verantwortliche bei den Mainboardherstellern und Intel selbst womöglich eingeschlossen. Es gibt eine ganze Reihe von komplexen Tabellen, manche öffentlich, manche nur Intels Partnern zugänglich, mal mehr mal weniger offizielle Vorgaben, manchmal eher nur unverbindliche Empfehlungen was laut Intel möglich sein sollte.
Eindeutig ist nur, dass diverse Mainboardhersteller die neuesten Intel-CPUs standardmäßig weit jenseits von dem betrieben haben, was man als sicher und stabil ansehen kann. Aber wo genau die Grenze ist, an der Intels Spezifikation überschritten wurde, musste Intel wohl erstmal selbst herausfinden und nachträglich festschreiben, nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen war.
Sozusagen ist das Kind über viele Jahre hinweg ganz langsam, vor aller Augen, Stufe für Stufe den Brunnen heruntergeklettert, und erst jetzt sieht man das plötzlich als Problem an.