News Intel in der Krise: Abspaltung der Fabriken und Neubauten auf dem Prüfstand

Simonte schrieb:
Die Kritik liegt nicht am Land sondern an der Politik im Hinblick auf ausgaben der Steuergelder.
Entweder funktioniert mein Geschäft oder jemand anderes hat ein besseres Geschäft, da hat der Staat nichts drin zu suchen. Mittlerweile kalkulieren Firmen mit staatlichen Subventionen und richten sich dannach aus...
Das ist sehr kleinkariert gedacht. Wenn "wir" das Geld in Form von Subventionen nicht dazugeben, steht hinter uns schon eine ganze Schlange an anderen Nationen, welche das lieben gerne tun würde. Das Geld zu "sparen" bringt uns nicht weiter, das Geld zu investieren schon eher.

Du bist dann auch einer von denen, die dann in etlichen Jahren auf die böse Regierung schimpfen weil sie die (damaligen) "Peanuts" nicht als Subvention investiert haben und wir hier nun abgehängt und mit runtergelassener Hose dastehen obwohl Du jetzt komplett dagegen bist?

Es muss doch jedem klar sein, dass die Firmen beim Thema Chipfertigung Ausgaben in dieser Höhe nicht mehr alleine stemmen wollen/können/... und entweder man spielt das Spiel der Subventionen mit oder man ist draussen. 🤷‍♂️

Mir würde es auch besser gefallen wenn es nicht so wäre, aber man muss auch mal den Realitäten in's Auge sehen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: scryed, ILoveShooter132, Otsy und 7 andere
Simonte schrieb:
Die Kritik liegt nicht am Land sondern an der Politik im Hinblick auf ausgaben der Steuergelder.
Entweder funktioniert mein Geschäft oder jemand anderes hat ein besseres Geschäft, da hat der Staat nichts drin zu suchen. Mittlerweile kalkulieren Firmen mit staatlichen Subventionen und richten sich dannach aus...
Wenn jemand Fehlentscheidungen trifft sollte er die Konsequenzen tragen.
@foofoobar
Du hast nicht verstanden, was ein Staat ist. Oder?
Ach ja ohne Subventionen gäbe es in Korea nicht eine Fab, oder in den USA, oder in Europa, oder eben selbst in Japan. Könntet ihr bitte in Zukunft einfach bei solchen Themen Schwiegen? Danke :)

Langfristig haben sich alle Subventionen gerechnet, sie in Unternehmen flossen. Quartalsdenken bei einer Volkswirtschaft ist mit das dümmste, was man tun kann. Selbst Große Unternehmen wie Siemens haben erkannt, dass man zumindest Mittelfristig denken muss. Alles andere gefährdet die Planungssicherheit. Und exakt diese ist unser Problem in Europa. Es fehlt der klare Fahrplan, Intel darf diesen Fehler nicht auch machen.

Es braucht schlichtweg Magdeburg. Auch für Intel, nicht nur für Europa
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Otsy, menace_one, chaopanda und 5 andere
Rockstar85 schrieb:
Du hast nicht verstanden, was ein Staat ist. Oder?
Ach ja ohne Subventionen gäbe es in Korea nicht eine Fab, oder in den USA, oder in Europa, oder eben selbst in Japan. Könntet ihr bitte in Zukunft einfach bei solchen Themen Schwiegen? Danke :)

Langfristig haben sich alle Subventionen gerechnet, sie in Unternehmen flossen. Quartalsdenken bei einer Volkswirtschaft ist mit das dümmste, was man tun kann.
Strategische Überlegungen haben in der neoliberalen Ideologie keinen Platz, und echte Ideologen blenden alles außerhalb ihrer Blase aus, und wenn mal was nicht klappt liegt es immer daran das man nicht der reinen Lehre bis auf das letzte Komma gefolgt ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tritratrullala, peru3232, chaopanda und 5 andere
foofoobar schrieb:
Strategische Überlegungen haben in der neoliberalen Ideologie keinen Platz,
Ehre sei Hayek... Huldigt dem GottMathematiker.

Aber andere sind dann die Ideologen ;) Genau mein Humor.. Ich steh eher auf Keynes.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: menace_one
Ayo34 schrieb:
Verstehe das nicht wirklich. Ist man von seiner Fertigung mit 18A und Folgeschritte überzeugt, dann muss man Fabriken bauen und kann teuer für andere Chips produzieren, ähnlich wie TSMC. Wird 18A kein Erfolg, dann hat man jede Menge Probleme überall und Fabriken machen natürlich weniger Sinn.
Nach allem was man so hört hat Intel für 18A keine Kunden mit großem Volumen.

Ohne zusätzliches Volumen kann sich Intel die Fabs nicht mehr leisten. Nun geht es darum wie viel Aufträge IFS für 14A bekommt und ob endlich nennenswertes Volumen für die alten Nodes kommt.

Eine Foundry zu gründen ist kein Zuckerschlecken. Man muss nur schauen wie viele Milliarden Mubadala in GF versenkt hat. Nach dieser Geschichte wird es sehr schwer werden jemanden zu finden der sich die Fabs eines IDMs ans Bein bindet.

Und bitte nicht vergessen, IBM hat GF dafür bezahlt, dass sie die Halbleiterfertigung von IBM übernehmen.

Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass die Entscheidung von Pat Gelsinger richtig war, zu versuchen die Halbleiterfertigung zu retten.

Es war von Anfang an klar, dass es eine riskante Sache ist, die viel Geld verschlingt. Aber er ist IMO viel zu sorglos mit dem Geld umgegangen. Er hätte die Dividende ebenso einkassieren müssen wie er das Aktienrückkaufprogramm gestoppt hat.

So wie es heißt plant Pat Gelsinger beim Marketing 35 % der Kosten einzusparen. D. h., er will sein Sparprogramm ausschließlich im Marketing machen und Forschung und Entwicklung weitgehend verschonen. Das ist extrem gefährlich.

Cr4y schrieb:
Eine Abspaltung in ein eigenes Unternehmen ist am Ende vielleicht eine zwingende Voraussetzung,
Wie soll eine Abspaltung funktionieren solange die IFS keine Fremdkunden hat und nicht annähernd kostendeckend arbeitet?

Fabs und Equipment stehen mit knapp 104 Milliarden in der Bilanz. Das dürfte mit mit überwältigenden Anteil die IFS sein. Die IFS hat dieses Jahr bereits 5,3 Milliarden Verlust angehäuft.

Eigenständig ist die IFS nicht lebensfähig. Und wer investiert in die IFS? Geschweige denn, wer bezahlt etwas für die IFS?

Das ganze Gerede über eine Abspaltung zum jetzigen Zeitpunkt ist Unsinn. Momentan kann man die IFS nicht herauslösen.

Das geht erst dann wenn die IFS mit den Auftragen von Intel und Fremdkunden lebensfähig ist.

Cr4y schrieb:
um die dicken Fische (Nvidia, AMD, Apple) davon überzeugen zu können, dort zu fertigen.
Ich denke alle Halbleiterunternehmen wünschen sich dass TSMC starke Konkurrenz hat. Aber nur wenige gehen wirklich zur Konkurrenz. TSMC hat ein ganzes Biotop aus Tools, IP und modernster Fertigung etabliert. Der einzige der TSMC schlagen kann, ist TSMC selbst.

Wenn es ganz sicher ist dass alle Kanäle zu Intel gekappt sind, ist es gut möglich dass Nvidia bei der IFS fertigen lässt. Nvidia hat Samsung ausprobiert, warum nicht Intel.

AMD eher nicht. AMD geht es seit sie ausschließlich bei TSMC fertigen lassen so gut wie nie. AMD war bereit GF jeden für die 7 nm Wafer einen Abschlag zahlen, den AMD bei TSMC fertigen lassen wollte. So viel zu den hohen Preisen von TSMC.

Apple nur wenn es TSMC verbockt.

Cr4y schrieb:
Vielleicht investierten die genannten sogar in das Unternehmen, um einen Konkurrenten zu TSMC aufzubauen.
Damit hätten sie eine Halbleiterfertigung an der Backe. Extrem unwahrscheinlich.
Cr4y schrieb:
Samsung sieht bei den modernen Nodes scheinbar immer noch kein Land. Wer weiß, wie lang deren Atem noch ist.
Ein Problem ist dass Samsung nicht aufrichtig ist. Wie kann man ein Problem lösen, dass man sich und den Kunden nicht eingesteht?

Samsung steht aber im Vergleich zu Intel ganz anders dar. Samsung ist der größte Hersteller von Halbleiterspeicher. Das Konglomerat Samsung hat eine ganz andere Größenordnung als Intel.

cruscz schrieb:
Potentiell sagt dies aber natürlich auch etwas über Intels Erfolge bei neuen Strukturbreiten. Wären hier zumindest mittelfristig noch ernstzunehmende Konkurrenz zu den Verfahren von ZSMC und Samsung zu erwarten, würde man wohl zu vermeiden versuchen das Tafelsilber zu veräußern.
Es sagt rein gar nichts über die Qualität der Prozesse aus.

Der Aktienkurs ist abgestürzt und Intel wird aktuell unter dem bilanzierten Wert der Fab gehandelt. Da muss man Mal schauen wie man eine feindliche Übernahme abwehrt. Aber es ist doch so, solange Intel die IFS wird niemand Intel versuchen Intel zu übernehmen.

Salutos schrieb:
Was ich interessant finde, ist die Tatsache, dass niemand Intels Phantastereien bereits vor 2 Jahren in Frage gestellt hat oder kritisch hinterfragt hat.
Weil das Vorhaben von Pat Gelsinger alternativlos ist. Bob Swan war BWLer. Wenn es für Intel möglich gewesen wäre die Fabs zu verkaufen hätte Bob Swan es gemacht, so etwas wäre sein Metier gewesen. Einen Technologiekonzern zu führen war es nicht.

Pat Gelsinger hat eben ein paar sau blöde Fehler gemacht.

Ich verstehe bis heute nicht war Pat Gelsinger die Zahlen der IFS so früh offengelegt hat. Er musste wissen, dass es Jahre dauert bis nennenswert Umsatz rein kommt.

Dieser sau blöde Spruch von "AMD im Rückspiegel" war pures Gift. Eine der wenigen Sachen die Bob Swan richtig gemacht hat, war die Belegschaft auf harte Zeiten einzuschwören. Pat Gelsinger kommt zurück und erzählt allen AMD ist keine Konkurrenz.

Wiederholt zu sagen die Talsohle ist Durchschritten um ein Quartale später nochmal zu erklären, dass jetzt die Talsohle durchschritten ist hat das Vertrauen der Börse zerstört.

Aber was ich bis heute nicht verstehe warum Pat Gelsinger dieses Jahr offen gelegt hat, wie defizitär die IFS ist. es ist doch offensichtlich, dass es 2024 und einen gut Teil von 2025 noch viel schlechter wird. Das ganze Volumen das Intel zu TSMC schaufelt fehlt der IFS, weshalb sie noch tiefer ins Schlamassel rutscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ILoveShooter132, Cruentatus, Dittsche und 7 andere
Da werden doch die Länder USA, Israel und co. ihre schützende Hand drüberhalten?!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Aquilid
Maxminator schrieb:
die Mehrheit der Desktopnutzer braucht keine 12 oder gar 16 Kerne! 8 sehr schnelle reichen völlig aus!
Arbeitest Du in deren Marketing Abteilung ?!?
Der gleiche Spruch kam anno Dazumal auch bei den 4 Kernern. Kam der auch von Dir ?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Otsy, Aquilid, stevefrogs und eine weitere Person
@ETI1120
Meinst du, eine IFS mit EU Support wäre möglich?

Also man verfasst per Vertrag eine gewisse Stückmenge Wafer ab zu nehmen. Intels fehlende Kunden sind ja nicht erst seit gestern ein Problem.
 
ETI1120 schrieb:
Wie soll eine Abspaltung funktionieren solange die IFS keine Fremdkunden hat und nicht annähernd kostendeckend arbeitet?
Fabs und Equipment stehen mit knapp 104 Milliarden in der Bilanz. Das dürfte mit mit überwältigenden Anteil die IFS sein. Die IFS hat dieses Jahr bereits 5,3 Milliarden Verlust angehäuft.
Eigenständig ist die IFS nicht lebensfähig. Und wer investiert in die IFS? Geschweige denn, wer bezahlt etwas für die IFS?
Das ganze Gerede über eine Abspaltung zum jetzigen Zeitpunkt ist Unsinn. Momentan kann man die IFS nicht herauslösen.
Naja, der erste Schritt wurde schon vollzogen: Der wirtschaftliche Zustand des Fab-Bereichs wird im Bericht extra ausgewiesen. Das kam - afaik - irgendwann dieses Jahr. Dafür muss intern schon einiges umorganisiert werden. Das macht man nicht einfach so.
ETI1120 schrieb:
Das geht erst dann wenn die IFS mit den Auftragen von Intel und Fremdkunden lebensfähig ist.
Schon klar. Aber reden / mutmaßen kann man auch vorher schon drüber. Ansonsten müsste man sich mal den (operativen) Cashflow des Fab-Bereichs angucken - Verlust ist für die Einschätzung der Überlebensfähigkeit nicht das beste Maß.
ETI1120 schrieb:
Ich denke alle Halbleiterunternehmen wünschen sich dass TSMC starke Konkurrenz hat. Aber nur wenige gehen wirklich zur Konkurrenz. TSMC hat ein ganzes Biotop aus Tools, IP und modernster Fertigung etabliert. Der einzige der TSMC schlagen kann, ist TSMC selbst.
Jedes Unternehmen wird - wenn irgend möglich - einen zweiten Lieferanten anstreben. Das einzige was einen davon abhält, ist, wenn die eigene Produktqualität unter dem zweiten Zulieferer zu stark leidet. Dass es mit Samsung drei Monate länger dauern und 300 Manntage mehr kosten würde, ist vernachlässigbar im Vergleich zum Risiko, dass es TSMC irgendwie verkackt und man komplett ohne Produkt dasteht. Nur ist Samsungs Fertigung aktuell so schlecht, dass sich das keiner antun kann außer Samsung selbst. Und dafür bekommen sie schon ordentlich auf den Sack (siehe "Exyschrott").
ETI1120 schrieb:
Damit hätten sie eine Halbleiterfertigung an der Backe. Extrem unwahrscheinlich.
Nö, sie hätten ein Unternehmen im Teilbesitz, was Halbleiter fertigt - fertig. Intel hatte auch mal Anteile an ASML, war dadurch aber kein "Halbleiter-Maschinen-Fertiger", bzw. hatte das an der Backe.
 
@foofoobar
Wir müssen ja nicht immer gleich in Extrema denken..

Und Hayek ist auch da nicht frei von Unschuld ;)
 
Cr4y schrieb:
Naja, der erste Schritt wurde schon vollzogen: Der wirtschaftliche Zustand des Fab-Bereichs wird im Bericht extra ausgewiesen. Das kam - afaik - irgendwann dieses Jahr. Dafür muss intern schon einiges umorganisiert werden. Das macht man nicht einfach so.
Der nächste Schritt wäre eine Holding der "Intel-Design" und "Intel-Foundry" gehört.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chaopanda und Rockstar85
M@tze schrieb:
Du bist dann auch einer von denen, die dann in etlichen Jahren auf die böse Regierung schimpfen weil sie die (damaligen) "Peanuts" nicht als Subvention investiert haben und wir hier nun abgehängt und mit runtergelassener Hose dastehen obwohl Du jetzt komplett dagegen bist?

Es muss doch jedem klar sein, dass die Firmen beim Thema Chipfertigung Ausgaben in dieser Höhe nicht mehr alleine stemmen wollen/können/... und entweder man spielt das Spiel der Subventionen mit oder man ist draussen. 🤷‍♂️
Wir haben ganz andere Baustellen als Chiphersteller ins Land zu holen aber davon anzufangen passt hier nicht her:)
Und wenn wir schon wen holen, dann wenigstens eine der hübscheren Töchter.
 
Naja, Samsung produziert zumindest die neuen Mainframe Prozessoren von IBM😝🤣, also nicht nur ihre eigenen.
 
Rockstar85 schrieb:
Das Foundry Concept ist halt ebenso gescheitert, auch wenn andere "Experten" das lange geleugnet haben.
Und das kannst du schon beurteilen, bevor es überhaupt richtig losgeht?
Das wird man frühestens in zwei Jahren beurteilen können, so denn Intel an den Fabriken festhält.
Es gibt gar keine Alternative zum Foundry Konzept. Sei es unter Intels Schirm oder ausgegliedert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: oldi46 und ElliotAlderson
bensen schrieb:
Und das kannst du schon beurteilen, bevor es überhaupt richtig losgeht?

Wie schon gesagt wurde.., Schau dir GloFo an.. Ohne Kunden, kannste dir Foundry dir halt schenken.. Und Intels Toolling ist der größte Punkt, warum Foundry nicht klappt.. Man produziert halt nur für Intel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: trb85
"Ohne die Fabs würde Intel finanziell solider dastehen"

Das stimmt natürlich aber trotzdem liest sich so ein Satz immer äußerst merkwürdig, wenn besagte Firma selbst der größte Kunde ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: stevefrogs und Rockstar85
Rockstar85 schrieb:
Wie schon gesagt wurde.., Schau dir GloFo an.. Ohne Kunden, kannste dir Foundry dir halt schenken.. Und Intels Toolling ist der größte Punkt, warum Foundry nicht klappt.. Man produziert halt nur für Intel.
Gerade das was du kritisierst ändert doch Intel mit dem Foundry Konzept. Du widersprichst dir ja selber. Kunden bekommt man wenn man vernünftige Produkte anbietet. Von alleine kommen die nie.
Ergänzung ()

Sternengucker80 schrieb:
Naja, Samsung produziert zumindest die neuen Mainframe Prozessoren von IBM😝🤣, also nicht nur ihre eigenen.
In einem uralten Prozess. Die stellen auch ne Menge für Qualcomm her, aber eben nur noch low-cost Kram.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: W4RO_DE
Zurück
Oben