Einigen wir uns darauf, dass wir im Kernpunkt uneinig sind.
Es ist auch nicht wichtig wie wir das sehen. Das einzige was zählt wie dies die Leute bei Intel sehen.
Cool Master schrieb:
Sehe ich nicht so. Das hat nichts mit Respekt zu tun sondern wie
@hallo7 schon schreibt auch etwas mit Gesetzen. Deswegen wurde das ganze beim Earnings Call erst gesagt.
Das mit den Gesetzen ist so eine Sache. Es fragen sich viele warum Intel eine Gewinnwarnung unterlassen hat. Du wirst Dich vielleicht erinnern dass Intel im Juni einen 14-tägigen Einstellungsstopp verkündet hat. Intel hat auch die Anzahl der Stellenangebote massiv zusammengestrichen. Also dass die Zahlen schlecht sind wussten sie schon im Juni.
Cool Master schrieb:
Das mag für ein Teil stimmen aber für die Mitarbeiter muss es auch entsprechend Firmen geben. Nehmen wir mal CPUs was gibt es da wenn man x86 Experte ist? Intel und AMD.
Qualcomm, Apple, Google, Microsoft, Nvidia, ...
Es kommt darauf an dass die Leute sich in den Techniken und Tools auskennen. Die außerdem arbeiten die wenigsten CPU-Entwickler an Dingen bei denen die ISA eine Rolle spielt. Glaubst Du dass Google nun PowerPC entwickelt, weil sie einige Ingenieure einstellen, die an PowerPC gearbeitet haben?
Oder dass die Leute die von Apple zu Rivos gegangen sind, vorher an RISC V gearbeitet haben?
Cool Master schrieb:
Nimmt man GPUs was gibt es da? Nvidia und AMD. Denkst du bei den Unternehmen bist du etwas besonderes? Nein. Am Ende bist du im Konzern eine Nummer egal ob du der Azubi bist oder der CEO. Jeder ist austauschbar.
Der Umstand dass niemand unentbehrlich ist, bedeutet nicht, es dass es für Unternehmen angenehm ist wenn das Know How zur Tür hinaus spaziert.
Und dass man RTL-Programmierung, Chipdesign, Verifikation ... für GPUs macht, bedeutet noch lange nicht dass man nicht für andere Halbleiterunternehmen arbeiten kann.
Du kennst sicher die Geschichte, dass Henry Ford die Löhne für die Fließbandarbeiter erhöht hat. Der Grund war schlicht und einfach, dass es für Ford letztendlich billiger war den Fließbandarbeitern mehr zu bezahlen als andauernd neue Leute anzuheuern. Das gilt noch viel mehr für hochqualifizierte Mitarbeiter.
Cool Master schrieb:
Nein was ein Unternehmen auszeichnet ist wie gut die Produkte sind und wie die Unternehmenskultur ist.
Da haben wir grundsätzlich eine andere Meinung.
Eine produktive Unternehmenskultur ist IMO nur möglich wenn sich eine ausreichende Anzahl der Mitarbeiter zum Unternehmen bekennt. Dann ist Zug im Laden und es kommen auch tolle Sachen heraus. Es sind die Mitarbeiter und ihre Einstellung zum Unternehmen die die Unternehmenskultur prägen.
Man kann zwischen Unternehmen und Mitarbeitern keinen klaren Trennstrich ziehen. Jede Person in einem Unternehmen hat eigene Interessen. Aber es muss immer dass Interesse der Firma im Vordergrund stehen. Und das Problem mit vielen Konzernen ist, dass das gemeinsame Ziel vor lauter Eigeninteressen der Unternehmensteile in den Hintergrund tritt.
Natürlich müssen in Unternehmen Entscheidungen getroffen werden, die für einzelne Leute hart sind. Aber sie müssen fair und nachvollziehbar sein. Und sie müssen gut vorbereitet werden. Dann hat man die Zeit alles sauber zu kommunizieren.
Cool Master schrieb:
Ja, ein guter CEO erkennt wann ein Produkt nicht mehr Erfolgreich sein wird und eingestellt werden muss (sunk cost fallacy).
Aber ein guter CEO macht dies nicht "5 Minuten" vor dem Conference Call.
Cool Master schrieb:
Optane war schon immer viel zu teuer im Vergleich zu dem was es kann.
Ich habe mit Optane nie beruflich zu tun gehabt. Ich habe mich im Frühjahr als die Gerüchte aufkamen eingehender damit beschäftigt.
Es gibt die Technikfreaks wie Ian Cutress, die es toll finden. Aber keiner dieser Technikfreaks hat sich je Gedanken gemacht, warum sich Micron zurückgezogen hat und warum Intel so hohe Verluste gemacht hat. Kein Wort warum 3D XPoint so teuer ist und warum es nicht gelungen ist die Kosten zu drücken. Ich bin zum Schluss gekommen das Ding ist tot. Vor allem weil es keine Produktionsstätte mehr gibt.
Bitte beachte Dein "immer". Pat Gelsinger wusste letztes Jahr als er die Strategie für Intel festgelegt hat, genauso viel zu Optane wie am 28. Juli. Die finanzielle Situation von Intel hat sich seither verschlechtert. Aber wenn das Intel überrascht hat (Nicht im Worst Case Szenario war), befürchte ich schlimmes.
Ganz davon abgesehen dass man notorischer Verlustgeschäfte verkaufen oder schließen muss, im selben Call erklärt David Zinser stolz, dass man 1,5 Mrd. USD Dividende zahlen wird. Wohlgemerkt im Quartal.
Cool Master schrieb:
Wie gesagt sehe ich nicht so. Der wichtigste Kunde für Intel sind die Aktionäre und denen wurde es gesagt.
Die Aktionäre sind kein Kunde. Ihnen gehört rein formal das Unternehmen. Aber leider lassen sie es den Vorständen viel zu oft durchgehen, dass die Vorstände ihren Egoismus über das Unternehmen stellen.
Meine Sicht ist:
- Die Mitarbeiter sind das Unternehmen. Ohne die Mitarbeiter ist ein Unternehmen eine leere Hülle.
- Wenn niemand Aktionär sein will, ist die Aktie billig. Ein Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung wird schnell zum Spielball anderer Interessen und hat Probleme große Investitionen zu stemmen.
- Die Kunden bringen das Geld. Der Zweck eines Unternehmens ist es das zu liefern was die Kunden wollen.
Die Interessen von Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre bzw. Eigentümer bei anderen Rechtsformen müssen ausbalanciert werden.
Cool Master schrieb:
100%? Das gibt es nirgendwo. Aber ja, ich würde sagen ein Großteil der Leute ist stolz drauf.
Richtig das gibt es nirgendwo. Es ist aber die Frage, ob die guten Leute oder die Stinkstiefel gehen.
Sicher Intel ist ein besonderer Laden. Aber das bekommt seit ein paar Jahren Kratzer.
Cool Master schrieb:
Richtig und wie in der Politik passiert es im Konzern auch, dass die Kommunikation das größte Problem ist.
Auch hier bin ich anderer Meinung.
Das größte Problem ist mangelnder Respekt gegenüber anderen Personen und ihren Bedürfnissen.