News Intel Q2 2022: Miese Quartalszahlen besiegeln das Aus von Optane

ETI1120 schrieb:
Mal ganz ehrlich hälst Du Micron für bescheuert?
In Bezug auf 3DXpoint? Ja, ganz sicher. Die X100 kam viel zu spät. Die hätte 2017 und nicht erst Ende 2019 auf der Matte stehen und nicht nur als professionelle, sondern auch als Consumervariante angeboten werden sollen.
 
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CDLABSRadonP... schrieb:
In Bezug auf 3DXpoint? Ja, ganz sicher. Die X100 kam viel zu spät. Die hätte 2017 und nicht erst Ende 2019 auf der Matte stehen und nicht nur als professionelle, sondern auch als Consumervariante angeboten werden sollen.
Es gab Vereinbarungen mit Intel, dass Intel 3D XPoint eine Zeit alleine vertreiben darf.
Und als dieser Exklusivzeitraum beendet war, hat Micron den Ausstieg vorbereitet. Weil es absehbar war, das es keine Zukunft hat.

Konkurrenzfähig heißt bei Elektronik, dass die Fertigungskosten sinken müssen und die Leistung steigen muss. Wäre die 3D XPoint tatsächlich konkurrenzfähig, dann hätte Micron 2019 ebenso Erfolg gehabt wie 2017.

Die Geschichte ist gepflastert mit Technologien, die kurz als Zukunftslösung gepriesen wurden und dann wieder verschwunden sind.
 
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Inxession schrieb:
Auch AMD wird die Krise noch treffen.
Die Marktanteile von AMD sind, besonders im Server- und Notebooksegment, im Vergleich zu Intel, immer noch gering. Solange sie dort weit von 50:50 entfernt sind kann AMD auch noch weiter wachsen und wird von möglichen Krisen des Gesamtmarktes entsprechend wenig mitbekommen.
Aber eigentlich...
Inxession schrieb:
Im Server Bereich hat man ja eigentlich den Anschluss verloren.

Dort kann Intel froh sein, das langfristige Verträge mit OEM Partnern abgeschlossen wurden. Und viele Betreiber einen 1zu1 Wechsel bevorzugen als den Unterbau zu wechseln.

Ansonsten sähe es im Serverbereich mMn noch viel schlechter aus.
...ist dir das doch auch klar? :confused_alt:
 
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Also in den Kernsektoren so umzufallen wurde ja schon lange prophezeiht.
Das es spontan so reinhaut war aber selbst für mich eine kleine Überraschung.

Das Ende der Corona Nachfrage und Miningbooms, Verhaltene Aussichten, Produkte die durchaus konkurrenzfähig sind (jedoch viel zu teuer in der Fertigung und billig verkauft werden müssen um konkurrieren zu können) und weiter Verspätungen auf der Roadmap.
Stark steigende Inflation und sich anbahnende Weltwirtschaftskrise treffen vor allem Monopolisten wie Intel, der ca. 90% aller CPUs stellt.

Am Kerngeschäft kann man auch nichts einsparen, die Fabs könnten Intel schneller erdrücken als man denkt, das wurde schon oft als Damolkesschwert beschrieben. Außerdem ist Intel schon mit >30Mrd $ in den Schulden. Ein bisschen Schulden sind normal, aber gleich >25% der Aktiva? Da hält sich einer in meinen Augen einer "to big to fail". Das Kerngeschäft hat auch wenig Raum für Wachstum, das hätte höchstens die Foundry Sparte und, nach ewigen Schmerzen in einigen Jahren, die Graphics Group.

Und das alles trifft auf AMD eben nicht zu.
Das einzige Risiko ist da vielleicht die politische Situation um Taiwan wegen TSMC.

Ich halte Intels Situation für diese existenzbedrohend, wenn in der Welt weiter so Eskalationspolitik und Sanktionspolitik betrieben wird.
 
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ETI1120 schrieb:
Für was war 3D XPoint nicht zu teuer? Zum Ablösen von NAND war es schlicht und einfach zu teuer.
Das war, wie Du treffend beschreibst nie als Ablösende Techik gedacht.

Ja und dafür gab es tolle Business Cases. Und Obwohl Intel sehr hohe Preise verlangt hat, haben sie mit jeder verkauften Einheit Verlust gemacht.
Diejenigen, die XPoint in Datacentern eingesetzt haben, haben durchaus brauchbare Kalkulationsabteilungen.
Für die hat sich der Einsatz gerechnet. Deswegen mein etwas allgemein gehaltenes "zu teuer wofür?".

Die Zugriffszeit ist ein wichtiger Parameter, aber nur ein Parameter.
Exakt- Deswegen schrieb ich ja, dass die Verarbeitungspipeline derzeitiger Architekturen und Betriebssysteme die Vorteile von Optane nicht messbar umsetzen konnte.

Ich habe Direct Storage sogar als existierendes Praxisbeispiel genannt, welches dafür sorgen wird, dass Zugriffszeiten und Übertragungsraten architektonisch fast keine Grenzen mehr gesetzt sind.
Hast Du eine schelle M2 dann liefert die auch deutlich schneller als eine SSD, weil der Flaschenhals eben geweitet wurde bzw. die Verarbeitungspipeline optimiert.
https://www.pcwelt.de/news/DirectStorage-So-schnell-laden-PC-Spiele-mit-der-neuen-API-11206950.html

Mit den herkömmlichen Flaschenhälsen ist es fast egal, welcher Güte die SATA SSD oder M2 ist.

Skalieren ist schlecht ausgedrückt. Es gibt offensichtlich keine Chance die Produktionskosten zu drücken, während NAND drastisch billiger wurde.
Die Produktionskosten sinken mit der Fertigungszahl und dem Forschungsfortschritt.
 
Skysnake schrieb:
Eher an der eigenen Überheblichkeit eines Monopolisten gescheitert, der einen Markt zur Gewinnmaximierung segmentieren wollte und damit komplett gescheitert ist...
Wäre auch so gescheitert, da sie es nicht geschafft haben die Produktionskosten zu senken. Die Hoffnung war ja, schnell auf mehrere Layer zu gehen. Hat wohl nicht funktioniert.

.Sentinel. schrieb:
Sie war nicht zu teuer. Nur für viele nicht zu gebrauchen, da sich die Effizienz von Optane nur in wenigen Szenarien auf die Real- World Performance auswirken konnte. Das wird sich mit neuen Storage Pipelines, wie Direct Storage dort eine darstellt, ändern.
Natürlich war sie das. Als DIMM war es kaum billiger als DRAM und hat auch nur die doppelte Kapazität geboten. Das war nicht genug um wirklich interessant zu sein. Da war der Maximalausbau DRAM meist interessanter.

.Sentinel. schrieb:
Diejenigen, die XPoint in Datacentern eingesetzt haben, haben durchaus brauchbare Kalkulationsabteilungen.
Für die hat sich der Einsatz gerechnet. Deswegen mein etwas allgemein gehaltenes "zu teuer wofür?".
Und diejenigen die es eingesetzt haben waren ganz einfach zu wenig um das ganze weiter zu verfolgen. Es hat sich nur in wenigen Nischen gelohnt. Für viele war es einfach zu teuer und massig NAND eben die bessere Alternative.

.Sentinel. schrieb:
Die Produktionskosten sinken mit der Fertigungszahl und dem Forschungsfortschritt.
Ja und der Ausblick in F&E sah wohl nicht sehr positiv aus, sonst hätte man es ja nicht eingestellt.
 
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Draco Nobilis schrieb:
Also in den Kernsektoren so umzufallen wurde ja schon lange prophezeiht.
Das es spontan so reinhaut war aber selbst für mich eine kleine Überraschung.
Umfallen ist etwas anderes. Es war ein sehr schlechtes Quartal. Dies hat Intel zu Anlass genommen einiges an Wertberichtigungen vorzunehmen. So kommt der Verlust zustande.

Dass der Corona Boom zu Ende gehen wird war klar. Die OEMs sitzen auf sehr viel Inventar. Das war der Grund warum es so lange gedauert hat, bis Notebooks mit Alder Lake und Rembrandt auf den Markt kommen. Erst müssen die alten Kisten raus.

Hier wird auch die Client-Sparte von AMD Federn lassen. Wie stark wissen wir am Mittwoch. Früher war es übrigens so dass Rückgänge AMD viel stärker als Intel getroffen haben.


Es ist immer noch viel zu früh, um die Totenglocken für Intel zu läuten.

Intel hat hohe Schulden ist aber nicht verschuldet, da auch große Finanzreserven vorhanden sind. Und der (Teil)Verkauf von Mobileye wird nochmal Geld in die Kassen spülen. Und es werden reichlich Subventionen fließen.

Es ist allerdings grotesk dass man angesichts dieser Umstände die Dividende unverändert beibehalten will.

Draco Nobilis schrieb:
vor allem Monopolisten wie Intel, der ca. 90% aller CPUs stellt.
Intel stellt nicht annähernd 90 % aller CPUs her.
Im X86 Markt sollen es ca. 80 % der CPUs sein.

Und wenn wir nach Anzahl gehen hat Arm weit höhere Stückzahlen als X86.
Auf den Umsatz bezogen hatte Intel laut ICInsight 2022 noch ca 50 % Marktanteil. Tendenz fallend.

Draco Nobilis schrieb:
Ich halte Intels Situation für diese existenzbedrohend, wenn in der Welt weiter so Eskalationspolitik und Sanktionspolitik betrieben wird.
Das betrifft nicht nur Intel.
Ergänzung ()

.Sentinel. schrieb:
Das war, wie Du treffend beschreibst nie als Ablösende Techik gedacht.


Die Produktionskosten sinken mit der Fertigungszahl und dem Forschungsfortschritt.
Wir drehen uns im Kreis.

Da 3D XPoint zu teuer war blieben nur ein paar Nischenanwendungen übrig.
Und für die Nischenanwendungen benötigt man keine hohe Stückzahlen. Da die Skalierungseffekte in der Fertigung ausbleiben, bleiben die Kosten hoch.

Und hinzukommt dass Intel 3D XPoint massiv subventionieren musste, damit sich diese Nischenanwendungen für die Kunden überhaupt rechnen.

Im Grund war 3D XPoint eine einzige Geldverbrennungsmaschine.
 
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ETI1120 schrieb:
Intel stellt nicht annähernd 90 % aller CPUs her.
Im X86 Markt sollen es ca. 80 % der CPUs sein.
Ah dann war die Info schon veraltet. Danke es war mal 90%.

ETI1120 schrieb:
Und wenn wir nach Anzahl gehen hat Arm weit höhere Stückzahlen als X86.
Auf den Umsatz bezogen hatte Intel laut ICInsight 2022 noch ca 50 % Marktanteil. Tendenz fallend.
Naja ich sehe mir in Bezug auf Intel aber eben x86 an. Und das kann man nicht einfach durch den "Heilsbringer" ARM ersetzen. In einigen Sparten natürlich schon. Da hat Intel kaum Wachstumsmöglichkeiten.
AMD dagegen schon.

ETI1120 schrieb:
Es ist immer noch viel zu früh, um die Totenglocken für Intel zu läuten.
Natürlich geht es Intel immer noch gut, aber entweder man fängt mal an (Gelsinger versuchts ja wenigstens) oder man zahlt weiter Dividende, was sinniger ist lasse ich an der Stelle offen.

ETI1120 schrieb:
Das betrifft nicht nur Intel.
Natürlich, aber das wäre schnell Offtopic.
 
Draco Nobilis schrieb:
Naja ich sehe mir in Bezug auf Intel aber eben x86 an. Und das kann man nicht einfach durch den "Heilsbringer" ARM ersetzen.
Darum geht es nicht.

Es ist eine verzerrte Wahrnehmung. X86 konnte in vielen Märkten kein Fuß fassen oder wurde sogar daraus verdrängt.

Und wenn man den Fokus auf die verwendeten CPU-Kerne setzt, wird deutlich wie klein der Markt für X86 geworden ist. X86 ist die Nische.
 
ETI1120 schrieb:
Umfallen ist etwas anderes. Es war ein sehr schlechtes Quartal. Dies hat Intel zu Anlass genommen einiges an Wertberichtigungen vorzunehmen. So kommt der Verlust zustande.
Das ist das was @Draco Nobilis sagen wollte. Intel steht vor zig Jahren Miß-Management und hat sich strategisch und wirtschaftlich ins Abseits gestellt. Dass ein schlechtes Quartal da ist, ist das finanziell sichtbare Ergebnis.

Intel muss höllisch aufpassen, dass daraus kein kapitaler Motorschaden wird. Auch wenn es viele anders darstellen, die 12er Generation ist in meinem Blickwinkel von der Architektur unattraktiv. Wenn AMD jetzt Zen4 ausrollt hat Intel noch genau eine Generation, um die Strategie zu beheben. Sonst ist man weg. Siehe AMD mit Bulldozer - Zen war die letzte Chance sonst gäbe es das Unternehmen nicht mehr. Diese "letzte" Generation glaube ich so weit fortgeschritten, dass ein Umlenken extrem riskant wäre. Mal abwarten. Aktien würde ich gerade keine kaufen.
 
SSD960 schrieb:
Doch hat mich massiv gestört. Intel hat mich als Kunde die nächsten Jahre verloren. Geld (wie Apple) massiv eingenommen und die Produkte in kleinen Schritten weiterentwickelt um uns wieder zum Kauf anzuregen.
Bei AMD: BIOS Update, neue, teure Server-CPU rein, einschalten, läuft.

Bei Intel neue Plattform, alles neu aufsetzen, testen ...

Der Admin zum Chef, 'ich mache die Server per AMD Freitag Nachmittag fertig incl. Tests oder muss für Intel den Samstag ansetzen und hoffen dass alles am Montag läuft'
Chef zum Admin: 'Was verlangt AMD?' Naja, die fetten CPU's kosten schon 25% mehr, wollen wir sparen? Chef: 'Kaufen, einsetzen, die IT muss gut laufen'
 
Enigma schrieb:
Intel muss höllisch aufpassen, dass daraus kein kapitaler Motorschaden wird.
Pat Gelsinger ist angezählt. Er wurde geholt dass es besser wird. Und das wird es nicht.
Dass erst kurz vor der Markteinführung ein Hardwarefehler bei Sapphir Rappids gefunden wurde, der eine neue Maske erfordert kann er nicht seinen Vorgängern in die Schuhe schieben. Den Fehler hätte man aquch früher finden können.

Die intransparente Kommunikation, die seinen Vorgängern vorgeworfen wurde, behält er bei.
Damit zertrümmert er seine Glaubwürdigkeit.

.
Enigma schrieb:
Auch wenn es viele anders darstellen, die 12er Generation ist in meinem Blickwinkel von der Architektur unattraktiv.
Hier muss man ganz klar unterscheiden von welchen Anwendungsfällen man redet.
Als High Performace Core ist Golden Cove gut. Darüber braucht man nicht zu diskutieren.

Bei kleinerem Power Budget sieht das anders aus. Im Notebook sieht Rembrandt im Vergleich zu Alder Lake richtig gut aus. Erst wenn das Powerbudget anwächst zieht Alder Lake vorbei. Allerdings ist gerade im Notebook das Powerbudget begrenzt. Und das Notebook ist der deutlich größere teil des Clientmarktes.

Enigma schrieb:
Wenn AMD jetzt Zen4 ausrollt hat Intel noch genau eine Generation, um die Strategie zu beheben. Sonst ist man weg.
Erst Mal warten wir in Ruhe ab was Zen 4 überhaupt bringt. AMD hat den Hypetrain nicht ohne Grund entgleisen lassen.

Dann kommt mit Raptor Lake ein Zwischenschritt und dann kommt irgendwann 2023 Meteor Lake.
Und dann kommt 2024 Zen 5.

Bei Intel kommt es nicht auf eine Generation an, eher bei AMD. Bis Intel weg ist vergeht noch ganz viel Zeit, selbst wenn sie alles verbocken.

Auf dem Server sieht die Sache anders aus, da tut es Intel sehr weh, dass Sapphire Rapids erneut verschoben wird. Und da wird Intel an den 96 Kernen von Genoa und den 128 von Bergamo zu knappern haben.

Enigma schrieb:
Siehe AMD mit Bulldozer - Zen war die letzte Chance sonst gäbe es das Unternehmen nicht mehr.
Die Parallele mit Bulldozer sehe ich nur in der Ursache, den schlechten Prozessen. Aber von einer Situation in der AMD 2013 war, ist Intel noch weit weit entfernt. Dafür muss noch sehr viel schiefgehen.
Allerdings ist auch richtig, dass Intel schon lange nicht mehr in der glänzenden Situation ist, in der Intel 2013 war.

AMD hat gar nicht die Resourcen um Intel vom Markt zu drängen. Das war doch die Lehre aus 2020 und 2021. AMD musste Intel große Teile des Clientmarkts überlassen, weil AMD nicht annähernd genügend CPUs liefern konnte um diesen Markt zu bedienen. Nach allem was ich höre trifft dies auch auf die Server zu. AMD hätte mit mehr Kapazität mehr verkaufen können. Aber sich mehr Kapazitäten zu besorgen war für AMD nicht machbar. Und so schnell kann sich AMD nicht in die Lage bringen um Intel überhaupt vom Markt verdrängen zu können. Und ganz ehrlich das will auch niemand.

Außerdem: Auf dem Desktop macht Alder Lake eine gute Figur. Daran werden auch Raptor Lake und zen 4 nichts dramatisches Zuungunsten von Intel verändern. Bei den Notebooks sind Intels Stärke nicht so sehr die CPUs sondern die Designs und die Abhängigkeit der Notebook OEMs von Intel. Da hat AMD in den letzten beiden Jahren einiges erreicht, muss aber noch sehr viel mehr erreichen.
 
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ETI1120 schrieb:
Pat Gelsinger ist angezählt. Er wurde geholt dass es besser wird. Und das wird es nicht
Ich behaupte nicht, dass Pat Gelsinger Intel wieder zu altem Glanz verhelfen wird. Das kann ich schlecht einschätzen.

Was ich aber sicher sagen kann ist, dass ein CEO einer Firma von Intels Größe in einem Jahr die Sachen nicht ins Lot bringen kann.
Gelsinger ist erst seit Februar 2021 wieder bei Intel. Ab 2023 kann man dann sehen, ob es funktioniert oder nicht.
 
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Tja wer so gezig ist und enorme summen (bid zu 8000 $) für xeons fordert damit diese optane dimms supporten. Der Kunde ist nicht blöd und wechselt bei Gelegenheit zur Konkurrenz
 
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Creeping.Death schrieb:
Was ich aber sicher sagen kann ist, dass ein CEO einer Firma von Intels Größe in einem Jahr die Sachen nicht ins Lot bringen kann.
Was meinst Du mit ins Lot bringen?

In der Halbleiterindustrie braucht es Jahre bis ein grundlegend neues Produkt auf den Markt kommen kann. Nur hat niemand die Zeit abzuwarten, ob die Produkte wirklich gut sind und zweitens wird der CEO nicht am Produkt gemessen sondern am finanziellen Ergebnis.
Creeping.Death schrieb:
Gelsinger ist erst seit Februar 2021 wieder bei Intel. Ab 2023 kann man dann sehen, ob es funktioniert oder nicht.
Wieso ab 2023? Politikern gibt man 100 Tage.

Bei CEOs läuft es gewöhnlich so:
  • Wenn sie von außen kommen sie stellen sich ihren Stab zusammen
  • Sie schauen mit ihren Stab die Zahlen der Firma genau an.
  • Sie und ihr Stab reden mit den Führungskräften auf den oberen Ebenen.
  • Sie überprüfen die strategische Planung des Unternehmen und passen sie ggf an
  • Sie legen die Marschroute für die Firma fest
Und dann kommt die Phase während der die Grausamkeiten begangen werden. Führungskräfte denen der Stab nicht vertraut oder denen der Stab ihre Aufgabe nicht zutraut werden gefeuert oder zurückgestuft. Geschäftsfelder die nicht mehr in die strategische Planung passen werden verkauft oder dichtgemacht. Diese Phase muss möglichst kurz gehalten werden.

In den ersten Quartalen werden möglichst viele Altlasten in den Bilanzen bereinigt und Risiken durch Rückstellungen abgedeckt. Deshalb sehen die Zahlen oft sehr schlecht aus. Aber das entscheidende ist, man sieht anschließend eine Verbesserung. Auch wenn sie vorerst nun auf dem Papier stattfindet

Und somit war es ein grotesker Fehler von Pat Gelsinger 3D XPoint nicht schon letztes Jahr zu beerdigen. 3D XPoint war beim Intel Analyst Day keine Erwähnung wert. Als das auffiel und daraus die richtigen Schlüsse gezogen wurden kam ein halbherzige Dementi. Man könnte beinahe den Eindruck bekommen, er und sein Stab haben 3D XPoint übersehen.

Die Schonzeit für Pat Gelsinger war spätestens mit seinem dummen Spruch "AMD ist im Rückspiegel, und wird dort bleiben" beendet. Dumm weil jeder wusste, dass dies nicht der Fall ist. Intel benötigt auf dem Servermarkt noch Jahre, um AMD etwas entgegen zu setzen.

In dem Moment als er Alder Lake zu seinem Kind gemacht hat, war alles was nach diesen Zeitpunkt passierte seins.

Die Hinweise auf bad execution wirken für mich sehr einstudiert und sind nur der Versuch das Offensichtliche zuerst zu nennen, damit es möglichst schnell vom tisch kommt.

Ich habe die Mitschrift zu Quartalspressekonferenz nur an einigen Stellen gelesen. Das war alles andere als gut, wie er da aufgetreten ist. Ich denke er hat das Talent sich Feinde zu machen und überschätzt seine Position und die von Intel maßlos.

Wie bescheuert muss man sein in derselben Pressekonferenz den Chip Act zu loben, der für Intel einige Milliarden USD an Subventionen bringen wird und dann lauthals zu verkünden dass die Dividende nicht angepasst wird.

Edit:
Bei vielen Aussagen habe ich das Gefühl dass da einer zurückkommt und das alte Intel an das er sich erinnert nicht mehr wiederfindet. Er will das alte Intel zurück. Aber erst ist in seinen Aussagen sehr fahrlässig. Vieles lässt sich im Grunde auf den Vorwurf an seine Leute zu verstehen, dass sie nicht mehr so zielorientiert arbeiten wie früher. Und wenn das die Leute bei Intel so verstehen sollte, gute Nacht.

Bei allen Lobhudeleien auf Pat Gelsinger und das alte Intel wird gerne der Pentium IV übersehen. Im Grunde hat damals eine kleine Designabteilung in Israel Intel den Arsch gerettet. Die haben mit dem Core ein klasse Design geliefert und die damit Basis des Erfolgs der nächsten 10, 15 Jahre gelegt.
 
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ETI1120 schrieb:
Was meinst Du mit ins Lot bringen?

In der Halbleiterindustrie braucht es Jahre bis ein grundlegend neues Produkt auf den Markt kommen kann. Nur hat niemand die Zeit abzuwarten, ob die Produkte wirklich gut sind und zweitens wird der CEO nicht am Produkt gemessen sondern am finanziellen Ergebnis.
Finanziell auf Kurs bringen, die Entwicklung sortieren, ... was könnte ich sonst damit meinen?
Und wenn dir klar ist, dass ein CEO nicht sofort alles richten kann, weshalb dann die Frage:
ETI1120 schrieb:
Wieso ab 2023? Politikern gibt man 100 Tage.
Dass Pat Galsinger "markige Sprüche" abdrückt, das macht in natürlich nicht sympathischer, aber das scheint nun mal für einen Teil der Amerikaner typisch zu sein. Ich habe beruflich auch mit US-Amerikanern zu tun, die sich in Führungspositionen befinden. Dieses "Trump-hafte" Selbstbewusstsein (alles "great") kann ziemlich nervig sein.
Meiner Meinung nach ist es jetzt einfach noch sehr früh, endgültig zu bewerten. Dass er in seinem ersten Jahr noch einige Dinge laufen ließ, die man besser sofort hätte einstampfen sollen, das möchte ich nicht bestreiten.
Aber manchmal ist es besser sich erst mal ein Bild zu machen und dann zu entscheiden.
 
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Creeping.Death schrieb:
Aber manchmal ist es besser sich erst mal ein Bild zu machen und dann zu entscheiden.
Ich muss nichts entscheiden.

Aber seit einem Jahre lese ich seine Statements. Es ist klar, dass er einen sehr schweren Job hat.
Intel hat zu lange gewartet die Zukunft der Halbleiterfertigung zu klären. Und diese verlorene Zeit lassen sich nicht mehr aufholen.

Er und sein Stab haben eine überzeugende Strategie vorgelegt und sind bei der Umsetzung. Die Strategie ist überzeugend aber auch sehr riskant. Um das Risiko abzufedern hat Intel überall nach Subventionen gesucht.

Ob diese Sache gut ausgeht wissen wir 2025. Wenn Intel die Fertigung der GPUs nicht von TSMC zurückholen kann können die neuen Fabriken sehr schnell zu einer Kostenfalle werden.

Allerdings hätte er nichts getan wäre Intel in der unangenehmen Lage gewesen alle fertigungsaufträge an TSMC vergeben zu müssen und stillstehende Fabriken zu haben. Die Geschichte als Fremdfertiger kann nur Funktionieren wenn Intel die Kapazitäten ausbaut.

Aber diese Geschichte gefährdet er durch dummes unüberlegtes Geblubbere und herumgeeiere mit der Timeline für de einzelnen Generationen. Intel tut nichts gegen die falschen Erwartungen. Im Gegenteil, den sie bringen momentan Ruhe. Aber leider ist der Ärger vorgezeichnet.
 
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ETI1120 schrieb:
Er und sein Stab haben eine überzeugende Strategie vorgelegt und sind bei der Umsetzung. Die Strategie ist überzeugend aber auch sehr riskant. Um das Risiko abzufedern hat Intel überall nach Subventionen gesucht.

Ob diese Sache gut ausgeht wissen wir 2025. Wenn Intel die Fertigung der GPUs nicht von TSMC zurückholen kann können die neuen Fabriken sehr schnell zu einer Kostenfalle werden.

Das ist ja die Frage, ist diese Strategie wirklich langfristig wirksam?

Gerade mit IDM 2.0 muss sich das erstmal zeigen. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich sinnig gewesen wäre wenn man sich mehr Gedanken gemacht hätte IFS auszugliedern. In dem Chipboomwahnsinn der letzten Jahre hätte man da doch einiges an Geld an der Börse einsammeln können.

Stattdessen "bettelt" man jetzt um Subventionen für Fabs in den USA, wo man bereits jetzt Schwierigkeiten hat qualifiziertes Personal zu finden, bindet sich mit Tower Semiconductor noch nen anderes Geschäftsfeld ans Bein und muss erstmal genug Kunden finden, die bei Intel fertigen lassen wollen. MediaTek ist bislang nur ne reine Absichtserklärung.

Und jetzt wo die Hütte teilweise brennt, versucht man die Dividenden zu retten und kürzt direkt wieder das Capital Spending.

Ob man so an TSMC vorbeiziehen kann?
 
Kalsarikännit schrieb:
…und derweil rollt bei Apple nun der erste Intel-freie Laptop vom Band. Ich gebe zu, dass hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht im Traum vorzustellen gewagt.
Richtig, dachte ich auch. Garantiert haben Sie damals schon "gerochen", dass das Big-Little-Design auf X86 für Laptops nix ist.
 
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