Übrigens ein sehr weit verbreitetes Phänomen einer bestimmten sozialen Gruppierung, Ratio mit Psycho-Kompensatoren gleichzusetzen, um die 'Schwanz-Keule' auspacken zu können. Was ich auch denk' und tu', trau ich jedem andern zu! Was interessiert mich, ob ich einen x86-Kompatiblen von AMD oder Intel in meinem Rechner habe (privat)? Ich wähle das Bessere! Beides Amis, beides Heuschrecken, beides Patenträuber. Kinderkram wie 'ich mag AMD mehr als Intel weil ...", die emotional fußen, ist irrational und streckenweise dämlich. Ich selber oder mein Land hat davon keinen Vorteil! Auch AMDs Dresdner Anlagen sind für den bundesdeutschen Bürger kein Segen, die entwicklungen sind US-Eigentum, die mitteldeutsche Hochschullandschaft wird gemolken, um einen US-amerikanischen Konzern zu füttern, der auch noch Fördergelder einstreicht. Kurzfristig gabs Arbeitsplätze, ja, aber diese 'Sicht' ist gemäß der Mops-These für die politisch kolorierten Initiatoren charakterisierend (gewesen). Warum die Politik in mein Wohnzimmer lassen ...
Ob es generell so ist oder ein lokales, zeitliches Phänomen, weiß ich nicht, aber ich registriere sehr viel stärker Intel-Einkäufe nach Ausschreibungen, wo man sich 2005 noch sehr sicher für AMD entschieden hätte. Upgrades mit AMD ja, Neuinvestitionen in vielen Fällen nein. Das ist ein Faktum und dieses Faktum ist unter dem Aspekt zu betrachten, daß die Einkäufer im öffnetlichen Dienst ganz schnell ins falsche Licht rücken können/könnten, da man um Intels Machenschaften weiß. Dennoch, trotz der Annahme, man könnte sich politisch intendiert für einen anderen Heuschrecken-Ami entscheiden, entscheidet man sich auf lange Sicht planend eben für die größere Heuschrecke.
Mir persönlich ist aufgefallen, daß nach dem K10-Desaster (AMDs eigene Dummheit und die Gier einiger Probanden des Unternehmens) AMD fast nur noch langfristig vorher eingegangene Verbindlichkeiten bediente und diese wurde seitens der Fan-Boys gerne als Aushängeschild für AMDs Erfolg ausgewiesen, womit man demonstrieren wollte, daß es doch gar nicht so schlimm aussähe. Aus meinem eng begrenzten Sichtfeld aber weiß ich, daß nach einer (von mir 100% pro getragenen) AMD Welle nach Einführung der C2D-XEONs Investitionen in Intels Hardware getätigt wurden, lediglich einige Opteron-Cluster wurden mit sockelkompatiblen Chips umgerüstet. Eine nicht unerhebliche Rolle hierbei spielt Dell. Dell, auch ein nicht-bundesdeutsches Unternehmen, offeriert unerhörte Rabatte für Hochschulen! Ob es nun RLP, B, oder BaWü ist, überall die gleichen Konditionen. Letztlich wird in vielen Fällen bei Cluster-Entscheidungen die CPU-Leistung an zweiter Stelle stehen, wenn Energie-Effizienz und Investitionsschutz Priorität haben. Dies im Sinn läßt dann doch einige Fragen aufkommen, warum es bei AMD so furchtbar einknickte. Da war mehr als nur der etwas auf Brust schwache K10! Seit Jahren gibt es keine vernünftigen Chipsätze für Server, die Relikte von Broadcom sind meiner Meinung nicht mehr innovativ, nVidia ist ein erbitterter Konkurrent. Strategische Fehler rächen sich eben nicht instantan wie taktische, das liegt in der Natur der Sache.
Und schaut man dann doch auf das Design, so sehe ich im K10 einen K8L, wie er urprünglich geplant war, der Kern wurde an sich nicht wesentlich verbessert. Intel hingegen lieferte mit dem C2D-Design schon mehr. Bei Core-i7 verhält es sich dann wieder so wie bei AMD, dem Penryn-Kern wurde der Uncore-Bereich verpaßt, an sich aber im kern noch immer ein C2D. Diese Design-Lücke läßt sich PR-technisch vielleicht kaschieren, nicht aber in einem Benchmark und SPEC spricht eine sehr deutliche Sprache.
Aus diesem Grunde bin ich sehr auf erste SPEC-Messungen gespannt. Ein mit 2,4 GHz getaktere Dual-Sockel-Istanbul-Rechner gegen einen 2,4 GHz Dual-Sockel Gulftown mit gleicher Speicherausstattung. Und dann lassen wir einfach einmal die Messungen sprechen ....