1. Apple hat in der Vergangenheit anstandslos und ohne großen Aufsehens mit den Behörden zusammengearbeitet.
Zitat:
Die Firma [Apple] hatte im Herbst sogar gemeinsam mit den Ermittlern einen Entwurf für die richterliche Anordnung ausgearbeitet.
Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Apple
in mindestens 70 Verfahren vor Bundesgerichten widerstandslos Entschlüsselungsanordnungen nach dem Gesetz AWA (All Writs Act) hingenommen und umgesetzt hat.
Meinungswandel bei Apple
Auch in dem New Yorker Verfahren hat Apple monatelang bewusst vermieden, sich überhaupt auf Rechtsfragen einzulassen. Die Firma hatte im Herbst sogar gemeinsam mit den Ermittlern einen Entwurf für die richterliche Anordnung ausgearbeitet. Erst am 12. Februar begann Apple plötzlich, sich zur Wehr zu setzen...
http://www.heise.de/newsticker/meld...olg-vor-einem-New-Yorker-Gericht-3121239.html
2. Apple wurde das dann doch alles zu heiß und publik, vor allem weil in diesem Zusammenhang eine breite öffentliche Diskussion los getreten wurde.
3. Das iPhone macht bei Apple nahezu 70% des gesamten Konzern Umsatzes aus. Es ist also ein völlig legitimes Interesse von Apple die „cashcow“ (Geldkuh) mit allen Mitteln zu schützen. Ein diesbezüglich „schlechtes“ Image könnte erheblich negative Auswirkungen auf den gesamten Konzern haben. (Imagesorgen sind auch laut Bundesrichter James Orenstein ein legitimes Interesse eines privaten Unternehmens)
4. Dem FBI ging es doch nicht primär oder ausschließlich um dieses eine iPhone. Sie wollten Nägel mit Köpfen machen und haben sich dafür einen eindeutigen, prominenten Fall herausgesucht um dieses leidige Thema Verschlüsselung unter anderem auch in der öffentlichen Diskussion zu ihren Gunsten (Interesse) entscheiden zu können. (ein paar Stichworte: beim Gesetzgeber, Druck aufbauen, öffentliche Meinung, Präzedenzfälle...)
5. Wo und wie belastende Beweise erlangt wurden, bzw. woher diese stammen, werden im Normalfall bei einer ordentlichen Gerichtsverhandlung offen gelegt. Bzw. kann es passieren, dass ein Gericht eine Partei zwingt dies offen zu legen und das ist so gar nicht im Interesse eines Geheimdienstes (NSA). Die NSA wird sich also in diesem (öffentlich umstrittenen) Fall unter keinen Umständen einmischen und dem FBI helfen, selbst wenn sie dazu in der Lage sind bzw. wären.
6. Sicherheitslücken (Zero-Day-Exploits), Trojaner ... werden wie Waren gehandelt und werden unter anderem auch von staatlichen Organisationen gekauft oder in Auftrag gegeben. Und das ist nicht erst seit dem Leak von der (dubiosen) ital. Firma "Hacking Team" bekannt. Für manche scheint das doch neu zu sein, bzw. scheinen der Meinung zu sein, das würde alle anderen (Soft-/Hardware) Firmen betreffen, nur Apple nicht.