Ist Schäuble eigentlich der richtige Mann für das Innenministerium?

  • Ersteller Ersteller Fu Manchu
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Mal abgesehen davon, daß ihr wieder mal astrein vom Thema abgewichen wird, ist es ja wohl mal eine äußerst merkwürdige Argumentation, daß hier auf einmal Umfragen fürs Fernsehen (ohne jegliche Vergleichswerte, nachdem die Umfrage einmal alle Jubeljahre gemacht wird) tatsächlich mehr politischen Einfluß haben sollen, als die Meinungsäußerung auf der Straße. Wenn es danach ginge, dann hätten wir keine Steuererhöhungen.

Entweder man ignoriert beides oder man klopft eben nicht Sprüche wie "Nicht dem Druck der Straße beugen" (weil Straße gleich Pöbel). Denn dann gibt man immerhin zu, daß es ein Anliegen eines gewissen Bevölkerungsteils gibt, der sehr wohl Druck erzeugt. Das man diese berechtigte Angst vor Überwachung schon wieder mit Steinewerfen assoziert und als "unverbesserliche Demonstranten" diffamiert, ist ehrlich reichlich geschmacklos.

Aber so wie die Herren Innenminister sich nicht um die Ängste der Bürger, sondern um ihre eigenen und die Anheizung von Ängsten anderer kümmern (schmutzige Bombe, Angriffe mit Schiffen, Passagierflugzeuge..., eine blühende Fantasie, jenseits der Bedrohungslage), so werden Bedenken eben als radikaler, linker und weltfremder Unsinn diffamiert. Der Konservatismus beansprucht die "politische Realität" immer für sich, seien die Beschlüsse auch noch so radikal.

Am besten man schafft das Demonstrationsrecht gleich ab, denn es ist schließlich ein Instrumentarium der politisch Verblendeten und Radikalen. Und es ist auch kein Unterschied ob ein paar versprengten Nazis von einer mindestens ebenso großen Gegendemo begleitet werden, oder ob eine Großdemo (falls sie zustande kommt) sich einhellig Gehör verschaffen will. Das es nichts bringt ist leider so, da sind schon ganz andere Anliegen gescheitert. Der Wähler (der klägliche Rest fünfzig prozentige Rest der noch aktiv zur Wahl geht) wird ohnehin nicht mehr ernst genommen. Der Demonstrant ist aber generell kein Wählerpotential mehr. Abgeschrieben, als politisch unmündig.

So und nicht anders funktioniert die Politik hier und heute. Und sie wird von den Diskutierenden hier auch noch so reingetragen.

PS: Vielleicht sollte man sich aber auch fragen, warum Online ein überwältigender Teil dagegen ist und trotzdem 65% der Gesamtbevölkerung dafür? Aber so etwas wie Aufklärung über Folgen und Methoden macht das Innenministerium nicht, damit jeder die ach so harmlose Bedrohung der Privatsphäre versteht. Aber es wäre wohl schlicht keine Werbung für ihr Anliegen.
 
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Danke für das Posting Happy Mutant :daumen:

Allerdings möchte ich dir in dem Punkt widersprechen das Demos nix mehr zu verändern vermögen. Das können sie sehr wohl wie man z.B. letztes Jahr in Frankreich gesehen hat, und dort gibt es sichlich nicht großartig andere Rahmenkonditionen, es benötigt einfach nur ausreichend Druck "von der Straße"
 
Vielleicht sollte man sich aber auch fragen, warum Online ein überwältigender Teil dagegen ist und trotzdem 65% der Gesamtbevölkerung dafür?

HappyMutant, warum ist das so, weil man im Netz herrlich anonym ist, (noch) da ist es einfach das Maul aufzureißen. Wenns konkret wird und man Flagge zeigen soll ist das anders da zieht die Mehrzahl den Schwanz ein.
 
@OMaOle
Wohl eher weil diese Mehrheit entweder kein Internet und folglich Bezug dazu hat oder weil sie mit Halbwahrheiten bombardiert, unaufgeklärt oder naiv - dem System blind und treudoof vertrauend einfach "nichts zu verbergen und folglich nichts zu befürchten hat". :rolleyes:
Wir werden regiert von Leuten, die von der Materie, über die sie entscheiden die wenigste Ahnung haben. Nicht umsonst werden so viele "Berater" einbestellt, teure, aber falsche Beratung nicht ausgeschlossen, in unserer 5-Minuten-Demokratie.
"Nicht dem Druck der Straße beugen" - ein Skandal und zugleich Zeichen wie es tatsächlich mit unserer Demokratie steht.
Im Namen des Volkes, Amen.
 
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Ca. 10.000 Menschen in Berlin gegen Schäuble und seine Pläne auf der Strasse. Das führt Adam_Smith' Argument von wegen unverbesserlichen Demonstranten ad absurdum.

Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich deutlich mehr als 15.000 Menschen an Kundgebung und Protestmarsch.
"Das ist die größte Demonstration für Bürgerrechte und Datenschutz seit der Volkszählung 1987", sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert

Komisch das in den großen Nachrichtensendungen wie tagesschau kein Wort über solch eine Großdemo verloren wird. Dieses Verschweigen der Berichterstattung über bürgerliche Unmutsäußerungen ist mir schon des öfteren aufgefallen.
 
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Tja, und wer jetzt noch nicht aufgewacht ist, was unser aller Innenminister wirklich will, dem ist in Zukunft nicht mehr zu helfen. Seit heute wird die Einführung des elektronischen Personalausweises mit zwei Fingerabdrücken ab 2009 angekündigt. Ich bin entsetzt über die Geschwindigkeit, mit der immer mehr der Weg in den totalitären Überwachungsstaat geebnet wird. Und Herr Schäuble giesst noch ordentlich Öl ins Feuer, um die Einführung solch haarsträubender Machenschaften zu rechtfertigen. Dafür bin ich 1989 nicht auf die Strasse gegangen, um mich einer erneut aufkeimenden Diktatur zu unterwerfen und zu allem Ja zu sagen.

Gerade eben im Heute-Journal waren etwa 5 Sekunden lang Bilder von der Demo in Berlin zu sehen. Wirklich armselig für einen Öffentlich-Rechtlichen Sender!:(
 
@adamsmith
Und wie stellst du denn bitte sicher, dass bei einer eventuellen Verlagerung der politischen Interessen des Volkes (die ja deinem Schäuble den "klaren Auftrag" (wie man das bei dem relativ miesen Abschneiden der CDU bei den Bundestagswahlen behaupten kann bleibt mir ein Rätsel)) der Politiker nachwievor im Sinne eben dieses Volkes handelt? Was wenn nun mal nicht alle Bürger eine Affinität für eine Demonstration haben aber die Kernaussage der Demo dennoch mittragen? Wenn das so wäre, dann würde Schäuble doch sicherlich nicht mehr im "Auftrag" der Wähler handeln.
Wo ziehst du denn da die Grenzen? Ab wann sind es denn genug Demonstranten um Entscheidungen danach zu fällen?
So wie ich dich hier und überhaupt bisher verstanden habe, seit du hier postest: es können für dich nie genug sein....denn der "überzeugte Demokrat", der du ja bist, ist, wie man weiß, für die Diktatur der Mehrheit.
 
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Die Grenzen? Ganz einfach:
Politische Entscheidungen können sich nach Demonstrationen richten, wenn die gewählten Politiker der Meinung sind, sie würden im Sinne ihrere Wähler handeln.

Wenn ein Politiker aber sagt, er würde sich nicht "dem Druck der Straße beugen", dann ist das eine Aussage die weitaus demokratischer ist als so manch einer hier zu denken bereit ist.

Woher Schäuble die Gewissheit nimmt, dass er mit seiner Politik im Sinne des Wählerwillens handelt?

Nun vielleicht aus den, gerade in den letzten Wochen, erheblich gestiegenen "Kopfnoten" für seine Person?
Vielleicht aus der Tatsache, dass 65% der Wähler vor einigen Wochen der Meinung war, dass Schäuble mit einem seiner umstrittensten Projekte (Online-Durchsuchungen) genau das richtige macht?
Vielleicht aber auch aus der Tatsache, dass die CDU als gesamtes in den Umfragewerten immer mehr Punktet?

Nicht umsonst gibt es die Forschungsgruppe Wahlen die immer wieder repräsentative Umfragen zu aktuellen politischen Themen erstellt. Politiker werden sich die Ergebnisse dieser Umfragen sicherlich zu Gemüte führen...

Wollen wir etwa persönlich werden? Oder gehen einfach nur die Argumente aus?

Warum nennt man Politiker wohl Volksvertreter? Weil Abgeordnete die Interessen des Volkes zu vertreten haben.

Richtig. Das Interesse des Volkes definiert sich durch Mehrheiten (sehen wir jetzt mal von Gesetzen zum Minderheitenschutz ab).
Das Interesse des Volkes definiert sich aber nicht durch ein paar Leute die auf der Straße protestieren. Das ist eine Stimmung, aber keinesfalls die Stimmung "des Volkes".

Und dreh es wie du willst aber das Volk sind nicht nur die Leute die mit dir übereinstimmen und so wie du, jeden ach so tollen Vorschlag von CDU-Politikern, als die neue Offenbarung feiern.

Was drehe ich denn?

- Ich stelle lediglich fest, dass die Stimmung einer Mehrheit des Volkes eine eindeutige Sprache spricht. 65% sind nahezu eine 2/3 Mehrheit!
- Die CDU gewinnt stetig an Stimmen und ist Momentan die beliebteste Partei dieses Landes.
- Schäuble gewinnt an positiven Bewertungen, das Wählervolk ist also mit seiner aktuellen Politik mehrheitlich durchaus zufrieden.

Komisch, aber mir scheint es fast so als würde die CDU die Interessen des Volkes durchaus gut vertreten, denn das Volk ist mehrheitlich mit dem zufrieden was, speziell im Bezug auf Schäuble, von der CDU getan wird.

Wo also liegt dein Problem? Ich stelle dir eine einfache Frage:

Möchtest du, dass Schäuble sich gegen den mehrheitlichen Willen des Volkes stellt? Mit welcher Begründung forderst du dies?

Am Rande:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,1020771,00.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Durch Verschiebungen entstandener Doppelpost zusammengeführt)
- Die CDU gewinnt stetig an Stimmen und ist Momentan die beliebteste Partei dieses Landes.

Sorry, aber das ist nur die Halbwahrheit. Die CDU hat nur relativ an den anderen Parteien gemessen z.Z. die besten Umfrageergebnisse. 43% sind aber leider keine Mehrheit, nichtmal die Hälfte. Und wären die anderen nicht so schwach, wäre die CDU nicht so stark. :)
Schäuble könnte sich also durchaus gegen den mehrheitlichen Willen des Volkes stellen, nur nicht gegen den, seiner eigenen Partei und Wähler. Nur haben wir gerade eine große Koalition und keine Alleinregierung der CDU.
Und über die unerwartet positiven Umfrageergebnisse zu Schäubles Vorstößen habe ich hier ja schon eine mögliche Erklärung abgegeben. Klar eine von vielen. Am Ende läuft es also höchstens auf eine Patt-Situation hinaus, aber keineswegs auf eine eindeutige Entscheidung für die eine oder andere Seite.
Ähnlich verhält es sich mit den Einschaltquoten. Repräsentativ heisst nicht wahr und ist zudem sehr dehnbar. Wirklich repräsentativ zu den konkreten Punkten wäre nur eine echte Volksbefragung bzw. Volksabstimmung. Im Parteiprogramm der CDU standen diese Punkte explizit leider nicht, neutral begründet schon garnicht. Im Koalitionsvertrag sicher auch nicht.
 
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Ach ja das dumme Volk, welches von den Politikern manipuliert wird...
Wie waren deine Worte? "Halbwahrheiten bombardiert, unaufgeklärt oder naiv"

Aber dann für Volksentscheide sein? Wie passt denn das zusammen?

Die bloße Mathematik der Statistik kannst auch du nicht zu Tode Diskutieren ... Du kannst dir gerne die Hintergründe der Befragungen des Politbarometers und die dazu genannten Fehler zu Gemüte führen.

Ferner kannst du auch nicht relativieren, dass die CDU momentan die beliebteste Partei Deutschlands ist und somit einen klaren Wählerauftrag hat.

Am Ende läuft es also höchstens auf eine Patt-Situation hinaus, aber keineswegs auf eine eindeutige Entscheidung für die eine oder andere Seite.

Das setzt dann dem ganzen die Krone auf ... 65% sind keine Pattsituation!

Das ist ein eindeutiges Votum! Wenn du meinst bessere Argumente gegen die Online-Durchsuchung zu haben, welche die Pro Argumente aufwiegen könnten, dann steht es dir frei das Wählervolk vom gegenteil des jetzigen Votums zu überzeugen. Bis dahin sprechen die Umfrageergebnisse eine klare Sprache.

Deine Versuche den Beführwortern das Wissen abzusprechen ist beschämend, undemokratisch und letztendlich kein Stück weit Zielführend!


Sorry, aber ihr schwingt euch auf zu Wahrern der Freiheit und der Demokratie und schafft es dann nicht einmal ein klares, eindeutiges Wählervotum ohne Murren zu akzeptieren?

Da fehlt mit dann wirklich jegliches Verständnis!
 
Aber dann für Volksentscheide sein? Wie passt denn das zusammen?
Dann weiß ich wenigstens, dass das Volk, also die Mehrheit tatsächlich entschieden und nicht einige wenige Vertreter, die meinen zu denken und wissen, was das ganze Volk weiß und will. Das Volk hat wenig Einfluß auf die Jahre nach der Wahl. Wir alle kennen schließlich aus Erfahrung die Realität nach dem Wahlkampf.
Davor wurde mehr versprochen als danach getan, und danach wurde mehr getan, als konkret angesprochen (vereinbart). ;)
Ferner kannst du auch nicht relativieren, dass die CDU momentan die beliebteste Partei Deutschlands ist und somit einen klaren Wählerauftrag hat.
Natürlich, weil es keine Mehrheit ist, sie ist beliebt nach Umfragen. Mich hatte so eine Umfrage nicht erreicht, kenne auch keinen in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis. Da hat man ja selbst bei dem Wahlgang noch mehr Einflußmöglichkeiten. (Und das will was heißen ^^)

Wenn du meinst bessere Argumente gegen die Online-Durchsuchung zu haben
Also Vor- und Nachteile wurden ja nun wirklich hier zuhauf abgewogen, nur jeweils unterschiedliche Schlußfolgerungen daraus gezogen. Ich pers. verzichte auf die Online-Durchsuchung und bleibe maximal bei der aktuellen Regelung Hausdurchsuchung und Internetüberwachung.
Online-Durchsuchung != Internetüberwachung
Leider begreifen das die wenigsten und werfen beides in einen Topf. Wohl auch durch unzureichende Medienberichterstattung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mal wagen zu behaupten, dass die Medien wie Bild etc. stark zur Beliebtheit der CDU beitragen, denn wenn man klar denkt, kann man so eine Partei einfach ned unterstützen (womit ich nicht sagen will, man könnte das bei einer anderen):
http://www.heise.de/newsticker/meldung/96376
 
Leider begreifen das die wenigsten und werfen beides in einen Topf. Wohl auch durch unzureichende Medienberichterstattung.

Dann lege ich dir folgendes Nahe:

Nutze deine freiheitlichen Rechte und kläre die Menschen auf ...
Wenn du meinst, dass alle so dumm sind, dann sollte es in deinem Interesse liegen daran etwas zu ändern.

Dann weiß ich wenigstens, dass das Volk, also die Mehrheit tatsächlich entschieden und nicht einige wenige Vertreter, die meinen zu denken und wissen, was das ganze Volk weiß und will.

Das Volk hat sich ja z.B. im Bereich der Online-Durchsuchungen entschieden. Die Fehler lagen bei dieser Frage glaub ich bei ca. +/- 3%. Dies bedeutet, dass die Zustimmung bei einem heute durchgeführtem Volksentscheid zwischen 62% und 68% läge. Noch immer ein deutliches Votum.

Natürlich, weil es keine Mehrheit ist, beliebt ist sie in Umfragen. Mich hatte so eine Umfrage nicht erreicht, kenne auch keinen in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis.

Du irrst. Die CDU hat eine Mehrheit. Lediglich eine absolute Mehrheit hat sie nicht. Dennoch bleibt sie die stärkste Partei unseres Landes und hat somit den klaren Wählerauftrag ihre Interessen und ihr Programm durchzusetzen.
Also wirklich, du hörst dich fast an wie Schröder nach der letzten Bundestagswahl. Der schien damals das Prinzip der repräsentativen Demokratie nicht verstanden zu haben.

Ach und das Verfahren der Forschungsgruppe Wahlen solltest du dir vielleicht auch nochmal genauer zu Gemüte führen. So werden ca. 1500 Leute pro Umfrage befragt. Dennoch ist die Umfrage repräsentativ, bildet also (mit einem geringen Fehler) den Wählerwillen sehr gut wieder.

Das du jetzt unter diesen 1500 bist, dafür beträgt die Wahrscheinlichkeit ca. 1500/63.000.000 ... macht ca. 0,0024%

Tja so ist das mit der Statistik ... ist schon ne klasse Sache, man befragt 0,0024% der Wähler und weis trotzdem recht genau wie die Stimmungslage im Volk aussieht.

/edit:

Jetzt erhebt sich also auch Benjamin_L zu einem "Vorzeigedemokraten".

Es ist wirklich erschreckend...

Wie bekommst du die hier gemachten Aussagen mit z.B. dieser in Deckung?!

Zitat: Benjamin_L

Ich finde auch die Demokratie in Deutschland ist eine geschmackslose Farce und es glauben immer noch viel zu viele daran, dass sie funktioniert. Wichtige Entscheidungen werden doch nur mit der Industrie besprochen, der Willen des Volkes zählt doch ganz oben überhaupt nicht.

Um mal einige Beispiele zu nennen, Gentechnik, wird von der Mehrheit des Volkes abgeleht, bei manchen wegen fundiertem Fachwissen, bei anderen wegen Angst und Unbehagen, was aber nichts dran ändert dass das Volk es nicht will.

Das dumme Volk darf nicht über Online-Durchsuchungen entscheidend, aber bei anderen Dingen ist dann der Wille des dummen Volkes ausschlaggebend?

Mir scheint als würdest du dein Demokratieverständnis der jeweiligen Fragestellung anpassen.
 
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Da sieht man doch wirklich mal wieder dass es zu falscher Wahrnehmung führen kann, wenn man eine Umfrage, an der zwischen 1000 oder etwas mehr Menschen teilnehmen (die ohnehin als Panel bei den Umfrageinstituten existieren), als die wirkliche Meinung des Volkes verkauft...und darüber hinaus auch noch allgemeingültige Schlüße daraus zieht.
Deine Umfragewerte sind mal genausoviel oder genausowenig (je nach politischer Gesinnung) wert wie die 1000-10000 Demonstranten, denen du ja auch jeglichen EInfluss absprichst. Auf Paneldaten ist aber natürlich mehr Verlaß ne?...:freak:


Edit: noch ein Wort zum persönlich werden: ja, will ich, denn ich meine an deinen Posts zu erkennen, dass du die objektive Wahrheit subjektiv zu biegen versuchst. Und das selbst hat nichts mehr mit sachlicher Diskussion zu tun, so sehr du es auch objektiv zu verpacken versuchst.
 
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Die Ergebnisse der Umfragen sind eine objektive Wahrheit ... Da kannst du nichts dran ändern und ich auch nicht.

Wenn du der Forschungsgruppe Wahlen Betrug unterstellen willst, dann mache das. So lange das Gegenteil nicht belegt wurde gehe ich auch weiterhin davon aus, dass ihre Umfragen genau so durchgeführt wurden wie es u.a. auf der Internetseite welche ich verlinkte beschrieben ist.
Und unter Zugrundelegung dieser Annahme lässt sich die repräsentativität der Umfrageergebnisse mit Mitteln der statistischen Mathematik recht einfach nachweisen. Übrigens universell und frei von subjektiven Einflüssen.

Ein paar Informationen für dich:

http://www.forschungsgruppewahlen.de/Studien/Politbarometer/Methoden/

Am Rande sei angemerkt, dass dieser Verein nun wirklich sehr unbestritten und neutral ist, denn nirgendwo gibt es ernsthafte Kritik an ihrer Arbeitsweise.

1500 zufällig Befragte bilden objektiv betrachtet sehr genau die Meinung der 63 Mio Stimmberechtigten ab. 10.000 Demonstranten die nicht zufällig an selben Ort sind nicht.

Diese Feststellung ist objektiv richtig.

Und nun kommst du.
 
Adam_Smith schrieb:
Nutze deine freiheitlichen Rechte und kläre die Menschen auf ...
Wenn du meinst, dass alle so dumm sind, dann sollte es in deinem Interesse liegen daran etwas zu ändern.

Nun unterstelle Du mir wiederum nicht irgendwas. ;) Ich sprach nicht von Dummheit, sondern von Unwissenheit, Unaufgeklärtheit. Würden sie mehr (die ganze Wahrheit, beide Seiten) erfahren, wäre so manche Entscheidung anders.
Und ja ich führe viele Politdiskussionen in meinem Bekannten und Verwandtenkreis und besuche auch Demos. Für weitergehendes politisches Engagement fühle ich mich persönlich allerdings nicht berufen und besonders kompetent genug. Da gibt es Leute, die das besser können. Diese Selbstreflexion unterschiedet mich wohl von so manch anderem (Politiker). ;)

Adam_Smith schrieb:
Du irrst. Die CDU hat eine Mehrheit. Lediglich eine absolute Mehrheit hat sie nicht. Dennoch bleibt sie die stärkste Partei unseres Landes und hat somit den klaren Wählerauftrag ihre Interessen und ihr Programm durchzusetzen.
Vielleicht beim damaligen Wahlausgang, aktuell nicht wirklich. Stark heisst nicht automatisch beliebt. Beliebt ist hierbei nur das, was die Befragten verstanden oder nicht haben und was die Umfragen suggerieren.

=Adam_Smith schrieb:
Tja so ist das mit der Statistik ... ist schon ne klasse Sache, man befragt 0,0024% der Wähler und weis trotzdem recht genau wie die Stimmungslage im Volk aussieht.
Der See war durchschnittlich nur 50 cm tief und die Kuh ertrank trotzdem. :)
Ich kenne bei mir keinen der aktuell für die CDU wählen würde und etliche die leider garnicht wählen gehen und resignieren oder was auch immer für Gründe.
Das sind nicht gerade wenige und keiner wurde aktuell befragt.
Ich weiß nicht in welchen Idyllen, Chefetagen oder Altersheimen die Umfrage stattfand und wie kompetent oder erfahren die Befragten zu den Themen dabei waren?

Als Politiker würde ich mich überwiegend mehr an der Basis aufhalten und nicht von oben herab Willkür-Entscheidungen aufrund fadenscheiniger Umfrageergebnisse treffen, auch von einem Rollstuhlfahrer kann man dies erwarten. Aber des Wahlvolk ist ja eher lästig und nur aller 4 Jahre mal nützlich. Da sieht man nur das, was man sehen will.
"Nicht dem Druck der Straße beugen" für positive Umfragen werden sie aber gern genommen. Wie man eben braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komme damit, dass 1500 Leute nur statistisch und nicht objektiv wahrhaftig für 63 000 000 Stimmberechtigte stehen und auch daran kannst du nichts ändern.
Wenn du den Bruchteil gleichsetzt mit Allen, dann ist die Diskussion bereits ad absurdum geführt und offenbart nur das falsche Vertrauen in die quantitativen Messmethoden. Nicht mehr, nicht weniger.
 
Man kann aus Umfragen lediglich eine gewisse Tendenz ableiten, eigentlich nur vermuten, mehr aber auch nicht. Das ist eben so mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Statistiken. Die unabhängigen Institute leben gut davon.
Und wenn es zufällig bei der zufällig befragten Minderheit mehrheitlich unwissende, bewusst oder unbewusst horizontbeschränkte oder Bauchentscheider waren ist sie schon verfälscht. Das liegt in der Natur der Sache und nicht an den Leuten selbst.
 
th3o schrieb:
Ich komme damit, dass 1500 Leute nur statistisch und nicht objektiv wahrhaftig für 63 000 000 Stimmberechtigte stehen[...]

Statistisch mit einer Fehlertoleranz von wenigen %. Bei der Sonntagsfrage z.B. sieht es so aus, dass bei einer Partei die auf einen Stimmanteil von 42% der Fehler bei +/- 2,7% liegt

Somit sind diese Angaben der Forschungsgruppe Wahlen die genauesten Ergebnisse denen die Politiker habhaft werden können um die Stimmung des Volkes aufzunehmen.

Somit sind diese Aussagen objektiv wahrhaftig, da es außer der Wahl selbst kein besseres Mittel gibt die Wählerstimmung objektiv aufzunehmen...

Du kannst dich drehen und wenden wie du willst. Du wirst die Statistik nicht verdrehen können. Und die Vergangenheit der Umfrageergebnisse vor der Wahl im Vergleich zum tatsächlichen Wahlergebnis gibt diesen Statistiken noch mehr recht.
 
Mit deinem letzten Satz schießt du dir hammermäßig selbst ins Bein.

Die CDU lag vor der Bundestagswahl damals in den Umfragen deutlich über 40% und was sie dann bei der tatsächlichen Wahl erhalten hat wissen wir noch alle allzugut.

Eine dicke fette Abweichung von um die 6-7% sind also deiner meinung nach nichts...alles klar. Also ich finde es ist schon ein Unterschied ob jemand teilweise 45% in den Umfragen hat und dann aber bei 38% landet.
 
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