An für sich mal kein falsches Vorhaben, man muss eigentlich nur sicherstellen die entsprechenden Lootboxen unattraktiv zu machen für den Entwickler, sonst dreht man sich im Kreis und eigentlich wäre es besser die ganze Thematik vollständig zu verbieten, denn das wäre schlicht und ergreifend einfacher.
Die Systeme sind teilweise echt hartnäckig ausgearbeitet. Letztens kaufte ich mir n Operation Pass in CS GO und durch die zugehörig freigeschalteten Sterne kam ich zügig an nen Skin der 20€ Wert war und ratet mal wo die 20€ gelandet sind? In weiteren Lootboxen "könnte ja sein", bei 8€ kam dann der "Scheiss drauf Moment" und dann warens wieder 0€.
Zwar habe ich die 20€ selbst nicht bezahlt, sehr wohl aber den Pass für 13€ und im Prinzip war es eigentlich bloß eine toll ausgeklügelte Umwandlung um mal bisschen die Stimmung anzuheizen, denn die Lootboxen wo man sich jetzt für freigespielte Sternchen besorgt, sind 1:1 identisch mit denen aus echtem Geld, bloß auf andere Art und Weise erworben.
Wenn dann sowas kommt wie "Verantwortung der Eltern", öhm ja, bin mir sicher arbeitende Eltern haben die Zeit so tief im Sumpf zu wühlen und dann noch die nötige "Kompetenz", die richtigen Schlüsse aus diesem System zu ziehen.
Im Nachhinein ärgere ich mich immer noch die 20€ dort reingesteckt zu haben, weil es kam natürlich nur Müll raus im Anschluss und die Kohle war weg.
Relativiert habe ich das ganze Geld damit, dass es sowieso "Steam Guthaben" ist und damit keine bare Münze die man auszahlen kann und schwupps war das Thema völlig verharmlost.
Witzig auch, diese Pässe sind natürlich auch darauf ausgelegt, dass man regelmäßig vorbei schauen soll und sobald sich der vom Glücksspiel enttäuschte Nutzer wieder beruhigt hat über den Verlust könnte es ja direkt weiter gehen.
Meine Lösung zu der Thematik: Spiel bloß nicht mehr anfassen, man wird damit wieder konfrontiert und landet im Sumpf wo die Geldbörse als Erstes nach unten sinkt und weitere Probleme erschafft.
Glaub so insgesamt habe ich in CS GO über die ganzen Jahre 100€ für Lootboxen mehr oder weniger aus eigener Tasche liegen lassen -> Frust > Beruhigen > Noch mal versuchen.
An für sich ist das für all die Jahre ein überschaubarer Wert, nichts desto trotz habe ich CS GO mittlerweile mit Glücksspiel verbunden und gefährlich ist es immer dann, wenn ich mit dem Spiel und dessen Mechanik selbst Spaß habe, man "könnt ja n Skin besorgen weil man ja eh spielt".
Mehrwert oder Inhalt ist das aber garantiert nicht.
Auch Spiele wie Valorant bauen ein gewisses "Scheiss drauf" Gefühl auf, erst wandelt man sein Geld in wertloses Ingame Guthaben um, welches man dann nie wieder zurück bekommt und dann kanns los gehen, n Skin hier und n Skin da.
Allerdings mit dem gravierenden Unterschied: Man kauft sich den Skin den man geil findet und dann ist er da, für immer. Keine Möglichkeit durch Glücksspiel an hochpreisige Sachen zu kommen etc. nur dort kommt dann der andere Wahnsinn: das Spiel bewirbt die Skins natürlich hübsch, ähnlich wie Streamer denen es nicht im Geld juckt und man darf sich die entsprechenden Sachen von seinen Mitspielern mal "ausleihen" und lässt sich so anfixen, machen natürlich alle Spiele mittlerweile so.
Ob man jetzt von einem anderen Spieler das tolle XRK Design in Call of Duty aufhebt oder n Skin in welchem anderen Spiel auch immer, da entsteht immer so dieser "Stupser" der entscheidend ist.
Als Call of Duty raus kam sind auch immer die Leute sofort zu meinen fallen gelassenen Waffen gehechtet und wollten damit weiter spielen.
Glaub das was mich von der gesamten Thematik fernhält und nicht zu tief hineinzieht ist einfach die Tatsache, dass diese Systeme mehr entwickelt werden als die Spiele selbst und auf kurz oder lang die Spiele einfach keinen Bock mehr machen, weshalb man sie mit allem drum und dran weg werfen kann.
Bin sogar mittlerweile wieder ein Fan von klassischen Seasonpasses und DLCs geworden, wenn es also um direkten Inhalt mit spielerischem Mehrwert geht, kein "Skinpass".
Also so in die Richtung wie die DLCs damals von Battlefield 3, für neue Maps und so ein Kram, denn sowas kann man immer nur ein mal kaufen, es verfällt nicht und hat einen tatsächlichen Inhalt.
Von den großen Studios verkauft bspw. aber auch Niemand irgendwelche Community SDKs, für einen Karteneditor in Battlefield würde ich auch noch mal 60€ hinwerfen solang das Teil gescheit gemacht ist und man könnte genauso Community Votings veranstalten, wo ein Kartenpack zusammen gestellt wird zum Preis von XYZ und das könnten wiederum die Nutzer kaufen bis es dann irgendwann kostenlos für alle wird.
Das wäre eben eine gute Einnahmequelle, das man genauso auch als Karrieresprungbrett nutzen könnte, denn ein toller Community Mapper könnte man ja auch n Job anbieten im Studio. Alles davon wäre sinnvoller als eine Lootbox und wäre eine "saubere" Einnahmequelle welche gänzlich ohne Sucht gefördert werden könnte, aber das dürfte für die meisten Studios nicht dreckig genug sein.
Letztlich wird diese Reform auch fragwürdig sein, denn es gibt Lootboxen für die man Arbeiten muss um sie zu erhalten und deren Inhalt ist auch unbestimmt: World of Warcraft Shadowlands und der Vault.
Das wäre ein konkretes Beispiel, denn je mehr man spielt umso mehr Auswahl bekommt man an unbekannten Belohnungen und das trifft auch direkt in die Sucht, denn man möchte ja im Kompetativen Wahnsinn nicht abgehängt werden und Arena spielen und je besser man die Spielzeit über Monate hinausstreckt umso länger laufen die Abonnements.
Ich sehe dabei keinen Unterschied ob man 13€ jetzt direkt in die Lootbox wirft oder in ein Abo für ein Spiel, dessen Belohnungssystem genauso aufgebaut ist wie eine Lootbox und dessen Basis ebenfalls Glücksspiel ist.