ven- schrieb:
Das was damals Aldi für "erschwingliche" 1200 Euro verkauft hat, kostet heute vergleichsweise nur noch etwa 700. Man darf nicht vergessen, dass das auch nur die Budget-Komponenten waren und High-end genau wie heute nach oben keinen Deckel hatte. Mit dem Unterschied, dass die Halbwertszeit heutzutage vermutlich doppelt bis dreimal so hoch ist wie vor 15 Jahren. Wer die damalig aktuelle Spielegeneration in höchster Qualität genießen wollte, durfte jedes Jahr nachrüsten.
Die Währungsreform wurde erst 2002 vollzogen! Wir reden hier vom Ende der 90er. Irgendwo müsste ich hier noch ne uralte Rechnung eines PC vom Ende der 90er herumfliegen haben. Die Aldi-PC waren damals vergleichsweise gut bis sehr gut. Es gab im Prinzip nur die Einsteig-, Mittel- und "Highend"-Klasse. Und nein "High-End" gab es damals nicht in dem Sinne wie heute. Selbst die Spitzengrafikkarten von Nvidia und die CPU waren im erschwinglichen Rahmen und unterschieden sich meist nur beim Speicher (GPU). Es gab schlicht keinen Markt für Grafikkarten jenseits der 1000€.
Voodoo II
https://www.heise.de/ct/artikel/Pixel-Triebwerk-286150.html
Aldi-PC
https://www.heise.de/ct/artikel/Weg-wie-warme-Semmeln-286330.html#:~:text=Funk und Fernsehen begleiteten die,Grafikkarte und 15"-Monitor.
Anfang bis Mitte der 90er hat man für einen 50- 75mHz-PC tatsächlich noch etliche tausend DM hingelegt, die Preise sind aber, wie erwähnt, rapide gesunken, auch weil der PC für Spieler interessant wurde. Zuvor hat man eben auf einem Amiga und selten auf einem Atari gezockt. Vor allem aber wohl, weil das Internet massiv beworben wurde und sogar ein Boris Becker sich gewundert hatte, dass er schon "drin" ist.
"Wer die damalig aktuelle Spielegeneration in höchster Qualität genießen wollte, durfte jedes Jahr nachrüsten."
Auch das ist nicht ganz richtig. Ja, PC sind schneller gealtert, weil sich in deutlich kürzeren Intervallen die Taktraten gesteigert hatten, damals galt halt noch das Moorsche Gesetz.;-) Aber auch heute erscheinen noch zu Hauf neue Spiele die man mit Hardware aus dem Vorjahr nicht mehr in den höchsten Einstellungen spielen kann, Cyberpunk ist das jüngste Beispiel.
ven- schrieb:
Und die 10 Euro Peripherie von damals gibt es heute auch noch genauso wie den Enthusiasten-Markt, der nur halt in Dingen Gaming-Peripherie weit nicht so ausgeprägt war. Die Razer Boomslang kam um 2000 auf den Markt und hatte auch damals schon einen vergleichbaren Preis wie die heutige Spitzenklasse.
Damals hat man jedoch für max. 50 DM die beste am Markt erhältliche Maus bekommen, in sehr guter Qualität wohl bemerkt. Heute bezahlt man das 6-8 fache für eine Maus, weil sie super teure LED hat und sogar Pollingraten von 20000 Hz unterstützt. Wow. Gummimatten-Tastaturen hatten auch die mechanischen Tastaturen von IBM verdrängt, weil diese so laut waren. Daran erkennt man manchmal wie absurd das Ganze ist und dass man teure Scheiße nur vernünftig vermarkten muss, damit die Kundschaft einem das auch glaubt.