Karikaturen von Propheten erlaubt oder wird damit eine Grenze überschritten?

Publizieren von religiösen Karikaturen: Überschreitung einer moralischen Grenze?

  • Nein, dies gehört zur Meinungsfreiheit und muss erlaubt sein

    Stimmen: 138 62,7%
  • Solange die Karikatur nicht beleidigend für Gläubige ist, ist das in Ordnung

    Stimmen: 56 25,5%
  • Religiöse Karikaturen können Gläubige verletzen und sollten deshalb nicht publiziert werden

    Stimmen: 26 11,8%

  • Umfrageteilnehmer
    220
Status
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Erster Post meinerseits zu dem Thema, kann sein, dass schon jemand das selbe geschrieben hat, aber trotzdem:
Die Reaktion des islamistischen Mobs ist völlig überzogen. Ich könnte wetten, dass die nichtmal wissen, was Dänemark überhaupt ist. Außerdem stellt sich die Frage, woher die so schnell die Dänemark-Flaggen bekommen haben. Gestern hab ich Bilder gesehen, auf denen jemand von den wütenden Schlaubergern wohl aus Versehen eine schweizer Fahne verbrannt hat. :lol: Naja, woher soll der arme Kerl auch wissen, was er da macht, die Fahnen sehen sich ja so ähnlich.
Die Aufstände werden ja sowieso von langer Hand (Mullahs) geplant und organisiert. Die Karikaturen sind doch nur ein billiger Vorwand, mal wieder gegen den bösen Westen zu hetzen und ihre Hetzen treffen natürlich bei der ungebildeten Masse auf fruchtbaren Boden.
Wie man hört, haben dänische Imame den Karrikaturen der Zeitung noch eigene Fälschungen hinzugefügt, um die Stimmung noch mehr anzuheizen. Sorry, aber das ist doch alles nur ein schlechter Witz.
 
Hab ich gerade gefunden und paßt wohl auch hier her.

Was nun, ferner Bärtiger?
Wir sind beleidigt, denn unsere traditionellen Werte werden mit Füßen getreten. Meinungsfreiheit und Vernunft sind uns heilig. Und die Erde ist keine Scheibe mehr, nur zur Erinnerung. Ein Weckruf
VON SONIA MIKICH

Ich bin beleidigt.

Eiferer nageln den Schleier an die Gesichter meiner Schwestern in Afghanistan und Pakistan fest und hängen fleißig Frauen, Homosexuelle, Ehebrecher und Ungläubige.

Aber Menschen-, Frauen-, Freiheitsrechte sind für mich das Erhabenste der Menschheitsgeschichte, so ist nun mal die Tradition, in der ich groß geworden bin. Werte, die die Welt besser und friedlicher machen.

Ich verlange also, dass sich die Regierungen von Saudi-Arabien, Palästina, Indonesien und Ägypten bei mir entschuldigen. Andernfalls muss ich ihre Bürger leider bedrohen, zusammenschlagen, entführen oder enthaupten. Denn ich bin empfindlich, wenn es um meine kulturelle Identität geht.

Ich bin beleidigt.

Fanatiker sprengen die Buddhas von Bamiyan in die Luft, großartige Kulturdenkmäler.

Aber Kunst drückt für mich universelle Schönheit und Unschuld aus, sie ist ein Wert, der die Welt besser und friedlicher macht, so ist nun mal die Tradition, in der ich groß geworden bin.

Ich verlange also, dass sich die Hamas, der Sprecher der französischen Muslime, die Leitung der Al-Azhar-Universität sich bei mir entschuldigen.

Andernfalls werde ich leider nie meinen Urlaub am Tadsch Mahal verbringen, zum Boykott palästinensischen Obstes aufrufen und die Botschaften von Tunesien, Katar und Bangladesch anzünden.

Denn - so viel Verständnis erwarte ich - meine Gefühle sind absolut und darum global auszudrücken.

Ich bin beleidigt.

Auf Videos wird Journalisten, Lkw-Fahrern oder Mitgliedern von Hilfsorganisationen die Kehle durchgeschnitten oder der Kopf abgeschlagen. Juden sehen sich als Kannibalen und Schweine dargestellt, westliche Frauen als dekadente Nutten. Unpolitischen Ingenieuren wird Todesangst gemacht.

Alles im Namen Gottes.

Ich verlange also, dass alle Chefredakteure von Zeitungen und Fernsehsendern in der islamischen Welt sich bei mir entschuldigen, weil sie diese Obszönitäten nicht verhindern.

Viele Menschen sind nun besorgt, dass der Kampf der Kulturen bevorsteht. Ach was, er ist längst da. Und er manifestiert sich nicht nur von Zeit zu Zeit in den oben angeführten Ungeheuerlichkeiten, er erfasst längst den Alltag.

Wie fragil, wie oberflächlich müssen die religiösen Werte von Muslimen sein, wenn Karikaturen des Propheten in einer unbekannten Zeitung eines kleinen europäischen Staates einen Sturm auslösen und eine Handvoll organisierter Hetzer weltweit Abertausende auf die Straße scheuchen können.

Der Witz, dass dem Propheten Mohammed im Paradies die Jungfrauen ausgehen, weil so viele Selbstmordattentäter am Eingang Schlange stehen, ist schwarz und gemein. Und angesichts der Realität weltweiter Anschläge unerfreulich bildmächtig - ganz nebenbei.

Aber ich fand es auch nicht besonders komisch, dass die frauenhassenden Taliban sich routiniert Prostituierter bedienten. Oder Videorekorder und Fernseher öffentlich "hinrichteten", um privat sich ganz gern Pornos reinzuziehen.

Zur Erinnerung. Die Erde ist keine Scheibe mehr. Selbstverständlich können Individuen einer säkularen Demokratie Autoritäten karikieren und verspotten, auch religiöse. Sie sollen sich auf Kritik einstellen, aber nicht auf Bestrafung.

Die Meinungsfreiheit ist sehr groß zu fassen, und es gibt hinreichende Gesetze und Regeln, Missbrauch zu verhindern, wo es nötig wird.

Der Film "Leben des Brian" regte viele Christen auf und provozierte Leserbriefe, Boykottaufrufe oder Familienstreit. Aber niemand im fernen Neuseeland konstatierte eine "Stimmungsmache" gegen das Christentum, niemand in Malta fühlte sich berufen, den Union Jack zu verbrennen.

Auch politische Autoritäten haben kein Naturrecht auf Schonung. Margaret Thatcher wurde von britischen Journalisten, Komikern und Drehbuchautoren klein gehäckselt und garstig wieder zusammengesetzt, und es war gut für die geistige Hygiene jener Zeit und brachte niemanden um.

Man konnte ja abschalten, weggucken oder die Zeitung in die Tonne kloppen. Meinungsfreiheit war der siamesische Zwilling der Freiheit von Angst.

Dass Fundamentalisten aller Couleur frei von jeglicher Fähigkeit zur Selbstreflexion, Selbstkritik oder gar Selbstironie sind, wäre weiter nicht erwähnenswert, wenn sie ihre Herzensangelegenheiten nicht mir und meiner Welt aufdrücken würden. Sie setzen voraus, dass unsereins einen Kotau veranstaltet, weil einer von ihnen bekennt: "Achtung! Religiöse Gefühle! Wir verlassen die Privatsphäre!"

Gefühle werden zunehmend in der selbstreferentiellen Welt der Gottes-, Allah- oder Jahwekrieger zur Waffe und zur letzten Instanz geadelt.

Allzeit abrufbar, gnadenlos.

Im Streit um die Cartoons wird behauptet, dass der Bilderverbot ein verbindlicher Glaubensgrundsatz sei. Ubiquitär zu respektieren, auch im Staate Dänemark.

Da macht es nachdenklich, dass die Beleidigten zwar effizient mit Internet und anderen modernen Kommunikationstechnologien umgehen, aber wenig über die eigene Kulturgeschichte wissen.

Ja, in der Blütezeit des Islam wurde der Prophet tatsächlich abgebildet. Zum Beispiel Mohammed, zart verschleiert, zu Pferd gen Himmel reitend - eine wunderbare persische Miniatur im Chester-Beatty-Museum in Dublin.

Was nun, ferner Bärtiger? Irische Butter boykottieren?

Ich muss mich nicht für die Verkaufszahlen dänischer Joghurte interessieren. Darum bin ich nicht besonders erpressbar und habe die Freiheit, Immanuel Kants "sapere aude" vielversprechender für das Zusammenleben von Menschen zu finden als eine Fatwa.

Ich gebe es hiermit auf, Zartgefühl für ewig Beleidigte zu empfinden. Ich gebe es auf, höflich zu argumentieren, warum Meinungsfreiheit, Vernunft und Humor hochgehalten werden müssen. Ich will Kreationisten nicht mehr wissenschaftliche Beweise vorlegen müssen, dass die Erde älter als 10.000 Jahre ist.

Und ich warte nicht mehr darauf, dass es bei al-Dschasira irgendwann einmal heißen wird: Kennen Sie den Witz mit dem Bart des Propheten?


Sonia Mikich, 55, ist TV-Journalistin

taz vom 6.2.2006, S. 13, 213 Z. (Interview), SONIA MIKICH

http://www.taz.de/pt/2006/02/06/a0132.1/text
 
Pakistanische Ärzte wollen wegen der Mohammed-Karikaturen Medikamente aus europäischen Staaten boykottieren. Die Entscheidung werde mit sofortiger Wirkung umgesetzt, sie richte sich gegen Dänemark, Norwegen, Deutschland, Frankreich und die Schweiz, teilte der Generalsekretär der pakistanischen Ärzte-Vereinigung in der Provinz Punjab, Shahid Rao, heute in Multan mit. Die Entscheidung sei einstimmig getroffen worden.

Sorry aber ich kann nur fassungslos den Kopf schütteln. Ich sehe ein dass die Karikaturen vielleicht ein Stück zu weit gehen, aber ich halte sie wie viele nicht für einen Tatbestand der Gewalt rechtfertigt. ( den gibt es auch nicht ) Aber wenn ich obigen Text lese, dann weiss ich nicht mehr ob ich lachen oder weinen soll. Die westlichen Länder spenden Millionen an Geld für die Erdbeben Opfer, schicken ihre Hilfsorganisationen nach Pakistan und versuchen den Leuten dort zu helfen. Und das ist der Dank ? Sorry aber diese Doppelmoral kotzt mich an. Wir sollen auf jeden Rücksicht nehmen und auf der anderen Seite wird gemacht was eben gerade beliebt...

Das lustige an den Welt Religionen ist das irgend wie alle das gleiche wollen. Bis auf einige ausnahmen beten alle den selben Gott an und folgen den gleichen Etischen Grundsätzen. Aber trotz allem schlagen sie sich gegenseitig die Köpfe ein wer nun im Recht ist und wer was über den anderen gesagt hat oder auch nicht.
Das ist so als ob sich zwei Leute über ein schwarzes Auto streiten und der eine meint es ist gelb und der andere das es rot ist, obwohl sie genau wissen das es schwarz ist, aber es dem anderen gegenüber nicht zugeben wollen.

Dieses Zitat hab ich aus einem Spiegel Forum und ich kann mich nur anschließen.

Ich lege euch nur mal den folgenden Blog ans Herz.

http://www.myblog.de/telegehirn

Haben wir wegen diesen Karikaturen Botschaften in Brand gesetzt ? *kopfschüttel*
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ich finde das die reaktionen auf diese karikaturen ein bisschen zu übertrieben sind, außerdem denke ich nicht, dass wir uns so aufregen würden, wenn sie über unseren glauben lästern.

mfg mm14;)
 
Es geht nicht nur um den Glauben. Die sowieso schon genervte Haltung, die die Muslimen haben, weil jeder sie als Terrorist sieht, wurde durch eine Karikatur in zweierlei Hinsicht beleidigt. Religiös und Menschlich. Menschlich, dass immer und überall gesagt wird, dass die Türken/Arabaer etc. alles Massenmörder sind, und dann auch noch eine Beleidigung in Religiöser Hinsicht, dass sogar Mohammed als Terrorist be/ge/zeichnet wird. Das hat die sowieso schon wütenden, weil ungerecht behandelten Muslime natürlich ausser Rand und Band gebracht. Ich für meinen Teil hab mich so langsam beruhigt, und hoffe dass auch meine Glaubens- und Landskameraden sich beruhigen.

Eines kann ich euch mit Sicherheit sagen. Die Karikaturen sind kein Grund, sie sind ein Anlass.
Nur hoffe ich auch, dass sich wieder alle beruhigen, und die Muslime weiter ihre Geduld zeigen. Vielleicht lernens die "Menschen aus dem Westen" ja irgendwann. Ich für meinen Teil sehe, nach dem ich mich beruhigt habe, Einsicht und Entschuldigung, wenn auch wenig. Aber eines solltet ihr wissen.

Die Türken und Araber sind in genau drei Dingen sehr empfindlich :

1. Wenn man sie als schlechte Menschen sieht.

2. Wenn man ihre Religion beleidigt.

3. Wenn man beides auf einmal beleidigt.



Ich für meinen Teil entschuldige mich, ich war wütend. Das hat sich langsam gelegt. Nicht unbedingt weil hier viele Einsichtig sind... Sind nämlich nicht alle Einsichtig. Sondern weil ihr es vielleicht gar nicht anders kennt.

Tut mir leid, dass ich mich kurzzeitig auf die Seite der Gewalt gestellt hab und hoffe, dass wieder Friede einkehrt.
 
Es ist schon irgendwie heftig wie die Menschen da Unten nur auf ein paar Karikaturen reagieren, die unsere Meinungs und Pressefreiheit darstellen, gut möglich das die Karikaturen unterm Strich doch etwas Überzogen sind aber die Menschen reagieren da Unten noch viel Überzogener - es mag Verzweiflung an der aktuellen Situation dahinter stecken, dass sie alle als Terroristen abgestempelt werden - aber wenn es ihnen nicht passt sollten sie ihren Druck nicht gegen uns auslassen und somit den Eindruck stärken das die Menschen da unten ein kochendes Fass sind sondern gegen die, die hinter diesen Netz stecken - die wahren Terroristen die mit falschen Reden und Hoffnungen die Leute beeinflussen, die Karikaturen sind doch ein gefundenes Fressen für diese einflussreiche Randgruppe - was daraus kommt sieht man doch klar und deutlich.
 
Shagger schrieb:
Nur hoffe ich auch, dass sich wieder alle beruhigen, und die Muslime weiter ihre Geduld zeigen. Vielleicht lernens die "Menschen aus dem Westen" ja irgendwann.

Hey Shagger...schön wie ihr eure Geduld mit dem bösen Westen zeigt!

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,399357,00.html
http://stern.de/politik/ausland/:Mohammed-Karikaturen-M%FCssen/555061.html

Merci beaucoup!

Was deine Drei-Punkte-These betrifft:
Du solltest mal diese Gesichtspunkte auf die westliche Welt ummünzen.

1. Wie sehen uns die Völker im Nahen Osten? Als schlechte Menschen oder doch eher als Befreier?

2. Wie stark wären wir wohl angepisst, wenn Gott veräppelt wird?
Vll. so sehr:
http://images.google.de/imgres?imgu...rikatur+d%C3%A4nemark&svnum=10&hl=de&lr=&sa=G
oder so evtl.
http://images.google.de/imgres?imgu...=d%C3%A4nemark+streit&svnum=10&hl=de&lr=&sa=G

Weisst du was?
Keine irakische oder türkische Flagge würde hier als Fussabtreter oder gar als Fackel missbraucht werden...

Und weisst du wieso?
Weil wir, die westliche Welt, den Sprung weg vom fanatistischen Glauben geschafft haben und nicht mehr die Religion als Geissel vorneherschieben müssen. Sowas nennt man dann wohl kultiviert..


Ich hoffe wirklich, dass diese Entwicklung in besagten Ländern endlich mal beginnen wird.

Sonst wird das in naher Zukunft zu ganz grossen Problemen führen - wenn wir sie nicht schon haben.

Edit:
Ehrlich gesagt, kann ich die Wörter 'Islam' und 'Christentum' nicht mehr hören. Das ist alles so krank geworden.
Mich würde wirklich mal interessieren, ob die Demonstranten dass vom tiefsten Herzen heraus für ihre Religion tun oder ob der Minderwertigkeitskomplex doch eher überwiegt!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Brand der Botschaften in Beirut und Damaskus hat definitv andere Gründe als diese Karikaturen. Da steckt mehr dahinter nur wissen wir nicht was. Warum ich sowas sage?
Weil keine Sicherheitskräfte es verhindert haben. In Ägypten gab es außerhalb des Unigeländes keine Demos, wurde alles niedergeknüppelt, in vielen weiteren islamischen Ländern gings wahrscheinlich ähnlich zu.
Nur erklär mir mal bitte jemand warum gerade im Libanon, wo seit den letzten 10 Jahren Christen und Moslems (sogar verschiedener Abspaltungen der jeweiligen Religionen) friedlich nebeneinander Leben und in dem gerade die Moslems zu den weniger radikalen gehören (die oft erwähnte "radikale" Hizbollah hat seit dem Abzug Israels aus den besetzten Gebieten mehrere Gänge zurückgeschaltet und spielt ohnehin in Beirut keine Rolle) die dänische Botschaft abfackeln sollten.

Oder Syrien. Bashar El-Assad ist schon länger im Fadenkreuz der USA und Europa, Demos jeglicher Art werden normalerweise wie in Ägypten auch nur auf Universitätsgeländen erlaubt, sobald jemand von denen draußen demonstrieren will ,oder sich eine Menschentraube von 6 Mann vor dem US-Konsulat bildet wird da alles niedergeknüppelt.

Weiß nich mir kommt das fast so vor als ob, zumindest beim Brand in Damaskus , von anderen Seiten aus und aus anderen Gründen, dazu angestiftet wurde...
 
Da kannst du genauso gut anfangen, dass die Karikaturen keine wirkliche Gründe für die mom. Situation waren/sind.

In einer Sache geb ich Shagger recht: Sie waren lediglich Anlass.

Anlass, wieder der Welt zu zeigen, wie missverstanden und wie schlecht die Muslime dargestellt werden.
Und zwar als einheitlich als Terroristen und potentielle Bombenleger.

Das aber genau dieser Eindruck, durch solche Gewaltdemonstartionen und sonstige 'nicht humane' Aktionen entsteht, das kommt natürlich nicht in den Sinn.

Entweder wollen sie es nicht verstehen oder sie können es schlicht nicht verstehen. Die kulturelle sowie politische Gegenbenheiten seien da ma als nur ein Punkt aufgeführt...

Wie gesagt, dass sind Zustände wie im Mittelalter. Kein Deut besser.
 
Sinds auch nicht.... das Fass war voher schon voll und nicht zwingend wegen dem Westen. Die Karikaturen waren der sprichwörtliche Tropfen der es zum überlaufen brachte. Und da man wenn man sauer ist in diesen Staaten nicht gegen die eigene Regierung auf die Straße gehen kann (siehe oben die Männer mit den Knüppel) aber sehr wohl gegen Dänemark (wäre es eine US-Karikatur bezweifel ich ernsthaft das man eine brennende US-Botschaft gesehen hätte) tut man das jetzt auch und lässt der aufgestauten Wut freien lauf.
 
Eines kann ich mit Sicherheit sagen. Nirgendwo im Osten wird es als kultiviert angesehen, wenn man den Glauben verliert. Und als Befreier wird der Westen auch nicht wirklich angesehen. Sondern als jemand, der sich immer und überall einmischt. Soviel dazu.
 
Ich wollte mich eigendlich aus dem Thema raushalten, mach ich auch, weil meine Meinung hier wohl gelöscht werden würde. ;)

Aber...
@Shagger: Ah also werden wir als unkultiviert angesehen, weil wir nicht an überholte Märchen glauben (meine Ansicht). Wenn das wirklich so ist, freue ich mich sehr, dass der muslemische Glauben nicht sehr viel Macht hat, so wie du schreibst müsste ich dann ja fast Angst vor Zwangskonvertierung haben. Weißt du, Glauben kann wirklich gefährlich sein, egal ob Christentum, Islam oder Judentum. Und ich denke keine Religion sollte mehr die Kraft bekommen, um Kreuzzüge durchführen zu können, noch sollte sie das tägliche Leben oder mehr das Denken so bestimmen, dass man dadurch Menschenrechte verletzen würde. Und da halte ich, tut mir leid, den muslemischen Glauben oder das, wofür er missbraucht wird, am gefährlichsten.

Und was das Einmischen angeht. Wenn eure Religion doch so viele fanatische, gewaltbereite Herrscher hervorbringt (egal, ob die Religion falsch interpretiert wird), dann halte ich es doch für wichtig dass, bezogen auf die fanatischen Regime, da etwas gemacht wird. Denn das Denken vieler in den Ländern, wo es so heftige Proteste hagelt, zeigt doch wie gefährlich die islamistischen radikalen Gruppen sind. Und dann höre ich überall her, dass sowas doch berechtigt ist...von denen die ja niemals so fanatisch ihre Religion umsetzen würde.

So...ich hab mich nun echt zurückgehalten. :)
 
Genau, weil du Religion als ein überholtes Märchen zählst, zählst du als unkultiviert ;)
 
Hier gibt's bestimmt einige, die den Glauben (an Gott) verloren haben.

Aber sind sie deswegen weniger kultiviert als Gläubige oder sind es gar schlechtere Menschen?

Diesen 'Westen' würde ich übrigens differenzierter sehen: Zum einen die USA (die ich übrigens auch nicht mag bzw. deren Regierung samt Häuptling) und dann eben noch die UNO. Der halte ich ein eher gemässigtes Vorgehen schon zugute....
 
@Shagger: Meinungsfreiheit müsstet ihr unbedingt lernen. Kann man sich ja mal hinten in das kleine Büchlein schreiben. :)
 
Religion hat überhaupt nichts mit kultur zu tun.... sonst wären die Taliben aber ganz gscheit kultivierte Menschen gewesen.

Wichtig ist das Verhalten, welches man an den Tag legt. Gleichberechtigung, Fairness, Toleranz, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, kaltes Bier, keine selbstverständliche Gewalt gegen Frauen und all die anderen guten features die mit einer aufgeklärten Demokratie kommen = 21. Jahrhundert. Ist zwar keine gute Regierungsform, da quantität > qualität, aber was besseres haben die anderen auch nicht erfunden.
 
Ich lese hier ganz oft was von Meinungsfreiheit, aber ist es in diesem Fall nicht eher einfach ein Deckmantel für etwas anderes? Wen außer Moslems würden solche Karikaturen überhaupt interessieren? Gäbe es keine Reaktion von Moslems würde doch keiner diese Bilder bemerken.
Also ist es doch nur so, als ob man gezielt das falsche Publikum ansprechen wollte.


Und noch was: viele schreiben, die Moslems sollen ruhig sein, weil wir uns auch nicht aufregen würden, wenn man christliche Karikaturen machen würde. Aber das ist doch gar nicht die Sache. Die Sache ist, dass vermutlich jeder sich hier aufregen würde, wenn man seine Mama als unanständige Frau bezeichnen würde, und für Moslems ist es genau so ein Grund beleidigt zu sein, wenn man solche Bilder macht. Was daran so außergewöhnlich sein soll verstehe ich nicht. Jeder hat ganz bestimmte Punkte, wo er sehr verletzbar ist, wenn man die kennt und angreift, dann macht man das meistens bewußt.

Natürlich sind jegliche Gewaltreaktionen keine gute Sache, unterstreichen aber die extremst niedrige Allgemeinbildung in bestimmten Ländern, da kann man nichts anderes erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach den Anschlägen von Madrid und London ist es normal das die Europäer in jedem Muslim einen potentiellen Attentäter sehen........Angst ist nun mal da,fragt mal die Leute die in der U-Bahn oder im Zug fahren.....

Leider vergessen viele Muslime,unter anderem Shagger,das die Europäer zum grossen Teil immer die palästinensiche Sache unterstützt haben.........
Die EU bezahlt die Gehälter der Beamten in den Autonomiegebieten Palästinas!
Der Westen hat am meisten geholfen als die Menschen in Pakistan nach dem Erdbeben alles verloren hatten........usw......usw........
 
Aber die Reizbarkeit an einer bestimmten Stelle kann doch keine "Entschuldigung" sein, für etwas, das man anderen Glaubensrichtungen und Ländern schon ewig "vormacht". Nur weil die westliche Welt nicht sofort ausrastet heißt das doch nicht, dass die muslimischen Karikaturenzeichner das dann eher dürfen.

Ich meine ich vertrete weder die Meinung, dass man bei einem Angriff sofort zurückschießen sollte, oder es dem anderen gleich tun sollte, doch ist halt mal jemandem ein "schlechter Scherz" eingefallen und Teile der muslimischen Welt drehen am Rad. :freak:

Wie viele Anti-Bush-Karikaturen gab es überall (nicht, dass ich jetzt dagegen wäre :p), aber die Amis rasten doch auch nicht so aus.

Nur weil die muslimische Welt nunmal so fundamental verwurzelt ist mit den einzelnen Ländern und Leuten heißt es doch nicht, dass das ein Freischein ist, das zu tun über das man sich aufregt. "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren' zu!" Steht das nicht sogar in der Bibel? (gilt ja dann wohl auch für muslime, zumindest der Spruch, denn der hat was ;))

Und ich diskutier doch mit...grml
 
" Die Sache ist, dass vermutlich jeder sich hier aufregen würde, wenn man seine Mama als unanständige Frau bezeichnen würde, und für Moslems ist es genau so ein Grund beleidigt zu sein, wenn man solche Bilder macht. Was daran so außergewöhnlich sein soll verstehe ich nicht"

das merkwürdige ist doch, dass das doch schon täglich im alltag passiert. dann bin ich auch beleidigt -> zündel ich deswegen rum ? sagt man zu denjenigen jedoch im prinzip genau das gleiche , nur eben auf deren mütter, töchter etc, so brennen die bäume.
SIE dürfen, WIR aber nicht oder wie soll man soetwas verstehen ?
 
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