Kaufberatung Systemkamera

Sagenhaft. Da fragt ein absoluter Noob um Rat und dann hält man einen Vortrag darüber, das
blende11 schrieb:
die berühmtesten Fotografen/innen der Welt ohne den heutigen digitalen Schickschnack auskommen konnten

Sag mal, hast Du deinen Browser noch in Maschinensprache selber programmiert oder vielleicht doch einfach nur runter geladen?
 
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Ich will halt damit sagen, das viel zu viel Wert auf die Technik gelegt wird, aber viel zu wenig Wert auf das Fotografieren.
Man sollte mehr fotografieren und über das Fotografieren sprechen und weniger über die Kameratechnik.
Einen Koch fragst Du ja auch nicht, mit welcher Pfanne er sein tolles Gericht zubereitet hat.
Um das geht es mir.
Es ist völlig egal, ob DSLR oder DSLM, tolle Fotos kann man mit beiden Systemen machen.
Es gibt sogar Fotografen, die wieder zur Analogfotografie zurückkehren.
 
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Ist halt trotzdem völlig Banane so zu argumentieren. Es ist nicht mehr 1950 also warum sollte man moderne Möglichkeiten dann nicht auch nutzen denn es ist auch völlig klar dass die moderne Technik nicht unbedingt wesentlich bessere oder kreativere oder ausdrucksstärkere Fotos liefert, dennoch wird in extrem vielen use cases
A) im Mittel der Ausschuss deutlich kleiner sein
B) es andere technische Möglichkeiten geben die es früher nicht gab (nur ein Beispiel: Pre-capture in Kombination mit sehr hohen Frameraten)
C) die Bedienung typischerweise sehr viel einfacher sein (zb full frame subject detect AF -> mit den Kindern im Garten rumtoben, Kamera grob in die passende Richtung halten und abdrücken)
D) bleibt man am Zahn der Zeit und weiß welche Limitierungen es ggf noch gibt aus der gelebten Praxis (gerade das fehlt vielen DSLR Jüngern, die vor 5 Jahren Mal kurz eine DSLM in der Hand hatten und seitdem auf diesem Stand diskutieren
E) kann man modernes Glas nutzen und altes Glas sehr einfach adaptieren (mit modernen Hilfen auch für manuelles Glas), viele moderne Objektive gibt es nicht mehr für DSLRs
U.v.m.
 
zandermax schrieb:
Weiß ich auch nicht. …
Keine Ahnung, warum dich das Thema so emotionalisiert. Wenn ich richtig informiert bin, kaufen sich die meisten Leute eine Kamera und genau ein Objektiv, gelegentlich noch ein zweites, und knipsen die nächsten Jahre zufrieden damit ihre Bilder. Was dann hier das Richtige ist, kann man nun tagelang mit Bluthochdruck debattieren – ich würde dem TO (sofern er überhaupt noch mitliest) dagegen einfach empfehlen, in einem Geschäft ein paar Kameras in die Hand zu nehmen und nach Bauchgefühl zu entscheiden. Technisch gute Bilder machen sie alle. Und wenn man irgendwann ambitionierter fotografieren will, wird man ohnehin ganz andere und dann aufgrund eigener Erfahrungen informiertere Entscheidungen treffen; wenn nicht, ist der ganze Diskussionsaufwand ohnehin überflüssig.
Nachdem ich selbst jahrelang erst mit einer APS-C-, dann einer Vollformat-Canon und schließlich mehreren L-Objektiven unterwegs war, fotografiere ich nun mit einer Sony A7II und habe meistens nur ein adaptiertes 45 Jahre altes Leica Summicron-R 2/50mm dabei. Ich bin damit sehr glücklich und wünsche mir nichts anderes (den ganzen Canon-Kram habe ich inzwischen wieder verkauft), aber ich würde das sicherlich nicht zur Grundlage einer Empfehlung machen. Muss schließlich jeder selbst herausfinden, was ihr/ihm am meisten liegt.

Gruß Jens
 
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Weiter vorne wurde die Canon EOS RP empfohlen, ich habe diese Kamera und bin sehr zufrieden damit, wenn gleich man Abstriche machen muss, eine geringe Objektivauswahl der RF-Objektive und dann doch recht teuer.

Man kann mit einem Adapter auch die EF-Objektive verwenden, da ist die Auswahl dann etwas größer.

Die Canon EOS RP hat gerade bei schlechtem Licht doch ihre Schwächen, da fängt sie an ISO 3200 leider an zu rauschen.
 
zandermax schrieb:
Warum Fokus Shift akzeptiert wird.
Focus shift ist eigentlich nur ein Problem vor Allem für Meßsucherkameras. Bei DSLR fokussiert man genauso durch das Objektiv wie auch mit DSLM, und wenn man weiß, daß die (DSLR-)Kamera auch über eine Abblendtaste verfügt, ist focus shift überhaupt kein Problem mehr.

Übrigens kommt es auch hier auf das Objektiv an. Die meisten modernen Objektive haben nur sehr geringe bis gar keine Abweichungen beim Abblenden, und selbst die älteren Objektive (vor 1970) sind nicht so stark davon betroffen, daß sie unbrauchbar würden. Die richtige Handhabung von Kamera und Objektiv ist stets der Schlüssel.

Meine persönliche Meinung zu DSLR beiseite, sind DSLM breit verfügbar und bieten für Einsteiger imho mehr Vorteile. Vor Allem für Smartphone-Aus- bzw. -Umsteiger. Bei DSLR sehe ich da mehr Enttäuschungsmöglichkeiten, sie verlangen dem Bediener doch ein wenig mehr ab.

zandermax schrieb:
Mir ist es ein Rätsel wie man Beispielsweise die korrekte Belichtung bereits vor der Aufnahme ohne digitalen Sucher bewerten will.

Früher hat man dafür Belichtungsmesser genutzt. Kann man auch heute noch kaufen. Sehr nützliches Hilfsmittel.
zandermax schrieb:
[...] da ein analoger Sucher in der digitalen Zeit nicht benötigt wird [...]
Der optische Sucher ist keineswegs unnötig. Gerade bei Meßsucherkameras gibt er einem Freiheiten, die man mit dem EVF nicht hat. Der größte Vorteil, daß man mehr als nur den Ausschnitt sieht, der nachher im fertigen Bild zu sehen ist. Ein weiterer Vorteil (zumindest für mich) ist die Geschwindigkeit. Mit optischem Sucher kann ich deutlich schneller fokussieren als mit EVF. Ich sehe den optischen Sucher nicht als überaltet oder gar überholt an, für mich sind beide Systeme gleichberechtigt. Haben beide ihre Vor- und Nachteile. Wirklich gut ist es, wenn man beide miteinander kombinieren kann, zwischen optischem und elektronischem Sucher schnell wechseln kann.

ich nutze vorrangig optische Sucher.

uburoi schrieb:
[...]in einem Geschäft ein paar Kameras in die Hand zu nehmen und nach Bauchgefühl zu entscheiden.
Das. Von mir auch schon in Beitrag #7 empfohlen.
blende11 schrieb:
Man sollte mehr fotografieren [...] und weniger über die Kameratechnik [sprechen].
und das. Letztlich kann man mit fast jeder Kamera gute Bilder machen. Man muß es nur tun. Wichtig ist, daß man sich mit der Kamera wohlfühlt.
 
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Twostone schrieb:
Focus shift ist eigentlich nur ein Problem vor Allem für Meßsucherkameras. Bei DSLR fokussiert man genauso durch das Objektiv wie auch mit DSLM, und wenn man weiß, daß die (DSLR-)Kamera auch über eine Abblendtaste verfügt, ist focus shift überhaupt kein Problem mehr.
Ich glaube du weißt nicht was Fokus shift ist. Der entsteht dadurch das AF Sensor und Bild Sensor nicht auf einer Ebene sind. Und die Abblendtaste hat damit gar nichts zu tun.
 
zandermax schrieb:
  1. Bei der DSLR entscheidet die Kamera wie das Bild belichtet wird, bei der DSLM kann das der Mensch bereits bevor das Bild entsteht.
  2. Ein analoger Sucher kann aber nicht Zoomen.
    Ich habe Objektive ohne AF mit digitalen Kontakten (sorry für die fehlende Präzision). Das Objektiv geht dann beim fokussieren direkt in die Lupe. So kann ich die Schärfe bis auf den Millimeter setzen.
  3. Bei der DSLM ist das kein Problem, da bei Arbeitsblende fokussiert wird.
  4. Generell müssen Weitwinkelobjektive für DSLRs größer sein, da der Abstand zum Sensor größer ist und somit Elemente eingebaut werden müssen, die die Brennweite künstlich verlängern.
  1. Bei einer DSLM entscheidet ebenso die Kamera wie bei einer DSLR der Mensch eingreifen kann bevor das Bild entsteht.
  2. Es gibt keine analogen Sucher, nur optische und digitale.
    Manuelle Objektive können auch an einer DSLR einfach mittels Fokusfalle (Catch-In-Fokus) halbautomatisch fokussieren.
    de.wikipedia.org/wiki/Autofokus#Fokus-Falle
  3. 👍
  4. Es gibt leichte Weitwinkelobjektive für DSLR-Kameras, welche die gleichen Abmessungen aufweisen wie Objektive für spiegellose Systemkameras.
    Objektive für DSLRs müssen also nicht größer sein, eher umgekehrt müssen die Objektive für DSLM länger gebaut werden um den Abstand zum Sensor einzuhalten.
    geizhals.de/?cmp=994309&cmp=894635&cmp=723990&cmp=1165876&active=0
    geizhals.de/?cmp=1228642&cm...&cmp=1762998&cmp=2153899&cmp=3228413&active=0


uburoi schrieb:
Der TO scheint sich schon ausgeklinkt zu haben. Ich bin auch nicht sicher, ob ideologische Debatten um die bessere Technologie ihm wirklich weiterhelfen.
Es geht eher darum, dass hier Behauptungen aufgestellt werden, welche einfach falsch sind.


zandermax schrieb:
  1. Aber warum man sich jetzt noch Glas und Kamera für ein System anschaffen sollte, das nicht mehr weiterentwickelt wird, ist mir auch ein Rätsel. Meistens will man ja nach 4 Jahren nicht alled wieder neu kaufen.
  2. Es ist jedes mal das gleiche. Nicht mal das simple Argument, dass eine DSLM für einen Einsteiger intuitiver zu bedienen ist, lässt man gelten.
  3. Man kann doch mal den Tatsachen ins Auge blicken und sagen: Ich fotografiere gerne mit einer DSLR, kann aber akzeptieren, dass das System maximal noch eine Nische ist und die moderneren Kameras einfach viele Vorteile haben.
  4. Aber stattdessen wird jeglicher technischer Fortschritt geleugnet.
  1. Wer statt auf Pentax auf Nikon oder Canon DSLRs gesetzt hat, auf den trifft das zu.
  2. Das hat hier im Thread sicherlich niemand bezweifelt.
  3. So ist es.
    Wie relevant die Vorteile sind und ein Systemwechsel/Zweitsystem sinnvoll ist, kann jeder selbst überlegen.
  4. Es ist eher so, dass die Entwicklungen und Möglichkeiten von DSLRs kaum bekannt sind.
    Und nicht jeder technische Fortschritt hat nur Vorteile, man sollte auch pragmatisch denken.


Micha- schrieb:
Ich glaube du weißt nicht was Fokus shift ist. Der entsteht dadurch das AF Sensor und Bild Sensor nicht auf einer Ebene sind.
Und die Abblendtaste hat damit gar nichts zu tun.
Du verwechselst Fokus Shift mit Fehlfukus durch Front/Backfokus.
Bei Fokus Shift spielt die Abblendtaste eine Rolle.
zeiss.de/consumer-products/fotografie/content/manuelles-fokussieren-mit-af-kamerasystemen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Micha- schrieb:
Ich glaube du weißt nicht was Fokus shift ist.
Ich glaube, du weißt nicht, wann focus shift vorrangig auftritt.

Fokus-Shift

Aber auch eine perfekt abgestimmte Mattscheibe mit Scharfeinstellhilfen, ein sauber justierter oder im Kameramenü nachgestellter Autofokus oder der Live-View garantieren nicht in allen Fällen eine hundertprozentige Überprüfungsmöglichkeit der Fokussierung vor der Aufnahme. Die sphärische Aberration führt bei Objektiven zum sogenannten Fokus-Shift. Dies bedeutet, dass die Veränderung der Blendeneinstellung eine Veränderung der optimale Fokuslage verursacht. Dieser Effekt ist insbesondere bei lichtstarken Festbrennweiten stärker ausgeprägt. Eine genaue Beschreibung des Fokus-Shifts finden Sie auch in den Camera Lens News Nr. 30 im Artikel „Objektive objektiv messen“ ab Seite 24.

Um die Auswirkungen des Fokus-Shifts bei einer exakten Fokussierung zu berücksichtigen, sollte man die Scharfeinstellung möglichst bei der Blendeneinstellung vornehmen, mit der später die Aufnahme erfolgen soll. Hier gibt es jedoch ebenfalls ein paar Einschränkungen: AF-Systeme der aktuellen Kameramodelle berücksichtigen nicht den Fokus-Shift des Objektivs. Die Verlässlichkeit des AF-Indikators ist also nicht bei allen Objektivtypen, Blendenwerten und Motiventfernungen gleich gut.

Aufgrund ihrer Oberflächenstruktur können Mattscheiben bei lichtstarken Objektiven nicht alle einfallenden Strahlen berücksichtigen. Man kann dies gut daran erkennen, dass die Helligkeit der Mattscheibe je nach Ausführung z.B. bei Objektiven, die lichtstärker als 1:2.8 sind, sich nicht mehr ändert Die Änderung der optimalen Fokuslage bei sehr lichtstarken Objektiven kann somit bei großen Blendenöffnungen nicht mehr auf der Mattscheibe beurteilt werden.

Und auch bei Verwendung der Live-View-Funktion gibt es diesbezüglich einen Wermutstropfen: Viele aktuelle Kameramodelle (z.B. Nikon D700 und die Canon EOS 5D MkIII ) regeln im Live-View-Modus die Blende je nach eingestellten ISO-Werten und nach Umgebungshelligkeit selbsttätig, um auf dem Display stets ein Bild mit korrekten Helligkeits- und Kontrastwerten darstellen zu können. Das bedeutet, dass es nicht mehr möglich ist, die Blende auf den gewünschten, vorgewählten Wert mittels des Drückens der Abblendtaste zu schließen. Eine korrekte Beurteilung der Schärfentiefe und der Fokusposition ist daher mit dieser Methode ebenfalls nicht möglich, da die Blende nur dann auf den gewünschten Wert schließt, wenn die Aufnahme tatsächlich erfolgt.

(Quelle: Zeiss.de

Eines meiner meistgenutzten Objektive ist ein Zeiss Sonnar 50/1.5. Ich glaube, ich habe schon eine gute Vorstellung davon, was focus shift ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@commandobot: Ich hoffe, ich soll mir das jetzt nicht alles durchlesen (weil mein Alias dort verlinkt ist)? Ich fotografiere gerne und weiß, was ich dafür brauche. Der Rest ist Technikgerede, das mich, offen gestanden, gar nicht interessiert. 😉

Gruß Jens
 
commandobot schrieb:
Es geht eher darum, dass hier Behauptungen aufgestellt werden, welche einfach falsch sind.
Cunningham's Law?

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Ich wollte eigentlich nur noch hören was denn nun der große Nachteil einer aktuellen DSLM im Vergleich zu einer DSLR ist
 
zandermax schrieb:
Mir ist es ein Rätsel wie man Beispielsweise die korrekte Belichtung bereits vor der Aufnahme ohne digitalen Sucher bewerten will. Wie man Tiefenschärfe bewerten will.
1. Per Belichtungsmesser-Sucheranzeige und fotografischer Erfahrung (vor der Aufnahme) und nach der Aufnahme am Histogramm

Screenshot 2024-08-07 201348.jpg


2. Per Abblendtaste an der DSLR
 
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@blende11 Schön. Also geht es darum, dass man als Fotograf derart badass sein muss, um im Vorfeld zu wissen, wo Tiefen absaufen oder Lichter überbrlichtet sind, anstatt eine Kamera zu benutzen, die einem das einfach sagt?
Und seit wann gibt es ein Histogramm im optischen Sucher? Außerdem: wenn ich abblende wird das Bild dunkler. Auch nicht so das Wahre...
 
zandermax schrieb:
Also geht es darum, dass man als Fotograf derart badass sein muss, um im Vorfeld zu wissen, wo Tiefen absaufen oder Lichter überbrlichtet sind, anstatt eine Kamera zu benutzen, die einem das einfach sagt?
Wenn Du im RAW Format fotografierst, sind Belichtung (rot) und Schwarzwert (blau) nachfolgend in der Bildbearbeitung mit z. Bsp. Adobe Photoshop/Lightroom oder Photoshop Elements im RAW Konverter voll steuer- und anpassbar, gleiches gilt für den Weißabgleich.
Zudem hast Du im Sucher der DSLR [Zeit 1/25, Blende 4.0 - Belichtungsmesseranzeige -3..2..1..0..1..2..3+ - ISO Wert 100], die bei richtiger Belichtung in der Mitte auf Pfeil/0 stehen sollte, indem Du Zeit, Blende oder ISO so anpasst, das dies der Fall ist, somit liegst Du mit der Belichtung in 97 % der Fälle richtig, außer Du fotografierst schwarze und weiße Wände.
Schwarz und weiß wird dann zu grau, wenn zu nicht korrigierend eingreifst, also bei schwarz unterbelichtest (-) und bei weiß überbelichtest (+).
Unter- und Überbelichtung kannst Du in 1/3 Werten im Sucher über die gleiche Anzeige anpassen und bekommst deine Belichtungskorrekturen dort exakt angezeigt (ich hatte oben den Beispielscreenshot von der Sucheranzeige ja schon gepostet).
3/3 Korrektur ist jeweils ein Blenden-, Zeit- oder ISO-Wert, je nachdem was Du auswählst und verstellst.

Screenshot 2024-08-07 230627.jpg


Nach rechts korrigieren, wäre im obigen Sucher-Screenshot überbelichten, nach links korrigieren, wäre unterbelichten, -3..2..1..0..1..2..3+, 1-2-3 steht für jeweils eine Zeit-Blendenstufe oder ISO Wert.
Bei einer nicht korrigierten -3 Anzeige würde deine Kamera 3 Blendenstufen unterbelichten, bei +3 würde sie 3 Blendenstufen überbelichten. - sind also die Schatten, + die Lichter, somit kann man die Lichtwerte exakt beurteilen und wenn notwendig korrigieren, auch ohne ein Histogramm und wenn gewünscht bewusst unter- und überbelichten.

Zonensystemskala, dort kann man es verständlich sehen und verstehen:
Screenshot 2024-08-07 234941.jpg


Zone V ist das mittlere Grau (18%), auf das der Belichtungsmesser deiner Kamera geeicht ist.
Das entspricht auch dem Pfeil/0 in deiner grünen Belichtungsmessskala in deinem Kamerasucher (siehe oben).
Kameraanzeige: -3..2..1..0..1..2..3+ = Zonensystem: -II(3)..III(2)..IV(1)..V(Pfeil/0)..VI(1)..VII(2)..VIII(3)+
Pfeil/0 vs. Zone V steht immer für die korrekte Belichtung (mittlerer Grauwert von 18%)!


Oder Du fotografierst in Zeit- (A/AV) oder Blendenautomatik (S/TV), wo Du jeweils Zeit oder Blende manuell vorwählen kannst, je nachdem, was Du fotografierst.
Also z. Bsp. Motive die sich schnell bewegen, dann stellt Du die Zeit vorab ein und die Blende wird automatisch von der Kamera eingestellt, willst Du Einfluss auf die Schärfentiefe haben und deine Motive sind statisch, dann wählst Du die gewünschte Blende vor und die Zeit wird von der Kamera automatisch eingestellt.
Dabei musst Du aber darauf achten, das die von der Kamera vorgewählte Zeit durch zu starke Abblendung des Objektivs nicht zu lang wird, ansonsten werden deine Fotos unscharf oder Du nimmst dann einfach ein Stativ.
Bei Zeitvorwahl musst Du darauf achten, das die Blendenöffnung ausreicht, um nicht in die Unterbelichtung zu kommen, das ist auch der Grund, warum man bei schlechten Lichtverhältnissen, lichtstarke Objektive benötigt, um eben noch ausreichend schnelle Belichtungszeiten zu realisieren, ohne dabei in die Unterbelichtung zu kommen.
Ein Bildstabilisator hilft Dir dann nicht, denn Du braucht schnelle Belichtungszeiten, bei lichtschwächeren Objektiven bleibt dir dann nur die Möglichkeit den ISO-Wert zu erhöhen (oder AUTO ISO), was die Bildqualität verschlechtert und zu höherem Bildrauschen führt, aber die fehlende Lichtstärke (kein automatisches Aufblenden mehr möglich) deines Objektivs teilweise kompensieren kann, um auf die benötigte schnelle Belichtungszeit zu kommen.
Alternativ kannst Du bei lichtschwächeren Objektiven in deiner Kamera also auf „AUTO-ISO“ stellen, um besagte, „automatische“ Unterbelichtungen der Fotos zu vermeiden.
Wenn die Blende am Objektiv dann von der Kameraautomatik nicht mehr weiter aufgeblendet werden kann, erhöht die Kamera bei Bedarf automatisch die ISO-Einstellung und somit kommst Du nicht in die Unterbelichtung bei manueller, schneller Belichtungszeit-Vorwahl (z. Bsp. 1/1000).
Ich verstehe nicht, wo auch für einen Anfänger da ein Problem sein sollte, Fotos richtig zu belichten?
Wer nur knipsen will, stellt auf Programmautomatik (P) und wählt als Dateiformat JPEG aus, dann macht die Kamera alles selbst und das in den allermeisten Fällen sehr gut bis gut und man spart sich auch die Nachbearbeitung am PC.
Aber lassen wir jetzt die Diskussion, bringt eh nichts und passt auch nicht zum eigentlichen Thema „Einsteiger will sich eine Fotokamera kaufen“.
Gruß
 
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@blende11 Ich weiß durchaus, wie man fotografiert. Dafür brauche ich keine Anleitung.
Das hat alles überhaupt nichts mit dem zu tun was ich schreibe. Ich wusste mir jetzt nicht besser zu helfen. Schaut euch mal folgende Bilder im Anhang an.

Ich bin bei Belichtung +/- 0. Meines Wissens ist das das einzige was ich mit der DSLR vor der Aufnahme sehe. Wenn ich aber mit einer DSLM fotografiere, dann sehe ich auch noch die Information im ersten Bild. Mir wird angezeigt, dass die Wolken zu hell sind (gestreifte Bereiche). Hier sind keine Bildinformationen mehr enthalten. Auch wenn ich die Lichter in Lightroom zurücknehme, werde ich dort kein gutes Ergebnis haben. Und das ist nun wirklich keine herausfordernde Szene.
20240808_085325.jpg
20240808_085408.jpg

Ich habe jetzt zwei Optionen: ich kann entscheiden, dass mir diese Bereiche unwichtig sind oder ich kann bei - 2 EV fotografieren und dann die Tiefen im Nachgang pushen. Das kostet mich dann nur etwas Rauschen und ich verliere etwas Details, aber trotzdem sind in den unterbelichteten Bereichen noch alle Informationen vorhanden. All das weiß ich bereits vor der Aufnahme. Das wollte ich damit ausdrücken: hier entscheide ich über das Bild, nicht die Kamera.

Ich kann natürlich mit der DSLR in den Live-View gehen, dann verliere ich aber das Autofokus-Modul und dem Sucher. Ich fotografiere viel Landschaft und würde solche Einschränkungen nicht freiwillig hinnehmen. Insbesondere wenn es sehr hell ist, brauche ich den Sucher.

Und nochmal zu den Objektiven.
Weitwinkelobjektive werden brennweitenverlängernd ausgelegt. Das ist auch logisch, wenn man sich mal überlegt, wie man ein Objkektiv mit 24 mm Brennweite konstruieren will, wenn ich 44 mm Abstand (Canon EF) zwischen Bajonett und Sensor habe. Bei DSLRs muss ich also einen hohen Aufwand treiben um die Brennweite künstlich zu verlängern. Dieser AUfwand fällt bei DSLMs deutlich geringer aus. Im Übrigen gilt das auch für Sucherkameras.
Daraus erklärt sich auch wie ein 24 1.4 GM von Sony ca. 1/3 leichter sein kann als ein Canon 24 1.4 EF.
 
zandermax schrieb:
Bei DSLRs muss ich also einen hohen Aufwand treiben um die Brennweite künstlich zu verlängern. Dieser AUfwand fällt bei DSLMs deutlich geringer aus.
Genau deswegen habe ich auch von einer DSLR auf eine DSLM gewechselt – ich wollte einfach etwas Kompakteres für unterwegs haben, aber ohne Abstriche bei der Bildgestaltung. Die A7II mit dem Pergear 1.4/35mm ist wirklich ein Leichtgewicht an der Schulter (s. Bild), wenn ich damit herumlaufe, dennoch habe ich Vollformat mit ordentlicher Lichtstärke. Eine DSLR mit einem 35mm-Objektiv bei Lichtstärke 1.4 wäre ein ziemlicher Brummer.
Das gesagt, greife ich aber durchaus hier und da nochmal auf die inzwischen 16 Jahre alte EOS 5DII zurück (in die ich seinerzeit eine andere Mattscheibe zum besseren manuellen Fokussieren eingebaut hatte, sodass ich meine Altgläser weiter daran verwenden kann). Die liefert bis ISO 1600 bis heute ebenfalls tadellose Bilder – weswegen ich Technikfragen bei Kameras hier auch weiterhin für maßlos überschätzt halte.

Gruß Jens

IMG_0095.jpeg
 
Diese Art von Diskussionen ist der Grund, warum ich bei der Fotocommunity schon seit Jahren nicht mehr rein gesehen habe. Fehlt eigentlich nur noch ein Streit darüber ob durch den Crop-Faktor eine Brennweitenverlängerung entsteht, ob 6MP für alles ausreichend sind oder ob es einen Unterschied zwischen 'analogen' und 'digitalen' Objektiven gibt ;).
 
Incanus schrieb:
Diese Art von Diskussionen …
Sehe ich ja ähnlich – aber wenn der TO sich vielleicht zwischendurch mal zu Wort gemeldet hätte, wäre das auch vermutlich nicht so ausgeartet. So ist die Debatte im Thread ja längst schon reiner Selbstzweck ohne wirklichen Nutzen …

Gruß Jens
 
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