zandermax schrieb:
Also geht es darum, dass man als Fotograf derart badass sein muss, um im Vorfeld zu wissen, wo Tiefen absaufen oder Lichter überbrlichtet sind, anstatt eine Kamera zu benutzen, die einem das einfach sagt?
Wenn Du im RAW Format fotografierst, sind Belichtung (rot) und Schwarzwert (blau) nachfolgend in der Bildbearbeitung mit z. Bsp. Adobe Photoshop/Lightroom oder Photoshop Elements im RAW Konverter voll steuer- und anpassbar, gleiches gilt für den Weißabgleich.
Zudem hast Du im Sucher der DSLR
[Zeit 1/25, Blende 4.0 - Belichtungsmesseranzeige -3..2..1..0..1..2..3+ - ISO Wert 100], die bei richtiger Belichtung in der Mitte auf
Pfeil/0 stehen sollte, indem Du Zeit, Blende oder ISO so anpasst, das dies der Fall ist, somit liegst Du mit der Belichtung in 97 % der Fälle richtig, außer Du fotografierst schwarze und weiße Wände.
Schwarz und weiß wird dann zu grau, wenn zu nicht korrigierend eingreifst, also bei schwarz unterbelichtest (-) und bei weiß überbelichtest (+).
Unter- und Überbelichtung kannst Du in 1/3 Werten im Sucher über die gleiche Anzeige anpassen und bekommst deine Belichtungskorrekturen dort exakt angezeigt (ich hatte oben den Beispielscreenshot von der Sucheranzeige ja schon gepostet).
3/3 Korrektur ist jeweils ein Blenden-, Zeit- oder ISO-Wert, je nachdem was Du auswählst und verstellst.
Nach rechts korrigieren, wäre im obigen Sucher-Screenshot überbelichten, nach links korrigieren, wäre unterbelichten,
-3..2..1..0..1..2..3+, 1-2-3 steht für jeweils eine Zeit-Blendenstufe oder ISO Wert.
Bei einer nicht korrigierten -3 Anzeige würde deine Kamera 3 Blendenstufen unterbelichten, bei +3 würde sie 3 Blendenstufen überbelichten. - sind also die Schatten, + die Lichter, somit kann man die Lichtwerte exakt beurteilen und wenn notwendig korrigieren, auch ohne ein Histogramm und wenn gewünscht bewusst unter- und überbelichten.
Zonensystemskala, dort kann man es verständlich sehen und verstehen:
Zone V ist das mittlere Grau (18%), auf das der Belichtungsmesser deiner Kamera geeicht ist.
Das entspricht auch dem Pfeil/0 in deiner grünen Belichtungsmessskala in deinem Kamerasucher (siehe oben).
Kameraanzeige:
-3..2..1..0..1..2..3+ = Zonensystem:
-II(3)..III(2)..IV(1)..V(Pfeil/0)..VI(1)..VII(2)..VIII(3)+
Pfeil/0 vs. Zone V steht immer für die korrekte Belichtung (mittlerer Grauwert von 18%)!
Oder Du fotografierst in Zeit- (
A/AV) oder Blendenautomatik (
S/TV), wo Du jeweils Zeit oder Blende manuell vorwählen kannst, je nachdem, was Du fotografierst.
Also z. Bsp. Motive die sich schnell bewegen, dann stellt Du die Zeit vorab ein und die Blende wird automatisch von der Kamera eingestellt, willst Du Einfluss auf die Schärfentiefe haben und deine Motive sind statisch, dann wählst Du die gewünschte Blende vor und die Zeit wird von der Kamera automatisch eingestellt.
Dabei musst Du aber darauf achten, das die von der Kamera vorgewählte Zeit durch zu starke Abblendung des Objektivs nicht zu lang wird, ansonsten werden deine Fotos unscharf oder Du nimmst dann einfach ein Stativ.
Bei Zeitvorwahl musst Du darauf achten, das die Blendenöffnung ausreicht, um nicht in die Unterbelichtung zu kommen, das ist auch der Grund, warum man bei schlechten Lichtverhältnissen, lichtstarke Objektive benötigt, um eben noch ausreichend schnelle Belichtungszeiten zu realisieren, ohne dabei in die Unterbelichtung zu kommen.
Ein Bildstabilisator hilft Dir dann nicht, denn Du braucht schnelle Belichtungszeiten, bei lichtschwächeren Objektiven bleibt dir dann nur die Möglichkeit den ISO-Wert zu erhöhen (oder AUTO ISO), was die Bildqualität verschlechtert und zu höherem Bildrauschen führt, aber die fehlende Lichtstärke (kein automatisches Aufblenden mehr möglich) deines Objektivs teilweise kompensieren kann, um auf die benötigte schnelle Belichtungszeit zu kommen.
Alternativ kannst Du bei lichtschwächeren Objektiven in deiner Kamera also auf „AUTO-ISO“ stellen, um besagte, „automatische“ Unterbelichtungen der Fotos zu vermeiden.
Wenn die Blende am Objektiv dann von der Kameraautomatik nicht mehr weiter aufgeblendet werden kann, erhöht die Kamera bei Bedarf automatisch die ISO-Einstellung und somit kommst Du nicht in die Unterbelichtung bei manueller, schneller Belichtungszeit-Vorwahl (z. Bsp. 1/1000).
Ich verstehe nicht, wo auch für einen Anfänger da ein Problem sein sollte, Fotos richtig zu belichten?
Wer nur knipsen will, stellt auf Programmautomatik (
P) und wählt als Dateiformat JPEG aus, dann macht die Kamera alles selbst und das in den allermeisten Fällen sehr gut bis gut und man spart sich auch die Nachbearbeitung am PC.
Aber lassen wir jetzt die Diskussion, bringt eh nichts und passt auch nicht zum eigentlichen Thema „Einsteiger will sich eine Fotokamera kaufen“.
Gruß