Das Internet wie ich es aus meiner Anfangszeit kenne, hatte klare Regeln. Zum Beispiel nachzulesen:
http://www.stewart.cs.sdsu.edu/infolab/onlyrules.html
Da gab es keine grenzenlosen, egoistischen Bandbreiten auszunutzen. Sondern es wurde geteilt, mit Respekt auf die Teilnahme anderer Nutzer. Überflüssige Beiträge wie meiner hier
sollte man sich gänzlich sparen.
Selbst mit einem täglichen, 24 Stunden aktiven BOINC betrug mein Monatstraffic 20-25 GB. Pro Monat. Obwohl ich das schon viel finde. Mit 8 virtuellen Kernen plus 1 GPU Kern, die jeder für sich insgesamt 9*24*30 Arbeitseinheiten gezogen und hochgeladen haben. Je nach BOINC Projekt schwankt deren Traffic pro Workunit enorm, das kann man steuern.
In diesem Faden geht es um 10 GB
pro Tag. Solange technisch für die Kunden möglich ohne Kostenaufwand geht das für mich i.O., für alles existiert eine Nachfrage. Doch ob Provider solche (riesigen) Datenmengen pro Kunde und pro Tag noch bewältigen können, zeigen doch die Drossel Reaktionen durch die Provider. Sie müssen offenbar reagieren. Um so etwas wie eine "Gerechtigkeit" zwischen einigen Wenigen und der großen Mehrheit der Normalnutzer zu erreichen.
Kostentransparenz wäre der Ausweg. Dem Kunden klare Aussagen zu machen, was ist technisch machbar, was kostet extra, wann wird gedrosselt.
Ich bin gegen Tagesbudgets. Sondern für wochenweise bzw. monatsweise bezogene Obergrenzen. Dann gehört das in den Werbeaussagen genauso klar kommuniziert, damit der Kunde Bescheid weiß. Mit
Sonderkündigungsrecht bei Vertragsänderungen.
Mir ist bewusst, dass sich die Zeiten geändert haben, heutzutage leben viele Nutzer im Netz, neben der Kommunikation ist das Streaming von Medien ein zentraler Nutzungswert, hohe Datenmengen sind heute selbstverständlich. Auf Seiten der Anbieter kann dieses Bedürfnis kaum Schritt halten mit den Investitionen, die Drosselung sehe ich als notwendiges Übel wie auf anderer Seite als Spiegel, den man sich (als Privatnutzer) vorhalten lassen muss.
Was machen private Datensauger mit 10*365=3,5 TB im Jahr - jedes Jahr eine neue Festplatte zukaufen? Noch mehr, 2 oder 3? Und wo und wie werden diese Festplatten im Laufe der Jahr gelagert?
Logisch, Streaming hat den Konsum verändert, statt DVD/Blueray Datenspeichern wird online übertragen, was das Zeug ähh ... die Bandbreite zulässt. Die Grenzen des Wachstums werden aufgezeigt, ist das für einen Menschen eine so unerträgliche Vorstellung?!
Eine Trennung wie Filterung von
unverzichtbaren versus verzichtbaren wäre m.E. wünschenswert. Für mich ist und war BOINC absolut verzichtbar, es ist Rechenzeitvertreib. Angesichts der ständigen Android App wie Windows (GPU Treiber) Updates ist mein Monatsbedarf zu früher immens gestiegen, 5-10 GB pro Monat finde ich noch viel, allein für - allgemein formuliert - Sicherheitsupdates. Hätten wir sichere Apps und Software müsste doch der Aufwand erheblich geringer sein.
Wir hätten vor Ort die Option auf 100 MBit Download Geschwindigkeit, mir reichen inzwischen 6 Mbit, klar ärgere ich mich über lange Update Zeiten, doch es ist organisierbar. Nur wer ständig Zeitdruck hat und Medien hochauflösend stream will, braucht m.M. mehr, obwohl mein Smartphone mehr Bandbreite hat, empfinde ich dessen Internetzugang als lahm, ergo eine Frage der Software Leistung.
Vielleicht sehen Nutzer, die mit einem 14,4 kBit Modem angefangen haben, solche Fragestellungen einfach in einem anderen Licht. Ja, ich besitze einen Steam Account und lade dort schon mal (im Jahr) ein ganzes Spiel runter, Nutzer die das jede Woche tun haben natürlich bei Drosselprovidern ein echtes Problem.
Schlussendlich, der Markt zwischen Nachfrage und Angebot wird dafür Lösungen finden. Und die jungen Leute (sorry), die nur Spiele herunterladen, weil man die im Netz günstiger bekommt, die werden ggf. in Zukunft umlernen müssen oder sie zahlen die Kosten für Premium Internetzugänge. Ich nehme mal an, sie werden zahlen.
Und auf diesem Weg die Provider entlasten und die "Normalverträge" ebenfalls entlasten.
Schlimmer fände ich es, dass Kunden mit geringem Traffic gezwungen würden, in teure All-inclusive-Pakete wechseln zu müssen, nur damit die Anbieter das Angebot noch finanzieren können. Der Verursacher soll zahlen.
Ich kann leicht reden, noch nutze ich die Kupferleitung des Telefonanbieters, doch wir haben Glasfaser im Haus für HDTV mit Internetoption, kann es mir (noch) aussuchen. Anderen Kunden fehlt die Auswahl, jeder Wechsel ist mit Zeit- und ggf. Kostenaufwand verbunden, doch das ist der Preis für Konkurrenz auf dem Markt.