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News(Keine) digitale Verwaltung: Staat scheitert an selbstgesteckten Zielen
579 Verwaltungsleistungen sollen eigentlich bis zum Jahresende digitalisiert werden – das ist zumindest das Ziel, das im Online-Zugangsgesetz (OZG) vom 2017 formuliert wurde. Der Staat scheitert jedoch, für viele Verwaltungsakte ist weiterhin der analoge Weg erforderlich.
Leider ist unsere Bürokratie sehr/zu phlegmatisch, um sowas agile zuzulassen. Es wird noch 1-2 Generationen dauern bis man im Kopf so weit ist und die deutsche Bürokratie und das Mindset weniger Angst vor der Digitalisierung haben wird.
"Wenn man einen Scheissprozess digitalisiert hat man danach einen digitalen Scheissprozess."
Eigentlich müssten interne Handlungsweisen angepasst werden, bevor man sie digitalisiert. Das würde aber dann die Inkompetenz/Misswirtschaft der kleinen Gutherren des mittleres Management auf den Ämtern offenlegen und wird deswegen nicht gemacht.
Es wird immer um diese Leute herumdigitalisiert werden müssen, bis sie in Pension gehen und dann hoffenltich jemand nachrückt, der/die fähig und bereit ist den Prozess selbst umzuwerfen, weil er/sie selber nicht in der Dysfunktion verstrickt ist sondern ebenfalls unter ihr gelitten hat.
Man darf halt nicht vergessen das ein Fax bisher immer eine Punkt zu Punkt Übertragung war, damit war es sehr sicher. Dank VoIP Anschlüssen werden Faxe heutzutage aber nicht mehr so übertragen wie vorher, sondern die Daten laufen auch frei durch das Internet. Dadurch sind Faxe heutzutage eben nicht mehr so sicher wie früher.
Dank Corona war der übliche Meldeweg ans Gesundheitsamt per Fax aber nicht mehr zu meistern, deshalb gibt es dort jetzt endlich auch ein neues System, welches ohne Faxe auskommt. Die Faxe bei Ärzten und anderen Betrieben werden vermutlich jetzt auch Stück für Stück verschwinden.
Also ich bekomme da beruflich einiges mit und wenn man sich nur mal ansieht, wann viele Protagonisten mit OZG Projekten gestartet sind, dann weiß man wieso die Ziele weit verfehlt wurden. Wenn man sich 5 Jahre Zeit gibt, dann werden die ersten 3 Jahre selbstverständlich verplempert.... 🙄
Ein weiterer Knackpunkt ist die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder. Hier und da wird zusammengearbeitet, aber nicht alle wollen miteinander. Dann wird am Ende doch dreimal das gleiche beauftragt. Alles Kraut und Rüben.
Jap. Meiner Meinung nach bräuchte der Bund bei solchen länderübergreifenden Themen mehr Befugnisse. Aber nein das darf alles immer in Eigenregie laufen.
Die politische Führung des reichsten Landes Mitteleuropas scheitet seit 30 Jahren an der Digitalisierung der Schul- und Bildungssysteme, an dem Ausbau der Internet-Infrastruktur und vor ALLEM an Know-how Deutschland zielgerichtet in die unaufhaltsame digitale Zukunft erfolgreich zuführen. "Das Internet ist für uns alle neu" prägte in 2013 schon das Fachwissen über den politischen Willen Deutschland voran zu bringen. 579 Verwaltungsakte in 3 Jahren digitalisieren zu wollen, zeigt doch schon, dass es von Anfang an zum scheitern verurteilt ist.
Das Gießkannenprinzip klappt hier definitiv nicht. Mein erster Vorschlag wäre hier die bürokratischen Akte auf Ihre Verfahrensweise neu zu strukturieren, Länderübergreifend zu klassifizieren und dann themenbezogen übergreifend auszurollen und alle Synergien zu nutzen die möglich sind. Lessons-Learned gibt es leider in der Politik und Verwaltung nicht. Schade für die verpassten Chancen der vergangenen 15 Jahre.