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"Killerspiele" sollen nach dem Amoklauf verboten werden

Sollten Killerspiele verboten werden?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 77 3,8%
  • Vielleicht wär es besser.

    Stimmen: 37 1,8%
  • Nein, es sollte nur besser kontrolliert werden.

    Stimmen: 802 39,5%
  • Nein, auf keinen Fall.

    Stimmen: 1.114 54,9%

  • Umfrageteilnehmer
    2.030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Also mit der Ahnungslosigkeit der Politiker gebe ich dir Recht, ich verstehe das auch nicht. Habe aber gehört, dass das besser wird. Immer mehr VWLer kommen in die Politik. Ob das Familien oder Sozialkompetenzen steigert ist zwar immer noch fragwürdig, aber vll hilfts in der Wirtschaft. Wobei der Interessenkonflikt weiter bestehen wird zwischen langfristigen Wirtschaftlich sich entwickelnden Maßnahmen und den Kurzfristigen Wahlgeschenken die die nächste Amtszeit sichern, aber wenig mit geplanter und effektiver Politik zutun haben.


Danke Daedalus, das war schön ausführlich. Hätte da auch selber draufkomme können, aber war zu fixiert ein "killerspiel = ...." zu finden.

Ja was kann man machen, aufregen ist schonmal gut, aber was kommt danach? Petitionen? Demonstrationen? Vandalismus? :king:
Da müssten wir, die Gamer mal aus unseren Sesseln raus, und versuchen das Bild in der Öffentlichkeit zurecht zu rücken.
Solange wir nicht dazu bereit sind, müssen wir hoffen, dass die Gesetzesvorlagen nicht durchkommen und alles beim alten bleibt, bis ein neuer Vorschlag kommt und alles von vorne beginnt.
Hier muss ich sagen, dass ich selber zwar sauer bin, aber eigentlich noch nicht genug um aus meinem zu steigen und wirklich was dagegen zu unternehmen...
Dann ist das Gewissen beruhigt, wenn man mal eine Unterschrift Setzt bei irgendeiner Petition.


Nur so ein paar Gedanken.. Ich glaube ich gehe schlafen..

Cu

HosenStahl
 
Zuletzt bearbeitet:
Neusprech 2007

Der Daedalus schrieb:
... Der Paragraph im Gesetzesentwurf, der Killerspiele definiert ist der § 131a StGB

Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer Spieleprogramme, die grausame oder sonst unmenschliche Gewaltätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen. ...
Du hast doch wohl den Knall nicht gehört.

Darstellung von Gewalt in einem KULTURMEDIUM! ist strafbar! HALLOOOOO ... wo ist da die Grenze zu weiteren Verboten?

... - Es bleibt abzuwarten wie genau die Gerichte dies im Einzelfall auslegen, aber ein Spiel wie Counter-Strike wird nicht darunter fallen, da das Töten eines Feindes keine Gewaltat ist, welche besonders grausam oder unmenschlich wäre. Zumindest im rechtlichen Sinne. ...
Ich will diesen virtuellen Mumpitz erst gar nicht abwarten ...

Ganz einfach schon aus dem Grunde, weil in letzter Zeit so ziemlich unbefriedigende Anti-Bürgerrechtsgesetze angedacht wurden (Legalisierung der Beschnüffelung der Rechner mit Trojanern, ohne richterliche Verfügung).

2.) Das kleine "und" ist entscheidend. Es fallen also nur die Spiele unter §131a, die dem Spieler die Beteiligung an diesen Gewalttaten ermöglichen.
Ein gedanklicher Tötungeakt wird gleichgesetzt mit einer tatsächlichen Tötung? Die Gedanken sind NICHT mehr frei? Hallo, wo leben wir denn?!

Ja, das ist wirklich für mich entscheidend, erst gar nicht abzuwarten, wie gnädig Richter meine Gedankenverbrechen beurteilen! Genau DAS ist "Neusprech", wie sie im Roman 1984 beschrieben wurde!

MFG Bobo(2007)
 
Zuletzt bearbeitet:
@marxx
Gut, dass Du wieder dabei bist.

"... Aber kaum Volljährige in Kriegseinsätze schicken geht schon..."

Da stimme ich Dir mal voll und ganz zu. In Afgahnistan wird echt gestorben, nicht nur virtuell. Und was ich so von meinem Nachbarn (war bis vor kurzem Zeitsoldat) hörte, soll man viele Informationen von dort "verpassen".

Sorry, ich finde diese ganze Gesetzesdebatte vor dem Hintergrund der Realität und dem, was ich bereits auf den vorangegangenen Seiten geschrieben habe, einfach nur lächerlich und scheinheilig.
Es geht doch wirklich nicht um "Killerspiele", sondern eher um Wählerfang und Massenpopulismus (=>Macht).

(Bitte erst meine Post lesen, dann schreiben.)

(Sorry, wer jetzt anfängt, mich als Gewaltverherrlicher anzuflamen, hat einfach meine Posts schlecht gelesen.)


@Bokill
DANKE!

Einigkeit und Recht und FREIHEIT!
(Das stammt aus unserer heutigen, deutschen Nationalhymne.)
Das ist Gedankengut, für die schon unsere Ahnen gegen Napoleons Armeen gekämpft haben, ist also nicht wirklich neu. Erst Recht nach dem Dritten Reich sollte uns unsere Freiheit mehr wert sein.

Weil einige Wenige durchdrehen, werden die Freiheiten derer beschnitten, die sich immer friedlich verhalten haben?! Ja gehts noch?

Für diese Gewaltproblematik gibt es andere Lösungen, die ich bereits aufgezählt habe und die man auch anwenden könnte (auch die von mir übersehenen/nichtgenannten), ohne dabei die Mündigkeit der Mehrheit der deutschen Staatsbürger in Frage zu stellen.

Gruß
sunzi
 
Zuletzt bearbeitet:
sunzi schrieb:
Erst Recht nach dem Dritten Reich sollte uns unsere Freiheit mehr wert sein.
Tja, wenn man gelernt hätte den Wert der Freiheit zu respektieren!
Aber vielleicht kannst Du mir einmal erklären, wieso man aus moralischen und ethischen gründen spiele wie KZ-Manager oder Kinderschänder Tycoon ablehnen würde, aber absolut kein Problem damit hat in Generals virtuell die Zivilibevölkerung (unnötig) abzuschlachten? Hey, whats the difference? Aber toll das man solche Spiele mit Zähnen und Klauen verteidigt, ja sogar noch stolz darauf ist dieses Spiel gespielt zu haben und auch noch zu besitzen.
Glaubst du an ein "virtuelles" Menschenrecht? Wenn ja, wie kann man dann Spiele wie z.B. Generals verteidigen? Wenn nein, hättest du wirklich kein Problem mit KZ-Manager oder Kinderschänder Tycoon bloß weil es virtuell ist und warum?

Was darf sich alles unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit sowie der Freiheit des Einzelnen verstecken?
 
- Es bleibt abzuwarten wie genau die Gerichte dies im Einzelfall auslegen, aber ein Spiel wie Counter-Strike wird nicht darunter fallen, da das Töten eines Feindes keine Gewaltat ist, welche besonders grausam oder unmenschlich wäre. Zumindest im rechtlichen Sinne.
Das musst Du mir mal erklären, Deadalus. Ich verstehe es nämlich nicht. Weswegen führen wir denn überhaupt diese Diskussion hier? Wenn ich mich recht erinnere waren unsere bösen Amokläufer doch quasi Counterstrikespieler der ersten Stunde. Also Killerspielespieler. Oder doch nicht?
Wenn jetzt Counterstrike plötzlich ein "gutes" Spiel ist, welches nicht unter den neuen Gesetzesentwurf fallen würde - über welche Spiele reden wir dann, die nicht schon längst auf dem Index sind oder erst keine Altersfreigabe erhalten haben?

Wo sind denn unsere frei ehrhältlichen, grausamen Spiele, die unter diesen Gesetzesentwurf fallen? Namen, Hersteller, Publisher - Fakten bitte.

Unsere USK funktioniert hervorragend. Sicher gibt es einzelne Entscheidungen, die durchaus diskussionswürdig sind, z.B. ob GTA in der deutschen Version wirklich ab 16 erhältlich sein sollte.

Im übrigen sehe ich nicht, was sich nach einer Gesetzesänderung nun bessern wird.
Wo bleiben begeitende Angebote für Eltern, Schulen und Jugendliche?
 
Tiu schrieb:
Tja, wenn man gelernt hätte den Wert der Freiheit zu respektieren!
Aber vielleicht kannst Du mir einmal erklären, wieso man aus moralischen und ethischen gründen spiele wie KZ-Manager oder Kinderschänder Tycoon ablehnen würde, aber absolut kein Problem damit hat in Generals virtuell die Zivilibevölkerung (unnötig) abzuschlachten?

Was darf sich alles unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit sowie der Freiheit des Einzelnen verstecken?
Oha - das Beispiel ist mal hart und auch ekelhaft - Du vergleichst nämlich Unvergleichbares. Die von Dir genannten Spiele kenne ich nicht einmal und sowas ist bereits verboten, da brauchen wir keine bayerischen Erzkonservativen, die es gleich nochmal mit Nachdruck verbieten wollen, bzw. der Bevölkerung aus populistischen Gründen vorgaukeln, dass unsere Spieler ganz heiß drauf sind, so einen Dreck zu spielen. Das beleidigt und beschämt mich. Ethik ist ein wichtiges und gesellschaftliche Werte konstituierendes Thema - aber leider immer zweischneidig. Also muss man die Grenze irgendwo ziehen - und sie IST bereits gezogen. Kriegsverherrlichung, Massenmord, Kinderschändung etc - sowas gehört weder ins Leben noch in ein Spiel und es ist bereits geregelt.

Ein Strategiespiel ist ein Spiel, in dem es lediglich darum geht, strategische Entscheidungen zu treffen, um das Spiel zu gewinnen. Es geht nicht darum, die Zivilbevölkerung dahinzumetzeln und irgendwelche Grausamkeiten an virtuellen Personen zu verüben. So wie Du das gerade auslegst, müsste man auch das Brettspiel Risiko, alle Spiele rund um römische Schlachten, Paraworld, Siedler, Anno etc. einstampfen. Dann wäre es schon verwerflich, sich Blockbuster wie Gladiator oder Troja anzusehen, die einfach nur mit dem Archetyp des Helden historische Schachten nachspielen.

Ich selbst bin ein ziemlicher Philanthrop und handle im Leben und in der virtuellen Welt entsprechend meist recht altruistisch. Beispiel: In Rollenspielen, in denen es ein wesentlicher Bestandteil des Spiels ist Handlungen mit und gegen andere Charaktere vorzunehmen, spiele ich immer den Guten, weil ich's irgendwie nicht übers Herz bringe, den Bösen zu mimen. Ich will in Gothic Rätsel lösen und die Welt zum Guten ändern und die Orks taten mir meistens leid. Wenn es also eine Möglichkeit in Spielen gibt, andere Wege zu beschreiten, dann nutze ich diese auch gern und finde das Spiel dann einfach besser, tiefgehender und sie geben mit ein gutes Gefühl. Das sollte in Spielen ausgebaut werden, die eine entsprechende Tiefe überhaupt ermöglichen. Ich habe allerdings kein Problem damit, auf einem bösen Alienplaneten Monster auszuradieren, wenn die Geschichte es entsprechend verkauft. Ein Spiel, in dem es allerdings darum gehen würde, einen freundlichen Alienplaneten aus Grausamkeit auszulöschen, würde ich definitiv nicht spielen können. Das geht vielen so - deshalb regelt der Markt es größtenteils selbst, dass entsprechende Spiele nur wenige interessieren. Wir brauchen keine politische Bevormundung, weil die meisten von uns selbst Herz und Hirn besitzen und Dreck von Erwachsenenunterhaltung unterscheiden können.

Es ist falsch, Fußgänger zu schützen, indem Autos verboten werden.
Es ist falsch, Fettsucht bekämpfen zu wollen, indem man fetten Schinken und Sahnesoße verbietet.
Es ist falsch, Kinder schützen zu wollen, indem man Erwachsenenspiele verbietet.

Fußgänger und Autofahrer müssen halt aufpassen, Dicke sollten auf ihre Ernährung achten und Erwachsenenspiele gehören nicht in Kinderhände. Für letzteres sind die verantwortlich, die es in der Hand haben - Erwachsene und der Handel.

marxx

Edit: Übrigens - a propos virtuelles Menschenrecht: Wenn man dieses so brachial und undifferenziert konstituieren wollte, wie erzkonservative Politiker das wollen, müsste man (um kein Medium zu benachteiligen) auch extrem viele Bücher und Filme einstampfen. Den Befürwortern staatlicher Einflussnahme empfehle ich, mal wieder das von Bokill genannte 1984 aus dem Schrank zu holen und es sorgfältig zu lesen. Schöne neue Welt. Achja, das bitte auch gleich lesen. Für alle, die das nicht gelesen haben, eine passende Beschreibung aus Wikipedia: "Schöne neue Welt (engl. Brave New World) ist ein 1932 entstandener dystopischer Roman von Aldous Huxley (ISBN 3-596-20026-1).

Es handelt sich bei „Schöne neue Welt“ um Huxleys wohl bekanntesten Roman. In dieser Dystopie beschreibt er eine Gesellschaft, in der „Stabilität, Frieden und Freiheit“ durch Konditionierung des Einzelnen, das Fehlen von tieferen Gefühlen und die Beschränkung von Religion und Kultur gewährleistet werden soll. Mittels physischer Manipulationen des Fötus und anschließender Konditionierung werden alle Menschen auf eine festgelegte Rolle in der Gesellschaft genormt. Durch permanente Beschäftigung mit Sex, Konsum und der Droge „Soma“ zufriedengestellt, verlieren die Menschen das Bedürfnis zum kritischen Denken und Hinterfragen der Weltordnung. Eine reibungslose Regierung der Welt wird für eine Handvoll wohlwollender Kontrolleure möglich."
 
Zuletzt bearbeitet:
marxx schrieb:
Also muss man die Grenze irgendwo ziehen - und sie IST bereits gezogen. Kriegsverherrlichung, Massenmord, Kinderschändung etc - sowas gehört weder ins Leben noch in ein Spiel und es ist bereits geregelt.

Die von mir genannten Spiele KZ-Manager und Kinderschänder Tycoon existieren ( hoffentlich) nicht und dienen lediglich dem (ethischen) Vergleich zu dem sehr wohl existierendem Spiel Generals. Nun gehe einmal in den Thread hier auf CB als man damals einige Wochen nach dem Verkauf von Generals das Spiel indizierte, lese dir einmal die Kommentare durch, lese einmal die Kommentare aus dieser Woche durch, als der gleiche Hersteller einen neuen Teil der Tiberium Saga ankündigte. Hier wird eines sehr deutlich, der Hersteller hat seine Hausaufgaben nicht gemacht, anstatt von vorneherein evtl. virtuelle Menschenrechtsverletzungen aus dem Spiel herauszuhalten, wird man 3 Versionen auf den Markt bringen, damit man noch ein oder zwei Versionen in den Verkaufsregalen stehen hat, falls der eine oder gar zwei Teile indiziert werden sollten.
Und genau das ist der Punkt der "mich" persönlich so aufregt. Der Staat müßte gar nicht erst einschreiten, wenn die Hersteller und Vertreiber solcher Spiele ihrem Teil der Verantwortung gerecht würden!
 
Richtig, die Hersteller sollten sorgsamer mit ihren Titeln umgehen. Ich empfehle da aber die übliche Indizierung und den Kaufverzicht. Was nicht gekauft wird, wird recht schnell auch nicht mehr hergestellt. Ich würde wie gesagt eh nichts kaufen, was mich zu Spielhandlungen bewegen möchte, die ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte.

Pixel mit Menschenrechten sind mir bislang jedoch trotzdem unbekannt. Wenn ich in Guildwars beim PvP in der Arena einen gegnerischen Krieger per Feuerzauber besiege möchte ich auch weiterhin nicht rechtlich belangt werden. ;)
 
Tiu schrieb:
Die von mir genannten Spiele KZ-Manager und Kinderschänder Tycoon existieren ( hoffentlich) nicht und dienen lediglich dem (ethischen) Vergleich zu dem sehr wohl existierendem Spiel Generals.
[...]
Doch...also ersteres existiert grausigerweise Definitiv. Habe mal etwas darueber gelesen. Mehrer Spiele laufen unter diesem Namen. War meine ich ein Mod fuer Rollercoaster Tycoon dabei oder sogar eine Komplett stand-alone version.
Ich habe keine Lust sowas zu verlinken. In der englischen und deutschen Wikipedia gibt es auch einen kurzen Artikel dazu. oder im zweifel google;)
 
marxx schrieb:
Ich empfehle da aber die übliche Indizierung und den Kaufverzicht.

Nun, in einer schönen heilen Welt würde ich das Unterschreiben.
Doch wie schon angemerkt, schau in welches Forum auch immer, lese Dir einmal die entsprechenden Threads durch. Bei nahezu "jedem" indizierten Spiel heißt es *Bevormundung* etc.pp. Mit Zähnen und Klauen wird da verteidigt.
Kaufverzicht? Vielleicht im nächsten Leben, in diesem definitiv nicht. Schade eingentlich.:(
 
So ist das Leben - klingt hart. Aber es gibt auch die freie Meinung und auch die Politik muss erstmal davon ausgehen, dass gesunde erwachsene Menschen zwischen Dreck und Erwachsenenspielen unterscheiden können.

Wenn man erwachsenen Menschen abverlangt, dass sie in Kriegen die Waffe zur Hand nehmen, wenn man ihnen alle Verantwortlichkeiten des Lebens auferlegt, sollte man ihnen nicht die Verantwortung gegenüber ihren Kindern aberkennen.

Unsere Politiker stammen auch nur aus dem Volk - es gibt allerorten kluge bedächtige Menschen und machtgeile Aktionisten. Ich möchte nicht von machtgeilen Aktionisten vorgeschrieben bekommen, was ich spiele. Es geht hier nicht um Mord und Totschlag, nicht um Verbrechen sondern um Medienkonsum.

Und ich unterstelle, dass ich deutlich medienkompetenter bin als die meisten Holzköppe unserer konservativen Volksvertreter. Denn ICH respektiere die Expertise der USK und akzeptiere Indizierungen, befürworte die Verbannung von Mist aus den Verkaufsregalen und ICH kann zwischen Erwachsenenspielen und Dreck unterscheiden. Beckstein, Schünemann und Stoiber können das ganz offensichtlich nicht, denn sie scheren Action-Spiele über einen Kamm und nennen sie bewusst populistisch "Killerspiele" und beleidigen und kriminalisieren damit erwachsene Spieler. Und DIE sollen mir meine Mediennutzung vorschreiben dürfen?

Nebenher schweigen sie die polyvalenten Ursachen von durchknallenden Jugendlichen tot, weil es ihnen auf diesem Felde ans politische Fell gehen würde und hetzen stattdessen wie immer über die Medien. :grr:

Ich weiß selbst, was ich spiele und was ich nicht anrühre - ich brauche keine Zensur um zu wissen, dass Erwachsenenspiele nicht für Kiddies gemacht werden - also werde ich sie davon fernhalten. Selbstverständlich.

marxx
 
Tiu schrieb:
Nun, in einer schönen heilen Welt würde ich das Unterschreiben.
Doch wie schon angemerkt, schau in welches Forum auch immer, lese Dir einmal die entsprechenden Threads durch. Bei nahezu "jedem" indizierten Spiel heißt es *Bevormundung* etc.pp. Mit Zähnen und Klauen wird da verteidigt.
Kaufverzicht? Vielleicht im nächsten Leben, in diesem definitiv nicht. Schade eingentlich.:(

Die schöne heile Welt existiert vielleicht in deiner Hose;) aber nicht im wahren Leben.

Es wird doch nun wirklich keiner gezwungen, Spiele zukaufen und zuspielen die er nicht mag.

Erwachsene Menschen mit einem normal entwickelten Verstand sollten wissen was sie möchten und was nicht.
Da gibt es Ausnahmen sicher aber wird wegen ein paar(mehr) Rasern das schnelle Autofahren verboten oder die Autos auf 100km/h begrenzt?NEIN!!! Noch mehr Beispiele spar ich mir und den Hinweis auf unter 18 jährige und die Verantwortung der Eltern auch, dazu bin ich zufaul.

Was ist eigentlich menschlich und was nicht? Schließlich werden auch Spiele wie Postal... von Menschen gemacht.

Wie heißt es so schön bei Einstein: "alles denkbare ist machbar"

Zuklären ist bloß, was ist sinnvoll und nützlich, dh. Kontrolle ja Verbot um des Verbotes willen nein.

OMaOle
 
marxx schrieb:
Wenn ich in Guildwars beim PvP in der Arena einen gegnerischen Krieger per Feuerzauber besiege möchte ich auch weiterhin nicht rechtlich belangt werden. ;)

Eben das ist ja einer der springenden Punkte! ;)
Das Gesetz verbietet ja nicht, dass Du deinen Gegner nicht mehr meucheln, töten, morden oder erschlagen darfst.
Bleiben wir bei deinem o.g. Beispiel.

Version A:
Du sprichst deinen Feuerzauber aus, der Gegner verpufft in einer Feuerflamme oder wird vom Blitzgetroffen oder sonstwas, fällt um und ist tot, Asche oder sonstwie besiegt. OK

Version B:
Du sprichst deinen Feuerzauber aus, der Gegner windet sich schreiend vor Schmerzen in einer Flammenhülle und man sieht wie sich das Fleisch von seinen Knochen löst. :eek:

Merkst du den Unterschied?
Bei dem Gesetz geht es um das "wie wird es Dargestellt" und nicht um das verbieten genereller Gewaltdarstellung! ;)
 
Ich merke den Unterschied.

Nummer 1 ist Guildwars, für Spieler ab 12. Und ein geniales Spiel.
Nummer 2 ist für Spieler ab 18, z.B. Hellgate London. Das nennt man dann Horror. Aber und es ist NICHT echt! Nur ein Bild! Wie im Fernsehhorror! Geschmacklos eventuell und drastisch in seiner Darstellung, deshalb ist es ab 18 - aber nicht echt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Daedalus schrieb:
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer Spieleprogramme, die grausame oder sonst unmenschliche Gewaltätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen.

Problem bei diesem Gesetzesentwurf ist wie in so vielen anderen Fällen der Gestaltungsspielraum. Was ist denn z. B. eine grausame oder unmenschliche Gewalttätigkeit? Ist der Tod eines anderen Menschen etwa nicht unmenschlich unabhängig davon, wie er dargestellt wird? Ist also somit in Ordnung, wenn ich in einem Strategiespiel eine Atombombe zünde und 200 Millionen Menschen sterben, nur weil es nicht detailliert dargestellt wird und vielleicht nur in einer Statistik auftaucht. Ist genau das nicht vielmehr unmenschlich?

Was ist weiterhin mit nicht menschenähnlichen Wesen? Tiere z. B. Ist es in Ordnung, wenn ich bei Moorhuhn irgendwelche Vögel abschieße oder in einem noch zu entwickelnden Spiel das Spielziel darin besteht Hunde und Katzen mit einer Dampfwalze zu überfahren?

Kann man also weiterhin davon ausgehen, dass in Zukunft jedes einzelne Spiel von einem Gericht begutachtet werden muss, um zu klären, ob es dem Definitionsspielraum des noch zu beschließenden Gesetzes entspricht?

Was geschieht über dieses Gesetz hinaus? Werden in Deutschland endlich auch Waffen für Erwachsene verboten? Eltern endlich zur Verantwortung gezogen, wenn sie ihr Kind komplett mit seiner Entwicklung und seiner Umwelt allein lassen? *Bitte hier noch weitere Fragen einsetzen, es gibt wirklich genug...*

Abgesehen davon wäre es übrigens schön, wenn hier der ein oder andere etwas weniger emotional schreiben würde. Wir sind ja schließlich kein Stammtisch ;). (Oder etwa doch?)
 
Enolam, wir haben hier tatsächlich schon auf allen Ebenen diskutiert. Sowohl sachlich als auch frustriert, eigentlich war die volle Palette dabei. Meist auch berechtigt: Es fällt doch sehr schwer, nicht sauer zu werden, wenn einem klar wird, wie sehr der Staat hier in die Privatsphäre eingreifen möchte. Schöne neue Welt und 1984 sind da zwar emotionale aber sehr passende Beispiele aus der Literatur.

Das von Tiu genannte Beispiel mit dem Feuermagier würde exakt den Tatbestand von Daedalus angebrachten Auszuges erfüllen. Fürs Zocken, Vertreiben oder Bereitstellen von Spielen wie Hellgate, Doom 3, FEAR oder noch krasser überspitzten Horrorstreifen wie Condemned wäre somit Freiheits- oder Geldstrafe fällig. Horrorstreifen zum Mitspielen: verboten. Horrorstreifen im TV: kein Problem - hier führt man ja nicht selbst "Gewalttaten" gegen "menschenähnliche Wesen" (Pixel) aus.
 
marxx schrieb:
Aber es ist NICHT echt! Nur ein Bild! Wie im Fernsehhorror! Geschmacklos eventuell und drastisch in seiner Darstellung, deshalb ist es ab 18 - aber nicht echt.

Nun, das Argument, es ist nur ein Bild, Pixel, Spiel etc. kann man so allgemein nicht stehen lassen. Wie bereits von mir angemerkt, KZ-Manager wäre auch bloß ein Spiel, ein paar Pixel, nicht echt usw. Von daher läuft dieses Argument doch eigentlich ins leere.

Daher spiele ich den Ball immer wieder an die Spielehersteller zurück. Dort sollte man zuerst einmal bashen, bevor man auf die Politiker losgeht.
Dieses Gesetz wird Auswirkungen haben, und wahrscheinlich sogar weltweit. Die Hersteller werden sicherlich keine gesonderten deutsch sprachigen Versionen für Österreich und die Schweiz heraus bringen, auch für Multiplayerspiele, denke ich, wird man hier nicht unbedingt gesonderte Server für Deutschland bereitstellen. Somit sind die Hersteller in der Pflicht zu handeln. Mal schauen was daraus wird. ;)
 
Das Beispiel taugt überhaupt nicht, Tiu. Die Verherrlichung oder Verharmlosung des 2. Weltkrieges und der deutschen Greueltaten ist verboten. Ebenso Völkermord, Kindesmisshandlung und andere Inhalte in dieser Richtung. Und das ist auch gut so. Fiktive Horrorschinken sind hingegen einfach Geschmackssache und sie stehen weder unter Strafe noch waren sie bislang gesellschaftlich geächtet.

Du vergleichst also etwas schon jetzt (gottseidank) unter Strafe gestelltes mit Horror für Erwachsene.

Und es ist bislang nur ein bayerischer Antrag - kein Gesetz. Nur mal zur Erinnerung... und bis auf wenige Ausnahmen machen die Hersteller bislang auch nichts falsch, denn der großte Dreck sind bislang meist irgendwelche Mod-Projekte, die nie in den Handel gelangen. Die USK macht einen guten Job und wenn der Handel die Augen nicht zukneift, wird er ab 18-Spiele eben auch nur an volljährige Menschen verkaufen. Wenn doch, sollte man DAS unter Strafe stellen - nichts anderes.

Warten wir ab, was die Diskussion des Bundesrates am 16. Februar ergibt. Ich bin gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
marxx schrieb:
Du vergleichst also etwas schon jetzt (gottseidank) unter Strafe gestelltes mit Horror für Erwachsene.
Ich ziehe zunächst einmal lediglich die Aussage "es sind bloß Pixel usw." heran, wie sie ja von Dir und anderen immer wieder gerne herangetragen werden. Diese Aussage hält aber eben im Kern nicht stand, weil es eben *nicht* egal ist, dass es bloß virtuelle Pixel sind! Irgendwo muß man doch einmal eine gewisse Geradlinigkeit hineinbekommen. Es nutzt nichts auf der eine Seite zu verallgemeinern und sobald dies nicht mehr greift dann eben auf der anderen Seite dilletantisch zu szezieren. Das eine linke und rechte Grenze gezogen werden muß (leider) steht außer Frage, in Wirklichkeit geht es doch nur noch darum wie weit diese Grenzen gesetzt werden. Das hier Lobby arbeit verrichtet wird ist klar, und das die Lobby diese Grenzen so weit wie nur irgend möglich sehen will auch.

Es ist doch auch nichts gegen Horror einzuwenden, bloß, muss Horror im Spiel vom Akt der Tötungsdarstellung abhängen? Gruseleffekte gibt es zur genüge, Hintergrundmusik, Spannung, Art der Umgebung, Aussehen der Gegener etc. Bedarf es da noch wirklich einer möglichst grausamen Darstellung des tötens selbst? Es bedarf da sicherlich keinem muss, aber wie weit sollte das gehen?
Kann ich auf der einen Seite hergehen, und die zunehmende Verrohung und Gewaltbereitschaft unserer Gesellschaft anprangern und auf der anderen Seite Videospiele die mit dazu beitragen verharmlosen? Natürlich tragen TV, Video, Kino, Eltern, soziales Umfeld etc. mit dazu bei, natürlich muß man auch hier tatkräftiges Handeln der verantwortlichen einfordern, aber eben auch bei Videospiele! Und, dieses Gesetz beschränkt sich ja eben nicht nur auf Videospiele. ;)
Es gibt eben nicht bloß die eine Ursache. Darin sind wir uns denke ich alle einig.
Und, da ich selbst geneigter Spieler bin, habe ich sicherlich kein interesse daran Videospiele im allgemeinen zu verbieten oder nur noch Blümchen Bestäubungsspiele zu spielen.:lol:
 
Dass Spannung besser durch Atmosphäre erzeugt werden kann, als bloßen Horrorsplatter, sehe ich genauso. Absolute Zustimmung. Und mir persönlich sind solche Spiele auch deutlich lieber. Z.B. Thief 3. Das war ohne Ende gruselig, ohne harte Gewaltdarstellung.

Diese Spiele gehören aber einfach zu einem anderen Genre. Zu Doom 3 als reinrassigen Horror gehört drastische Darstellung ebenso, wie zu Alien vs. Predator, zu Hellgate und so weiter. Es ist eben Horror und ohne Jugendfreigabe klar an Erwachsene gerichtet, nicht an Kinder. Erwachsene muss man vor so etwas einfach nicht beschützen, weil diese Dinge nun mal zu unserer Medienkultur gehören. Alles andere wäre Bewahrpädagogik und staatliche Bevormundung an falscher Stelle.

Und in 1st-Person-Kriegsspiele wie Call of Duty (die ich persönlich weniger mag als harmlosere Sachen wie Thief oder Splinter Cell) gehört die Darstellung von Gewaltkonsequenzen unbedingt, sonst degeneriert das ernste Thema nämlich zu einer kriegsverharmlosenden Schießbudenveranstaltung, die ich deutlich negativer sehen würde.

Aber die Lager werden wohl nie zu einer gemeinsamen Linie kommen, außer beim Punkt, dass gewaltverherrlichende, menschenverachtende Spiele auf den Index gehören (wo sie aber jetzt schon sind).

marxx
 
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