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"Killerspiele" sollen nach dem Amoklauf verboten werden

Sollten Killerspiele verboten werden?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 77 3,8%
  • Vielleicht wär es besser.

    Stimmen: 37 1,8%
  • Nein, es sollte nur besser kontrolliert werden.

    Stimmen: 802 39,5%
  • Nein, auf keinen Fall.

    Stimmen: 1.114 54,9%

  • Umfrageteilnehmer
    2.030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zumal die Frage, was Gewlatverherrlichung ist, nie entgültig geklärt werden kann. Die Darstellung der Psyche eines Kindermörders aus der Ich-Perspektive wird oft automatisch als gealtverherrlichend bewertet, obwohl die Intention mitunter alles andere als eine Verherrlichung dieser Persönlichkeit ist. Der Nette Mann ist deswegen gerichtlich beschlagenamt, Post Mortem's Album The Age of Massmurder mit dem deutlich verstehbaren Lied "Totmacher" ("Das ist die Ode an den Tod, das Lied von meinem Trieb - ich bin der Totmacher, der Totmacher, komm und liebe mich") steht nichtmal auf dem Index, obwohl es ähnliche Texte enthält - klar ist die Intention bei Post Mortem gegen Massenmörder und nicht eine Verherrlichung, das ist beim Netten Mann aber absolut genauso der Fall und doch wird dort anders geurteilt. Das zeigt doch, wie ungeregelt eine solche Zensur von statten geht, weil sich das, was man verbieten will, eben gar nicht klar definieren lässt.

Deswegen, Jugendschutz ja, aber Verbot für Erwachsene nein.

P.S.
Selbst die anstiftende Wirkung ist kein zuverlässiges Merkmal, das sich, wie ich ja vor langer Zeit hier schonmal sagte, Charles Manson vom Beatles-Song Helter Skelter, der frei in jedem öffentlichen Plattenregal steht, angestiften lassen haben will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Erwartet uns Spieler, wenn das Gesetz tatsächlich abgesegnet wird von der Sicht eines Polizei Beamten!
Da habe ich noch mir gedacht als Erwachsener, bin ich von der Geschichte eher weniger betroffen... Nix da Gewalt-Spiele = Ab in den Knast... Vielleicht werden wir dann alle in der Zukunft, in Städten bei großen Lager Feuer Versammlungen alles an (Bösen:rolleyes: ) Unterhaltungs Medien verbrennen dürfen...
So etwas hat man schon mal mit Büchern gemacht , liegt schon ne weile zurück...

Zitat
"
Zur Klärung des Gesetzinhaltes: Ich hab zwar keine große Ahnung von Politik, aber von Gesetzen schon, bin nämlich bei der Polizei . Wenn das Gesetz so, wie es abgedruckt wird, umgesetzt wird, heißt das definitiv:

1.) Niemand darf in Deutschland mehr Gewaltspiele herstellen (wie z.B. Crytek oder ) oder verkaufen (wie z.B. Okaysoft oder auch Amazon, selbst EBay ist betroffen, auch Discounter wie MediaMarkt).
2.) Niemand - auch kein Erwachsener - darf solche Spiele aus dem Ausland nach Deutschland einführen, auch nicht über Internetbestellungen bei ausländischen Händlern.
3.) Niemand darf mehr Gotcha oder ähnliche Spiele veranstalten oder auch nur daran teilnehmen.
4.) Auf LAN-Partys dürfen keine Gewaltspiele mehr gespielt werden, gleiches gilt auch für den Bereich E-Sports.
5.) Zu Klären wäre noch, was mit Gewaltspielen passiert, die man bereits vor Verkündung des Gesetzes besitzt (so wie ich... FarCry, FEAR etc).

6.) Da es bereits ausreicht, das auch nur die Möglichkeit einer Gewalthandlung gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen (!) und Tiere besteht, wären auch Titel betroffen wie z.B.:
Civilization, Titan Quest, WoW, Oblivion, Pirates!, Silent Hunter, Hellgate:London, STALKER, Die Siedler, Anno, Rainbow Six, GTA ... und so weiter. Selbst SimCity oder Die Sims wären nicht sicher. Moorhuhn übrigens auch nicht.

7.) Das ganze gilt natürlich auch für Spiele-Vollversionen in der PC-Games, Werbung und Berichterstattung, Plattformen wie z.B. GamesLoad, alle Konsolen-Titel, Handy-Spiele, GameBoy, PSP etc...

8.) Wichtig: Kriegt die Polizei, auch nur aus Zufall, mit, daß jemand gegen dieses Gesetz verstößt, muß(!) sie laut Gesetzeslage tätig werden! Es würde sich dann um eine Straftat handeln, die ähnlich zu betrachten wäre wie Einbruch! Ich warne Neugierige!"Ende

mfg...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein ! pro Satzende langt)
marxx schrieb:
.....gehört die Darstellung von Gewaltkonsequenzen unbedingt, sonst degeneriert das ernste Thema nämlich zu einer kriegsverharmlosenden Schießbudenveranstaltung, die ich deutlich negativer sehen würde.

Und hier wird natürlich die Grenze verdammt eng.
Gewaltverherrlichung ist sicher eine Seite, Gewaltverharmlosung die andere.
Wie überall macht auch hier die Dosis das Gift.
Bloß, wie sieht es denn damit aus, dass wir uns möglichweise schon (zu?) lange der Gefahr aussetzen, gegenüber der Gewalt abzustumpfen, weil es eben in unserer Medienkultur zuviel davon gibt? Daran ändert ja auch keine Altersbeschränkung etwas!
 
Was ist denn das ach so schlimme an einer immer wieder so gerne angeprangerten Abstumpfung? Wie in früheren Themen fällt mir hier nur wieder dazu ein, dass nur ein "abgestumpfter" Mensch in Notsituationen handlungsfähig ist - womit ich bspw. Erste-Hilfe-Leistung direkt nach Schießereien (edit oder nach Selbstmordattentaten /edit) und ähnliches meine. Wem solche Anblicke fremd sind, der reagiert halt extrem verängstigt auf die Situation und wer verängstigt ist erstarrt entweder zur Salzsäule oder kreischt was das Zeug hält aber leistet garantiert keine Hilfe. Die Ausbildung zum Sanitären Ersthelfer in der Bundeswehr als Teil der Allgemeinen Grundausbildung wird auch nicht ohne Grund möglichst blutig und schmerzdarstellend vollzogen.

Welche böse Boshaftigkeit steht denn jetzt angeblich dieser positiven Wirkung gegenüber?
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldige, nur dass ich es auch richtig verstehe. Du sagst also Ersthelfer und/oder patent handelnde Laien in Extremsituationen sind nur fähig zu handeln und zu helfen, wenn sie Medien mit Gewalt und Opferszenarien konsumieren oder konsumiert haben? Nur dann ist ein Mensch adäquat Handlungsfähig?
Alle anderen, die diese Medien nicht konsumieren/kennen, stehen winselnd in der Ecke?
 
@Tiu
Was mich bedenklich stimmt und was ich mit dem Vergleich in Bezug auf Freiheit und dem Dritten Reich meine, ist:

Warum soll nachdem die USK-Prüfung durch ist und evtl. ein Spiel auch verboten worden ist (nach bereits geltender und funktionierender Gesetzeslage)
=>für die restlichen Spiele jemand anderes für mich entscheiden?

Unsere Gesetze funktionieren bereits! An der Kontrolle hapert es!
Die sollten öfter mal in großen Läden stichprobenartige Kontrollen durchführen, auch bei der vielleicht gerade kaufenden Elternschaft.

Das ist eine offene Kontrolle (keine verdeckte/heimliche!), genauso wie eine Verkehrskontrolle. Gesetze, die funktionieren sollen, muss man auch überprüfen (offen mit Überprüfbarkeit der Prüfer und Spielregeln!).
Das wäre deutlich besser als die Entmündigung der Bürger durch diese gesetzliche Neuregelung.

Du wirfst mir vor, ich würde die Freiheit nicht respektieren.
Ich glaube, das tue ich in diesem speziellen Punkt mehr als Du.

Gruß
sunzi
 
@Mountwalker:
Die meisten angeblich durch Medien abgestumpften "harten Jungs" bekommen erfahrungsgemäß das Kotzen wenn sie nen Schnitt sehen der länger als 2 cm ist (und tief genug um ein wenig anatomisch interessantes Sachen zu sehen zu bekommen). Ich bin der Ansicht das man sich Metzeleien ohne Ende anschauen kann, wird man aber mit der Realität konfrontiert machen sich alle in die Hosen. ;) Zumindest die welche nicht an den Realen Kontakt gewöhnt sind.
 
Gabs dazu, jetzt nicht im Bereich von Computerspiele, nicht einen Bericht drüber?
Da war doch eine Umfrage unter SAW-Fans, die nach dem recht blutigen dritten Teil befragt worden sind. Alle meinten, das war ein geiler Film ... so mit aufreißendem Brustkorb und so ... aber wenn sie im echten Leben Blut sehen, dann geht die Coolness flöten :evillol:

Kann man durchaus auch auf Fans von "Soldier of Fortune" o.ä. ableiten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Fullquote des Vorposters entfernt)
Mal wieder etwas mehr zum Topic.... ;)

Ein paar Bemerkungen zum Gesetzesentwurf über Killerspiele. Es wird hier deutlich, das dieser Gesetzesentwurf in der jetzigen Fassung einen grossen Gestaltungspielraum aufweist. Oder anders forumliert: Es ist ziemlich schwammig.
 
MountWalker schrieb:
Was ist denn das ach so schlimme an einer immer wieder so gerne angeprangerten Abstumpfung? Wie in früheren Themen fällt mir hier nur wieder dazu ein, dass nur ein "abgestumpfter" Mensch in Notsituationen handlungsfähig ist - womit ich bspw. Erste-Hilfe-Leistung direkt nach Schießereien (edit oder nach Selbstmordattentaten /edit) und ähnliches meine. Wem solche Anblicke fremd sind, der reagiert halt extrem verängstigt auf die Situation und wer verängstigt ist erstarrt entweder zur Salzsäule oder kreischt was das Zeug hält aber leistet garantiert keine Hilfe. Die Ausbildung zum Sanitären Ersthelfer in der Bundeswehr als Teil der Allgemeinen Grundausbildung wird auch nicht ohne Grund möglichst blutig und schmerzdarstellend vollzogen.

Welche böse Boshaftigkeit steht denn jetzt angeblich dieser positiven Wirkung gegenüber?

Ich kenne zwar die Ausbildungsmethoden der Bundeswehr nicht, aber ich kann dir sagen, dass eine Ausbildung immer nur Ausbildung bleibt, da der AZUBI in der Regel weiß das es eine Ausbildung ist.

Ich diech kenne den Anblick von Schwerstverletzten aus meiner Tätigkeit (BF) und ich kann sagen dass das absolut nichts mit der Darstellung in Spielen oder Filmen zutun hat.

Mit abgestumpften Helfern, und das werden die nicht durch die virtuelle sondern vielmehr durch die reale Welt, kann man im Ernstfall nichts anfangen die machen zu viele Fehler hervorgerufen durch ihre Gleichgültigkeit.

Ich denke, der normalsterbliche Erwachsene kann die virtuelle Welt auch sehr gut von der realen Welt unterscheiden deshalb sollte er auch die hier so großgeschriebene Freiheit(Tiu)
haben selbst zu entscheiden was er ansehen oder spielen will.

Ich erinnere noch einmal daran was die Bundesjustizministerin dazu sagt, die vorhandenen Gesetze sind völlig ausreichend.

OMaOle
 
Ach Leute, was ist denn eure ach so böse Abgestumpftheit. Abgestumpftheit bedeutet nur, dass ich durch das Ereignis nicht mehr traumatisiert werde und wenn ein Ersthelfer traumatisiert ist, dann kann man jawohl kaum erwarten, er würde fehlerlos handeln. :rolleyes:

Ob das nun in Spielen reell dargestellt wird oder nicht ist hier gar nicht die Frage gewesen, es geht darum, ob eibne Abgestumpftheit nun böse ist oder nicht. Wer traumatisiert ist kann sich nicht konzentrieren, wenn ich abgestumpft bin kann ich das hingegen. Fehler durch "Gleichgültigkeit" passieren nicht wegen Abgestumpftheit, sondern wegen Routine, nicht nur bei Ersthelfern. Wenn ich meine, mich bei der Arbeit nicht mehr konzentrieren zu müssen, weil ich es schon automatisch richtig machen würde, nur weil ich es schon tausendmal gemacht habe, nennt man das Routine und nicht Abgestumpftheit.

P.S.
@ Brigitta

Nicht jeder hat aktive Abstumpfung nötig um in solchen Situatione nicht trraumatisiert zu werden, der teilweise angeborene Hormonhaushalt spielt auch eine Rolle, aber man reagiert auf solche SItuationen entweder stumpf und damit zu klar logischem Handeln möglich oder stark emotional. Das ist auch keine Scwarz-Weiß-Sache, nur weil man stumpf reagiert heißt es nicht, Tode wären einem egal, nur sollte man kein zu stark emotionaler Mensch sein, wenn man in solchen Situationen noch klar denkend handeln können will und in der Armee, nicht nur der Deutschen, weiß man eben, dass Gewohnheit ungeheuer wichtig ist. Es gibt Menschen, die von natur aus abgestumpft sind, andere müssen erst an Todesschreie, aus offenen Schlagadern spritzendes Blut usw. gewöhnt werden, um auf dem Schlachtfeld die Geistesgegenwart zu haben solche Wunden versorgen zu können.

P.P.S.
Zumal ich hier nochmal festhalten sollte, dass Amokläufer, die die Gesellschaft mit Gewaltmedienverboten verhindern will, keine gefühlslosen, abgestumpften, sondern schwer traumatisierte Menschen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
OMaOle schrieb:
Ich denke, der normalsterbliche Erwachsene kann die virtuelle Welt auch sehr gut von der realen Welt unterscheiden deshalb sollte er auch die hier so großgeschriebene Freiheit(Tiu)
haben selbst zu entscheiden was er ansehen oder spielen will.
Freiheit heißt primär nicht, dass ich tun und lassen kann was ich will, sondern viel mehr Verantwortung.
Wie schätzt Du pers. das Verantwortungsbewußtsein der breiten Masse ein?
Wieso muß der Staat so viele Dinge reglementieren?
Wieso sieht der Raucher nicht ein, dass er Nichtraucher stört, belästigt und deren Gesundheit gefährdet?
Wieso musste man die Autofahrer zwingen sich anzuschnallen?
Wieso muss ich einen Häuslebauer erst dazu zwingen, bestimmte Bauvorschriften zum Umweltschutz einzuhalten?
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wo also ist der verantwortungsbewußte Bürger in der breiten Masse? :rolleyes:

MountWalker schrieb:
es geht darum, ob eibne Abgestumpftheit nun böse ist oder nicht.
Vergess einmal das gut / böse denken.
Erkläre mir bitte, wieso es für unsere Gesellschaft sinnvoll sein soll eine weitere Abstumpfung hinzunehmen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiu, du hast da absolut Recht!

Trotzdem: Eine Zensur derartigen Ausmaßes kann ich nicht gutheißen. Zensur ist immer schlecht, zu allen Zeiten.
Dieses Vorhaben gemahnt an die Inquisition des Mittelalters.

Ich als Erwachsener Mensch (Ü30) möchte für mich selbst entscheiden können, was ich lesen, hören und auch spielen darf. Ich möchte mir meine eigene Meinung machen dürfen. Daß "fragwürdige" Inhalte nicht an Personen unter 18 Jahren heausgegeben werden dürfen, kann ich noch verstehen und untersütze ich zum Teil sogar.

Aber diese Art der Bevormundung im kulturellen Sinne kann ich in unserer Gesellschaftsform nicht für gut heißen.

Es steht außer Frage, daß ich, sollte dieses Gesetz erlassen werden, vor dem Bundesverfassungsgericht klagen werde. Denn ich sehe hierin einen gravierenden EEingriff in meine persönlichen Rechte. Ich will diese INhalte weder weiterverbreiten, noch andersweitig proklamieren, aber ich will diese Spiele für mich selbst in AUgenschein nehmen können - aus Prinzip. Ich bin dabei noch nicht einmal ein besonderer PC-Spieler. Es geht hierbei um das Prinzip der Zugänglichkeit.

Ich bin sehr zuversichtlich, daß im Hinblick auf die Einschränkung persönlicher Rechte und den Verweis auf eine "unangemessene" Zensur meine Beschwerde Erfolg haben wird.
 
@Tiu,

Ich persönlich halte das Verantwortungsbewußtsein der breiten Masse der Bürger für besser als die meisten denken.

Die Reglementierung durch den Staat ist in vielen Bereichen einfach notwendig um allen Menschen gerecht zuwerden, auch wenn sie zugegebener Maßen die Selbständigkeit des Einzelnen nicht gerade fördert.

Deine Beispiele, die auch wieder nur bedingt und eben nicht für alle gelten, beweisen aber, dass es noch immer viel zutun gibt das Verantwortungsbewußtsein der Bürger zu steigern.

In diesem Zusammenhang denke ich, man sollte den Bürgern mehr Eigenverantwortung zutrauen und diese viel mehr fordern.
Wenn die Reglementierung so weiter geht fühlen sich die Menschen eben nicht mehr frei,
dehalb ist es notwendig den Menschen mehr Freiräume zulassen, sie sind in der Lage diese sinnvoll zunutzen.

Manchmal ist weniger viel mehr, deshalb mehr Eigenverantwortung und eniger Verbote.

PS. Ich rauche seit einem Jahr nicht mehr und ich denke viele Raucher merken selbst garnicht wie belästigend sie anderen gegenüber sind.

OMaOle
 
@ Tiu

Wenn ich Steuergelder dafür aufwende, etwas zu verhindern, sollte ich schon einen anderen Grund haben, als "was kann schon schlimm daran sein, die Abstumpfung zu verhindern". Imho hat die "Abstumpfung", die da stattfindet eben keinen bedeutend negativen Effekt, macht niemanden böse und deswegen stellt sich eben die Frage, warum für die Verhinderung dieser Abstumpfung so viel Aufwand getrieben werden soll.
 
Natan schrieb:
Trotzdem: Eine Zensur derartigen Ausmaßes kann ich nicht gutheißen. Zensur ist immer schlecht, zu allen Zeiten.
Nun, das Wort Zensur ist ein ziemlich allgemein gefasster Begriff, da ich nahezu "jedes" Gesetz als Bevormundung, Freiheitsbeschneidung o.ä. definieren kann.

Daß "fragwürdige" Inhalte nicht an Personen unter 18 Jahren heausgegeben werden dürfen, kann ich noch verstehen und untersütze ich zum Teil sogar.
Was aber gleichzeitig die Frage aufwirft, inwiefern "gewisse" Inhalte überhaupt erst auf den Markt gebracht werden "dürfen". Selbst Spiele bei denen von vorneherein klar ist, dass sie Verboten werden / auf dem Index landen werden produziert. Sind sie ersteinmal produziert, ist eine Verbreitung kaum mehr zu stoppen.
In diesem Gesetzentwurf selbst, sehe ich aber die vage Chance, dass sich Produzenten schon "vorher" einmal Gedanken machen, was sie auf den Markt werfen und was sie besser von vorneherein sein lassen sollten!

Es steht außer Frage, daß ich, sollte dieses Gesetz erlassen werden, vor dem Bundesverfassungsgericht klagen werde.
Klasse und herzlichen Glückwunsch. Leider bist Du einer der wenigen Bürger(innen) welche die Verantwortung in die eigenen Hände legt und sich selbst als Verantwortlich sieht für sein Interesse etwas zu tun und nicht darauf wartet bis das sich ein anderer mal dazu bequemt. Wir haben leider die Steinzeit/Altertum/Mittelalter bis heute nicht verlassen. 1% Führer und 99% die geführt werden wollen. Die Masse also folglich alles Herdentiere, die zwar mal blöcken wenn ihnen was nicht passt, ansonsten aber immer schön im Gleichschritt mitmarschiert, leider. Außer Latrinenparolen und Stammtischgeschwätz kommt leider nicht viel persönliches zum Einsatz. Maximum die Unterschrift unter eine von anderen eingereichte Unterschriftenkampagne. Das wars!

MountWalker schrieb:
...und deswegen stellt sich eben die Frage, warum für die Verhinderung dieser Abstumpfung so viel Aufwand getrieben werden soll.

Du sprichst hier u.a. Steuergelder an, so das ich den oben zitierten Satz mit dem Aufwand nun einmal auf die genannten Steuergelder beziehe.
Nicht alles hat (den Göttern sei dank) einen wirtschaftlichen Kosten-Nutzen Effekt.
Ginge es nur darum, müsste man bsw. auch die Freiwilligen Feuerwehren auflösen, da diese Bund, Länder, Städte und Gemeinden ein Heidengeld kosten und nicht wirklich ein in Geld ausgedrückter wirtschaftlicher Nutzen dahintersteht. Aber, diese haben auch einen gesellschaftlichen Nutzen.
Wie bereits gesagt, kann man nicht auf der einen Seite hergehen und die zunehmende Verrohung und Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung zur Anklage bringen und auf der anderen Seite div. Gewaltspiele, welche neben anderen Faktoren dazu beitragen, von der Liste streichen! Abstumpfung bedeutet auch immer das man weniger sensibel ist! Darin liegt die Gefahr der Abstumpfung.
 
Tiu schrieb:
Nun, das Wort Zensur ist ein ziemlich allgemein gefasster Begriff, da ich nahezu "jedes" Gesetz als Bevormundung, Freiheitsbeschneidung o.ä. definieren kann.

Stop! Zensur und Gesetze ist etwas anderes. Zensur schließt aus, daß ich Einblick in gewisse Schriften mit bestimmten Inhalten erhalte. Derjeniege, der dabei die die Richtlinien der Zensur festlegt, gibt die dogmatische Denkrichtung vor. Alles, was aus diesem Dogma fällt wird stigmatisiert.

Das hatten wir schon oft in der Geschichte und es war niemals gut. WIe heißt es doch so schön: "Die Gedanken sind frei..." Dafür haben wir jahrhundertelang gekämpft.

Nich einmal Hitlers "Mein Kampf" unterliegt der Zensur. Bald sind wir wieder bei den Bücher- und Hexenverbrennungen. Nur das in diesem Fall die Bücher Spiele sind und die Hexen die Programmiere und diejeniegen, die ihre Produkte erwerben. Böse, ganz böse.

In diesem Gesetzentwurf selbst, sehe ich aber die vage Chance, dass sich Produzenten schon "vorher" einmal Gedanken machen, was sie auf den Markt werfen und was sie besser von vorneherein sein lassen sollten!

Die Kunst ist frei. Niemand sollte von vorneherein bestimmen können, was "D'accord" ist und was nicht. Was gefällt und was nicht gefällt. Was zu male, zu denken, zu schreiben, zu zeichnen, zu komponieren erlaubt ist und was nicht.

Wer will das bestimmen? Wer weiß, was "Gut" für die Menschen ist und was nicht? Darf jetzt nur noch eine ausgewählte Elite diese Inhalte sehen und sich gegebenfalls daran ergötzen? Ist Herr Beckstein in der Lage zu beurteilen, was gut und was schlecht ist? Dieser ungebildete Propf?

Nicht umsonst haben wir das Grundgesetz. Stigmatisierungen und Kristallnächte wollen wir nicht mehr. Dieser Gesetzesentwurf ist nichts anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezgl. Gesetz und Bevormundung: Siehe post #606.

Dein Vergleich mit den Rauchern hinkt:
Die Nichtraucher-Cafés, die sich das Nichtrauchen als Geschäftsidee auf die Fahne geschrieben haben, schließen der Reihe um wegen Kundenmangel.

Die anderen gehen in Raucherkneipen. Freiwillig.

Gruß
sunzi

P.S.: Bitte keine Antworten zum Thema "Rauchen in der Öffentlichkeit".
 
Tiu schrieb:
... Abstumpfung bedeutet auch immer das man weniger sensibel ist! Darin liegt die Gefahr der Abstumpfung.
Ich habe die ganze Zeit gesagt, dass man durch Abstumpfung weniger sensibel ist und genau das ist eben auch ein Vorteilö, da man weniger traumatisierbar ist.

P.S.
Und wer sensibel bleiben will darf ja auch auf die Spiele verzichten - dafür brauchen wir kein Erwachsenenverbot.

P.P.S.
Das Spiele, die in Deutschland nie auf den Markt kommen trotzdem entwickelt werden dürfte klar daran liegen, dass in der Welt nicht nur Deutsche Videospiele konsumieren. Willst du Arnold Schwarzenegger in Deutschland für Beihilfe zum Mord verurteilen, weil er Bootsy Williams nicht vor dem Gifttod gerettet hat, als er die Chance dazu hatte, obwohl das nach US-Recht nunmal völlig legal ist? Ein deutsches Verbot ist nunmal ken Weltverbot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natan schrieb:
Zensur schließt aus, daß ich Einblick in gewisse Schriften mit bestimmten Inhalten erhalte.
Was wird Dir im Bezug auf die Einsicht verweigert?
Du darfst nachwievor den Gang zum Bundesverfassungsgericht / Bundesverwaltungsgericht gehen. Diejenigen Institutionen, welche irgendein Spiel auf den Index setzen, werden auch in aller Öffentlichkeit erklären müssen, warum, wieso, weshalb weswegen. Das Gesetz sowie deren Auslegung werden öffentlich sein. Richterliche Beschlüsse ebenfalls.
Was an Öffentlichkeit fehlt Dir da? Da komme ich noch nicht so ganz hinter deinen Gedankengang.
Zensur bedeutet für mich, staatl. Verweigerung an Kritik. Den Punkt sehe ich hier in gar keinster Weise gegeben.

Die Kunst ist frei. Niemand sollte von vorneherein bestimmen können, was "D'accord" ist und was nicht. Was gefällt und was nicht gefällt. Was zu male, zu denken, zu schreiben, zu zeichnen, zu komponieren erlaubt ist und was nicht.
Kinderpornographie?
Animal-Porns?
KZ-Manager Videospiel?
usw. usf.
Fallen diese und andere "Künste" dann auch unter deine o.g. Definition? Wieso kann hier bestimmt werden was Dáccord" ist?
Vielleicht weil es gesellschaftliche Maßstäbe gibt?
 
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