* Kinder mit Spielzeug-Waffen spielen lassen - Ok! (Räuber & Gendarme wie auch immer man es nennen will)
* Kinder mit Kriegs-Spielzeug spielen lassen - Ok! (Spielzeug Panzer / Soldaten / Flugzeuge / Modelle zum Kleben)
* Jugendliche Filme sehen lassen, in denen Erschossen, Erstochen,... wird - Ok! (Einige FSK16 Filme, wenn auch dann etwas entschärft)
* Jugendliche in der späteren Schulzeit auf Jobbörsen / Aktionstagen versuchen für die Bundeswehr anzuwerben/anzufixen, wo sie dann lernen sollen für ihr Land zu töten und u.U. auch zu sterben - Ok!
* Junge Männer - nach der Ausbildung - dazu verpflichten Wehrdienst zu Leisten, wo sie dann gefälligst lernen sollen für ihr Land zu töten etc... - Ok!
* Junge "Erwachsene" (16 - 20) oder Erwachsene (> 20) die sich ein Hobby oder sogar Sport daraus gemacht haben, sich in virtuellen Welten auch mit virtueller Waffengewalt mit anderen zu messen oder eine Handlung spielen (Singleplayer) - Nicht ok, diese sind
nach Meinung des CSU-Innenministers sogar genauso krank, wie Pädophile und Drogenabhängige.
Ich denke die Auflistung ist in der Lage vielen Kritikern etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Spiele und Filme haben sehr viele Gemeinsamkeiten, die Spiele zeichnen sich jedoch nur zusätzlich dadurch aus, dass sie Interaktiv sind. Ich gehe davon aus, das rund 99% der Spieler, die z.B. einen Weltkriegs Egoshooter Spielen, weil dieser einfach gut in Szene gesetzt ist und sie damit unterhalten werden möchten. Genauso wie jemand der sich ins Kino oder vor den Fernsehr setzt und sich "Band of Brothers" oder der "Soldat James Rayan" anschaut. In erster Linie ist es einfach Unterhaltung, welche einfach glaubwürdiger erscheint je besser sie in Szene gesetzt ist. Ob ich mir nun "Brutale" Action/Gewalt in der Form eines Filmes oder Spieles antue, ist meiner Ansicht nach vollkommen egal. Nur haben Spiele hier den "Vorteil", das sie einfach "Intensiver" sein können, vom Unterhaltungswert. Da der Spieler das Gefühl vermittelt bekommt im Geschehen dabei zu sein und es - je nach spielerischer Freiheit - auch beeinflussen kann.
Demzufolge müssten Cineasten die eine Vorliebe für Action geladene Dramen / Thriller / Horrofilme / etc... haben genauso verwerflich sein wie die "Killerspiele"-Spieler.
Und auch mal zum Thema "Die U.S. Armee verwendet Spiele um die Tötungshemmung von Soldaten zu verringern.": Dazu kann ich viele Medien missbrauchen. Ich kann den Soldaten eigenes Propaganda-Material vorspielen wo der "Feind" fürchterliches anstellt um Hass zu schüren, oder wie bei der Polizei die Soldaten mit scharfen Waffen an Videowänden trainieren lassen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten und ich glaube das Spiele bei der Armee nicht ausschließlich zu diesem Zweck eingesetzt werden sondern auch zu Lehrzwecken im Feldmanöver oder wie der kram heißen mag, genauso wie Panzerbesatzungen und Flieger auch in Simulatoren üben. Den normalen Fußsoldaten der an vorderster Front steht und seinem "Feind" quasi in die Augen sehen kann, macht man mit Sicherheit nicht dadurch "Tötungsbereit" indem man diesen stundenlang irgendwelche Soldaten-Hordern am Rechner ummähen lässt, sondern eher durch "Lehrvideos" die dem Soldaten zeigen/klarmachen/weißmachen-wollen wie schlimm und brutal der "Gegner" doch ist. Meine Einschätzung.
Und zum Thema "Empfinden": Es ist richtig das eine gewisse "Abstumpfung" stattfindet. Wenn ich jemanden 1000 abstoßende Bilder zeige, so sind diese zwar auch nach dem 1000 Bild immer noch abstoßend, aber es tritt eine gewisse Gewöhnung ein. Nach einigen Bildern nimmt der Grad der Reaktion auf den Ekel zu ab, aber gänzlich verschwinden wird dieses empfinden nicht, sofern nicht bereits eine krankhafte Neigung dazu besteht. Das ist natürlich und bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt, gäbe es diesen Mechanismus nicht, wie stünde es dann um Chirurgen? Oder um auch Filme wieder als Vergleich heranzuziehen: Horrofilm-Fans werden mit Sicherheit auch nicht soo leicht zu "schocken" sein, sofern es sich nicht um etwas "unbekanntes" handelt. Und hier besteht auch die Gefahr, das Menschen mit
Krankhaften Neigungen immer auf der suche nach etwas "neuem" sind, das sind idR aber auch Menschen, die später durchaus zu Straftaten neigen und ist nicht auf Spiele zurückzuführen, solche menschen gibt es seit Hunderten von Jahren in form von Serienmördern usw...
Damit sind wir schon beim Thema "Gewaltfantasien in Spielen ausleben": Das mag es sicher geben. Aber, Menschen die bereits einen Zwang dazu haben, ihre Krankheit "ausleben zu müssen", werden sowieso wahrscheinlich früher oder später negativ auffallen, auf ihrer suche nach dem nächsten "Kick". Gäbe es keine Computerspiele, suchen diese sich eben etwas anderes und quälen Tiere oder andere Dinge die ich nicht wissen möchte. Deshalb gilt diese Argument meiner Ansicht nach auch nicht.
Man mag hier vielleicht auch mal bemerken, das ein Großteil der Menschen eine "Sensationsgier" hat. Beispiel: Zaungäste an einem Unfallort, die sich Unfallorte und verunglückte Menschen anschauen wollen. Da geht es auch einfach um Grenzerfahrungen. Spiele bieten auch teilweise einfach die Möglichkeit, auf virtuelle Weise, diese Grenzerfahrungen zu virtuell zu "Erleben". Es ist in meinen Augen einfach ein intensiveres Medium, im vergleich zu Filmen und Büchern.
My 2 cents.