FrankenDoM schrieb:
...aber selbst den Q5 halte ich noch für unnötig in der Stadt.
"nötig" ist sehr sehr vieles im leben nicht. was ist überhaupt "nötig"? die menschen haben schon in der steinzeit überlebt. mit dem argument kann ich jedwede umweltverschmutzung als unnötig und vermeidbar deklarieren.
ich bin absolut kein fan von SUV. es sind halt rentnerkarren mit hohem einstieg, die nicht so sehr nach rentnerkarre aussehen. keine ahnung was jüngere fahrer an den dingern finden, aber ist auch nicht das thema.
ABER: wir können nicht alles verteufeln was irgendwie marginal schlecht für irgendwas sein könnte, sonst können wir den fortschritt gleich abschaffen. highend-cpus? verbrauchen zu viel strom. highend grkas? verbrauchen zu viel strom. highend handys? verbrauchen zu viel strom. highend autos? verbrauchen zu viel spritt (oder als e-auto halt strom)...
auch bin ich gegen ein
generelles tempolimit. warum? weil es in die rechte der menschen eingreift ohne einen angemessenen effekt, der das rechtfertigt. entgegen populistischer behauptungen wird die unfallzahl dadurch nicht tangiert (jede geschwindigkeit über 30 km/h ist für den menschen ohnehin unnatürlich). die unfallzahlen sind auf den AB-abschnitten mit tempolimit deutlich höher. das gilt auch für die tödlichen unfälle. keine seriöse statistik lässt einen schluss auf einen kausalen zusammenhang zwischen unfallzahl und tempolimit zu. und falls man den trotzdem postuliert, kann man nur schlussfolgern, dass alle tempolimits aus sicherheitsgründen aufzuheben wären.
und für die umwelt? den meisten dreck machen autos in den innenstädten. gleichzeitig hat die natur hier die geringsten möglichkeiten die verschmutzung zu neutralisieren. da wo viel verkehr auf der AB ist, gilt sehr oft ein tempolimit, wenn nicht verhindert die verkehrsdichte geschwindigkeiten von 130 oder mehr, also wo am meisten dreck auf der AB entsteht, hat es auch keine wirkung. und wer dann mal auf einer bahn ist, wo man freie fahrt hat, der soll mal bitte konsequent 150 km/h fahren. der wird feststellen, dass er zu den schnellsten gehört. das ändert sich auch bei tempo 200 km/h nicht. selbst mit 140 km/h (fahre ich persönlich meistens), ist man fast nur am überholen und wird selten selbst überholt.
warum ich mich gegen ein generelles tempolimit ausspreche obwohl ich selbst kaum schneller fahre? weil ich gegen unnötige verbote und blinden aktionismus bin. damit soll dem wähler in populistischer manier (ja, die AFD hat kein monopol auf populismus) vorgegaukelt werden, man würde was für die umwelt tun und damit von den wahren problemen und den verursachern mit lobby im rücken ablenken.
maßnahmen, die wirklich was bringen wären z. b. die schon mal angedachte besteuerung von flugzeugen im europäischen luftraum entsprechend ihrem schadstoffausstoß, was aber am protest der USA gescheitert ist.
ein schwerölverbot für schiffe. wenn die EU sich einig wäre, dass schiffe mit schwerölverbrennung in der übergangszeit ganz massiv besteuert werden und anschließend ein generelles anlegeverbot in europäischen häfen sowie ein durchfahrtverbot für europäische gewässer erhielten, hätten alle EU-staaten ihre klimaziele auf einen streich erfüllt und der rest der welt ergäbe sich fast automatisch, weil natürlich auch alle routen von europa nach USA, China, Korea und co und umgekehrt nur noch mit sauberen schiffen möglich wären.
dann der kohlestrom: man könnte schon mal klein anfangen: nur braunkohle abstellen. die ist deutlich dreckiger als steinkohle. dann kann der hambacher forst stehen bleiben und wir würden trotz steinkohle schon massig CO2 und andere schadstoffe einsparen. das ginge quasi sofort und ohne versorgungsengpass. die steinkohle wird zum ausgleich etwas hochgefahren, das wars schon. sehr viel unnötigen dreck gespart ohne einschnitte in die rechte der bürger
überhaupt würde ich als staat schmutzige technologien einfach zunehmend höher besteuern, um der wirtschaft finanzielle anreize zur forschung an sauberen technologien zu geben. warum muss der staat sich überlegen wies sauberer geht und nicht die unternehmen, die in dem bereich ihren profit machen und die resourcen haben?
dann die massentierhaltung: einfach subventionen nur noch für betriebe mit einer maximalen tierzahl UND entsprechend landwirtschaftlicher fläche, wo z. b. auch die gülle ausgebracht werden kann. industrielle großbetriebe werden nicht mehr gefördert, was preisdumping zum schaden der kleineren betriebe verringern würde und gleichzeitig die umweltfreundlichere landwirtschaft stärken. ganz nebenbei sparts auch noch steuergelder und es müssten nicht mehr so große mit steuergeldern subventionierte butterberge vernichtet werden...
bei autoherstellern sollte der staat eine sondersteuer entsprechend dem schadstoffausstoß erheben, und zwar sowohl bei der herstellung als auch beim import. damit werden dreckige autos teuer bzw die gewinnmargen schrumpfen gegenüber der saubereren konkurrenz. dann sind die hersteller von sich aus daran interessiert, möglichst geringen schadstoffausstoß zu erreichen, weil das die gewinnmargen vergrößert und sie sich einen wettbewerbsvorteil verschaffen. zudem wären elektroautos damit massiv im vorteil was deren verbreitung fördern würde ohne staatliche subventionen aus dem steuersäckel.
es gibt so viel was man tun könnte, was wirklich was bewirkt, aber überall wo eine lobby dahintersteht, wird das ganze einfach nicht thematisiert. dabei sind das die bereiche, die wirklich was bringen würden.
und ich würde möglichst wenig über verbote oder starre vorgaben versuchen zu regeln, sondern immer den profit ins visier nehmen. dreckige technik sollte immer weniger profitabel sein als saubere. dann wird man staunen, wie auf einmal die forschung in sachen umweltverträglichkeit aufblüht. die industrie hat das potential und die resourcen, ihnen fehlt schlicht der anreiz hier zu investieren.