Klimadiskussion → Themenbereich im ersten Beitrag beachten!

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Für weitere Antworten geschlossen.
Unabhängig von seinem eigenem Standpunkt sollte man immer skeptisch über Klimaprognosen etc. schauen. Es ist für mich immer befremdlich, wenn man ein Klimamodell veröffentlicht, dass Prognosen gibt, die man erst in 30-50 Jahren überprüfen kann. Dazu kommt, dass statistische Auswertungen auch oft genug falsch gemacht werden.
Zum Beispiel wurde eine Studie, die bei der Erwärmung der Ozeane am oberen Ende der "negativen" Prognosen angesiedelt war erst kürzlich zurückgezogen da die Daten einfach unsauber ausgewertet wurden. Und das ganze war auch noch im renommierten Nature publiziert.
https://www.nature.com/articles/s41586-019-1585-5
 
Teralios schrieb:
Ich kann dazu nur einen Dozenten aus Materialkunde aus meinem kurzen Intermezo der Elektrotechnik zitieren, was Erdöl angeht: "Erdöl ist ein wunderbarer Stoff, der an Vielseitigkeit kaum zu überbieten ist. Wir brauchen ihn für Kunststoffe und andere tolle Produkte und uns Menschen fällt nichts besseres ein, als ihn zu verbrennen."

Aber gut, da kann jeder seine Meinung zu haben.
Naja, das "globale Ölfördermaximum" ist doch ein hervorragendes Beispiel für Prognosen, die dann gar nicht eintreten. Seit den Siebzigern wurden immer wieder diverse Prognosen, auch von renommieren Wissenschaftlern und "im Konsens aller Wissenschaftler" getroffen, wann das Ölfördermaximum erreicht sei und auch wann das Öl ausgehen werde.

Eingetreten ist das trotzdem bis heute nie. Denn durch technologische Weiterentwicklung und steigende Preise werden immer mehr Ölvorkommen wirtschaftlich nutzbar (Fracking, Ölsand, Öl in der Tiefsee und Arktis, Kohleverflüssigung), sodass hier also auf absehbare Zeit keine Knappheit zu befürchten ist.

+++

Zum Thema "Klima" fand ich einen Kommentar dazu, dass in Österreich das Parlament den "Klimanotstand" ausgerufen hat, sehr gut: Es wurde gefragt, ob dann als nächstes das Klimakriegsrecht kommt und man dann die Demokratie ganz über Bord wirft.

Denn genau das ist bei der ganzen "Fridays for Future"-Sache das Problem: Es handelt sich um gefährlichen politischen Extremismus, der die demokratisch-freiheitliche Grundordnung ablehnt. Es soll ohne Rücksicht auf Verluste und ohne jegliche Abwägung der Verhältnismäßigkeit und auch völlig egal ob die Menschen das wollen alles nur irgendwie denkbare getan werden, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Man wendet auch ganz massiv Methoden an, die andere extremistische Gruppierungen verfolgen:
-Schüren von Angst (bspw. vor Ausländern oder eben einer apokalyptischen Klimakatastrophe)
-Ausgrenzung von Andersdenkenden ("Klimaleugner" etc.)
-Behauptung, die eigenen Vorschläge seien Alternativlos
-Selbstverständnis als Bewegung
-massive Propaganda, quer durch alle Medien und in allen Bereichen wird ständig Gehirnwäscheartig, auch bei Themen die damit nichtmal im Ansatz im Zusammenhang stehen, auf Klimaschutz verwiesen
-Keinerlei Kompromissbereitschaft, keinerlei Abwägung mit anderen Werten wie Demokratie, Freiheit, Wirtschaft, Soziale Gerechtigkeit
-Absolute Wahrheit des höheren Ziels, das auf keinen Fall irgendwie angezweifelt oder relativiert werden darf
-Missachtung der Demokratie und des liberal-freiheitlichen Rechtsstaats, die eigenen politischen Ziele müssen um jeden Preis umgesetzt werden, auch gegen den Willen der Mehrheit
-Forderung persönlicher Opferbereitschaft aller Menschen, nötigenfalls auch gegen ihren Willen, für ein höheres Ziel
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Paule und chorn
j-d-s schrieb:
Es handelt sich um gefährlichen politischen Extremismus, der die demokratisch-freiheitliche Grundordnung ablehnt. Es soll ohne Rücksicht auf Verluste und ohne jegliche Abwägung der Verhältnismäßigkeit und auch völlig egal ob die Menschen das wollen alles nur irgendwie denkbare getan werden, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Deine Aussage ist nicht minder gefährlich. Ich vermute daß viele, die sich dieser Meinung anschließen, sich null mit der Bewegung beschäftigt haben, oder nur ansatzweise wissen was gefordert wird.
Es wird gelogen, denunziert, unterstellt. Schüler wissen nicht was sie tun und wollen sich nur vor die Schule drücken und werden selber nicht aktiv. Alle werden über ein Kamm gezogen.
Hier wird die demokratisch-freiheitliche Grundordnung (Demonstrationsfreiheit) ablehnt, weil man persönliche Nachteile befürchtet oder einfach nur Schiss vor Veränderungen hat. Auch das ist gefährlicher politischer Extremismus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei und sedot
Wo habe ich gefordert, man solle irgendjemandem Demonstrationen oder die Meinungsäußerung verbieten?

Ich habe aber sehr wohl das Recht, meine Meinung zu äußern, und vor dem Extremismus dieser Bewegung zu warnen. Wer von den Teilnehmern nun Mitläufer ist und wer ideologischer Anheizer ist da auch nicht wirklich relevant, weil auch die Mitläufer sich deren extremistisches Gedankengut zu eigen machen.

Die Versammlungs- und Meinungsfreiheit muss freilich für jeden gelten, für Umweltextremisten ganz genauso wie für Nazis. Aus dem Grund lehne ich ja sogar Blockaden von Naziaufmärschen ab (weil man damit deren Versammlungsfreiheit stören will), befürworte aber Gegendemonstrationen (also dass man zum Ausdruck bringt, dass man anderer Meinung als die Nazis ist, aber nicht ihnen die Meinungsfreiheit nehmen will, denn die muss für alle gelten, und zwar ganz besonders für diejenigen, mit denen man nicht einer Meinung ist).
 
Was passiert hier gerade.
Ein User weist sehr korrekt darauf hin, dass naturwissenschaft eben mit demokratie nichts am hut haben darf ... ein naturwissenschaftlicher Fakt ist nie eine Frage von Mehrheitsverhältnissen.

Und ein paar Posts später sind wir dann wieder bei Demonstranten, denen Demokratiefeindlichkeit vorgeworfen wird, weil sie fordern, dass wissenschaftliche Fakten auch von der Politik anerkannt werden sollen ... und zwar ausnahmsweise nicht nur verbal.

Die samstägliche Klima-Nachhilfe sollte man eventuell der gesamten Bevölkerung angedeihen lassen ... ein großteil scheint da ja ziemlich unbeleckt zu sein.

Eine Bewegung nur von aussen zu bewerten, gibt nie ein komplettes Bild der Aktivitäten dieser Gruppe (dafür fallen vernichtende Urteile dann sehr leicht) ... ich behaupte mal ganz dreist, dass hier etwas bewertet wird, was die meisten überhaupt nicht kennen ... Schüler, die sich aus eigenem Interesse mit einem Thema beschäftigen, sich dabei englische Texte erarbeiten (und zwar mit mehr eifer , als im Englischunterricht), Rechnungen versuchen nachzuvollziehen (ein Mathelehrer würde sich bei dem Anblick wohl fragen, ob er gerade träumt), sich beim Anfertigen von Flugblättern auch mit Markeingfragen auseinandersetzen oder mit forschungstheoretischen Fragen und sich nebenbei eventuell noch die doch angeblich so wichtige Medien- und Technologiekompetenz erarbeiten ... ganz ohne dass ein Lehrer Purzelbäume schlagen muss, um seine vom Rahmenlehrplan vorgeschriebenen Inhalte wenigstens etwas spannend zu gestalten ... obwohl er nur ne alte Tafel und einen OHP, der manchmal sogar funktioniert, zur Verfügung hat.

Der Grund für den Schulstreik ist nicht nur, dass die Frei haben wollen ... es geht dabei auch darum, sich mit Themen zu beschäftigen, die im Lehrplan zu kurz kommen.
Sicherlich gibts da auch eine Menge faule Eier dabei, die einfach nur einen freien Tag genießen ... aber die gibts überall ... oder geht heute einer von euch freiwillig und unentgeltlich arbeiten?

Nicht ganz wenige Gruppierungen der "FfF Kids" hocken auch heute auf selbstorganisierten Wokshops. Einfach weil es denen eben nicht nur um einen freien Tag geht, sondern primär darum, den eigenen Kindern noch Wald zeigen zu können, den man selbst wenigstens für natürlich hält (obwohl es eher eine Holzfabrik ist).

Und hier hält man es für ein großes Problem, dass die an einem Tag der Woche nicht in der Schule hocken?
Ist euch nicht aufgefallen, dass man da sowiso nicht so besonders viel lernt und es in einzelnen Städten auch einfach mit einem Gesundheitsrisiko verbunden ist, den halben Tag in diesen Bruchbuden zu sitzen?

Es gibt Punkte, die man an FfF sehr wohl kritisieren muss. Zum Beispiel die totale Fixierung auf social-media plattformen.

"Internet" produziert aktuell mehr CO2 als der gesamte internationale Flugverkehr.
https://www.sueddeutsche.de/digital/internet-smartphone-streaming-klimabilanz-1.4444996
Und in dem Artikel geht es eigentlich nur um Mobil-Streamingdienste.
Ich glaube, dass das Internet in den nächsten Jahrzehnten ohne GROSSE Fortschritte bei den regenerativen Energien der Klimakiller Nr. 1 wird.
Ein Thema, was FfF momentan großflächig umgeht ... ist ja ach nicht ganz so leicht, die eigene digitale Nabelschnur zu kritisieren.

Noch dazu ist es vom Marketing her eher zweifelhaft, seine aktionen Ausschließlich über Facebook, Instagramm, WhatsApp oder Twitter bekannt zu geben. Damit erreicht man nämlich die ganzen Altökos gerade nicht ... denn die haben sich mit dem Kram eher nicht so angefreundet.
Damit verzichtet FfF mMn auf eine ganze Menge Mitstreiter, denn aus der Zeitung erfährt man immer erst ein paar Tage später davon.

Apropos Marketing ... natürlich sind die Flugblätter von FfF wasserabweisende Hochglanz-Papiere. Auch den FfF-Aktivisten scheint Design wichtiger zu sein als Inhalt ... allerdings können da die Aktivisten selbst nicht viel dafür, denn das war nunmal die allgemeine Richtung der letzten Jahrzehnte.
Jede Öko-Zeitschrift kommt heute schicker daher, als die GALA in den 1980ern.
Sachen, die nicht glänzen und am besten bunt blinken, hält man heute allenfalls für Müll. Die wenigsten erwarten von ungebleichtem Recyclingpapier irgendwelche Informationen ... denn sowas findet man nur auf Schriftstücken, die schon von weitem sagen "lies mich, ich bin hübsch ... und meine Sponsoren sind ... ".
Dass die Freitagsaktivisten das nicht anders machen, ist wenig verwunderlich ... jemand unter 20 kennt es auch einfach nicht anders. unsere Gesellschaft erzieht momentan einfach nicht zu Konsumbewusstsein oder Umweltschutz. Also MÜSSEN die Kids das eben selbst in die Hand nehmen, wenn sie das interessert.
Einige werden bei ihren ersten Recherchen einfach festgestellt haben, dass die Generation ihrer Eltern und Großeltern im Grunde schon genug Gründe zum Handeln gehabt hätten.

Der Spruch "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut" ist älter als die deutsche Wiedervereinigung ... der hat im Grunde bisher jede laute Jugendbewegung begleitet ... nicht weil er irgendwie eingänglich ist, sondern weil er zu den Gefühlen der Jungendlichen in diesen Bewegungen passt wie die berühmte Faust aufs Auge.
Ich habe das auch skandiert, als man uns Bildung Bolognese, Schulzeitverkürzung und Studiengebühren aufgetischt hat, denn auch dieser Entwicklung stand ich als Schüler und Student sehr kritisch gegenüber ... vor allem der Pädagoge in mir fand diese Entwicklung einfach grausam. Und auch uns hat man entgegengehalten, wir sollten doch lieber die Schulbank drücken. Inhaltliche Kritik gab es damals so gut wie nie ... da hätten sich die Kritiker ja mit unseren Gedanken auseinandersetzen müssen. Uns einfach als Faulpelze zu beschimpfen war einfacher.
Eventuell wäre dann einigen aufgefallen, dass der Turboumbau des deutschen Bildungssystem einfach eine Überreaktion auf den PISA Schock gewesen ist.
Natürlich schockt das, wenn man in einem Jahr noch glaubt, die Bildung sei einer der Exportschlager Deutschlands und dann erfahren muss, dass ein paar Rentierhirten uns in dem Belang locker in die Tasche packen. Ich glaube einen schlimmeren schock hat Deutschland davor seit 1945 nicht mehr verarbeiten müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei und phil.
Nichts, weil hier altbekannte, zweifelhafte Zusammenhänge konstruiert werden, um die Klimadebatte ad absurdum zu führen.
800 wissenschaftliche Veröffentlichungen gegen die Co2-These
Und wie viele wissenschaftliche Veröffentlichungen zur CO2 These gibt es?
Zum Anderen, der Artikel ist von 2011, viele Punkte sind inzwischen wiederlegt. Auf der anderen Seite, bedient man sich der gleichen zweifelhaften (billigen) Vereinfachung des Thema wie 2019 auch.
 
Richtig das stimmt schon allerdings, gab es damals noch keine solche Debatte wie sie aktuell stattfindet.
Den Punkt den ich aber sehr wohl glauben kann, ist das dadurch wieder viel Geld generiert wird, und der Staat unter dem Dekmantel des Klimaschutz neue Steuern erhebt und erfindet, die aber das Problem an sich erstmal nicht ändern...
 
Ja, umsonst wird es kurzfristig nicht sein. Ferner sind in Deutschland Steuern nicht zweckgebunden.
Es geht um Anreize und Förderung bestehender und neuer CO2-neutraler Technologien zur Energiegewinnung - und genauso wichtig weniger Energie zu verbrauchen (verschwenden).
Freiwillig machen das die wenigsten, Industrie wie auch Privatpersonen. So etwas läßt sich halt am einfachsten über den Geldbeutel steuern.
Förderungen aus bestehenden Haushaltsmittel ist nicht unproblematisch. Schließlich sind diese schon verplant.
Natürlich wird Deutschland am Klimawandel (primär) keinen großen Einfluß nehmen.
Aber der Einsatz fossiler Quellen ist befristet. China bereitet sich schon jetzt darauf vor.
Deswegen finde ich es sehr wichtig, daß sich Deutschland technologisch nicht abhängen läßt und von Energieimporten unabhängiger macht.
Langfristig könnte (sollte) Energie günstiger werden. Problem ist wie so häufig, langfristiges planen und denken.
Nichts zu machen und auf ein Wunder oder die ultimative Lösungen (Kernfusion) zu warten, ist könnte fatale Folgen haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dr. McCoy
Hallo

phil. schrieb:
Ferner sind in Deutschland Steuern nicht zweckgebunden.
Die Bundeswehr nimmt zur Sanierung jeden Euro, auch CO2-Steuer-Euros.

phil. schrieb:
Es geht um Anreize und Förderung bestehender und neuer CO2-neutraler Technologien zur Energiegewinnung - und genauso wichtig weniger Energie zu verbrauchen (verschwenden).
Freiwillig machen das die wenigsten, Industrie wie auch Privatpersonen. So etwas läßt sich halt am einfachsten über den Geldbeutel steuern.
Das Problem ist das die CO2 Steuer in der jetzigen Form nur Privatpersonen belastet und da hauptsächlich Geringverdiener.
Die Industrie ist fein raus, die Industrie wird die CO2 Steuer steuerlich absetzen und/oder 1zu1 an die Kunden weiter geben.

phil. schrieb:
Deswegen finde ich es sehr wichtig, daß sich Deutschland technologisch nicht abhängen läßt und von Energieimporten unabhängiger macht.
Dann sollte Deutschland mehr Geld in Bildung/Forschung/Entwicklung und den Standort Deutschland investieren und nicht auf Verbote und eine sinnlose CO2 Steuer setzen.
Wenn man schon etwas verbieten will dann sollte man verbieten das deutsches KnowHow an Chinesiche/Arabische Investoren/Heuschrecken verramscht und außer Landes gebracht wird.

phil. schrieb:
Langfristig könnte (sollte) Energie günstiger werden. Problem ist wie so häufig, langfristiges planen und denken.
Du glaubst doch nicht wirklich daran das in Deutschland Energie (wann auch immer) günstiger wird, vor allem jetzt nicht wo Energie mit einer CO2 Steuer belegt wird.

phil. schrieb:
Nichts zu machen und auf ein Wunder oder die ultimative Lösungen (Kernfusion) zu warten, ist könnte fatale Folgen haben.
Das aktuelle Klimapaket ist in der Form im Prinzip nichts zu machen.

Nichts gegen Klima-/Umweltschutz aber das was gerade passiert ist blinder Aktionismus gepaart mit unüberlegten Schnellschüssen, das bringt dem Klima-/Umweltschutz und Deutschland nichts.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Steuern bei Unternehmen werden immer von den Privathaushalten getragen. Es sind Kosten, die in der Kalkulation in den Verkaufspreis einfließen. Ob direkt oder indirekt spielt dabei doch keine Rolle. Am Ende steht ein Preis und der wird so hoch sein, dass nach Abzug aller Belastungen für Unternehmer ein Gewinn übrig bleibt. Ansonsten wird es das Unternehmen nicht sehr lange geben. Die Besteuerung von CO2 belastet also nicht nur in der jetzigen Form die Privathaushalte. Die CO2 Steuer hat aber grad bei Deutschland alsExportland den Vorteil, dass dadurch auch Haushalte sich beteiligen, die nicht in Deutschland oder der EU sind.
 
j-d-s schrieb:
Naja, das "globale Ölfördermaximum" ist doch ein hervorragendes Beispiel für Prognosen, die dann gar nicht eintreten.
Und was hat das mit der Aussage meines ehemaligen Dozenten zutun, selbst ein Lehrer hat sich bereits Ende der 90er im Biologieunterricht in diese Richtung geäußert und beide - weder der Lehrer noch der Dozent - sind Ökos oder Klimaaktivisten gewesen. Der eine fuhr einen uralt Diesel, den er selbst heute noch voller Stolz fährt und der andere fuhr schon immer Fahrrad, fliegt dafür 2-3 mal im Jahr in die Karibik oder nach Thailand und schreibt wie Geil doch das alles ist.

Und dennoch sagten beide, dass das Verbrennen des Wunderstoffes Erdöl bescheuert ist, weil man fast alle Bestandteile des Erdöls für verschiedenste Produkte braucht. Stattdessen arbeitet man nun daran, dass man aus pflanzlichen Abfällen nun Grundmaterialien erschafft, die ähnliche Eigenschaften haben wie die Produkte aus Erdöl, wendet dafür aber weit mehr Energie auf, als die Förderung und destilierung von Erdöl benötigt.

Diese Aussage ist vollkommen unabhängig von irgendwelchen Prognosen zu Peak-Oil und allgemein gültig für Erdöl und ich teile zum Beispiel diese Ansicht auch, gänzlich unabhängig wie ich zu einem Auto oder Ölheizungen oder Ölkraftwerken stehe. Ich weiß, was man alles auf Erdölbasis erzeugen kann und wo es alles benötigt wird und wo man recht schnell auf Alternativen setzten musste, weil Erdöl lieber zu Benzin und Diesel verarbeitet (destilliert) wird und andere Produkte primär Abfallprodukte sind, die weiterverwertet werden.

j-d-s schrieb:
Seit den Siebzigern wurden immer wieder diverse Prognosen, auch von renommieren Wissenschaftlern und "im Konsens aller Wissenschaftler" getroffen, wann das Ölfördermaximum erreicht sei und auch wann das Öl ausgehen werde.
Ja und? Ich hab manchmal bei einigen von euch das Gefühl, dass ihr überhaupt keine Ahnung habt, was Wissenschaft aber auch Wissen allgemein bedeutet. Entschuldige die deutliche Wortwahl die ich nun verwende, aber manchmal habe ich bei einigen von euch durchaus das Verlangen meinen Kopf gegen die nächste Wand zu schlagen, weil ich das Außmaß an Ignoranz nicht mehr ertrage.

Wenn ein Wissenschaftler in den 70er Jahren sagte, dass er denkt, dass das Erdöl bis 2050 reicht, dann beruht es auf dem Wissen, was in den 70er Jahren vorhanden war und er hat daraufhin seine Thesen aufgestellt. Diese Thesen sind aber nicht absolut gewesen. In den 90er hatte mann bereits neue Erkenntnisse und hat mit diesen Erkenntnissen neue Thesen aufgestellt und ebenso in den 00er und nun 10er.

Wissenchaft ist ein ständiger Prozess und damit erlangt man auch immer wieder Erkenntnisse, die alte Erkenntnise als falsch darstellen. Das ist nichts schlimmes, sondern normal und auch gut so, denn das ist die Stärke von Wissenschaft und Forschung.

Hier wird aber von dir als auch anderen so getan, als wäre es das größte Problem der Wissenschaft, dass man falsch liegen kann und man daher das alles ja nicht ernstzunehmen braucht (Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf dich, sondern auf so einige hier und in dem anderen Thema.), weil sich manche Sachen als Falsch herausgestellt haben. Dass sich danaben einige Prognosen jedoch als Wahr heraus gestellt haben, wird dann immer gerne vergessen und unterschlagen.-

Was mich am meisten jedoch verwundert: Warum sind gerade in einem Technikforum, in dem man sogar denkt, dass die Leute zumindest einen gewissen Bildungsstand haben, so viele Leute so Wissenschaftsfeindlich?


j-d-s schrieb:
Denn durch technologische Weiterentwicklung und steigende Preise werden immer mehr Ölvorkommen wirtschaftlich nutzbar (Fracking, Ölsand, Öl in der Tiefsee und Arktis, Kohleverflüssigung), sodass hier also auf absehbare Zeit keine Knappheit zu befürchten ist.
Du siehst den Strich, aber das Bild vermagst du dennoch nicht zu erkennen, weil du ganz viele andere Striche nicht sehen kannst oder sehen willst.

Der Wissenschaftler in den 70er konnte von heutigen Fördermethoden vielleicht nur in seinen kühnsten Träumen von ahnen, aber sicher sein konnte er sich dessen auch nicht. Also hat er mit dem damaligen Stand der Technik und dem damals vorhanden Wissen gearbeitet und darauf eine These erstellt. Das schöne an solchen Studien von damals - als auch von heute - ist allerdings, dass viele Wissenschaftler immer mit dazu sagen, dass es dem damaligen - oder heutigen - Stand entspricht und dass neue Erkenntnisse die Studie auch umwerfen kann.

Entschuldige, du hast es jetzt zum Teil abbekommen, es bist nicht nur du gemeint gewesen, aber mir rollen sich aktuell die Zähnenägel oft hoch, wenn ich hier oder auf anderen Plattformen zu diesen Themen lese und wie versucht wird mit alten Studien, die sich als "falsch" erwiesen haben, die Wissenschaft in den Dreck zu ziehen, ohne dass man mal auf all das eingeht, was eingetroffen ist, was in so manchen Studien vorhergesagt wurde.

Wir hatten hier ja auch schon das Thema Waldsterben, was heute sehr gerne genutzt wird um die Wissenschaft zu diskreditieren. Man vergisst nur dabei oft, dass die Politik damals gehandelt hat um das Waldsterben zu verhindern, die Studien aber auf der Prämisse aufbauten, dass die Politik eben nichts macht.

Aber genug davon.



Tomislav2007 schrieb:
Du glaubst doch nicht wirklich daran das in Deutschland Energie (wann auch immer) günstiger wird, vor allem jetzt nicht wo Energie mit einer CO2 Steuer belegt wird.
Kommt nur drauf an, woher man seine Erngie gewinnt - zumindest sollte es das. Denn wenn ich jetzt auf meine Wasserkraft noch CO²-Steuer zahlen soll, dann wirds komisch.

Na, mal abwarten.
 
drago-museweni schrieb:
Richtig das stimmt schon allerdings, gab es damals noch keine solche Debatte wie sie aktuell stattfindet.
Der größte Unterschied ist eigentlich eher die Rezeption der Debatten vor und nach den Krisen der letzten 15 Jahre (Euro-, Banken-, Flüchtlingskrise).
Dabei hat man es ja sogar genauso kleinzureden versucht, wie seit eh und je ... Schulschwänzer, Faulpelze ... das Klima ist nur das Vehikel, mit dem sich Schülerwünsche am besten realisieren lassen.
Diesmal hats nur nicht geklappt ... bisher, sollte man hinzufügen.

Tatsächlich ist die Klimadebatte ein Dauerbrenner ... sie liegt nur nicht oft im medialen Aufmerksamkeitsfokus.

Eine weitere Besondere Qualität gewinnt die Debatte natürlich dadurch, dass vor dem Dieselskandal praktisch kaum etwas anderes thematisiert wurde, als Migration ... und nun gehts plötzlich nur noch ums Klima.

Beide Debatten sind deswegen aber nicht weg ... sie sind nur schwerer zu sehen, wenn die Medien eben nur am Rande drüber berichten.

Nebenbei sollte man als Klimaaktivist den Konzernspitzen von VW durchaus dankbar sein ... ohne deren Betrügereien wäre das Thema nicht so im Fokus gelandet ... aber beim verarscht werden kennt der Deutsche eben einfach keinen Spass.
Danke VW ... ohne euch wäre diese Klimadebatte zumindest in Deutschland unmöglich ... denn ohne Dieselskandal gäbs in den deutschen Medien auch heute nur ein Thema ... Migration und Integration ... unterbrochen höchstens von Sport oder anderen kriegerischen Auseinandersetzungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: drago-museweni
Hallo

Mustis schrieb:
Die CO2 Steuer hat aber grad bei Deutschland alsExportland den Vorteil, dass dadurch auch Haushalte sich beteiligen, die nicht in Deutschland oder der EU sind.
Daran glaube ich nicht.
Entweder haben die Unternehmen schon Produktionsstätten im Ausland oder die Unternehmen werden Produktionsstätten im Ausland aufbauen.
Bei Autos sind EU Reimporte jetzt schon günstiger, wie wird das erst werden wenn in Deutschland die CO2 Steuer eingeführt wird ?
Wenn Deutschland auf ausländische Produkte die CO2 Steuer erhebt, könnte ich mir vorstellen das die betroffenen Länder vor dem EU Gerichtshof dagegen klagen werden.

DerOlf schrieb:
Danke VW ... ohne euch wäre diese Klimadebatte zumindest in Deutschland unmöglich ... denn ohne Dieselskandal gäbs in den deutschen Medien auch heute nur ein Thema ...
Beim Dieselskandal ging/geht es um Feinstaub, bei der Klimadebatte geht es um CO2, das sind zwei verschiedene Dinge und der Feinstaub Dieselskandal wurde von der CO2 Klimadebatte verdrängt.
Niemand bis kaum jemand hat gegen die Autohersteller demonstriert und gefordert das die ihre Drecksbetrugskarren mit Hardware nachrüsten, es ist auch einfacher gegen die Fahrer zu demonstrieren.

Grüße Tomi
 
@Tomislav2007 sorry, aber das sind typische Stammtischtotschlagargumente die du zum besten gibst.
Angefangen vom unpassenden Bundeswehrvergleich, über Belastung Privathaushalte. Aber trotzdem soll investiert werden. Wovon?
Dann noch (falsche suggestive) Pauschalaussagen wie, Energie wird durch die C02 Steuer teurer. Auf regenerative Energie wird keine CO2 Steuer erhoben.
Ich habe nicht geschrieben, daß das vorgeschlagene Klimapaket / Steuersystem gut ist, im Gegenteil, viel zu wenig. Kurzfristig okay, aber langfristig währe m. M. n. eine CO2 Abgabe für alle der bessere Weg.
Blinder Aktionismus? Man hat ja 4 Jahre (seit Paris 2015) nicht genug Zeit gehabt. Also noch einmal 4 Jahre überlegen was, bzw. ob man etwas macht? Vielleicht bekommen wir mit der nächsten Regierung ja auch ein "Trumpkanzler". Dann wird alles wieder über den Haufen geworfen und Klimaanlagen subventioniert.
Sorry, mich kotzt diese totale Verweigerungs- Kontrahaltung an, vor allem da das Thema nicht neu ist. Jeder hätte sich darauf vorbereiten können. Nun sind aber faule Schüler, Grüne und Aktionisten Schuld am CO2 Dilemma.
Tomislav2007 schrieb:
Komischerweise hat niemand bis kaum jemand gegen VW demonstriert
Ach nee, vor der IAA wurde auf einmal doch nicht protestiert? Sorry, war ja nur gegen die Fahrer, nicht gegen Automobilfirmen.

Bitte nicht antworten!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot
Tomislav2007 schrieb:
Entweder haben die Unternehmen schon Produktionsstätten im Ausland oder die Unternehmen werden Produktionsstätten im Ausland aufbauen.
Das mag durchaus in einigen Fällen vorkommen. Exportiert wird aber auch erheblich durch den Mittelstand oder sonstigen Firmen, die nicht mal eben den Standort wechseln (Hamburg Schiffsbau bzw. Maschinenbau wie zum Beispiel Schiffsschraubenproduktion). Dieses geliebte Schreckgespenst der Abwanderung ist doch längst durch die Realität widerlegt.

Tomislav2007 schrieb:
Bei Autos sind EU Reimporte jetzt schon günstiger, wie wird das erst werden wenn in Deutschland die CO2 Steuer eingeführt wird ?
Die Co2 Steuer dürfte bei der Herstellung von Fahrzeugen eine nahezu unbedeutende Rolle spielen. Die CO2 Steuer spielt hier im betrieb eine Rolle. Die Co2 Flottenvorgaben wiederum sind soweit ich mich erinnere EU weit gültig und somit für den EU Reimport nebensächlich.
Tomislav2007 schrieb:
Wenn Deutschland auf ausländische Produkte die CO2 Steuer erhebt, könnte ich mir vorstellen das andere Länder vor dem EU Gerichtshof dagegen klagen werden.
Mit welcher Begründung? 3. Staaten haben dazu kein Recht bzw. sind Zölle/Prüfsiegel und dergleichen nun nix neues. Und für EU Mitglieder wird es auf eine EU weit gültige Regelung rauslaufen.
 
Hallo

phil. schrieb:
Angefangen vom unpassenden Bundeswehrvergleich,
Ich finde es wichtig was mit der CO2 Steuer passiert, ob damit was für den Klima-/Umweltschutz gemacht wird oder die Bundeswehr saniert wird, die Bundeswehr ist dabei nur ein extremes Beispiel.
Es wäre besser gewesen die CO2 Steuer nicht als Steuer einzutreiben, sondern als zweckgebundene Abgabe die nur für Klima-/Umweltschutz verwendet werden darf/muss.

phil. schrieb:
Dann noch (falsche suggestive) Pauschalaussagen wie, Energie wird durch die C02 Steuer teurer. Auf regenerative Energie wird keine CO2 Steuer erhoben.
Sorry, stimmt da habe ich mich falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich Klima-/Umweltschädlich hergestellte Energie.

phil. schrieb:
Ach nee, vor der IAA wurde auf einmal doch nicht protestiert? Sorry, war ja nur gegen die Fahrer, nicht gegen Automobilfirmen.
Bei diesen Protesten ging es um CO2 und nicht um Feinstaub und das die Autohersteller ihre Drecksbetrugskarren mit Hardware nachrüsten.
Gegen die letzte IAA, wo so viele E-Autos präsentiert wurden, wurde demonstriert, wo waren die Proteste die Jahre davor als ausschliesslich humbraumstarke Autos mit viel PS gefeiert wurden ?

Grüße Tomi
 
ist ja nicht so das es (zumindest für alle Autofahrer) nicht erst kürzlich eine versteckte Steuererhöhung gab. Nannte sich NEFZ.

Dadurch kostet das Auto, was ich im März gekauft habe, mal eben ca. das Doppelte an KFZ Steuer (172€/Jahr ggü. vorher wohl unter 100€/Jahr) als ein Fahrzeug, welches paar Monate vorher noch zugelassen wurde.

Wie immer treffen politische Entscheidungen erst mal den kleinen Bürger. Man will sich ja seine zukünftigen Aufsichtsratsposten nicht gefährden.

Eigentlich ist doch wichtig, das man ein bisschen offen gemacht wird für das Thema Umwelt.

Einfach an der eigenen Nase packen und mal überlegen, wo man in seinem täglichen Umfeld ein bisschen Klimaschonender agieren kann. Dann klappt's auch mit dem Planeten und kann seinen Wohlstand behalten ohne gleich im industriellen "Zölibat" zu leben.
 
Proteste gegen Automobilfirmen gibt es schon länger. Überdimensionierte Fahrzeuge wurden auch schon immer kritisiert. Nur wurden sie nicht wahrgenommen, bzw. du wolltest es doch eh nicht hören.
Jetzt hat die Umwelt- und Klimafraktion mit FfF seit einem Jahr eine größere Gewichtung bekommen.
Wie schon gesagt, notorisches nörgeln und das Schild hoch halten: Ich bin gegen alles!
Das ist eine armselige Endlosschleife, halte mich da bitte raus.
 
Tomislav2007 schrieb:
Gegen die letzte IAA, wo so viele E-Autos präsentiert wurden, wurde demonstriert, wo waren die Proteste die Jahre davor als ausschliesslich humbraumstarke Autos mit viel PS gefeiert wurden ?
Hab ich was verpasst? Grade die heimische Autoproduktion fiel doch wohl eher damit auf, hauptsächlich Verbrenner präsentiert zu haben, als neue Modelle vor allem SUV Ableger. Grade BMW(X6/M8), Mercedes (GLE/GLB/AMG Varianten) und Audi(RS6/S6/S7). Und wenn Elektro dann große Limousinen/SUVs oder extrem teuer (Opel Grandland mit sagenhaften 52 km elektrisch, E-Corsa zum Preis einer Mittelklasse Limo/ Mercedes nur Showcars von Luxuslimos auf E Basis).

Kleine Stromer kamen vornehmlich aus Asien. Die Proteste also komplett notwendig, denn die heimische Autoindustrie bietet noch immer keine bezahlbaren Fahrzeuge auf E-Basis im Bereich Kompakt und Mittelklasse, hat also noch immer nicht kapiert, wo die Fahrt hingeht.
MrMorgan schrieb:
Wie immer treffen politische Entscheidungen erst mal den kleinen Bürger. Man will sich ja seine zukünftigen Aufsichtsratsposten nicht gefährden.
Wie bereits erklärt wird es das immer...
 
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben