Kommentar Kommentar: Alle auf Apple

Der Artikel ist vom Ansatz nicht schlecht, alle hängen da mit drin. Aber der Autor versäumt es die wahren Missstände aufzuzeigen - schießlich werden in den Fabriken Rohstoffe verarbeitet, die von Kindern unter bürgerkriegähnlichen und lebensbedrohichen Zuständen gewonnen werden. "Blood in the mobile" zeigt das (leider) sehr eindrucksvoll: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wQhlLuBwOtE
 
anonymous_user schrieb:
Apple gehört als einzige Firma der Fair Labor Association an. Tut also im vergleich zu Microsoft, HP, Dell, Acer und Amazon als einziges etwas gegen die Zustände.


Die FLA ist ein reines Marketing Instrument und keinen Cent wert, denn sie wird von den Unternehmen finanziert die sie letztlich kontrollieren soll.
Das dann keine Maßnahmen raus kommen, die den Gewinn schmälern liegt auf der Hand.

Das Apple so oft an erster Stelle genannt wird ist imo durchaus verständlich.
Apple ist eine Marketinghure vor dem Herrn (auch wenn inzw viele Firmen sich das abschauen). Kein Unternehmen manipuliert die Medien derart zum eigenen Vorteil wie Apple.
Jede noch so langweilig Produktvorstellung wird in den Medien über Wochen mit Gerüchten, Leaks, Livetickern usw. befeuert bis zum erbrechen. Apple spielt auf der Medienklaviatur wie Leonard Bernstein.
Stellt sich selbst als hip, modern, fast schon klinisch sauber und innovativ dar.
Das man dann auch bei negativen Schlagzeilen ganz vorne dabei ist, ist quasi Teil des Deals. Apple ist einfach der Inbegriff der modernen Technologiebranche geworden, wie Google für Suchmaschinen oder Tempo für Taschentücher und als solchem einafch so ziemlich jedem bekannt. Wenn ich meiner Mutter erkören will, das es in der IT Branche gerade rund geht, das nehme ich Apple als Beispiel, weil sie weder mit Asus, Foxcon, oder Dell was anfangen kann aber Apple ist auch Laien und Desinteressierten ein begriff... und dafür hat Apple immerhin selbst gesorgt. Nun müssen sie auch mit den negativen Randerscheinungen leben.
 
Also der Kommentar trifft es schon: Die ganze Branche muss sich fragen lassen, inwieweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltmaßstäbe und auch Steuerangelegenheiten, kurz: die Unternehmenspolitik so aufrecht erhalten werden kann.

Nun aber das große "aber": Apple sieht sich selbst und wir von vielen als Vorbild gesehen. Das mag richtig oder falsch sein. Ein schaler Beigeschmack bleibt aber, wenn ein Unternehmen solche Gewinnmargen einfährt und diese kompetetiv sehr hohen Preise mit seinem "Premiumstatus" erklärt.

Wenn man gleicher ist als andere muss sich das auch in der Unternehmenspolitik widerspiegeln, das gehört zu einer Premiummarke nunmal dazu. Dehalb muss Daimler sich auch herbe Kritik für die Werkverträge in Sindelfingen gefallen lassen (ARD-Doku), obwohl es keine eigenen Angestellten sind. Aus dem gleichen Grunde müssen Gucci, Prada und andere sich kritisieren lassen, weil ihre Produkte in kleinen italienischen Werkstätten billigst durch Rumänen und Bulgaren hergestellt werden, obwohl es Auftragsfertiger sind, die diese eingestellt haben.

Nein, es tut mir leid, ich kann da kein Mitleid mit Apple haben. Entweder man ist in allen Belangen "Premium" oder eben nur wie alle anderen im guten Durchschnitt. Im Zweifel dann halt Durchschnitt, aber dann bräuchte man gar nicht mehr über Apple schreiben, ob nun positiv oder negativ.
 
strohhaar schrieb:
armes, armes apple. teilweise haben sie den hass durch bestimmt handlungen und äußerungen selbst verschuldet. und wenn man schon an der spitze steht, dann sollte man auch eine gewisse vorbildfunktion einnehmen. natürlich ist die berichterstattung sehr einseitig, aber den falschen trifft sie mit sicherheit nicht.

Den "falschen" sicher nicht .... aber die Berichterstattung sieht augenscheinlich so aus als wäre es der "Einzige" -> und das ist falsch ...egal ob Apple ...MS... Goolge etc. Etwas objektiver darf das ganze schon sein.
 
@h3@d1355_h0r53

Auch wenn es ein wenig OT ist, das ist reine Proaganda gegen Nokia was man aus den Kommentaren sehen kann. Erinnert micht stark an die Amazon Doku....
 
Hallo Patrick,

deinene Kommentar halte ich für absolut angemessen! Ich bin selbst kein Verfechter der Apple-Produkte oder dessen Philosophie, allerdings schließe ich mich selbst nicht davon aus bei medienwirksamen Eyecatcher selbst schnell eine "einseitige" Meinung zu haben. ich denke, dass ist irgendwo menschlich.
Andere Betroffene geraten schnell aus dem Auge und Meinungsmache ich vorprogrmmiert.
Es liegt an uns selbst jeden Artikel irgendwo zu hinterfragen, um nicht auf einer Meinungsschiene stecken zu bleiben.
 
Keine Angst, Samsung ist das neue Apple.
Das Bashing auf Samsung nimmt ja langsam fahrt auf. Apple Bashing ist nun langweilig, wir brauchen ein neues "böses" Unternehmen.
Es wechselt sich über die Jahrzehnte gesehen immer wieder ab, sobald ein Unternehmen einen gewissen Erfolg hat, dann kommen die Neider.
 
Apple sucht die Öffentlichkeit wie kaum ein anderes IT Unternehmen. Jedes neue Produkt schafft es in Medien die sonst so gut wie nichts mit IT oder Konsumelektronik am Hut haben. Von der Seite ist es nur normal und auch gerechtfertigt das es auch Negativpresse gibt. Auch das diese gegebenenfalls stärker präsent ist als von anderen Unternehmen. Was diese Anhörung angeht , natürlich mutet das etwas seltsam an das es nun gerade Apple trifft. Und warum man diesen Weg geht und nicht einfach die Steuerbehörde und Finanzaufsicht hinschickt. Auf der anderes Seite gibt es sicher Gründe warum man diesen Weg gewählt hat. Die Amis machen das ja auch nicht aus Spass an der Freude.
 
BassT schrieb:
Und die genannten Überschriften sind sicher alles andere als objektiv. Herumreiten dürfen Sie gerne auf Apple, wenn es gerechtfertigt ist. Dann soll man aber bitte auch beleuchten, dass Apple nicht DAS schwarze Schaf der IT-Branche ist. Denn genau das kommt durch diese einseitigen Artikel rüber.

Und genau das ist einer der Fehler des Autors:
Er scheint zu vergessen, dass die Konkurrenz ebenfalls kritische Medienechos hervorruft. Auch als MS wg. seiner Steuerpraxis vor den Senat gerufen wurde, wurde kritisch darüber berichtet. Dass bspw. Samsung seine Marktmacht ausnutzt um der Konkurrenz zu schaden ist vielerorts zu lesen.
Der grobe Fehler scheint zu sein, dass das weniger "schlimm" wahr genommen wird, weil es nicht die "eigene" Marke ist, die da kritisiert wird. Die "eigene" Marke als missverstanden und zu Unrecht kritisiert darzustellen, ziemt sich meines Erachtens in einer solchen Form nicht.
Zudem ist es ein großes Problem in der Medienmaschinerie (zu der auch CB gehört), dass eine Nachricht von gestern nichts mehr wert ist und eine Nachricht von letzter Woche kaum mehr wahr ist, während eine Nachricht von vorletztem Monat als quasi nicht mehr existent gilt.
Wir vergessen zu schnell, dem darf ein Journalist nicht auch verfallen; es darf also nicht vergessen, dass auch die Konkurrenz regelmäßig im Fokus der öffentlichen Kritik steht! Es muss versuchen, die Balance herzustellen, zwischen realitätsnaher Argumentation und der eigenen Meinung.

Es wird viel stärker emotionalisiert, wenn es um Apple geht, weil die Marke es wie keine Andere schafft, einen "Mehrgefühl" beim Nutzer auszulösen.
Diesem sollten sich der Kommentator ebenfalls bewusst sein und beim Verfassen des Artikel hätte er sich selbst da kritisch(er) hinterfragen müssen.

So bleibt es ein "Trauergesang" auf den Medienumgang mit seiner Lieblingsmarke.
Die eigentliche Quintessenz des Artikels bleibt (ich schrieb es schon): Die ganze Industrie muss ihre Praktiken ändern und dazu gehört nunmal auch Apple!
 
Merkwürdiger Kommentar, vor allem zu einer merkwürdigen Zeit. Mittlerweile lässt die Massenverdummung doch nach und mir persönlich ist es zumindest ziemlich egal geworden, da sie über ihre eigenen Füße stolpern und das nur noch weiter abwärts gehen wird.
Davon abgesehen ist es, ebenso wie dieser Kommentar im Übrigen, gute Werbung. Die meisten Leute stehen in einem Verhältnis zu Apple, positiv oder negativ und dadurch ist Interesse an der Thematik automatisch gegeben, denn ja, es würde kein Schwein interessieren, wenn man dort Nintendo statt Apple lesen würde.
Und letztendlich ist die große Schweinerei daran, wie schon angesprochen, der Charakter einer Premiummarke. Im Vergleich zu anderen Unternehmen erlauben sie sich Margen von 100% und mehr, was verdammt gierig ist.

Übrigens wird die Arbeitssituation ähnlich sein wie bei Kleidung und da sind es nachweislich die teuren Marken, die wegen kurzer Deadlines für menschenunwürdige Situationen verantwortlich sind. Und wenn man die regelmäßigen Problemchen wie: Kleber noch nicht trocken oder Display hat einen Gelbstich bedenkt, wird das sehr wahrscheinlich auch für Apple gelten.
 
Das Stichwort Premium-Produkt wurde ja jetzt schon oft genug angesprochen, aber dennoch immer wieder auf "die anderen" verwiesen. Aber ich würde jetzt gerne mal ein Beispiel hören, wo andere große Firmen mit massig Gewinn ausschließlich bei Foxconn fertigen lassen. Mag sein das z.B. Nokia auch das ein oder andere Modell bei Foxconn in Auftrag gibt, dennoch wird der allergrößte Teil in eigenen Fabriken gefertigt. Und mir ist nicht bekannt, dass Nokia zur Zeit finanziell besonders gut da steht, dennoch wird in Hanoi eine neue Produktionsstätte hochgezogen.
Also, wieso hat Apple nicht längst eine eigene Fabrik in Asien, wenn das selbst ein Pleitekandidat wie Nokia schafft? Weil sie gierig sind und ihnen der lästige Kram mit den Arbeitsbedingungen ziemlich egal ist. Daher ist die Kritik gerechtfertigt und Apple der passende Kandidat, wo man ruhig etwas genauer hinschauen kann.
 
In gewisser Weise ist Apple doch der FC Bayern der IT-Branche und polarisiert. Der Name in einer Überschrift zieht Leser an. Das ist vom Unternehmen so gewünscht. Nur leider kann man sich nicht dagegen wehren, dass der Name auch bei negativen Überschriften Zugkraft besitzt.
Oder auf die Showbranche angewandt: Bad publicity is better than no publicity.

Dass sich bei solchen "Publikumsmagneten" die Berichterstattung in Relation zu anderen Unternehmen auf ein einzelnes Thema bezogen nicht die Waage hält, liegt also ein Stück weit in der Natur der Sache.

Dennoch ist es legitim mal auf "die Anderen" die beim ein oder anderen Skandälchen mit im Boot waren hinzuweisen.
 
Schade, wie wenigen beim lesen des Kommentars auf geht, dass hier die einseitige Berichterstattung das Thema ist und nicht, ob Apple genau so handelt wie andere Brachenriesen.

Sehr gelungener Kommentar.
 
Ooooooooh... armes, armes Apple! Alle hacken auf dir rum! So sehr, dass dich die CB Redaktöre auch schon "verteidigen" müssen. ;)

Ist die einseitige Berichterstattung fair? Nein! Ist die einseitige Berichterstattung angemessen! Ja! So sehe ich das zumindest.:hammer_alt:

Es gibt bei den Menschen immer Assoziationen. Neulich versuchte ich meinem Vater (60 Jahre alt) klarzumachen, was ein Smartphone ist. Nach mehr oder weniger langen Erklärungsversuchen kam: "Achso, ein iPhone! Sag das doch gleich!" Apple hat nunmal eine so breite Masse erreicht und (jetzt kommt wieder eine sehr subjetive Behauptung) den Menschen so sehr den Kopf verdreht/gewaschen, dass die meisten Leute nichts anderes mehr kennen. Ergo ist es zumindest nicht verwunderlich, dass z.B. Foxcon auch gleich mit Apple assoziiert wird.

U.A. diese einseitigen Berichte bestärken meine Ansicht, dass die Menschen langsam von der Applie Hirnwäsche aufwachen und die Produkte und das Unternehmen als das sehen, was es wirklich ist (und ich will damit nicht sagen, dass Apple Produkte schlecht sind. Nein, sie sind gut - aber eben NICHT ein nahezu GOTTGLEICHES Gebilde, wie so oft durch Apple Fanboys und Apple selbst suggeriert).
 
Apple profitiert doch mehr von der Namensnennung als das es schadet!
Wieso wird Apple genommen? Weil es Auflage bringt! Weil es am bekanntesten ist. Weil der DAU es kennt.
Dafür profitiert Apple doch auch, wenn das iphone als Synonym für "Smartphone" verwendet wird. Grundsätzlich dabei dann ein iPhone abgebildet wird, auch wenn man ein x-beliebiges nehmen könnte. Hat sich hier je ein Apple-Jünger beschwert?

Diese Seite der Medalie wird dann immer dezent ausgeblendet.


Zum anderen wird vermutlich Apple deshalb genannt im Zusammenhang mit schlechten Arbeitsbedingungen, weil ansonsten kaum jemand:
- ein solch großes Auftragsvolumen
- eine solch große Gewinnmarge hat.

Dass damit eine gewisse soziale Verantwortung mit einhergeht wird gerne ausgeblendet. Es ist für den klaren Menschenverstand nicht nachvollziehbar, wieso Apple anstatt 60% Gewinn pro Gerät, nur 59% (Zahlen von mir aus der Luft gegriffen) erwirtschaften kann und damit für angemessene Arbeitsbedingungen sorgen kann.
 
ist es nicht so, dass im gegensatz zu den anderen auftraggebern von foxxcon, apple foxconn selbst auflagen erteilt, regelmäßig vor ort ist und auch mitarbeiter dort schulte? war da nicht mal was?

wieviel von der fertigungskapazität bei foxconn nimmt apple eigentlich ein (im vergleich zu den anderen)?
 
Der Inhalt dieses Kommentars gibt die persönliche Meinung des Autors wieder. Diese Meinung wird nicht notwendigerweise von der gesamten Redaktion geteilt.
Macht nichts, denn zutreffend ist das Geschriebene trotzdem, und außerdem wichtig genug, um auch mal so deutlich dargestellt zu werden. Feindbilder als Projetionsflächen wie es auch die Firma Apple oft genug ist, ändern nämlich leider nichts an der Situation, sondern erst das Verständnis, dass Apple eben nur ein Teil des ansonsten im Kleinen wie im Großen selbstähnlichen Systems ist. Darum danke auch von mir!
 
Vielleicht sollte man mal den Autoren dieses Kommentars mitteilen, das es nur die Foxconn Werke sind wo ausschließlich Apple Produkte hergestellt werden wo die Selbstmorde begangen werden.
Auch wurden nur wegen der Produktion des iPhone 5 und dessen Marktstart Studenten von einer nahe gelegenen Uni gezwungen in den Fabriken zu arbeiten.
 
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