Mainstream war schon immer teuer, das ist nichts Neues und da muss man noch nicht mal jammern. Meine Jugend liegt in den 1970ern und es hat sich absolut nichts geändert. Belanglosen Müll gabs damals schon, gute Musiker allerdings auch. Wer bedauert, es gäbe ausgerechnet heute keine Qualität mehr, der ist bereits vollends von der ganzen synthetischen Scheiße benebelt und sieht das Nächstliegende nicht mehr. Vinyl war seinerzeit richtig teuer und viele gute Bands, die keinen Plattenvertrag hatten, konnten sich kaum eine normale Pressung leisten. Heute gibt es Downloads und billige Datenträger en masse. Keiner wird gezwungen, sich Akustik-Abfall á la Gaga einzuwerfen und neben der Club-Szene gibt es jede Menge Indepenent-Inhalte, die günstig oder sogar kostenlos abrufbar sind. Nur dass diese Angebote viel zu wenig genutzt werden. Das ist aus meiner Sicht ein viel größeres Problem!
Warum darüber jammern, dass Müll auch noch Kohle kostet? Konsequent wäre eine Verweigerung, nicht das Betteln und Greinen um eine billigere Müllbelieferung. Abschalten oder Umschalten. Klubkino ist extrem preiswert und man läuft zudem fast keine Gefahr, mit trivialem Hollywood-Kleister verdummt zu werden. Es gibt genügend Alternativen zu den großen Labels und am Ende ist doch jeder selbst schuld, wenn er seine Geschmacksbildung vertrauensvoll in die Hände der Content-Mafia legt.
Mir ist der Artikel zu einseitig, weil er das tumbe Herdenverhalten vieler Konsumenten gar nicht reflektiert. Die Content-Mafia ist nur deswegen so mächtig, weil der Normalverbraucher nach dem ganzen Dreck süchtig ist und es noch nicht einmal merkt. Mehr Geschmacksbildung und Bandbreite bitte, das fängt schon bei den Kindern an. Auch da gibts Liederbücher, die man noch kopieren darf. Nur muss man für diesen Weg bereit sein. Konsumenten sind bequem, leider.