Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

Es tut mir leid, dass ich solche harschen Worte für diesen Text ablasse, aber leider kann ich kein gutes Haar dran lassen, wenn in so einer Qualität geschrieben wird. Also der Artikel ist unglaublich schlecht recherchiert worden mit höchst fragwürdigen Formulierungen und zeugt von einem völligen Unwissen des Autors über die Art und Weise wie Wirtschaft funktioniert.

Der Durchschnittsdeutsche hat gefühlt seit Jahren immer weniger Geld in der Tasche und will so wenig wie möglich ausgeben.

Eines der furchtbarsten Sätze. In mir zieht sich alles zusammen.
Was heißt hier "gefühlt"? Schlechte, unklare Formulierung.
In dieser Form eine haltlose Behauptung ohne diese mit Statistiken zu untermauern, die tatsächlich regelmäßig erhoben werden. Es muss kein Wirrwarr aus Zahlen sein, aber in welchen Dimensionen bewegen wir uns hier? Centbeträge?
Außerdem suggeriert dieser Satz, dass wenn der Durchschnittsdeutsche mehr Geld hätte auch einfach mehr Geld verschenken würde für die selbe Leistung. Eine ziemlich wilde Behauptung, die auf keiner Logik beruht.
Für mich als Kunde einer Warenkette, Online oder Offline, spielen u.a. folgende Faktoren eine Rolle: Preis, Versand, Verpackung, Beratung, Erscheinungsbild, Einfachheit, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Arbeitsbedingungen, Umwelt usw. Alles sehr individuell und je nach Kunde höchst unterschiedlich. Nur, wenn alle Faktoren gleich sind, mit welchem Argument sollte ich einfach so mehr Geld verschenken? Absurd.

Dass das auf lange Sicht schwerwiegende Folgen für andere hat, spielt dabei keine Rolle.

Wer sind diese Anderen? Nachfolgend wird zwar der Beispiel mit den Lautsprechern genannt, aber das ist ja wohl ein sehr spezieller Fall. Das kann ich nicht dazu zählen für einen Artikel, der sich mit einer gesamten Branche befasst und auch ohne dieses Beispiel auskommen würde. Geht es um Mitarbeiter, die Manager, die Investoren, die Lieferanten? Was sind das überhaupt für "schwerwiegende Folgen"? Arbeitslosigkeit, Krankheit, allgemeiner volkswirtschaftlicher Schaden?

Erst dann kann sich das System wieder erholen

Welches System soll sich von was erholen? Europa, Deutschland, Kapitalismus, Weltwirtschaft? "Das System" wird leider so oft in diesem Zusammenhang gebraucht, aber wenn ich mal von IT-Händlern ausgehe wird das alles nicht klarer. Wird angeprangert, dass zu wenig Konkurrenz da sein könnte wie es der nachfolgende Satz suggeriert. Aber dann ist die Frage, was denn nun die Preise damit zu tun haben. Würde ich meine Ware zu einem ähnlichen Preis wie Amazon anbieten, einem Unternehmen, welches profitabel arbeitet (nur weil oft kein Gewinn abgeworfen wird, heißt es nicht, dass es denen schlecht geht, Buchhaltung lässt grüßen), und mich durch ein anderes Auftreten und andere Leistungen differenziere, sollte genügend Konkurrenz da sein.

erst dann können im Handel höhere Löhne gezahlt werden

Und auch das zeugt von völligem Unwissen. Der Preis setzt sich zusammen aus verschiedenen Kosten: Miete, Lager, Material, Ware, Versand, Verpackung, IT, Marketing und Löhne sind einfach ein Teil davon. Indem ich als Kunde einen höheren Preis zahle in der Illusion, dass dadurch bessere Löhne und Arbeitsbedingungen herrschen, irre ich mich gewaltig.
Warum soll ich dem Händler sündhaft teure Lagermieten ermöglichen, deren Böden aus Marmor erbaut sind,hochkarätige Kronleuchter und Pagani Zonda Firmenwagen ermöglichen, indem ich mein erarbeitetes Geld aus dem Fenster werfe? Die Arbeiter schuften in dem Fall für genauso wenig Geld.


Siehe, es gibt bei diesem komplexen Problem, dass IT-Händler pleite gehen, vielfältige Ursachen und Folgen, aber keines davon wird hier beleuchtet.

Wenn es um Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen geht, dann ist das ein ernsthaftes Problem, aber das hat doch nichts mit dem Endkundenpreis zu tun. Ich bitte doch. Die Normalpreise der Bahn sind im Nahverkehr nicht ohne und im Fernverkehr erreichen sie nahezu Premium-Plus Ausmaße. Fernbusse und Mitfahrgelegenheiten kosten einen Bruchteil. Das hält aber trotzdem nicht die Arbeitnehmer davon ab einen kräfte- und geldzehrenden Arbeitskampf zu führen für Arbeitsbedingungen etc.

Geht es um Konkurrenzlosigkeit wegen Dumpingpreisen? Falls ja, wieso wird in diesem Zusammenhang MediaMarkt-Saturn genannt, die keineswegs den niedrigsten Preis haben? Und auch Amazon nicht immer. Nach dieser Preis-Logik dürften die gar nicht mehr existieren. Da gibt's Andere, die Waren günstiger anbieten.

Geht es darum, dass ein Laden, der Dumpingpreise anbietet, nicht überleben kann auf Dauer, weil er sich unter Wert verkauft? Warum geht der Artikel gar nicht darauf ein? Man könnte darüber schreiben, dass der Staat evtl. stärker eingreifen muss, falls Waren unter Wert verkauft werden, um korrekt kalkulierte und gemanagete Gesellschaften zu schützen. Und vor allem die Frage wer finanziert solche zum Scheitern verurteilte Projekte? Werden Kredite zu leichtfertig ausgegeben, werden Investoren hinters Licht geführt etc.?

Und am Ende lautet die Überschrift, dass wir Endkunden daran Schuld sind? Wie bitte? Wo sind hier die logischen Schlüsse? Die sind hier doch gar nicht vorhanden. Dieser Kommentar vom Autor ist eine Aneinanderreihung von Sätzen ohne Wissen, ohne Zusammenhänge herzustellen. Das ist doch echt Mist was da steht. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Überschrift nur gewählt wurde, um Clickbaiting zu betreiben. Sehr traurig, was ihr hier abliefert. Echt Schade.
Ich hoffe ihr versteht das nicht böse, aber das muss besser werden.
 
Ich denke die Überschrift sollte dazu dienen , das sich die Leute die es lesen , einfach mal Gedanken darum machen,

ob es richtig ist , immer jeden Vorteil der sich bietet auch voll und ganz auszunutzen.

Wenn ich nur an die Rücktauschaktion von der 970 GTX denke , kann das einen Händler schon in ziemliche bedrängniss bringen .

Auch die Mehrfachkäufe von Cpu " s oder Grafikkarten nur um sie daheim zu testen ,

und dann solange auszutauschen bis endlich mal ein teil mit Top OC eigenschaften dabei ist , geht voll auf kosten anderer .

Aber hauptsache man selbst ist gut dabei wegekommen und kann voller Stolz die dummheit der anderen

( Händler ) anprangern.....

Ein wenig mehr Leben und leben lassen könnte hin und wieder nicht schaden .

Denn es könnte irgendwann auch mal der eigene Schaden sein !

gruß tomtom
 
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Bogeyman schrieb:
Ja der Kunde ist Schuld. Soll er doch einen Kredit aufnehmen und mit dem Geld dann den Aufpreis zahlen bei Einkäufen und kleineren und teureren Shops...

Du glaubst daran wohl wirklich, was? Bei der Masse an 0% Finanzangeboten, wo der Kunde rein gar nichts mehr zahlt, als den normalen Brutto-Verkaufspreis, der auch am Regal steht? Junge, Junge.

Und was meinste, wer die Kreditzinsen trägt? Als Tipp: die Banken verschenken da nicht viel. Große Ketten wie Media oder Saturn zahlen natürlich nicht die vollen Prozente, da es die Masse macht...

...als weiterer Tipp: was meinste, warum du in kleinen Einzelhandelgeschäften in der Regel Finanzkäufe mit effektiven Jahreszins tätigen kannst, und keine 0%...

Nebenbei...wenn du für z.B. für einen 40 Euro Unterschied zwischen Internet A, Internet B und Ladenlokal bei einer Grafikkarte vom Schlage GTX 970 oder R9 290X einen Kredit aufnehmen müßtest, würde ich an deiner Stelle eher an meine Lebenshaltung denken, statt an ein Luxusgut.

Ich sehe es an den ganzen Finanzierungen, die ich im Laden durchführe. Das deutsche Durchschnittsgehalt liegt in der Regel zwischen 1100 Euro netto und 1400 Euro netto.
 
Zuletzt bearbeitet:
tomtom 333 schrieb:
Auch die Mehrfachkäufe von Cpu " s oder Grafikkarten nur um sie daheim zu testen

Wer so etwas mit seinem Gewissen vereinbaren kann tut mir echt leid...
 
Noch schnell Aktien kaufen bevor der Wettbewerb vorüber ist. Natürlich von Amazon, Google, Apple, facebook und co. Von dem Gewinn kann man sich dann einen schönen neuen Mac kaufen und bei Amazon shoppen gehen.
 
Hauptschuld ist MF.Mit ihrer Politik den Hersteller zu Niedrigstpreisen zu nötigen.Preise die andere nicht bekommen.Wie sollen die dann mit MF mithalten?Geht ja fast nur,wenn man zum EK verkauft.Zudem hat Atelco auch wesentlich mehr an Miete für die Läden nebst Mitarbeitern zu bezahlen,was ein Onlinehändler ja nicht hat.
 
Sheriff1984 schrieb:
Wer so etwas mit seinem Gewissen vereinbaren kann tut mir echt leid...

Das Verhalten / Vorgehen wird doch oft genug hier im Forum empfohlen...wenn es um Neukäufe geht.

"Schick es doch einfach zurück..."
 
Wie war das noch bei K&M... hat man Artikel wegen Mängeln zurückgesendet, bekam man Wochen später per Post (!) einen Scheck, keine Rücküberweisung obwohl man elektronisch per Vorkasse bezahlt hat! Blöd, wenn man bei einer Direktbank ist und die Sache auf eigene Kosten nochmal per Post quer durchs Land schicken muss. Fazit: nie wieder K&M, da nicht auf der Höhe der Zeit. Der moderne Onlinehandel hat K&M's Offline-Geschäfte abgewürgt. Auch bei Atelco wird es ganz einfach das (Personal-)Management ggf. zu gewagte Risikoinvestitionen gewesen sein. Überlegt doch bitte bevor ihr so einen Scheibenkleister schreibt. Ohne "wir" hätte es "sie" erst garnicht geben und wenn einer Schuld ist, dann die Unternehmen und das kapitalistische System selber. Soweit ich mitbekommen habe hatte Atelco.at einen sehr guten Ruf, demnach auch viel Stammkundschaft, die durchaus wussten, dass sie woanders auch etwas günstiger weggekommen wären. Tut mir ja auch leid aber so entsteht wieder Platz für Andere und einen Mindestlohn und steigende Preise haben wir ja nun schon! Daran soll's nicht liegen. Der Schlussatz ist lächerlich. Hunderte Möchtegern-Onlinehändler sind schon von der Bildfläche verschwunden und man war nicht selten stellvertretend froh, dass sie weg waren! Der niedrigste Preis ist eben nicht alles. Nützt ja nix, wenn es nur selbstgemachte Problemketten gibt und jeder fünfte Kunde unzufrieden ist. Da reichen schon mies eingerichtete Shopping-Systeme, die einem drei Emails schicken, wo eine gereicht hätte. :P rein beispielhaft
 
Das Verhalten / Vorgehen wird doch oft genug hier im Forum empfohlen...wenn es um Neukäufe geht.

"Schick es doch einfach zurück..."

Leider Wahr ....

Womit wir wieder bei der Überschrift wären.......

Man sollte sich die Sache also nicht so leicht machen .

Da ich selber als Lieferant schon 2 x bei einer Insolvenz beteiligt war , und jedes mal mit Pfennigbeträgen abgegolten wurde,

weiß ich wie schnell es einen da mit hinwegfegen kann .

Wenn von glatt 1000 € nur gerade mal 1,67 € zurückkommen fragt man sich natürlich ,

wie es sein kann das Banken in Deutschland Krediete in Millionen höhe vergeben ,

wenn nur Sicherheiten in wenigen Hundertausend vorhanden sind .

gruß tomtom
 
Ehrlich gesagt, der Kommentar ist richtig und falsch. Richtig ist, dass dort wo Wettberwerb herrscht im Normalfall die Margen niedrig sind und ein enormer Preisdruck herscht. Deshalb sind Firmen wie Intel, Apple und Google ja so mächtig und reich, weil sie einige der wenigen sind die sich dem System entziehen können. Dazu kommt noch die Schlechte Führung von Atelco. Dies auf den Kunden zu schieben ist aber einfach zu einfach und daher falsch.
Das wirkliche Problem liegt so oder tiefer mMn und ist ein Systemfehler. Zwischen 70-90% der Bevölkerung hat immer weniger Geld in der Tasche während die oberen 10% über immer immer mehr Geld verfügen, Geld ist im Überfluss vorhanden und schlichtweg nur schlecht verteilt. Der Effekt von Zins und Zinseszins, inzwischen fließen automatisch ca. 50% all dessen was in diesem Land erwirtschaftet wird direkt über Zinsen, Dividenden und Mieten in die Taschen dieser oberen 10%, während die untersten 50% der Bevölkerung überhaupt kein Privatvermögen mehr besitzen.
Arm und Reich gab es vermutlich schon seit Menschengedenken und eigentlich ist es völlig egal ob wir nun früher einen Blutadel hatten und eben heute einen Geldadel, es ist das gleiche. Durch den Anstieg der generellen Lebensqualität in der westlichen Welt fällt den meisten nicht auf, dass in den meisten Ländern (Deutschland ist da ja noch harmlos) die Verteilung von Arm und Reich sich dramatisch verschlimmert hat, während fürher zwischen 4-8% der Bevölkerung zu Adel und Klerus gehöhrten (ganz abgesehen davon wie "gut" es Afrika, Indien, Nord- und Südamerika, China ging vor der Kolonisierung), also zu den Besitzenden, sind es heute in China, Indien, Russland, USA, Südamerika usw usw. 1% Besitzende zu 99% Mittellose. Ich habe neulich einen Satz gehöhrt der den Nagel auf den Kopf trifft mMn, für die unteren 50% der heutigen Bevölkerung der USA währe der Lebensstandart der DDR der 80er Jahre das Paradies auf Erden. Die einfachste Logik gebietet schon das wenn jemand Gewinn macht auch jemand Verlust machen muss, aber Mutti Merkel denkt vermutlich das wenn alle Exportweltmeister sind alles wieder im Loht ist. Bis jetzt trägt den Großteil des "Verlustes" noch unser Planet, mal schauen wie lange noch, im Gegensatz zu den Ressourcen des Planeten scheint es nur eine unerschöpfliche "Ressourcenquelle" zu geben und das sind wir Menschen, davon gibt es immer immer mehr.

Ja die Atelco-Insolvenz war absehbar, sicherlich war das Unternehmen auch schlecht geführt und sie haben nach den Regel des Kapitalismus schlecht gespielt, aber ob es vermeidbar gewesen wäre glaube ich nicht wirklich. Wäre es nicht Atelco gewesen, dann halt ein anderer. Früher gab es was in allen Bereichen mehr Hersteller und Anbieter, gerade der IT-Markt ist doch das Paradebeispielt für einen Markt mit enormer Monopolisierung.

Mfg
PaWel
 
Wieso ist der Kunde schuld? Kapier ich jetzt nicht.
Diese Art Propaganda die von vielen Leuten betrieben wird geht mir so langsam gehörig auf den Sack. Was ist denn falsch daran auf den Preis zu achten? Klar der Preis ist nicht alles aber er ist nun mal wichtig.
Meine Fresse, wenn ich Sachen lesen muss wie so was oder beim Amazon-Streik lesen muss dass die Arbeiter ja selbst schuld sind wenn die so schlecht verdienen, sie hätten ja was vernünftiges lernen können, blablabla, da wird mir einfach nur schlecht. Klar, wieso hat der nicht gleich Millionär gelernt?
Und dann immer dieses Schimpfen auf die "Geiz ist Geil Mentalität", ich kanns nicht mehr hören. Was soll man machen? Unnötig mehr Geld für das gleiche Produkt ausgeben? Ich hab heute Morgen noch Flugtickets bestellt. Hätte ich jetzt welche für 100€ mehr kaufen sollen obwohl die die ich bestellt habe meine Bedürfnisse voll und ganz abdecken?
Also versteht mich nicht falsch, der Preis alleine ist nicht alles. Und ich weiss dass man für einen billigen Preis keine Topleistung erwarten darf, man kriegt was man bezahlt. (Obwohl viele Arbeitgeber da anscheinend anderer Meinung sind.) Wie ihr wohl bemerkt habt geht mir einfach dieses gebashe auf Leute die auf den Preis achten einfach gegen den Strich und mir gehts darum dass man für die gleiche Leistung einfach nicht mehr ausgeben muss und sollte als notwendig. Ist ja auch logisch.
 
Die Lage ist verzwickt, vielleicht müssen wir uns wieder an höhere Preise gewöhnen und feststellen, dass sich eben nicht jeder alles leisten kann. Erst dann kann sich das System wieder erholen, erst dann können im Handel höhere Löhne gezahlt werden und erst dann muss vielleicht nicht jedes Jahr ein weiterer Händler dran glauben.

Du kannst den Menschen nicht ändern, du kannst nur das System bekämpfen. Dazu müsste man weit zum Ursprung des Übels reisen um zu verstehen was hier falsch läuft.

Und an Stelle von "Wir" zu sprechen solltest du vielleicht erst mal anfangen in der ersten Person zu sprechen und dem dann auch Taten folgen zu lassen. Ansonsten ist dein Kommentar nichts weiter als voller Plattitüden
 
... Als würde ich den SPD Blog lesen ... :o

Lieber Herr Redakteur ich habe selten so einen Mist gelesen.
Wer in der heutigen kapitalistischen Welt nicht überleben kann der überlebt nunmal nicht.

Erst dann kann sich das System wieder erholen
:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Das System braucht sich nicht erholen, es funktioniert tadellos. Gerade bei uns Deutschland mehr denn je.

erst dann muss vielleicht nicht jedes Jahr ein weiterer Händler dran glauben.
Für jeden Onlinehändler, der zu unfähig ist ein funktionierendes Konzept zu realisieren kommen 2 neue die es besser machen.

bestellen wir sonst in wenigen Jahren nur noch bei Amazon und der Media-Saturn-Holding.
Das ist Fakt und insofern traurig, dass wir Deutschen es nicht hinbekommen dem entgegen zu wirken.
 
Das sind halt die Möglichkeiten des Internets...

Vor einigen Jahren sah ich mal einen kurzen clip über einen der Internet Erfinder, am Anfang, sagte er, fand er die Entwicklung toll das es immer mehr Internet-Shops eröffneten.
Nach und nach realisierte er das dies schlicht auch negative Seiten hat, in seiner umgebung musste hier ein Blumenladen schließen, dort ein Elektrowarengeschäft. usw.
Am ende des clips fing er fast an zuweinen.

In einigen Jahren wird es wahrscheinlich nur noch Großanbieter und nur ganz wenige kleine geben und dies in sehr vielen Bereichen.
 
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idpro schrieb:
Wieso ist der Kunde schuld? .

Weil es in der menschlichen Natur liegt, die Schuld auf andere zu schieben.

@Topic
Zu Geschäften vor Ort habe ich schon lange die Interesse verloren. Allein deshalb, weil die meisten eher keine Ware, die mich interessieren und die sie eigentlich im Angebot haben, auf Lager haben. Bei manchen ist der Angebot so mager, dass ich beim besten Willen nicht verstehen kann, was sie da überhaupt treiben.
Bei Technik wird es noch ein Stück schwieriger, weil die Kunden durch diversen Online Foren schon Erfahrung sammeln, was gut ist und welche Ware (Artikel) einfach zu überteuert wäre. Im Endeffekt brauchen die Kunden keine Beratung vor Ort. d.h. Im Umkehrschluss will ich nur die Ware, die mir z.B. in xy Forum empfohlen wurde und kann mir die Beratung bei so einem Ampelmann, der eher nicht vor Fach wäre, ersparen.

Zur Aussage, wie manche hier so lieben: "Geiz ist geil"- Von mir aus, es ist mein Geld und es ist mein gutes Recht es einzusetzen, wie es mir passt.
 
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Nun denk ich das man gerne zu viel am falschen spart und billig essen das dann auch schlechtere qualitaet hat zumindest meistens wie bio zeug.

Aber hier gibts das selbe produkt, gerade wegen den katastrophalen verteilung der gelder soll man hier keine spenden an die firmen die das dann im zweifel nicht mal in bessere loehne stecken sondern an die investoren geben.

Die politik versagt total geld nur ueber arbeit zu verteilen ist fatal und falsch.

Wenn weniger firmen mit weniger mitarbeitern billiger das selbe leisten koennen und deshalb produktiver sind ist das erstmal ausschliesslich positiv.

Das die ex angestellten kein einkommen mehr haben ist ein seperates problem mit einem bge waere das weitgehend geloest, ich lehne zwar neoliberalismus ab muss dann aber trotzdem keiner spendenairtschaft oder planwirtschaft zu stimmen.
 
Zum Kommentar. All die genannten Shops am Anfang die pleite gegangen sind waren auch Shrottshops. Kacke Service, Mitsprache etc.

Vor the way. Kaufe gerne und fast ausschließlich bei Mindfactory. Warum. Weil ich schon sehr oft
Freitag was bestellt habe was dann noch Samstag da war, und weil ab 200 Ocker die Nachnahme für Lau ist.
 
Die einzige Schuld die der Kunde hat ist das er das Spiel, das die Hersteller und Händler angefangen haben mitgemacht hat, und jetzt wo sich die Hersteller und Händler gegenseitig zerfleischen schiebt man am liebsten die Schuld an den Kunden. Das Spiel hat aber nicht erst mit den Onlineversandhandel und den Preissuchmaschinen angefangen sondern viel früher. Der Onlinehandel und der Preisvergleich hat die Sache nur verschärft.

Angefangen hat die Sache bereits als das Internet für viele noch ein Fremdwort war und die Masse noch vor Ort eingekauft hat. Im Prinzip haben die Hersteller und Großhandelsketten die Händler mit Mengenrabatt und Bonuszahlungen dazu verführt immer größere Geschäfte zu bauen, damit sie durch den höheren Umsatz zu billigerer Ware kommen. Wenn ein Händler groß ausgebaut hatte, und damit die Preise entsprechend drücken konnte liefen den anderen die Kunden weg. Kann man es aber den Kunden so verübeln das er dort einkauft wo er die Ware günstiger bekommt und zusätzlich ein umfangreicheres Sortiment vorfindet.

Der Konkurrenz bleibt natürlich nichts anderes übrig als ebenfalls auszubauen oder den Laden dicht zu machen. So begann der Verdrängungswettbewerb schon als der Onlineeinkauf noch gar kein Thema war.

Zu meiner Jugendzeit gab es im meiner Heimatstadt noch 4-5 Elektrogeschäfte im Zentrum und das Angebot war insgesamt besser als das von einen Media Markt. Jeder hatte seine eigenen Marken und so kam sich kaum einer in die Quere und der Kunde hatte dennoch alle bekannten Marken vor Ort. Heute gibt es schon längst keinen mehr davon. Der PC war damals zwar noch kein Thema, aber bei der Unterhaltungselektronik läuft das gleiche Spiel.

Bei meinen Lieblingshändler konnte ich jederzeit vorbei schauen was es so neues gab, oder auch nur zum Fachsimpeln ohne das ich dabei ständig bedrängt wurde etwas zu kaufen. Der Händler wusste genau wie viel ich bei ihn schon gekauft habe und ich nicht jedes Jahr eine neue HiFi Anlage brauche. Genau genommen habe ich eh teurer eingekauft als es meinen Verhältnissen entsprach, aber guter Klang und Ton war mir schon immer etwas Wert und bei PC Komponenten habe ich auch entsprechende Ansprüche.

Mit den Onlinegeschäft ging auch eine gewisse Einkaufskultur verloren. Ich habe immer gerne in Geschäften rumgestöbert aber auch diese verkommen immer mehr zu reinen Supermärkten ohne jeden Flair. Für viele zählt eben nur noch der Preis und der Rest ist egal.
 
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