News Kosten für Breitbandausbau: Netzbetreiber wollen Netflix und Co. zur Kasse bitten

floh667 schrieb:
alternativ legen sich die ISP halt einen peering link an einem exchange zu, wo streaming dienste ihren traffic abliefern können. Ist ja nicht so, als würde Netflix hier kein geld ausgeben. Die haben massig ports an allen möglichen exchanges
https://www.peeringdb.com/net/457
Aber die telekom z.B weigert sich ja bis heute noch, einen produktiven port am decix zu haben.
Vodafone hingegen hat 2 600g links und der ganze traffic von dailymotion.com z.b geht über den decix bei vodafone
Sowas sollte man als nicht Eyeball natürlich parallel immer haben. Bei uns war es sogar so, das es die Appliances erst gab, wenn man daneben schon vorher ein PNI mit dem Anbieter hatte.

Das zweite Argument ist hinfällig, Vodafone Deutschland nutzt ua. Vodafone CW (AS1273,T1) als Transitprovider, die Telekom bündelt die Transitdienstleistungen und das Endkundengeschäft in einem AS. Das erzeugt eine enorme Machtstellung. Die Telekom muss also gar nicht an IX kostenneutral peeren, denn sie wollen ja auch Transit verkaufen. Lumen/Level3 und andere T1 peeren ja auch nicht kostenlos an Exchanges.
 
Warum ist dann das Argument hinfällig? Da 1273 zur Vodafone group gehört, zu der auch vodafone deutschland gehört, ist das alles unter einem Dach, also genauso wie bei der telekom, die sich als T1 identifiziert. Vodafone könnte es also genau wie die Tkom machen und allen sagen "wollt ihr euch mit uns verbinden, dann PNI oder über AS1273. Aber nö, vodafone deutschland hat sein eigenes peering inklusive viel präsenz an allen wichtigen öffentl. exchanges.
Da kann man vodafone keinen Schuh anziehen, die haben massig Möglichkeiten um sich mit ihnen zu verbinden. Sei es über AS1273, PNI oder open exchange.

kingpin42 schrieb:
Sowas sollte man als nicht Eyeball natürlich parallel immer haben. Bei uns war es sogar so, das es die Appliances erst gab, wenn man daneben schon vorher ein PNI mit dem Anbieter hatte.
ich nehme mal an, weil man erstmal evaluieren musste, wieviel traffic das CDN generiert im eigenen netz und ob sich überhaupt lohnt, deren geräte ins eigene haus zu holen?
 
godfuture schrieb:
Beispiel: ganz Deutschland will in 5 Minuten eine Serie auf Netflix schauen. Der Server steht in Amerika. Jetzt gibt es zwei transatlantische Verbindungen. Die müssen sich jetzt alle teilen und dass alle in den vollen Genuss ihrer 100 MBits kommen, muss die transatlantische Verbindung viele hunderte oder tausende Gigabits leisten. DAS IST DAS PROBLEM. Nicht euer DSL Anschluss.
Ich bezweifle sehr stark, dass Netflixkunden in Europa Ihre Filme aus dem USA gestreamt bekommen. Da dürften die Server in Europa sitzen.

Ich hab keine Ahnung wo insgesamt gesehen die Flaschenhälse bzw. Hauptkostenfaktoren sitzen, aber bei den Investitionen von denen hier geredet wird geht es sehr wohl um die Letzte Meile(n) zum Kunden, weil hier der Tiefbau eben pro Kunde extrem teuer ist.
 
Da ist man aber ordentlich verzweifelt. Wobei klar, erst verliert man endgültig im Bezug auf die Vorstellungen was "Netzneutralität" aus ihrer Sicht darstellt und dann muss man das eigene Verkacken im Bezug auf den Ausbau ja auch irgendwie wieder "refinanzieren", ohne weiter Geld auszugeben... Da macht sowas so perfide bescheuert es auch sein mag schon Sinn....
 
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Weyoun schrieb:
Als Medium wird hier aber das LTE/5G-Netz von O2 verwendet,
https://www.o2online.de/e-shop/tarif/o2-my-home-s-dsl
Der Tarif ist neben DSL auch über Mobilfunk möglich.
Ergänzung ()

floh667 schrieb:
Wer sind die europäischen Telekomkonzerne eigentlich? Wortwörtlich die deutsche telekom mit ihren europäischen tochterfirmen? oder auch vodafone etc.?
Für mich klingt das vornehmlich nach telekom-geheule, die das 2013 ja schonmal versucht haben.
floh667 schrieb:
Von Vodafone hab ich solche Beschwerden jüngst noch nicht aktiv gehört (man korrigiere mich wenns die aktuell gibt).
Schauen wir mal was im Text steht anstatt zu mutmaßen:
Unterschrieben wurde die Stellungnahme unter anderem von den CEOs von der Deutschen Telekom, Vodafone, Telefónica, der A1 Telekom aus Österreich, der BT Group, Swisscom sowie der Orange Group.
Insgesamt 13 TK-Konzerne sollen unterschrieben haben.
 
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Alphanerd schrieb:
Ohne Steam, Facebook, Netflix und co, würde uns allen heute noch ne 16 Mbit Leitung reichen
Ich stelle mir gerade größere Familien im Homeoffice/-studying mit einer 16MBit-Leitung vor... 16MBit eigentlich nur down, oder auch up?

16MBit up wäre übrigens mehr, als ich hab und ich hätte gern mehr.
 
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pseudopseudonym schrieb:
Ich stelle mir gerade größere Familien im Homeoffice/-studying mit einer 16MBit-Leitung vor... 16MBit eigentlich nur down, oder auch up?
Bei den üblichen Verträgen nur bis zu 16Mbit/s Down. Upload beträgt bei den 16.000 und 6.000 Verträgen (Telekom) bis zu 2,4Mbit/s.

In den USA ist bspw. Google Fiber mit 100Mbit bzw. 1Gbit symetrisch. Der Gbit Tarif kostet 70US$, bei uns unsymetrische 1000/200 von der Telekom 80€.

Aber auch die normale 16er oder 6Mbit Leitung reicht für normale Telearbeit, insofern man keine Virtuelle Desktop-Verbindung nutzt (bspw. mit Citrix oder VNC).

Bei HomeOffice sollten die Personen sich lieber Gedanken machen, dass diese gegen ihre Lizenz verstoßen (Virtuelle Desktop Verbindungen, wie VNC oder Citrix ausgenommen), wenn bspw. Cortana aktiv ist, Apps aus dem Store oder die normale 365er Office Version genutzt wird, da diese nur für private und nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden dürfen.
 
Gorasuhl schrieb:
Bei HomeOffice sollten die Personen sich lieber Gedanken machen, dass diese gegen ihre Lizenz verstoßen (Virtuelle Desktop Verbindungen, wie VNC oder Citrix ausgenommen), wenn bspw. Cortana aktiv ist, Apps aus dem Store oder die normale 365er Office Version genutzt wird, da diese nur für private und nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden dürfen.
Es soll ja auch Leute geben, die von ihrem Arbeitgeber einen Laptop bekommen, den sie dann fürs Homeoffice nutzen.

Wenn die Angestellten ihr privates Office oder Cortana nehmen um mit Firmendaten zu arbeiten würde ich mir um den Datanschutz viel mehr sorgen machen als um die Lizenzbedingungen.
 
floh667 schrieb:
Warum ist dann das Argument hinfällig? Da 1273 zur Vodafone group gehört, zu der auch vodafone deutschland gehört, ist das alles unter einem Dach, also genauso wie bei der telekom, die sich als T1 identifiziert. Vodafone könnte es also genau wie die Tkom machen und allen sagen "wollt ihr euch mit uns verbinden, dann PNI oder über AS1273. Aber nö, vodafone deutschland hat sein eigenes peering inklusive viel präsenz an allen wichtigen öffentl. exchanges.
Da kann man vodafone keinen Schuh anziehen, die haben massig Möglichkeiten um sich mit ihnen zu verbinden. Sei es über AS1273, PNI oder open exchange.
Ich wollte damit die Praxis von Vodafone gar nicht kritisieren, sie haben ihr AS3209, in denen ihre (deutschen) Endkunden zusammengefasst sind, vom AS1273, was T1 ist, abgekoppelt. Die Telekom hat das eben nicht gemacht, und hat deshalb eine stärkere Machtposition.
floh667 schrieb:
ich nehme mal an, weil man erstmal evaluieren musste, wieviel traffic das CDN generiert im eigenen netz und ob sich überhaupt lohnt, deren geräte ins eigene haus zu holen?
Nein, das weiß jede Seite des PNI sowieso wieviel Traffic da drüber läuft. Auch danach gibt es ein internes Dashboard in dem ersichtlich ist, wieviel Traffic durch den CDN ausgeliefert wird.
 
Bale schrieb:
Es war ihr Auftrag, das Netz fortwährend auszubauen und es an neue Bedürfnisse anzupassen. Dafür hätte das Geld der letzten 30 Jahre auch ausgereicht, wenn man sich auf seinen Auftrag fokussiert hätte (Dienste bereitstellen, bedarfsgerecht ausbauen). Stattdessen hat man sich aber darauf konzentriert, CEOs und Aktionäre glücklich zu machen. Schaut euch mal an, wieviel Dinge eure Lieblingsprovider so nebenher machen. Was sponsern sie so für Events? Warum tun sie das? Macht die Telekom irgendwelche Konzerte in einem Schwimmbad, weil sie denken dass IRGENDJEMAND dort sie noch nicht kennt? Wer SO VIEL Marketingbudget hat, kann mir nicht erzählen dass er das Geld am andern Ende braucht, weil ja alle bösen Contentanbieter so viel Traffic machen. Vor allem nicht, wenn man den verfickten Ausbau eines ganzen Landes für dreißig Jahre auf minimalster Sparflamme gefahren hat - NACHDEM man ein ganzes Netz GESCHENKT BEKOMMEN HAT!
Wo steht dieser Auftrag das Netz auszubauen und an neue Bedürfnisse anzupassen?
Wieso sollte die Telekom das ganze Land ausbauen (müssen)?
Neben dem Netz hat die Telekom eine Menge Schulden u.a. Verpflichtungen übernommen. Da wurde nichts verschenkt.
Wieso hält sich diese Erzählung so hartnäckig? Weil's so einfach klingt?
Bale schrieb:
Der Routerzwang? Die 2 Jahre Mindesvertragslaufzeit? Der Nicht vorhandene oder nur extrem schwer durchsetzbare Anspruch bei schlechter Leistung (jaja, JETZT haben wir das, JETZT!)?
Da war die Regierung gefordert. War dem Wähler wohl nicht so wichtig. Ist ja auch Neuland.
Ergänzung ()

hamju63 schrieb:
Die Preise für Internetverbindungen sind in D auch deshalb so hoch, weil der Ausbau jedes Mal quasi versteigert wird.
Du beziehst dich hier aber nicht aufs Festnetz, oder?
 
Miuwa schrieb:
Ich bezweifle sehr stark, dass Netflixkunden in Europa Ihre Filme aus dem USA gestreamt bekommen. Da dürften die Server in Europa sitzen.

Ich hab keine Ahnung wo insgesamt gesehen die Flaschenhälse bzw. Hauptkostenfaktoren sitzen, aber bei den Investitionen von denen hier geredet wird geht es sehr wohl um die Letzte Meile(n) zum Kunden, weil hier der Tiefbau eben pro Kunde extrem teuer ist.
Deswegen schreibe ich: Beispiel! Mir ist klar, dass die Server dieser Dienste in Europa Fuss gefasst haben. Ich wollte damit aber nur das Dilemma skizzieren. Diese Engpässe gibt es national, regional und wie du richtig erkannt hast, sogar in den eigenen vier Wänden.

Aber die Anschlüsse bei den Endkunden werden nicht ausgebaut um Netflix zu schauen. Das ist ein politisches Ziel der Regierung und wird ohnehin gefördert. Das Problem sind die Backbones, welche immer mehr Kapazitäten haben müssen. Da die Telekom aber nicht weiss, wo die Server stehen werden, ist das ein teures Spiel.
 
godfuture schrieb:
Das Problem sind die Backbones
Kannst du das etwas ausführen (bevorzugt mit Quellen und nicht nur Bauchgefühl)? Dass es aufwändig ist die Unterseekabel auszubauen/ neue zu verlegen ist ja klar, aber warum die Kapazitäten im Backbone innerhalb von Deutschland/Europa bzw. dessen Ausbau ein Problem sein soll ist mir nicht klar.
 
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Finde ich gut, dann kann sich ja in Zukunft auch Nvidia und AMD an unseren Stromkosten beteiligen. :hammer_alt:
 
mibbio schrieb:
Weil da Infrastruktur UND Produkt gebündelt waren. Es geht nur darum, rein die Infrastruktur (also die Leitungen, deren Ausbau und Wartung) staatlich koordiniert zu haben und die TK-Unternehmen mieten sich in die Infrastruktur ein, um entsprechende Endkundentarife anzubieten.
Das gute alte "Wasch mich, aber mach mich nicht nass". Natürlich würden die TK-Unternehmen sich gerne in diese Infrastruktur einmieten. Und zwar genau da wo es ein Verlustgeschäft ist und dauerhaft bleibt diese Infrastruktur zu errichten und zu betreiben. Also genau da wo auch heute schon die Förderung ran muss.
In allen anderen Gebieten wird das TK-Unternehmen schneller und billiger seine Leitung anbieten. Somit dort die Gewinne abschöpfen die die Infrastrukturgesellschaft eigentlich zur Quersubventionierung braucht. Womit deren Infrastruktur noch teurer wird und der Bereich wo es sich für die TKU lohnt noch größer. Ein Teufelskreis.
Diesen Teufelskreis kannst Du nur durchbrechen indem Du der Infrastrukturgesellschaft das Monopol auf Infrastruktur gibst. Was einerseits rechtlich nicht machbar und andererseits auch nicht wünschenswert ist, auch dazu gibt es viele Beispiele aus der Zeit des Gilb die man für Märchen halten muss wenn man sie nicht selbst erlebt hat.
Ergänzung ()

Timesless schrieb:
Ich denke, selbst wenn dieses System mit einem Trafficvolumen fair gestaltet wäre, der Nebeneffekt wäre das Flatrates im Preis steigen.

Zudem würde es mir davor grauen einen optimalen Tarif zu finden. In dem einen Monat verbrauchst du so gut wie keinen Traffic, im nächsten Monat erscheinen zwei AAA Games mit je 100gb Downloadvolumen - folglich zahlst du ordentlich drauf oder wirst höher gestuft.
Ein sarkastischer Mensch würde jetzt vermuten das die Provider, und allen voran die Telekom, bereits entsprechende Software fertig haben um "Speedon" Volumenhäppchen künftig auch auf Festnetzleitungen ohne künftig sehr teure Flatrate anzubieten.
 
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Lächerlich. Als ob andere daran Schuld seien, dass man die eigenen Netze nicht ausbaut.
 
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