News Kosten für Breitbandausbau: Netzbetreiber wollen Netflix und Co. zur Kasse bitten

Spinnen die jetzt eigentlich komplett? Nur durch die Internetdienstanbieter hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten so eine Nachfrage nach Breitbandanschlüssen gebildet. Indirekt bekommen die bereits genug vom Kuchen ab. Dieser Vorstoß ist ja noch dümmer als die CUII.
 
Die sollen alle scheißen gehen. Jahrelang den Ausbau verschlafen und die Gewinne den Aktionären in den Hintern schieben. Jetzt da es plötzlich Eng im Netz wird müssen die Provider plötzlich andere Einnahmequellen generieren. Dem gehört so schnell wie möglich ein Riegel vorgeschoben. :grr:
Die Privatisierung der Telefon bzw. mittlerweile Internetinfrastrucktur ist mal richtig in die Hose gegangen. Wenn ich sowas lese, dann wünsche ich mir eine durch den Staat durchgeführte Enteignung der Provider. :grr:
 
Finde ich richtig wenn mit der Infrastruktur solch massive Gewinne erwirtschaftet werden. LKWs belasten aus die Straßen und müßen auch Mautbezahlen.
 
floh667 schrieb:
Abgesehen von so Aktionen wie der cableMax von Vodafone, wo die gbit leitung dauerhaft 40€ kostet, lassen sich alle Anbieter höhere Bandbreiten ganz ordentlich vergüten.
Und bei Glasfaser-Anschlüssen (also da wo aktuell die Ausbaukosten entstehen) ist man für 500MBit/s oder 1GBit auch schnell mal bei 60-100€ pro Monat. Ist also nicht so, dass sie teuer ausgebaute GF-Anschlüsse verschenken. Es wird also schon passend zu den Kosten dahinter bepreist.
 
floh667 schrieb:
@Bale spricht da schon viele Wahrheiten an. Es ist ja nicht so, dass man hier in D das Internet für nen Appel und Ei nachgeworfen bekommt. Abgesehen von so Aktionen wie der cableMax von Vodafone, wo die gbit leitung dauerhaft 40€ kostet, lassen sich alle Anbieter höhere Bandbreiten ganz ordentlich vergüten.
Dazu muss man aber auch unbedingt erwähnen: Das war nicht mal mehr Prinzip Brechstange, sondern Prinzip "ich spreng einfach den ganzen Laden in die Luft". Denn Vodafone hat sich hier viel zu viel auf den Teller getan.

Fehler 1: Die überdurchschnittliche Bandbreitennutzung der Privathaushalte ging NICHT wie gepokert zurück, wir kommen höchstwahrscheinlich wieder in einen Lockdown. Vodafone hat aber darauf gesetzt, dass alles wieder normal(er) wird.

Fehler 2: Versprechen höherer Bandbreiten Anfang 2021. 100 Mbit/s Upload sollten kurzfristig bereit sein und auch im Downstream waren 2 Gbit/s schemenhaft am Horizont zu erkennen. Musste wiederzurückgenommen werden (was für eine Scham!), weil das Netz in keinster Weise bereit dafür war.

Fehler 3: Kundenzahlen UM JEDEN WILLEN. Nichts zählt - nur Kundenzahlen. Das hat sicherlich auch nichts damit zu tun, dass andere Zahlen auch immens wichtig waren in 2020/2021 - und zwar: Wer hat die meißten GBit/s-Kunden und welcher ISP die höchste durchschnittliche Bandbreite. Das war sicherlich für Argumentationen gegenüber dem Staat und etwaigen Förderungsperspektiven wichtig, aber bestimmt auch nützlich für Aktionärs- oder Investorengespräche.

Unterm Strich bleibt: Man wollte UNBEDINGT mit Abstand an der Telekom vorbeiziehen und sich einen Namen machen. Das ging massiv nach hinten los. Die Zahlen hat man jetzt zwar, ABER ein riesengroßer Kundenkreis kämpft mit Problemen - Packetloss im Upstream. Das ist eine Begleiterscheinung wenn das Segment hoffnungslos überbucht ist. Davon gibt es SO UNFASSBAR VIELE Meldungen im VF-Kundenforum - und das sind nur die vergleichsweise WENIGE Kunden, die überhaupt wissen was packetloss ist. Der große Rest beschwert sich einfach über störungsbehaftetes Internet. Ich kann das hier echt nicht wiedergeben was für Aumaße das hat, aber es ist gigantisch und Vodafone tut alles dafür, das klein zu halten. Verschwörungstheorie? Seht selbst: https://forum.vodafone.de/t5/Störungsmeldungen-Internet-TV/bd-p/StorungsmeldungenInternetTVTelefon

Daraus kann man ja schon ableiten, wieviele Packetloss-Störungen es gibt. Meine lieblingsthreads dort sind so Sachen wie https://forum.vodafone.de/t5/Störungsmeldungen-Internet-TV/10437-High-ping/td-p/2658285 - der Kunde, der seit SECHS MONATEN gestörtes Netz hat.

Vodafone lenkt hier natürlich auch nicht ein. Der IDEALE Ablauf für JEDEN Kunden ist:

1. Störung melden (mit Voraussetzung: Mietrouter muss für min. 24h angeschlossen sein, sonst wird das Ticket geschlossen!)
2. 2-5 Tage später wird Technikertermin vorgeschlagen
3. Technikertermin frühstestens in 3-7 Tagen
4. Techniker misst Anschluss durch, sagt Problem liegt außerhalb des Hauses
5. Ticket wird geschlossen
6. Alles wieder von vorne

So hält Vodafone den Laden derzeit in Bewegung. Es gibt keine automatischen Gutschriften, warum auch. Die Technikerfirmen sind absolut genervt (Zitat: "Ganz ehrlich? Wir hätten Vodafone lieber nicht mehr als Auftraggeber. Denn die machen uns jetzt Druck, wir sollen schnell beim Kunden sein, wo wir übrigens eh schon mehrmals waren. Eigentlich müssten wir neue Mitarbeiter einstellen, aber was mache ich mit denen, wenn Vodafone das wieder im Griff hat?")

Und das ist das IDEAL. Für viele andere Kunden wird das Ticket z.B. einfach wieder geschlossen. Oder Dir sagt nach WOCHEN Ärger mit dem Support endlich mal ein Level-2-Supporter am Telefon die Wahrheit - dass das Segment überbucht ist und man auf den Ausbau warten muss. Dann wird das Ticket offengehalten und kommt in eine Liste mit anderen Kunden, die ebenfalls wegen der Segmentüberlastung ein Ticket offen haben. Und wenn es irgendwann genug Kunden sind, plant Vodafone den Ausbau. Dauer: 2-6 Monate! Und nach 1 Monat geht auf einmal das Ticket zu. Weil (O-Ton Hotline): Die durchschnittliche Auslastung des Segments war unterhalb des Schwellenwerts. Wann? Oh, es sind FERIEN! Und nach den Ferien geht ALLES wieder von vorne los.

Ich habe SEHR selten Probleme mit Vodafone Kabel, bin aber auch nur dort weil sie Kabel Deutschland gekauft haben, wo ich seit 2012 Kunde war. Aber dieses Problem zog sich auch bei mir über Monate und existiert zum Teil auch noch heute. Gestern war bspw. wieder massiv Packetloss, insgesamt hat sich die Situation aber gebessert. Trotzdem: Segment ist noch immer massiv überbucht.

Woran man sehen kann, dass Vodafone hier richtig verkackt hat, ist auch das hier:

Schritt 1: Vollmundig geiles Internet ankündigen bis Ende 2021
Schritt 2: Alle warten auf geiles Internet, 2021 neigt sich dem Ende und entgegen der Erwartungen ist Kabelinternet noch SCHLECHTER geworden
Schritt 3: https://www.golem.de/news/tv-kabeln...herer-datenrate-nicht-weiter-2110-160142.html
Schritt 4: https://www.golem.de/news/kabelnetz...e-datenraten-fuer-die-kunden-2110-160159.html

Das muss so massiv geknallt haben bei Vodafone dass sie offen ansagen: Ne, machen wir doch nicht. Wir investieren lieber in unsere Netze.

@zombie https://www.computerbase.de/forum/t...ur-kasse-bitten.2055644/page-12#post-26309155
 
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Jahrelang hat man nichts getan um den Ausbau nach vorn zu bringen und nur mit überteuerten Tarifen für lächerliche Leistung abkassiert und jetzt jault man dass der Ausbau selbst bezahlt werden soll? Vielleicht beteiligen sich dann Telekom und co. auch an den Kosten der Content-Anbieter, gleiches Recht für alle.
 
Bale schrieb:
Dazu muss man aber auch unbedingt erwähnen: Das war nicht mal mehr Prinzip Brechstange, sondern Prinzip "ich spreng einfach den ganzen Laden in die Luft". Denn Vodafone hat sich hier viel zu viel auf den Teller getan.

Fehler 1: Die überdurchschnittliche Bandbreitennutzung der Privathaushalte ging NICHT wie gepokert zurück, wir kommen höchstwahrscheinlich wieder in einen Lockdown. Vodafone hat aber darauf gesetzt, dass alles wieder normal(er) wird.
Ohja. Vodafone hat schon bei der ersten Aktion sich verpokert. Die kam kurz vor dieser "Pandemie". Vodafone verscherbelte den gbit tarif mit seinem 50mbit upload und kurz darauf ging alles den bach runter durch corona und die netze flogen ihnen um die Ohren, da plötzlich alle zuhause waren. Damit hatten sie nicht gerechnet. Daher kam auch die Nacht und nebel Aktion, als in den Unitymedia Netzen mit Arris CMTS plötzlich der 10mhz OFDMA geschaltet wurde um den upload wenigstens ETWAS zu entlasten.

Bale schrieb:
Fehler 2: Versprechen höherer Bandbreiten Anfang 2021. 100 Mbit/s Upload sollten kurzfristig bereit sein und auch im Downstream waren 2 Gbit/s schemenhaft am Horizont zu erkennen. Musste wiederzurückgenommen werden (was für eine Scham!), weil das Netz in keinster Weise bereit dafür war.
die 2gbit werden sie noch vor den 100mbit im upload erreichen. Den downstream zu vergrößern ist wesentlich einfacher. Aber ich stimme dir zu:

Bale schrieb:
Fehler 3: Kundenzahlen UM JEDEN WILLEN. Nichts zählt - nur Kundenzahlen. Das hat sicherlich auch nichts damit zu tun, dass andere Zahlen auch immens wichtig waren in 2020/2021 - und zwar: Wer hat die meißten GBit/s-Kunden und welcher ISP die höchste durchschnittliche Bandbreite. Das war sicherlich für Argumentationen gegenüber dem Staat und etwaigen Förderungsperspektiven wichtig, aber bestimmt auch nützlich für Aktionärs- oder Investorengespräche.
das war der Hauptgrund für diese Aktion. Man wollte in den Medien als die gigabit company darstehen und in den Statistiken als jenes Unternehmen auftauchen, dass die meisten gbit Anschlüsse betreibt. Man nahm eiskalt in Kauf, dass die netze dadurch wohl oder übel in die Knie gehen würden.

Bale schrieb:
Unterm Strich bleibt: Man wollte UNBEDINGT mit Abstand an der Telekom vorbeiziehen und sich einen Namen machen. Das ging massiv nach hinten los. Die Zahlen hat man jetzt zwar, ABER ein riesengroßer Kundenkreis kämpft mit Problemen - Packetloss im Upstream. Das ist eine Begleiterscheinung wenn das Segment hoffnungslos überbucht ist. Davon gibt es SO UNFASSBAR VIELE Meldungen im VF-Kundenforum - und das sind nur die vergleichsweise WENIGE Kunden, die überhaupt wissen was packetloss ist. Der große Rest beschwert sich einfach über störungsbehaftetes Internet. Ich kann das hier echt nicht wiedergeben was für Aumaße das hat, aber es ist gigantisch und Vodafone tut alles dafür, das klein zu halten. Verschwörungstheorie? Seht selbst: https://forum.vodafone.de/t5/Störungsmeldungen-Internet-TV/bd-p/StorungsmeldungenInternetTVTelefon
Das liegt aber nicht zuletzt an den technischen Änderungen der Netze. Alle Netze die mit einem CASA CMTS versorgt werden, wurden mit einem OFDMA (docsis 3.1) Rückkanal ausgestattet. Dieser läuft aber - anders als bei den Arris CMTS, über das gesamte frequenzspektrums des upstreams im TAFDM Verfahren.
Dieser Modus läuft aber bis heute nicht optimal softwareseitig und neigt zu starkem profile flapping durch die schlechte Qualität des Signals im Rückweg. Dadurch verliert der OFDMA seine effizienz, doch die CMTS tendieren noch dazu, traffic über die ofdma bevorzugt zu schicken. Durch das profile flapping und das wegbrechen einzelner unterträger frequenzen, wackelt das cmts dauernd hin und her zwischen atdma und ofdma was dann darin resultiert, dass der Anschluss paketverluste erleiden kann und die bandbreite im upstream dann immer einbricht.
Hierzu ein Ausschnitt aus einem papier in dem das Ausrollen von docsis 3.1 in größeren netzen besprochen wurde:
In some initial testing, when using the TaFDM feature between SC-QAM & OFDMA channels, it has been observed that the throughput varies depending on the set of channels in use. In one example configuration, there was one 40 MHz OFDMA channel and 4 SCQAM channels in between as per above diagram. The throughput for the time with OFDMA-only portion in use is the highest, the SCQAM-only is the lowest and when they are time sharing the throughput is somewhere in between. To achieve a good OFDMA throughput, consecutive spectrum is needed without the use of SC-QAM channels. The CMTSs tends to schedule OFDMA traffic first in the OFDMA area before it schedules OFDMA bursts in the TaFDM area. If that area is in the lower part of the US spectrum, then the OFDMA also has to deal with the ingress noise which is more typical at the lower frequencies up to 20 MHz. Some operators have turned off TaFDM as that feature is not quite mature on the CMTS implementations and has not gone through enough CMTS-CM system debug.
Wenn man sowas in maroden Abschnitten eines Netzes aktiviert mit ehlends vielen aktiven Modems, kann das nur nach hinten losgehen.

Um die Kurve mal wieder zum Thema zu kriegen: Insbesondere bei Vodafone (deutschland) kann ich nicht nachvollziehen, sollten sie sich dieser Forderung anschließen. Sie waren es, die ungeachtet aller Warnungen ihr netz mit gbit Anschlüssen "vollgemüllt" haben und damit werben, dass der Anschluss perfekt für streaming und co ist. Zum anderen wussten sie genau was auf sie zukommen würde mit den docsis netzen. Diese bedürfen nunmal mehr pflege und vorallem auch einem technischen Ausbau. Wohingegen das teilweise ja sogar noch relativ "harmlos" von statten gehen kann, da man nicht jedes einzelne haus neu anfahren muss. man muss nur die Verstärkerpunkte umbauen und irgendwann jeden Hausverstärker umrüsten, damit er einestages bei einem highsplit den rückweg auch bei 200mhz verstärkt.

Und abgesehen davon kosten ports an großen exchanges für solche Unternehmen auch nicht die Welt.
 
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Die Flatrates machen alles kaputt.
Im Ausland gibt es überall nur Fair Use Verträge. Kaum jemand bietet echte Flatrates an. Oder nur sauteuer. 100GB, 200GB sind üblich.

Deutschland braucht Verbrauchsbasierte Tarife.


Strom gibt es z.Bsp. auch nicht als Flatrate. Man lässt sich eine 3x50A Leitung legen und verrechnet wird nach tatsächlicher Nutzung in kWh. Daher hat man auch keine Stromanschlüsse die gerade so zwei Herdplatten, einen Ofen und den Fernseher schaffen. Es wird regelmässig überdimensioniert. So sollten auch Internetanschlüsse sein. Typischerweise sollte jeder Anschluss die technisch maximal mögliche Bandbreite anbieten und abgerechnet wird nach tatsächlichen Daten. Wenn du im Urlaub bist zahlst du nichts (oder nur Grundgebühr). Wenn du ein Spiel mit 50GB Downloadcontent kaufst, dann musst du dafür auch 5 Euro für den Download blechen. Dafür kann ich 10 Stunden Netflix gucken mit den 50 GB.

Die Flatrate (also wie in dtl üblich die echte Flatrate) ist immer eine Mischkalkulation. Wenn auf einmal (pandemiebedingt) alle zuhause hocken und Streamen dann rechnet sich das für die Anbieter natürlich nicht mehr.

PS: Mein Verbrauch liegt bei etwa 500-600GB down und 5-100GB up, je nachdem wie viel Videokonferenzen ich mitmachen muss. Nur am Festnetzanschluss zuhause. VDSL 100 D / 40 U, da es nichts besseres gibt. Ob ich jetzt 50 Euro zahle damit ich eine Flat habe oder pro verbrauchtem Gigabyte 10 cent macht da kaum ein Unterschied. Ich würde letzteres bevorzugen, dann müsste ich nichts zahlen wenn ich mal Urlaub hab. Und der Netzbetreiber hat auch was davon weil er von mir mehr Geld bekommt wenn ich das Netz mehr belaste.
 
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Der Funkmeister schrieb:
Die Flatrate (also wie in dtl üblich die echte Flatrate) ist immer eine Mischkalkulation. Wenn auf einmal (pandemiebedingt) alle zuhause hocken und Streamen dann rechnet sich das für die Anbieter natürlich nicht mehr.

PS: Mein Verbrauch liegt bei etwa 500-600GB down und 5-100GB up, je nachdem wie viel Videokonferenzen ich mitmachen muss. Nur am Festnetzanschluss zuhause. VDSL 100 D / 40 U, da es nichts besseres gibt. Ob ich jetzt 50 Euro zahle damit ich eine Flat habe oder pro verbrauchtem Gigabyte 10 cent macht da kaum ein Unterschied. Ich würde letzteres bevorzugen, dann müsste ich nichts zahlen wenn ich mal Urlaub hab. Und der Netzbetreiber hat auch was davon weil er von mir mehr Geld bekommt wenn ich das Netz mehr belaste.
Das Jahr 2001 hat sich gemeldet, will seine Argumente zurück.
es geht hier nicht um traffic Kosten, sondern um die Ausbaukosten der Netztechnologien, welche höhere bandbreiten erlauben. Sprich Strippen ziehen und Kästen aufstellen. Die traffic Kosten für ISP sind peanuts und aufgrund technologischer Fortschritte nicht mehr wirklich relevant.
 
floh667 schrieb:
Das Jahr 2001 hat sich gemeldet, will seine Argumente zurück.
Komisch das dann im Ausland wo es Abrechnung nach Verbrauch gibt auch schon Glasfaser seit 15+Jahren üblich ist. Gibt so Länder wo mittlerweile FTTH der Standart ist und es kaum DSL und Cable gibt. Hier bauen wir die super störanfälligen Netze noch aus.
 
Der Funkmeister schrieb:
Die Flatrates machen alles kaputt.
Im Ausland gibt es überall nur Fair Use Verträge. Kaum jemand bietet echte Flatrates an. Oder nur sauteuer. 100GB, 200GB sind üblich.

Deutschland braucht Verbrauchsbasierte Tarife.

Strom gibt es z.Bsp. auch nicht als Flatrate. Man lässt sich eine 3x50A Leitung legen und verrechnet wird nach tatsächlicher Nutzung in kWh. Daher hat man auch keine Stromanschlüsse die gerade so zwei Herdplatten, einen Ofen und den Fernseher schaffen. Es wird regelmässig überdimensioniert. So sollten auch Internetanschlüsse sein. Typischerweise sollte jeder Anschluss die technisch maximal mögliche Bandbreite anbieten und abgerechnet wird nach tatsächlichen Daten. Wenn du im Urlaub bist zahlst du nichts (oder nur Grundgebühr). Wenn du ein Spiel mit 50GB Downloadcontent kaufst, dann musst du dafür auch 5 Euro für den Download blechen. Dafür kann ich 10 Stunden Netflix gucken mit den 50 GB.

Die Flatrate (also wie in dtl üblich die echte Flatrate) ist immer eine Mischkalkulation. Wenn auf einmal (pandemiebedingt) alle zuhause hocken und Streamen dann rechnet sich das für die Anbieter natürlich nicht mehr.

PS: Mein Verbrauch liegt bei etwa 500-600GB down und 5-100GB up, je nachdem wie viel Videokonferenzen ich mitmachen muss. Nur am Festnetzanschluss zuhause. VDSL 100 D / 40 U, da es nichts besseres gibt. Ob ich jetzt 50 Euro zahle damit ich eine Flat habe oder pro verbrauchtem Gigabyte 10 cent macht da kaum ein Unterschied. Ich würde letzteres bevorzugen, dann müsste ich nichts zahlen wenn ich mal Urlaub hab. Und der Netzbetreiber hat auch was davon weil er von mir mehr Geld bekommt wenn ich das Netz mehr belaste.
Milchmädchenrechnung und auch generell fragwürdiger Vergleich. Stromverbrauch ist insgesamt im Haushalt gesunken. Wir hatten damals die fetten Wattgeräte weil jeder Hersteller gesagt hat "Energieeffizienz? LUL". Zwar haben wir jetzt MEHR Geräte, die aber allesamt sehr viel effizienter sind. Siehe: https://www.umweltbundesamt.de/site...ilder/2_abb_entwicklung-eev-ph_2020-07-01.png

Internettraffic dagegen: https://de.wikipedia.org/wiki/DE-CIX#Datenrate

Was ja auch nur logisch ist. Mischkalkulation ist nicht das Problem. Flatrates auch nicht. Habgier ist ein großes Problem. Aktiengesellschaften und Gewinnabsichten für Infrastrukturaufgaben die eigentlich hoheitlich sein sollten schon.

Aber auch wenn es kapitalistisch orientiert bleibt: Die Konzerne sind im Plus. Sie waren im Plus, all die Jahre. Es gibt keine Ausreden. Sie haben das Plus nur nicht für den Ausbau verwendet. Jetzt würden sie mit einem Ausbau der schon längst hätte geschehen müssen natürlich Minus machen, weil die Kosten für den Ausbau der letzten 20 Jahre zusammengefasst werden.

Ich kann mich nicht hinstellen und Jahrzehnte lang eine Ausgabe nicht tätigen, die ich hätte aber tätigen müssen, nur damit ich mir das Kostenargument aus dem Arsch ziehen kann.
 
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aklaa schrieb:
Das ist doch Privatsache Netflix-Amazon-Disney& co zu abbonieren. Manche Leute schauen auch BluRay ohne diese Dienste. Dann muss der Vorwurf auch Online Gaming betreffen da gehen viel mehr Daten durch :daumen:
Beim Gaming gehen viel mehr Daten durch als beim Video Stream.... oooookaaaaay. Das muss man erstmal sacken lassen. Also FullHD Streaming biste je nach Codec bei 1 GB/Stunde, beim Gaming hängts vom NetCode des Games ab, hier mal ne Liste: LINK
 
@Bale das Argument
Der Funkmeister schrieb:
Typischerweise sollte jeder Anschluss die technisch maximal mögliche Bandbreite anbieten und abgerechnet wird nach tatsächlichen Daten.
finde ich aber ganz gut. Ob man da einen verbrauchsabhängigen Tarif drum bastelt oder nicht, ist Sache der Provider. Ich persönlich könnte auch mit dem Modell wie beim Strom gut leben. Grundgebühr + verbauchsabhängige Kosten. Dann würde man halt einen "Datenzähler" neber dem Stromzähler haben (nur bildlich gemeint).
Wichtig ist der erste Teil, gleicher (und zwar sehr deutlich überdimensioniert) Anschluss für alle. Aber eben überall, wo gebaut werden darf. Das wird nur mit ner Ausgliederung der Netze in eine gemeinnützige GmbH bzw. in die öffentliche Hand funktionieren. Alternativ, durch Regulierung durch Anschlusszwang (weiß nicht, ob da ggf. staatliche Förderung sinnvoll ist). Aber auf jeden Fall Trennung der Netze von der Dienstleistung Datenlieferung.
 
Scardust schrieb:
Also FullHD Streaming biste je nach Codec bei 1 GB/Stunde, beim Gaming hängts vom NetCode des Games ab, hier mal ne Liste: LINK


Genosse Schnürschuh, wir reden hier vom herunterladen eines Spiels. Mal eben satte 50 Gigabyte sauge ich da in 45 Minuten durch die Leitung. Manchmal mehr manchmal weniger. Wer zum Geier redet da vom Zocken an sich ? Manchmal löscht man auch paar Games wenn die aktuell nicht gespielt werden, und dann lädt man die sich eben neu oder hat im Sale zugeschlagen und ballert dann mal 300GB durch die Pipeline.
 
Scardust schrieb:
Beim Gaming gehen viel mehr Daten durch als beim Video Stream.... oooookaaaaay. Das muss man erstmal sacken lassen. Also FullHD Streaming biste je nach Codec bei 1 GB/Stunde, beim Gaming hängts vom NetCode des Games ab, hier mal ne Liste: LINK
Pro Game kommen bis 120GB+ als Download dazu und die Games werden größer. Nicht jedes Game liegt parat auf der Festplatte. Dazu noch die Games Streams … so war das von mir gemeint.
 
SIR_Thomas_TMC schrieb:
@Bale das Argument finde ich aber ganz gut. Ob man da einen verbrauchsabhängigen Tarif drum bastelt oder nicht, ist Sache der Provider. Ich persönlich könnte auch mit dem Modell wie beim Strom gut leben. Grundgebühr + verbauchsabhängige Kosten. Dann würde man halt einen "Datenzähler" neber dem Stromzähler haben (nur bildlich gemeint).
Wichtig ist der erste Teil, gleicher (und zwar sehr deutlich überdimensioniert) Anschluss für alle. Aber eben überall, wo gebaut werden darf. Das wird nur mit ner Ausgliederung der Netze in eine gemeinnützige GmbH bzw. in die öffentliche Hand funktionieren. Alternativ, durch Regulierung durch Anschlusszwang (weiß nicht, ob da ggf. staatliche Förderung sinnvoll ist). Aber auf jeden Fall Trennung der Netze von der Dienstleistung Datenlieferung.

Bin ich kein Freund von, muss auch nicht sein. Ich weiß nicht ob Du ahnst, was Überbuchung bedeutet. Aber hier mal ein Beispiel Kabelinternet:

Beispielsegment Gesamtkapazität:
Downstream: 2,6 Gbit/s
Upstream: 140 Mbit/s

Das ist absolut realistisch. An diesem Segment hängen - im Ideal - "nur" 200 Kunden und im worst case 1000 Kunden. Alles nicht erdacht, das sind Fakten.

Ich würde also behaupten, dass hier schon massivste Gewinnmaximierung stattgefunden hat, indem man die Schwelle bei Segmenten immer weiter angehoben hat, bevor man es ausbaut. Senkte man diese wieder auf ein vernünftiges Niveau und würde man dann alle Segmente entsprechend ausbauen, hätten wir keine Probleme dieser Art mehr.

Und dann muss man auch nicht darüber nachdenken, ob man seinen Traffic extra bezahlen muss. Denn selbst mit gesenkter Schwelle macht das Unternehmen noch immensen Reibach. Ich könnte ja jetzt anfangen, vom Problem des endlosen Wachstums zu sprechen, aber dafür ist mir meine Lebenszeit zu wichtig.
 
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floh667 schrieb:
@Bale
Dazu bieten Konzerne wie netflix ja auch den ISP an, dass netflix ihre server auf eigene Kosten in deren rechenzentren stellt um die Verbindung möglichst kurz zu halten (stichwort open connect).
Dazu sollte man aber erwähnen, dass die Anbieter solcher Appliances nur die Anschaffungskosten der Kisten übernehmen, nicht die Betriebskosten (die auch nicht zu verachten sind).
 
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Der Funkmeister schrieb:
Komisch das dann im Ausland wo es Abrechnung nach Verbrauch gibt auch schon Glasfaser seit 15+Jahren üblich ist. Gibt so Länder wo mittlerweile FTTH der Standart ist und es kaum DSL und Cable gibt. Hier bauen wir die super störanfälligen Netze noch aus.
Welches Ausland denn beispielsweise? Und was interessiert es mich, was das Ausland macht? Nur weil es das Ausland macht heißt das nicht, dass es hier auch angewendet werden muss.
Es wäre eine Bankrotterklärung, ein so großflächig bereits vorhandenes netz wie das DOCSIS Netz nicht weiterzuverwenden und zu modernisieren und stattdessen alle Straßen neu aufzureißen um ne faser an jedes Haus zu legen. Das DOCSIS Netz arbeitet ganz gut, wenn man es richtig handhabt.

Die gewinnmarge der ISP ist immens hoch. Die haben ewigkeiten nicht in die netze investiert und nur Gewinne abgeschöpft. Und jetzt, wo der Bedarf an mehr bandbreite durch technologischen Fortschritt plötzlich unweigerlich da ist, heulen sie rum und wollen, dass sich jene, die diese Datenaufkommen verursachen, den Ausbau mitfinanzieren müsen? Wie lächerlich ist das? Wie kann man sowas verteidigen?
 
Gewinne privatisieren, Verluste solidarisieren. Der Traum eines jeden Managers.

Oder werden die Tech Unternehmen nach dem Ausbau an den Einnahmen beteildigt?
 
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kingpin42 schrieb:
Dazu sollte man aber erwähnen, dass die Anbieter solcher Appliances nur die Anschaffungskosten der Kisten übernehmen, nicht die Betriebskosten (die auch nicht zu verachten sind).
alternativ legen sich die ISP halt einen peering link an einem exchange zu, wo streaming dienste ihren traffic abliefern können. Ist ja nicht so, als würde Netflix hier kein geld ausgeben. Die haben massig ports an allen möglichen exchanges
https://www.peeringdb.com/net/457
Aber die telekom z.B weigert sich ja bis heute noch, einen produktiven port am decix zu haben.
Vodafone hingegen hat 2 600g links und der ganze traffic von dailymotion.com z.b geht über den decix bei vodafone
 
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