floh667 schrieb:
@Bale spricht da schon viele Wahrheiten an. Es ist ja nicht so, dass man hier in D das Internet für nen Appel und Ei nachgeworfen bekommt. Abgesehen von so Aktionen wie der cableMax von Vodafone, wo die gbit leitung dauerhaft 40€ kostet, lassen sich alle Anbieter höhere Bandbreiten ganz ordentlich vergüten.
Dazu muss man aber auch unbedingt erwähnen: Das war nicht mal mehr Prinzip Brechstange, sondern Prinzip "ich spreng einfach den ganzen Laden in die Luft". Denn Vodafone hat sich hier viel zu viel auf den Teller getan.
Fehler 1: Die überdurchschnittliche Bandbreitennutzung der Privathaushalte ging NICHT wie gepokert zurück, wir kommen höchstwahrscheinlich wieder in einen Lockdown. Vodafone hat aber darauf gesetzt, dass alles wieder normal(er) wird.
Fehler 2: Versprechen höherer Bandbreiten Anfang 2021. 100 Mbit/s Upload sollten kurzfristig bereit sein und auch im Downstream waren 2 Gbit/s schemenhaft am Horizont zu erkennen. Musste wiederzurückgenommen werden (was für eine Scham!), weil das Netz in keinster Weise bereit dafür war.
Fehler 3: Kundenzahlen UM JEDEN WILLEN. Nichts zählt - nur Kundenzahlen. Das hat sicherlich auch nichts damit zu tun, dass andere Zahlen auch immens wichtig waren in 2020/2021 - und zwar: Wer hat die meißten GBit/s-Kunden und welcher ISP die höchste durchschnittliche Bandbreite. Das war sicherlich für Argumentationen gegenüber dem Staat und etwaigen Förderungsperspektiven wichtig, aber bestimmt auch nützlich für Aktionärs- oder Investorengespräche.
Unterm Strich bleibt: Man wollte UNBEDINGT mit Abstand an der Telekom vorbeiziehen und sich einen Namen machen. Das ging massiv nach hinten los. Die Zahlen hat man jetzt zwar, ABER ein riesengroßer Kundenkreis kämpft mit Problemen - Packetloss im Upstream. Das ist eine Begleiterscheinung wenn das Segment hoffnungslos überbucht ist. Davon gibt es SO UNFASSBAR VIELE Meldungen im VF-Kundenforum - und das sind nur die vergleichsweise WENIGE Kunden, die überhaupt wissen was packetloss ist. Der große Rest beschwert sich einfach über störungsbehaftetes Internet. Ich kann das hier echt nicht wiedergeben was für Aumaße das hat, aber es ist gigantisch und Vodafone tut alles dafür, das klein zu halten. Verschwörungstheorie? Seht selbst:
https://forum.vodafone.de/t5/Störungsmeldungen-Internet-TV/bd-p/StorungsmeldungenInternetTVTelefon
Daraus kann man ja schon ableiten, wieviele Packetloss-Störungen es gibt. Meine lieblingsthreads dort sind so Sachen wie
https://forum.vodafone.de/t5/Störungsmeldungen-Internet-TV/10437-High-ping/td-p/2658285 - der Kunde, der seit SECHS MONATEN gestörtes Netz hat.
Vodafone lenkt hier natürlich auch nicht ein. Der IDEALE Ablauf für JEDEN Kunden ist:
1. Störung melden (mit Voraussetzung: Mietrouter muss für min. 24h angeschlossen sein, sonst wird das Ticket geschlossen!)
2. 2-5 Tage später wird Technikertermin vorgeschlagen
3. Technikertermin frühstestens in 3-7 Tagen
4. Techniker misst Anschluss durch, sagt Problem liegt außerhalb des Hauses
5. Ticket wird geschlossen
6. Alles wieder von vorne
So hält Vodafone den Laden derzeit in Bewegung. Es gibt keine automatischen Gutschriften, warum auch. Die Technikerfirmen sind absolut genervt (Zitat: "Ganz ehrlich? Wir hätten Vodafone lieber nicht mehr als Auftraggeber. Denn die machen uns jetzt Druck, wir sollen schnell beim Kunden sein, wo wir übrigens eh schon mehrmals waren. Eigentlich müssten wir neue Mitarbeiter einstellen, aber was mache ich mit denen, wenn Vodafone das wieder im Griff hat?")
Und das ist das IDEAL. Für viele andere Kunden wird das Ticket z.B. einfach wieder geschlossen. Oder Dir sagt nach WOCHEN Ärger mit dem Support endlich mal ein Level-2-Supporter am Telefon die Wahrheit - dass das Segment überbucht ist und man auf den Ausbau warten muss. Dann wird das Ticket offengehalten und kommt in eine Liste mit anderen Kunden, die ebenfalls wegen der Segmentüberlastung ein Ticket offen haben. Und wenn es irgendwann genug Kunden sind, plant Vodafone den Ausbau. Dauer: 2-6 Monate! Und nach 1 Monat geht auf einmal das Ticket zu. Weil (O-Ton Hotline): Die durchschnittliche Auslastung des Segments war unterhalb des Schwellenwerts. Wann? Oh, es sind FERIEN! Und nach den Ferien geht ALLES wieder von vorne los.
Ich habe SEHR selten Probleme mit Vodafone Kabel, bin aber auch nur dort weil sie Kabel Deutschland gekauft haben, wo ich seit 2012 Kunde war. Aber dieses Problem zog sich auch bei mir über Monate und existiert zum Teil auch noch heute. Gestern war bspw. wieder massiv Packetloss, insgesamt hat sich die Situation aber gebessert. Trotzdem: Segment ist noch immer massiv überbucht.
Woran man sehen kann, dass Vodafone hier richtig verkackt hat, ist auch das hier:
Schritt 1: Vollmundig geiles Internet ankündigen bis Ende 2021
Schritt 2: Alle warten auf geiles Internet, 2021 neigt sich dem Ende und entgegen der Erwartungen ist Kabelinternet noch SCHLECHTER geworden
Schritt 3:
https://www.golem.de/news/tv-kabeln...herer-datenrate-nicht-weiter-2110-160142.html
Schritt 4:
https://www.golem.de/news/kabelnetz...e-datenraten-fuer-die-kunden-2110-160159.html
Das muss so massiv geknallt haben bei Vodafone dass sie offen ansagen: Ne, machen wir doch nicht. Wir investieren lieber in unsere Netze.
@zombie https://www.computerbase.de/forum/t...ur-kasse-bitten.2055644/page-12#post-26309155