News Kosten für Breitbandausbau: Netzbetreiber wollen Netflix und Co. zur Kasse bitten

Ich muss hier immer an Regel 1 und Regel 2 für Steuerberater denken.

1. Gewinne sind privat.
2. Verluste sind staatlich.

Wäre ja noch schöner, wenn deutsche Automobilkonzerne für den Ausbau von deutschen Autobahnen zahlen müssten. :evillol:

Wir leben im Kapitalismus, nicht im Sozialismus.

mfg
 
Weyoun schrieb:
Bin ich etwa der Einzige, der die Forderung logisch findet?
Ohne Steam, Facebook, Netflix und co, würde uns allen heute noch ne 16 Mbit Leitung reichen, und das netz wäre nicht so mit Werbung vollgeschissen (kann man ja machen, 2 MB Werbebilder pro Klick, Leitungen sind ja schnell)
 
In Deutschland würde ich das sogar noch verstehen, im Sozialismus wird halt auf alle Schultern verteilt. In anderen Ländern wirds da allerdings schwieriger mit der Argumentation.
 
Es ist natürlich verständlich, dass Infrastrukturanbieter ihre Gatekeeper Funktion ausnutzen wollen, wenn das z.B. bei AppStores erlaubt ist.

Jetzt müssen wir uns darüber einig werden, ob die Wirtschaft möglichst freie Hand haben soll um die eigenen Gewinne zu maximieren oder ob wir mit Regulierungen den Wettbewerb möglichst hoch halten wollen um die Produktivität und das Angebot für die Konsumenten zu maximieren.

Aber da erstere wohl deutlich mehr ins Lobbying investieren wird es wohl auf die Gewinne hinauslaufen. Immerhin werden damit die Pensionen (Kapitalanlagen) vieler Einflussreicher Personen bezahlt.
 
Ich fordere von der Telekom, dass meine Kosten für die Leitungslegung zu meinem Haus übernommen werden, wieso soll ich das selber zahlen, damit ich dann von denen eine Internet und Telefonleitung beziehen kann?
 
Weyoun schrieb:
Millionen von Angestellten alleine in Deutschland während der letzten 18 Monate (und die Pandemie ist alles andere als vorbei).

Müssen sich hier auch die AG bei Traffic und Netzausbau beteiligen? Du hast geschrieben, du hattest seit 18 Monaten mehr Upload. Wer soll das bezahlen? Oder ist etwa schon laaaange bezahlt? ;)
Damien White schrieb:
"Neutral" bedeutet doch nur, dass alle gleich behandelt werden. Ob jetzt alle "gleich gut" oder "gleich schlecht" behandelt werden ist irrelevant, Hauptsache ist es werden alle gleich behandelt.

Wie sollen die Provider, die auch alle mittlerweile Contestprovider sind, fair sein?

Man will ja seinen eigenen Content (Magenta, Vodafone TV, o2 TV) verkaufen und bevorzugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damien White schrieb:
Der Dienst "Dominos" und der Dienst "Netflix" nutzen beide Teile der Infrastruktur. Für Dominos ist es die Straße, für Netflix das Datennetz. Dominos führt für den Betrieb seiner Zustellfahrzeuge eine entsprechende Abgabe für den Erhalt der genutzten Straße an den Staat ab. Neflix hingegen zahlt ... nichts.
Netflix nutzt hier aber auch einen Dienst, der von privatisierten Providern angeboten wird. Für ebendiese Nutzung zahlen die natürlich auch ihre Nutzungsentgelte. Und wenn man mit den Streaming-Diensten beginnt, kommt direkt Steam hinterher, dann die anderen Gamingdienste, dann YouTube, und und und. Und am Ende darf jeder, der die Leitung nutzt für die er ja schon einen Betrag X zahlt, nochmal bezahlen? Welchen Sinn soll das bitte haben?
Die staatliche Instandhaltung der Straße ist absolut nicht vergleichbar und wird vom Staat über Steuern finanziert. Inwiefern also die Straßenbenutzung mit der Nutzung der Breitbandleitungen vergleichbar ist muss mir mal jemand erklären. Bei der Straßennutzung zahlst du ja auch keinen monatlichen Betrag an den Staat, sondern eben einmalig die Kfz-Steuer.

SIR_Thomas_TMC schrieb:
Zum Thema Pizza oder Bäcker: Für öffentliche finanzierte Infrastruktur (und auch Dienste) werden Gebühren, Abgaben und Steuern fällig. Und das ist auch so richtig.
Netflix zahlt schon für öffentlich finanzierte Güter, durch Steuern. Wenn Netflix keine Steuern zahlt, dann ist es nicht an der Telekom, sich irgendwie Geld von Netzflix zu ziehen (außer natürlich über deren Dienstleistungsvertrag mit Netflix), sondern Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, das Tech-Konzerne auch ihren Beitrag für die Gemeinschaft zahlen (=Steuern). Aktuell ist die Politik (weltweit) da ja dran.
Besser kann man es m.E. nicht auf den Punkt bringen.
 
Ich finde, alle Hersteller sämtlicher elektronischer Geräte im Haushalt sollten ebenfalls eine Abgabe an die entsprechenden Stromanbieter leisten müssen.

Das wäre nur fair und logisch.

/s
 
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Der Funkmeister schrieb:
Wie ja mittlerweile bekannt ist zahlen apple und google vom jeweiligen verkauf einer app im store an den Netzbetreiber bei dem das handy läuft. Der Anteil ist nicht einmal klein. Geschätzt werden 10 - 25 %.
Die Netzbetreiber sitzen hier am langen Arm und könnten notfalls sagen das Handy erlauben wir nur in unserem Netz wenn der Netzbetreiber Store drauf vorinstalliert ist. Ansonsten wird der Block an IMEI nummern des Herstellers im Netz auf die Blacklist gesetzt.
Davon habe ich ja noch nie gehört. Gib mal bitte ein paar Quellen an. Man kann eine App ja via Mobilfunk herunterladen oder per WLAN zu Hause. Wie soll das unterschieden werden?
 
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Weyoun schrieb:
Davon habe ich ja noch nie gehört. Gib mal bitte ein paar Quellen an. Man kann eine App ja via Mobilfunk herunterladen oder per WLAN zu Hause. Wie soll das unterschieden werden?
was du noch vergessen hast, dass Tablets meist keine SIM haben und somit keinen Netzbetreiber brauchen
 
scryed schrieb:
Ach und wie war das letzte Jahr als sprunghaft home Office gemacht wurde ist da das Internet implodiert?
In einigen Ländern (Österreich, Schweiz) ist in der Tat einiges implodiert, weshalb Netflix, Amazon und Co. in Gesamt-Europa mehr als ein halbes Jahr lang die Datenraten gedrosselt haben! Kann sich da echt niemand mehr daran erinnern?
Ergänzung ()

Shoryuken94 schrieb:
Naja oder Lösung Nummer 3, man wirtschaftet ordentlich. Ähnliche Unternehmen nagen global nicht unbedingt am Hungertuch. Wenn man als Anbieter sich auf Preisschlachten einlässt, braucht man am Ende nicht rumweinen, dass man zu wenig verdient und dann andere Quellen anzapfen. Kommt am Ende auf deinen ersten Vorschlag in abgemilderter form raus. Ich kann nichts anbieten und danach meckern, dass die Kunden es so nutzen, wie ich es beworben habe.
Du hast völlig recht, aber im "Geiz-ist-Geil-Land" Deutschland ist das leider völlig utopisch. Wer zahlt freiwillig mehr für bessere Leistung oder mehr Nachhaltigkeit? Das sieht man jedes mal, wenn die Leute im Aldi oder Lidl das Kilo Gehacktes für 3,99 € kaufen.

Es müsste ein prinzipielles Umdenken in der Bevölkerung stattfinden, dass man für gute Qualität auch wieder bereit ist, mehr Geld auszugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein „großer und wachsender Teil des Datenverkehrs wird von großen Tech-Plattformen generiert und monetarisiert“ – Na wenn wir da mal nicht die Porno-Industrie vergessen. Die sollten dann mindestens genau so zu Kasse gebeten werden, verglichen mit ihr ist der Datenverkehr der großen Tech-Plattformen nämlich ein Witz.
 
Erkekjetter schrieb:
Ja heute… aber wie sah das zu zeiten aus, als aus sd hd wurde und immer mehr geräte pro haushalt üblich wurden? Da stieg die bandbreite auch stetig an…
Du weißt schon, dass die Anzahl der TV-Geräte in einem Haushalt völlig egal ist bzgl. der Bandbreite der analogen und digitalen TV-Sender? Die Sender übertragen 24 Stunden ihr Signal und man kann es simultan mit x beliebigen Geräten empfangen. Nur beim Streaming ist die Anzahl der Geräte relevant, weil jedes Gerät seinen eigenen Stream durch die Internetleitung benötigt.
 
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Weyoun schrieb:
Davon habe ich ja noch nie gehört. Gib mal bitte ein paar Quellen an. Man kann eine App ja via Mobilfunk herunterladen oder per WLAN zu Hause. Wie soll das unterschieden werden?
Ist ja auch absoluter Unfug was der Poster sich zusammenfantasiert hat. Woher soll der Provider das auch sehen was in dem Datenpaket nun genau drin ist?
 
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Doctor Strange schrieb:
Vielen Dank! ^^

Dass die Telekom das im Jahr 2021 noch anbietet, hätte ich nicht gedacht. Wobei: Bei 16 MBit muss man die 100 GByte auch erst mal schaffen. Es gab mal eine Zeit, da hat Vodafone die GBit-Anschlüsse mit 1 TByte pro Monat gedeckelt, doch der Shitstorm war so groß, dass sie davon wieder abgerückt sind.
Ergänzung ()

ebmako schrieb:
die 8mbit, die ein Netflix-Stream braucht rechtfertigen wohl kaum die Investitionen in den Netzausbau...
8 MBit? Das war vielleicht 2020 so, als man die Datenrate wegen Corona und Homeoffice lange Zeit reduziert hat. Der 4k-Stream von Netflix ist zwar nicht berauschend von der Qualität, hat aber deutlich mehr als 8 MBit/s.
Ergänzung ()

Hydradread schrieb:
Bei uns ballern mittlerweile über 1,3 - 1,5 TB im Monat durch die Leitung. Nicht wirklich wegen Netflix, sondern wegen Home-Office. Dieses Jahr ist es bisher zweimal komplett ausgefallen. An diesen Tagen mussten wir dann über das mobile Netz rein und haben direkt das ganze Volumen (20 GB) noch vor dem Mittag aufgebraucht. Ja wir schauen auch ab und zu Filme, aber die ganzen Video-Meetings und die permanente VPN Verbindung fressen eben. Vor allem wenn man Programme nutzt die über eine Webapp laufen oder man mit Servern verbunden ist, rennen die GB an einem Tag nur so dahin.
Aus diesem Grund nehme ich und ein Großteil meiner Kollegen prinzipiell an keinen Video-Meetings teil (wir nutzen MS Teams und die Kamera am Laptop bleibt schön aus).
Ergänzung ()

aid0nex schrieb:
Ich muss mal kurz dein Argument aus dem Kontext reißen weil ich das Beispiel geil fand. :D 1TB im Monat 😂😂 Damit kommt unser 4 köpfiger Haushalt dank Home Office, IPTV, VOIP, Streaming, Gaming, Cloud Zeugs usw. vielleicht ein Wochenende mit aus. :D Wir haben hier tatsächlich mittlerweile gut 15-20 Terabyte Traffic im Monat - und das find ich nicht mal viel.
Keine Ahnung, wie man das schafft. An meinen beiden Wohnsitzen zusammen (Arbeitswohnsitz alleine und Wochenendwohnsitz mit 5-Personen-Haushalt) schaffe ich nicht mal ein Fünftel davon. Aber wie gesagt, ich nutze auch keine Video-Meetings, sondern nur Audio.
Ergänzung ()

Alphanerd schrieb:
Müssen sich hier auch die AG bei Traffic und Netzausbau beteiligen? Du hast geschrieben, du hattest seit 18 Monaten mehr Upload. Wer soll das bezahlen? Oder ist etwa schon laaaange bezahlt? ;)
Da wir leider kein echtes Homeoffice im Tarifvertrag haben, sondern trotz nun schon 18 monatiger Pandemie nur "Offsite Mobile Work", freut sich der Arbeitgeber, wenn er selber weniger Traffic bezahlen muss und wir müssen die Mehrkosten versuchen, mühsam von der Steuer abzusetzen. Andere Unternehmen sind da deutlich weiter (da zahlt der Arbeitgeber das Arbeitszimmer sowie die monatlichen Internet-, Telefon- und Stromkosten, ja sogar anteilige Heizkosten für das Arbeitszimmer).
 
Zuletzt bearbeitet:
knoxxi schrieb:
Woher soll der Provider das auch sehen was in dem Datenpaket nun genau drin ist?
Deep packet inspection: https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Packet_Inspection
Technisch geht das problemlos.
Weyoun schrieb:
Du weißt schon, dass die Anzahl der TV-Geräte in einem Haushalt völlig egal ist bzgl. der Bandbreite der analogen und digitalen TV-Sender?
Da hast du Recht. Habe ich im Eifer des Gefechts nicht bedacht. Bleibt die Thematik mit HDTV und künftig mit 4k/8K, welche deutlich mehr Bandbreite benötigen und die Kabelnetzbetreiber dadurch bedingt deutlich aufrüsten müssen wenn es Verbreitung findet. Wenn das klassische TV da nicht irgendwann nachzieht, bezweifele ich, dass es dann noch lange existiert.
 
Gandalf2210 schrieb:
Reicht nicht denen kostenlos ein serverrack ins Rechenzentrum zu stellen damit eben der Traffic nicht um die halbe Welt muss?
Gute Idee. Da gibt's was von Netflix:
https://openconnect.netflix.com/de_de/
Weyoun schrieb:
Nenne mir mal einen DSL- oder Kabel-Tarif mit Datenvolumen.
O2 my Home S
Erkekjetter schrieb:
Was denkst du, was ein Triple AAA Game an Bandbreiten VErbrauch im Peak verbraucht?
Bis auf den Download sehr wenig.
RocketChef schrieb:
Ich kann keine 10 1000er Leitungen verkaufen und darauf hoffen, dass die die nicht irgendwann mal alle gleichzeitig nutzen.
Doch, genau das machen Provider. Überbuchung ist völlig normal. Anders wären die Preise gar nicht machbar.
Natürlich ist das nicht einfach Hoffnung sondern Erfahrung wie hoch die Gleichzeitigkeit ist.
itm schrieb:
War das nicht so das netflix und amazon bei den Providern Edge Server aufgestellt hat
https://openconnect.netflix.com/de_de/
Weyoun schrieb:
Der 4k-Stream von Netflix ist zwar nicht berauschend von der Qualität, hat aber deutlich mehr als 8 MBit/s.
15,25 Mbit/s
 
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Weyoun schrieb:
Da wir leider kein echtes Homeoffice im Tarifvertrag haben, sondern trotz nun schon 18 monatiger Pandemie nur "Offsite Mobile Work", freut sich der Arbeitgeber, wenn er selber weniger Traffic bezahlen muss und wir müssen die Mehrkosten versuchen, mühsam von der Steuer abzusetzen.
Das beantwortet nicht meine Frage;). Wenn die Contentanbieter sich am Ausbau beteiligen sollen, sollen das dann die AG, die HO oder mobiles Arbeiten betreiben?

Edit: wobei das natürlich nicht richtig ist, abgesehen davon was der Vertrag her gibt, sollte der AG sich an den gestiegenen Kosten seiner AN zu beteiligen. Es spart ja dafür bei seinen Immobilien.
 
Was manche hier nicht verstehen...es geht nicht um die Engpässe bei Endkunden. Denn das Nadelöhr ist nicht der Endkundenanschluss. Das ist ja alles ziemlich fix. Ihr bekommt ja nicht mehr Geschwindigkeit, als der Netzanbieter freigibt. Sondern die Backbones sind das Problem.

Die Telekom kann z.B. nicht planen, wo welche Server stehen und ergo welche Routen stark genutzt werden oder nicht. Das heisst, dass es am Ende der Server einer Firma entscheidet, welche Routen stark ausgelastet sind. Beispiel: ganz Deutschland will in 5 Minuten eine Serie auf Netflix schauen. Der Server steht in Amerika. Jetzt gibt es zwei transatlantische Verbindungen. Die müssen sich jetzt alle teilen und dass alle in den vollen Genuss ihrer 100 MBits kommen, muss die transatlantische Verbindung viele hunderte oder tausende Gigabits leisten. DAS IST DAS PROBLEM. Nicht euer DSL Anschluss.

Den Ausbau dieser wichtigen Routen will sich der Netzanbieter bezahlen lassen. Finde es auch nicht gut, aber ein Stück Wahrheit steckt schon drin, denn die Kapazitäten werden durch die Nutzung dieser wenigen Akteure eingeschränkt.

Edit: eigentlich müsste es sowas wie Kapazitätsauktionen geben. Dann würden die Contentanbieter aus Kostengründen schnell Deliverynetzwerke hinter den Engpässen aufbauen und müssten keine Kapazitäten mehr kaufen, weil gewisse Routen vermieden werden.
 
chartmix schrieb:
Bis auf den Download sehr wenig.
Gemeint war zu Release bzw. größeren Patches, was heute Standard ist. Abseits davon natürliuch nicht, aber auch beim Streaming hast du ja Stoßzeiten und keine Dauerbelastung. Die Peaks mögen bei Spielen seltener sein, dafür umso größer. Wenn langerwartete Titel erscheinen, die heute locker die 100Gb knacken, geht einiges durch die Knotenpunkte...
 
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