Krieg in Afgahnistan - Was wäre die Alternative?

Frau Merkel fühlt sich verpflichtet als Mitglied der NATO in Afghanistan "mitzumischen".
Es stand zwar schon einmal (oder sogar mehrmals) hier im Thread. Aber aus aktuellem Anlass zitiere ich erneut:

Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF (aus dem engl. International Security Assistance Force), ist eine Sicherheits- und Aufbaumission unter NATO-Führung in Afghanistan.

Die Aufstellung erfolgte auf Ersuchen der neuen afghanischen Regierung an die internationale Gemeinschaft und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Resolution 1386 vom 20. Dezember 2001). Der Einsatz ist keine Blauhelm-Mission, sondern ein sogenannter friedenserzwingender Einsatz unter Verantwortung der beteiligten Staaten.
http://de.wikipedia.org/wiki/ISAF
 
keshkau schrieb:
Es stand zwar schon einmal (oder sogar mehrmals) hier im Thread. Aber aus aktuellem Anlass zitiere ich erneut:


http://de.wikipedia.org/wiki/ISAF


nur zur Aufklärung, für Leute die es nicht wissen:

"Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF " ist ein sehr beschönigendes Wort für Besatzungstruppen! ;)

Gerne wird auch das Wort "Friedenstruppe" in den Mund genommen, was natürlich nicht stimmt, aber die aufgeklärten Leute unter euch wissen das sicher schon.
;)
 
Robert Neumann schrieb:
"Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF " ist ein sehr beschönigendes Wort für Besatzungstruppen! ;)
damit willst du aber nicht sagen, dass deutsche soldaten gerne dort sind oder irre ich mich?
wie die puritaner darüber denken weiss ich nicht...
 
Ich wäre dafür, dass Deutschland sich aus diesem Feldzug gegen den Terror raushält. All die Drohungen, die gegen Deutschland ausgesprochen werden, kämen bestimmt nicht zu Stande, wenn wir völlig neutral wären. Also ich hab noch nichts von Drohvideos oder Kofferbombern in der Schweiz gehört....
 
damit willst du aber nicht sagen, dass deutsche soldaten gerne dort sind oder irre ich mich?

Deutsche Soldaten sind nicht gerne dort, gehe aber gerne hin, weil sie so in kurzer Zeit zu viel Geld kommen.

Ob es nun Besatzungstruppen sind oder nicht, ist schwer zu sagen.
Im Prinzip sind sie es, werden aber noch geduldet, so lange sich die "Bevölkerung", oder anders gesagt: Die Warlords sich Vorteile dadurch erhoffen.

Und momentan fließt das Geld in Unmengen.
Sie kriegen unsere Aufbaugelder und der Drogenhandel blüht wie noch nie zuvor.
Dann kommt noch der Faktor Pakistan. Von hier kommen auch eine Menge Gelder.

Ich muss schon sagen: Diese ganze Antiterrororaktion hat dem Terror wirklich gut unter die Arme gegriffen.
 
Du meinst also dass es nun schlimmer ist als vorher und dass, wenn die ISAF dort nicht sei alles nun besser wäre?

@MunichRules(#60)
Mhh, ich glaube nicht das diese 0,8% und die "intelligenteren" schon alle zur Zeit der Entnazifizierung gelebt haben!
 
Du meinst also dass es nun schlimmer ist als vorher und dass, wenn die ISAF dort nicht sei alles nun besser wäre?
lol, und du glaubst die ISAF hat da auch nur einbisschen was zu sagen?

Sie ist da, weil bestimmte Gruppen sie da haben wollen!

Die Soviets haben es mit einer Armee nicht geschafft dieses Gebiet zu befrieden.
Und sie hatten auch afghanische Alliierte.
Und da glaubst du, wir könnten dies mit einpaar schlecht ausgebildeten Truppen ohne schweres Gerät und ohne eigene Versorgung schaffen?

Deutsche Spldaten trauen sich kaum aus Camp Warehouse und helfen nicht einmal alliierten Truppen mit der Begründung, dass deutsche Hubschraube nicht bei Nacht fliegen können?

Die US Truppen schießen mit einpaar Artillerie Kanonen auf Berge, was dann als Erfolg in den Medien präsentiert wird.

Mit Sicherheit geht es vielen Leuten in Afghanistan momentan besser als unter der Taliban, aber eins steht fest: Es ist nicht die Leistung der ISAF sondern die der Nordallianz.
Diese hat Gebiete erobert und sorgt für Ruhe im "deutschen Teil".

Daher noch einmal meine Frage: Wozu die ISAF?
 
Die Lage in Afghanistan wird zunehmend aussichtslos, glaubt man ranghohen britischen Militärs und Politikern. Ein Luftwaffengeneral hält den Krieg bereits für verloren. Londons Botschafter in Islamabad soll gar gesagt habe, der einzige Ausweg sei die Installation eines "akzeptablen Diktators".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,582266,00.html

Hieß es nicht man wolle Freiheit bringen? Jetzt heißt es ein Diktator soll alles richten
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Diktator könnte wirklich eine Lösung für Afghanistan bedeuten. Mit demokratischer Freiheit können diese Menschen schlicht nicht umgehen. Sie sind Demokratie nicht gewohnt und haben diese Gesellschaftsform nicht für ihr Land entwickelt, wie wir es in Europa über eine lange Epoche taten. Der Großteil der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen basiert noch immer auf einem Stammessystem.

Der Ansatz ist falsch. Weshalb muss der Kampf gegen die Taliban mit der Implementierung eines neuen demokratischen Gesellschaftssystems zusammenhängen?

Witzig ist auch die Aussage von Jung: "Wir müssen die Gefahren für unser Land dort bekämpfen, wo sie entstehen." Weshalb ist die Bundeswehr dann nicht in Pakistan?


MFG
 
Witzig ist auch die Aussage von Jung: "Wir müssen die Gefahren für unser Land dort bekämpfen, wo sie entstehen." Weshalb ist die Bundeswehr dann nicht in Pakistan?

Weil Pakistan Atomwaffen hat und deutlich mächtiger ist als die Bundeswehr.
 
Bohemund schrieb:
damit willst du aber nicht sagen, dass deutsche soldaten gerne dort sind oder irre ich mich?

Es ist tatsächlich so, wie Helios es sagte. Ich möchte meinen, dass fast alle der dortigen dt. Soldaten sich einen Dreck darum scheren, ob den Afghanen die Demokratie aufgezwungen wird oder sie ihr Schicksal selbst bestimmen. Es ist einzig und allein der (gute) Sold, das habe ich während meines Wehrdienstes in aller Deutlichkeit beobachten können.
Der Afghanistanfeldzug ist verschwendetes Leben und Geld, welches die Regierungen lieber den eigenen Ländern überlassen sollten.
 
Ein paar Idealisten gibt es wohl noch in Deutschland ! Oder hätten wir sonst über 20 Millionen die ehrenamtlich arbeiten ;)

Soldat zu sein ist keine Ehrenamt :( Ehre für das VAterland ? Wenn er Pech hat erschiesst er in Panik irgendwelche Zivilisten und stürzt sich finanziell noch in den Ruin weil keinen kostenlosen Pflichtverteidiger bekommt :mad:

Aber wenn wir denn schon Geld reden, was bekommt denn ein Soldat auf den Monat gerechnet in Afghanistan ! Wieviel ist der Regierung ein Menschenleben wert ?
 
Um mal auf den Spiegelartikel anzuspielen, könnte ein "akzeptabler Diktator" die Lage in Afghanistan besser unter Kontrolle bringen. Nur die Frage ist mit welchen Mitteln dies geschehen soll.

Jungs' Position ist schon verständlich, aber warum soll die westliche Welt diesen verschiedenen Völkern in Afghanistan die Demokratisierung um jeden Preis aufzwingen? Es wäre töricht zu glauben, dass diese Modernisierungstheorien, wie sie doch allzuoft propagiert werden/wurden, funktionieren. Wie soll denn in einem solchen Land die Demokratie greifen, wenn das Land wirtschaftlich zu den ärmsten der Welt gehört?
Die Demokratie hat sich ja auch erst entwickelt als die industrielle Revolution in Gang war.
 
GrandSol schrieb:
Es ist tatsächlich so, wie Helios es sagte. Ich möchte meinen, dass fast alle der dortigen dt. Soldaten sich einen Dreck darum scheren, ob den Afghanen die Demokratie aufgezwungen wird oder sie ihr Schicksal selbst bestimmen. Es ist einzig und allein der (gute) Sold, das habe ich während meines Wehrdienstes in aller Deutlichkeit beobachten können.
Der Afghanistanfeldzug ist verschwendetes Leben und Geld, welches die Regierungen lieber den eigenen Ländern überlassen sollten.
Die meisten wissen garnicht wo Afghanistan liegt, mein Major der selbst in Afghanistan war fragte mich welchen Afghanischen Dialekt ich spreche obwohl er weiss, dass ich aus Tunesien komme und arabisch spreche, der Mann war ein halbes Jahr dort und hat nicht gecheckt, dass in Afghanistan persische Dialekte gesprochen werden.
Ein anderer Kamerad meinte, dass er im Nachbarland von Tunesien stationiert war als ich ihn fragte welches Land er meinte, sagte er Kosovo :freak:
Daraufhin teilte ich ihm mit, dass Tunesien so viel mit Kosovo zu tun hat wie Deutschland mit der Mongolei, daraufhin sagte er, es sei alles der selbe Dreck...

Und was die Gehälter angeht, man verdient zu seinem normalen Wehrsold bis zu 91€ mehr pro Tag, egal ob man Gefreiter oder General ist. Meine Kameraden (Hauptgefreite) kamen ca. auf 3600€ Netto pro Monat in Afghanistan, um so gefährlicher die Einsätze um so mehr bekommt man (jedoch net mehr als 91€/Tag)
 
Also können wir uns darauf einigen:
Die Soldaten machen einen Job der von jeglichen Idealismus befreit ist und überdurschnittlich bezahlt wird! Die Aufnahmen die wir in den Nachrichten sehen (heute, Tagesthemen), wo Gespräche zwischen Afgahnen und deutschen Soldaten gezeigt werden, sind reine Schönmalerei-Propaganda !

@Ibn Tufail

Der Major hat halt kein Sprachgefühl ! ;) Oder er hat schon taube Ohren von dem ganzen Geballere und dann klingt jede fremde Sprache gleich :D

Dein Kamerad ist ja sehr gebildet ! :freak: Die beim Bund nehmen wohl jeden den sie kriegen können ! Oder gibt es einen Anspruch an die Schulausbildung für diejenigen die Soldaten werden wollen ?
 
lol,
es kommt drauf an in welche Dienstgradgruppe man gehen will, als Mannschafter (niedrigste Gruppe) braucht man nur einen Hauptschulabschluss, als Unteroffizier den Realschulabschluss und als Offizier braucht man Abi oder ne abgeschlossene Berufsausbildung die für den Bund von Interesse sein kann.
Bin mir aber bei meinen Angaben net so sicher, wollt mich nie verpflichten lassen und hab mich daher kaum informiert, aber es ist leider so, dass die Mannschafter die sich für 4 Jahre verpflichten lassen nicht die hellster Köpfe sind, nicht alle aber viele.
 
Letzte Woche lief eine Dokumentation in der ARD, in der es um die Situation im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ging. Der Tenor der Sendung („Wo der Terror wohnt“) war, dass

- die Paschtunen mit der künstlich gezogenen Landesgrenze nichts am Hut haben
- die Regierung in Pakistans Hauptstadt kaum etwas in den Stammesgebieten zu melden hat
- Kinder in Koranschulen für den heiligen Krieg gedrillt werden
- die Amerikaner die Rückzugsgebiete der Taliban aus der Luft angreifen
- Unschuldige betroffen sind und teilweise flüchten
- der Rückhalt für die Taliban in der Bevölkerung teilweise groß ist
- die Solidarität unter den Muslimen (gegen die „Besatzer“) groß ist
- die Grenze mehr oder weniger offen ist
- der Nachschub an Kämpfern aus Pakistan nicht zu stoppen ist
- usw.

http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,8lvea61hr03ro8q5~cm.asp
http://daserste.ndr.de/reportageunddokumentation/kabul100.html
 
Ich weiss zwar nicht, was da wirklich dran ist, aber ich werfe es mal in die Runde.

Taliban brechen mit al-Qaida und wollen verhandeln


Das könnte ein Anfang zur Beruhigung der Lage sein.
So sehe ich das zumindest.
Die vielen Jahre Krieg haben wohl so langsam alle satt.
 
Wer verhandeln will hat Forderungen, welche erfüllt werden sollen.
Ich glaube nicht dass die Forderungen der Taliban, welche auch immer, erfüllbar sein werden. Das spielt den schwarzen Peter den anderen zu und lässt die Taliban in einem besseren Licht erscheinen auch bei der eigenen Bevölkerung.
 
Nun, nach Peter Scholl LaTour hat die Taliban Binladen stets nur geduldet. Wirklich glücklich waren sie über seinen Aufenthalt wohl nie.
Keine Ahnung was da dran ist.

Wenn dem aber so wäre, so ist dieser neue "Schritt" seitens der Taliban ein Witz.
Daher schließe ich mich der Aussage meines Vorschreibers an ;)
 
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