Zugleich geht nur die Hälfte (53 Prozent) der Unternehmen davon aus, sehr gut auf Cyberangriffe vorbereitet zu sein.
Mal davon abgesehen, dass ich diese Quote für viel, viel zu hoch halte, wie deckt sich das mit:
gaben 74 Prozent der befragten Unternehmen an, vom digitalen Ausspähen von Geschäftsdaten betroffen oder vermutlich betroffen zu sein
und den anderen Prozentzahlen? Mindestens 27% der Unternehmen wurden also "ausgespäht", aber sehen sich sehr gut vorbereitet? Oder noch schlimmer, es gibt Unternehmen, denen Kundendaten geklaut wurden, aber die sich sehr gut vorbereitet sehen???
Das Problem ist, Security ist Aufwand, kostet Geld und sorgt vor allem auch für Reibung mit den anderen Geschäftsprozessen und Mitarbeitern. Das macht fast niemand konsequent mit bis es einen mal schwer trifft.
Teilweise muss man auch so ehrlich sein, dass manche IT-Strukturen eigentlich komplett eingerissen gehören. Ich seh das bei uns. Wir machen tatsächlich sehr viel für Security, schaffen Produkte an, schulen Mitarbeiter und das zeigt auch alles Wirkung, aber so einen Moloch aus Active Directory, Office 365, dutzenden weiteren Programmen und zig Onlinediensten, wann ist der wirklich abgesichert? Da kann man Firewall, Antivirenlösung, NDR-Software, Pentests und alles drüber schichten bis man umfällt, aber irgendwo gibt's immer Löcher. Leider ist "wir machen jetzt mal alles richtig und neu" für ein Unternehmen halt keine Option, wenn man nicht mal für ein paar Monate alle Kollegen in Urlaub schicken will. Und danach wächst dann eh wieder organisch irgendwo ein neues Loch.
Da kann man zynisch betrachtet nur hoffen, dass die Backup-Lösung wirklich das hält, was sie verspricht. Wobei einem das abgeflossene Daten auch nicht zurückholt. Je mehr man sich jedenfalls mit IT-Security beschäftigt, desto schlimmer wird der Blick auf alles.