News Kritische Infrastruktur: USA wollen erneut heimische Chip-Produktion

Nachdem Huawei Aktion von Trump gibt es absolut keinen Grund mehr dort etwas zu investieren. Im Gegenteil, das wäre eher sogar ein Unternehmerischen Risiko bei der Willkür in dem Land.
 
lucdec schrieb:
Naja, ich finde diese „Trump ist doof“-Kritiken irgendwie ein bisschen simpel. Die US-Politik hat sich nicht wirklich substanziell geändert und die Grundstrategie bleibt halt weiterhin „America First“ und „Business First“ - das war vorher unter Obama auch nicht anders. Klar, der hat sich halt super smart verkauft und die Europäer haben begeistert in die Hände geklatscht, aber verändert hat sich nicht wirklich viel. Positiv ist sogar, dass es bisher keinen neuen Krieg gibt...
Genau, die USA war schon immer so siehe z.B:
https://www.spiegel.de/politik/ausl...fenbar-tausend-nazis-als-spione-a-999483.html
Und unter Obama :
https://de.wikipedia.org/wiki/Transatlantisches_Freihandelsabkommen
Und natürlich :
https://www.tagesspiegel.de/politik...exklusive-club-der-geheimdienste/8450796.html
Also der USA kann man nicht trauen, auch wen sie noch so auf (möchtegern) Freund von Deutschland oder der EU machen.
Wen jetzt ein Unternehmen, dort mit der Chip-Produktion beginnt, was hält die USA davon ab, sich das Know How anzueignen und dann selbst zu produzieren, was ja den Chinesen so zum vorwurf gemacht wird.
Bereits in den 80er sagte ich man kann der USA genauso wenig vertrauen wie Russland, nur das sich die USA besser verkauft und alle lachten mich aus.
Hier muss man sich nur mal mit der USA (Viertnam, Argentienien usw.) beschäftigen und sie sind auch nicht besser als die Chinesen (Außenpolitisch).
Witzig finde ich nur das alle Putin ausgelacht haben, als er die eignen Chip-Produktion wollte und heute lacht keiner mehr und findet es sogar gut:jumpin:
 
TSMC überlegt sich das evtl noch mal, denn ohne den Schutz der USA wäre Taiwan nächste Woche von China erobert. Und soweit ich das beurteilen kann sind die Menschen in Taiwan nicht gerade scharf darauf kommunistisch erobert zu werden, das sind die Nationalchinesen, die Erzfeinde der Kommunisten.
 
Welche Firma sollte bei willkürlichen Embargos gegen asiatische Firmen den jetzt noch in den USA investieren?
Ich kann ja verstehen das man vlt. mal so langsam was gegen Chinas Subventionen unternehmen muss, aber Embargos führen doch nur dazu das Firmen die Investitionen nach USAs reduzieren, da unternehmerisches Risiko wenn da die Regierung jederzeit Stopp schreien kann.
 
Kann ja eigentlich nur Intel werden, sind wahrscheinlich auch die einzigen die wissen wie sowas in den USA gemacht werden kann. In den USA ist es ja auch kein großes Problem wenn TSMC oder Samsung billiger wären, Nationale Sicherheit unso. Bei uns keine Chance, sobald ein Anbieter billiger ist muss dieser genommen werden im öffentlichen Dienst (außer es gibt Alleinstellungsmerkmale).
Wie sowas geht hat China ja mehrfach gezeigt, pumpe solange Geld rein bis es läuft, in vielen Fällen haben die ja so letztendlich Marktführer geschaffen die über kurz oder lang die anderen Verdrängen (die kein Geld umsonst vom Staat bekommen). Aber die haben natürlich auch den sinnigen Anspruch autark vom Rest der Welt zu sein über kurz oder lang, unsere Poliker machen da lieber brav kotau vorm Xi.

Ist mMn ein Paradebeispiel dafür was die Gier der Reichen (also der wirklich reichen;)) in den letzten 30 Jahren angerichtet hat. Wir sind inzwischen so Abhängig von Asien das wir bald sowas von in die Röhre schauen werden wenn die mal die Muskeln spielen lassen. Natürlich spielt da z.T. auch abartige Doppelmoral mit rein, Russland ist Böse aber China und die Saudis sind super für die Menschenrechte. So langsam zeigt sich halt das es vieleicht doch schlauer gewesen wäre die hohen Löhne und niedrigeren Margen (ganz zu schweigen von den Gewerkschaften, da wissen die Amis im Regelfall ja nicht mal mehr was das ist) hier zu akzeptieren, sich an die eigenen Anstandsregeln (wie Menschenrechte) zu halten. Dafür gibt es dann stabilere und mehr im Gleichgewicht befindliche Geselschaften, in denen der Raum für eine AFD oder andere extremisten recht klein sein dürfte.

Mfg
PaWel
 
Hm, ich werfe 'mal Global Foundries als strauchelnden, aber technisch immer noch mehr als ausreichenden Bewerber in den Ring, der weniger Abhängigkeit und Dominanz verspräche als Intel, aber vermutlich hat man dort nicht angefragt?
 
Faust2011 schrieb:
Unabhängig vom derzeit aufblühenden "America First" finde ich es derzeit gar nicht so schlecht, wenn in der Chipfertigung wieder mehr Konkurrenz und weltweit verteilte Fabriken entstehen. In den USA gibt es, wie im Artikel erwähnt, durch Intel viele Fabs, aber da kursiert seit Jahren ein gewisser technologischer Stillstand, Stichwort "10nm Fertigung".
Würde ich auch begrüßen, wie so manches mehr, das in EU / D entwickelt und betrieben werden sollte. Ich denke da an Cloud-Lösungen, Chipfertigung, evtl. gar ein eigenes CPU/GPU-Design u.v.m.

Die wären aber keine echte Konkurzen. Da die Herstellkosten deutlich höher als in Asien liegen würden. Das würde umgekehrt bedeuten das man die hiesige Produktion mit Subventionen günstiger machen müsste und Importe mit Zöllen teurer.
So wie es auch in der Agraindurstie gehandhabt wird. Das würden die Produkte beim Endkunden schluss endlich teuer, nicht günstiger werden.-
 
Chismon schrieb:
Hm, ich werfe 'mal Global Foundries als strauchelnden, aber technisch immer noch mehr als ausreichenden Bewerber in den Ring, der weniger Abhängigkeit und Dominanz verspräche als Intel, aber vermutlich hat man dort nicht angefragt?
Wurde schon mehrfach erwähnt. Seit die sich vor knapp 2 Jahren aus der 1. Chip Liga verabschiedet haben, ist nicht mehr viel mit denen los. Außerdem haben die Arabs dort die Geldmehrheit. Da müssten sich wohl erst die Verhältnisse wieder zugunsten > USA verschieben, damit die wieder aufgepäppelt werden. Seitdem hat bei denen auch ein gewisser Braindrain stattgefunden. Da würde es wohl auch nicht (mehr) so schnell helfen, wenn man denen die Maschinen quasi schenken würden.
lynx007 schrieb:
So wie es auch in der Agraindurstie gehandhabt wird. Das würden die Produkte beim Endkunden schluss endlich teuer, nicht günstiger werden.-
Habe ich etwas verpasst? Deutschland hat so ziemlich die niedrigsten Lebensmittelpreise überhaupt. Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen.
 
lynx007 schrieb:
Die wären aber keine echte Konkurzen. Da die Herstellkosten deutlich höher als in Asien liegen würden.

Das ist in der Tat ein Aspekt, aber um den wird man nicht drumherum kommen können. Aber mit und durch Corona werden viele Just-in-time-Lieferketten und ähnliches in Frage gestellt werden und man wird (vermutlich?) wieder mehr auf Eigenbevorratung und Herstellung vor Ort wert legen. Dass dies erstmal steigende Preise bedeutet, davon muss man ausgehen.
 
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Ja, aber auch nur zu einem gewissen Teil. Lassen wir mal wieder Ruhe einkehren in einem oder zwei Jahren, ganz schnell sind die alten Muster wieder da. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, weil es dann auch ganz schnell wieder einfach nur ums Geld geht. Einige werden vielleicht erhöhte Lagerkapazitäten aufweisen und noch einen zweiten Zulieferer an der langen Leine haben, aber alles grundlegend ändern ist wie an den Weihnachtsmann glauben.

TSMC wird so nichts in den USA bauen, außer die USA trägt quasi alle Kosten. Ich war im letzten Call mit den TSMC-Chefs, da wurde das ganz klar. Sie trauen der Regierung da nicht, die schnell von heute auf morgen auch mal alles hinwirft und primär Dinge für den Wahlkampf in diesem Jahr missbraucht, noch ist dort eine Produktion sinnvoll für sie. Ja, sie bleiben diplomatisch mit ihren Aussagen, aber wenn fünf Minuten lang die ganzen Nachteile von einemStandort dort angesprochen werden aber nur 10 Sekunden überhaupt über die Möglichkeit das sie existiert, dann ist die Aussage mehr als deutlich.

Und das Intel das hinbekommt will ich auch erstmal sehen. Ihr Foundry-Geschäft war bisher eine Farce, da lief quasi nichts. Für Fremde etwas herstellen konnten sie kaum, alles viel zu kompliziert mit Intels Tools, zu langsam und zu teuer. Wenn sie da nicht plötzlich alles auf Null setzen geht das auch in die Hose. Bisher kann Intel nur für Intel bauen, das wars.
 
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Lonesloane schrieb:
TSMC überlegt sich das evtl noch mal, denn ohne den Schutz der USA wäre Taiwan nächste Woche von China erobert.
Soso TSMC ist also verantwortlich für das Überleben Taiwans... Andere Frage, glaubst du die USA ist scharf, dass Inseln/Länder, die nicht nur geografisch in der Nähe zu China sondern auch USA dann plötzlich "kommunistisch" sind ?
Zwar findet man USA auf der linken und China auf der rechten Seite der Weltkarte, da aber die Welt nun mal keine Scheibe ist, befindet sich zwischen China und USA die Insel Taiwan und somit auch TSMC...
 
Deine Verschwörungs Theorien kannst du für dich behalten! @pipip
Demnächst behauptest du noch die Erde dreht sich um die Sonne...

:lol:
 
Warum nicht bei Infinion anfragen?
 
Volker schrieb:
Ja, aber auch nur zu einem gewissen Teil. Lassen wir mal wieder Ruhe einkehren in einem oder zwei Jahren, ganz schnell sind die alten Muster wieder da.
...und noch einen zweiten Zulieferer an der langen Leine haben, aber alles grundlegend ändern ist wie an den Weihnachtsmann glauben.

TSMC wird so nichts in den USA bauen, außer die USA trägt quasi alle Kosten. Ich war im letzten Call mit den TSMC-Chefs, da wurde das ganz klar. Sie trauen der Regierung da nicht, die schnell von heute auf morgen auch mal alles hinwirft und primär Dinge für den Wahlkampf in diesem Jahr missbraucht...

Irgendwie sind die USA jetzt in Position der DDR, eigene Fertigung zu teuer. Keiner will investieren... OK, seeehr weit hergeholt.

IBM hat damals ja erst dafür gesorgt, das AMD zum Zuge kommt, als Ersatzlieferant. Wie kam es eigentlich dazu, das Siemens und co. eine x86 Lizenz erhalten haben?
 
Faust2011 schrieb:
Das ist in der Tat ein Aspekt, aber um den wird man nicht drumherum kommen können. Aber mit und durch Corona werden viele Just-in-time-Lieferketten und ähnliches in Frage gestellt werden und man wird (vermutlich?) wieder mehr auf Eigenbevorratung und Herstellung vor Ort wert legen. Dass dies erstmal steigende Preise bedeutet, davon muss man ausgehen.

Das wird nicht aber nicht in allen Bereichen funktionieren. Außer man betreibt verstärkt Protektionismus. Das funktioniert auch nur bedingt. Denn wenn ich alle aus meinem Markt ausspere, dann machen die das natürlich bei uns auch. Wäre bei einem Exportland wie Deutschland auch doof. Wen ich Lager kosten habe, mein Mitbewerber sich die sparen, dann sind meine Produkte auf dauer nicht mehr Konkurenzfähig. Das ist ja auch das gute an der Globalisierung. Es stärkt den Wettbewerb und sorgt dafür das Produkte sehr günstig sind. Der Globale Geld verkehr hatt nicht nur schlechte seiten.

Natürlich wird es Veränderungen in bestimmten bereichen geben wie zb Medizin. Das wir zb ausschließlich 2 große Firmen geben soll (eine in China, eine in Indien) die den gesamten globalen Markt für Rohstoffe für Pharmaindustrie beherscht, da könnte ich mir durchaus vorstellen das sich was ändert. Auch was Atemschutzmasken angeht und sonstige Medizinprodukte. So wie es bei Waffen aber auch Nahrung der Standart ist. Aber das wird automatisch zu folge haben das alles Teurer wird. Wen wir möchten das es hier Hergestellt wird, und das halte ich für viele Systemkritische Dinge acuh für richtig, es wird dann teuer.
 
Shoryuken94 schrieb:
Aber schon sehr bezeichnend, dass man mit Nicht US Unternehmen eine Chipproduktion für kritische Infrastruktur aufziehen möchte...
Man möchte sicherlich am liebsten von jedem Anbieter eine Fab im eigenen Land um die Technologie vor Ort zu haben, denn man kann nicht einfach einen Chip in einer Fab eines andere Anbieters fertigen lassen, dafür unterscheiden sich die Fertigungsprozesse zu sehr und die Designs hängen auch zu sehr an der Fertigung. Wenn TSMC also wichtige Chips fertigt aber keine Fab in den USA hat, dann werden solche Chips künftig in bestimmten Anwendungen nicht mehr verwendet werden dürfen, weil man eben im Zweifel keinen Zugriff darauf hat. Für AMD ist dies keine gute Nachricht, deren 7nm Produkte sind von TSMC und könnten nicht einfach in der Fab von Samsung oder Intel gefertigt werden. Jetzt verstehe ich dann umso besser, wieso IBM sich für Samsung entschieden hat, die haben ja eine Fab in den USA.
Topflappen schrieb:
Für einen "funktionierenden" Überwachungsstaat brauche ich entsprechende Rechenleistung, und dann natürlich mein eigenes Chipdesign, um bloß keine entsprechenden Hintertüren in Hardware zu riskieren.
Der Kommentar hätte auch sehr gut zu den News über die CPU, DRAM und NAND Entwicklung und Fertigung in China gepasst :D
Fliz schrieb:
Jetzt fällt mal auf, das Globalisierung nicht das Allheilmittel für systemkritische Produktionen sind.
Globalisierung hat Nachteile, aber alle die sich nun über eine Wende bei der Globalisierung freuen, sollte nicht vergessen das die Globalisierung auch für den Erhalt des Friedens wichtig ist. Einfach weil es nicht sehr schlau ist Krieg mit einem gute Kunden oder wichtigen Lieferanten zu führe, gerade wenn dieser Teile liefert die für systemrelevant Produkte oder Waffen gebraucht werden. In diesem Sinne kann man die Forderung Trumps durchaus als Vorbereitung auf einen Krieg interpretieren und damit ist nicht nur ein Handelskrieg gemeint.

Wer also sowohl an Friedenskundgebungen also auch Demo gegen die Globalisierung teilnimmt, handelt irrational!
 
Warum denn bei den Asiaten um eine Fab auf US-Boden betteln? Man hat doch mit Intel die Expertise schon im Land. Klar, lief schon mal besser mit Intels Fertigung. Langfristig wird das wieder werden. Intel hat nach wie vor genügend Cash. Militär-Aufträge würden weiter Geld für Investitionen einbringen.

In Europa könnten wir uns glücklich schätzen ein solches Unternehmen zu haben. Bosch und Infineon haben zwar Fabs, sind aber technologisch abgeschlagen. High-End CPUs und KI-Beschleuniger wie man sie für autonome Fahrzeuge braucht, traue ich denen nicht zu. Da muss man zu TSMC oder Samsung gehen.
 
Holt schrieb:
Einfach weil es nicht sehr schlau ist Krieg mit einem gute Kunden oder wichtigen Lieferanten zu führe, gerade wenn dieser Teile liefert die für systemrelevant Produkte oder Waffen gebraucht werden. In diesem Sinne kann man die Forderung Trumps durchaus als Vorbereitung auf einen Krieg interpretieren und damit ist nicht nur ein Handelskrieg gemeint

Sehr weit hergeholt und sehr unwahrscheinlich. Trumps Kandidaten für einen Krieg wären Venezuela und evtl. Iran.

China wäre unmöglich wenn man bei Verstand ist.
Trump arbeitet nach der Madman-Theory, das heißt aber nicht das er verrückt ist.
Das es kein einfacher Wirtschaftskrieg ist, sollte man mitlerweile begriffen haben. Aber eine direkte Konfrontation will man auf beiden Seiten unbedingt vermeiden. Man versucht die Chinesen in die Pleite zu treiben, das könnte auch für ein paar Jahrzehnte klappen.
Die stärkste Waffe der USA ist nach wie vor der Dollar. Und solange es einen wie Xi gibt, der die USA als Weltmacht ablösen will, solange wird es den Wettstreit geben, bis einer der Länder aufgeben muss.
Die USA und die EU können auch alles produzieren, jedoch nicht unter einem globalen Wettbewerb zu relativ gleichwertigen Bedingungen mit China, das sieht man ja wie Wettbewerbsverzerrend es ist, da hätte man bereits früher handeln müssen. Trump zieht das bisher gut durch ohne einen neuen Krieg anzufangen. Nach wie vor war Obama einer der größten Kriegstreiber in der Geschichte der USA, aber immerhin sieht er CooL aus "get schwifty".
Der Wettbewerb kann halt nicht alles Regeln, wird der auch nie, deswegen gibt es in jedem Land auch eine unterschiedlich stark ausgeprägte Sozialesäule. Frankreich und Deutschland war da schon immer sehr stark ausgeprägt.

Hierzulande leistet sich der Staat und die EU auch viel unsinniges an Bürokratie oder korrupte Plattenbauprojekte, wenn dieser es dort einsparen würde und es in Technologie investieren würde, da könnte man feuchte Träume kriegen.😂
Lächerliche 600 Millionen kostet die Anschaffung für einen Exascale Server.
 
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