News Kritische Infrastruktur: USA wollen erneut heimische Chip-Produktion

Sa.Lt schrieb:
;) denkst auch nur du
Apple hat schon längst Aufträge und etliche Geräte ans Militär geliefert!

Kannst du dazu zwei oder drei Quellen verlinken?
 
xxlrider schrieb:
Oberflächlich betrachtet.
Das im eigenen Land investierte Geld fließt aber wieder zurück zu Staat und Infrastruktur,sowie Arbeitsplätze.
Klar, aber die Frage ist doch auch wie nachhaltig hier geplant wird oder ob es nur Aktionismus bis zur nächsten Wahl ist. In anbetracht der bisherigen "Missverständnisse" sämtlicher Trump Aussagen wird das noch spanned zu verfolgen sein. Trump will gerne ALLES made in USA haben, aber nichts investieren.
 
andi_sco schrieb:
intel ist kein Auftragsfertiger, GloFo hängt bei 14nm fest und IBM lässt bei TSMC fertigen.

Intel fertigt durchaus auch für andere, sie haben nur kein klassisches Auftragsfertigugsverhältnis. Und Intel selbst hätte den Job ja durchaus gerne ;)

Die 7/5 nm Fertigung dürfte da auch nicht der Grund sein. Da muss man sich nur mal anschauen, was da an Chips in Militärsystemen etc. zum Einsatz kommen.

v_ossi schrieb:
Nunja, die USA sind eigentlich bekannt dafür nicht gerade sparsam zu sein, wenn es um 'sicherheitskritische Dinge' geht.

Sicherlich, die aktuelle US Regierung ist auch dafür bekannt von heute auf Morgen die Meinung zu ändern und Verträge zu kündigen. Auch wären es nicht ganz kleine Investitionen die man da tätigen müsste, wenn man eine moderne Fab aus dem Nichts hinstellen möchte. Ob das Auftragsvolumen nun wirklich so riesig ist, dass sich die Investition auch rechnet, können wir als außenstehende nicht bewerten. Scheint zumindest nicht so interessant zu sein, dass die Unternehmen da schlange stehen.

Palomino schrieb:
So groß ist der Logistikaufwand dann auch nicht. Sonst würde nicht alle Welt in Chine und Asien produzieren lassen.

Das ist doch gerade der Grund. Man lässt alles in Asien fertigen, da die Lieferketten so extrem kurz gehalten werden können. Dann muss man nur noch das fertige Produkt durch die Welt verschiffen und nicht alle benötigten Ressourcen. Das geht soweit, dass sich in China richtige Technologiezentren bilden.

Einfach gesagt, du kannst natürlich auch 5 verschiedene Teile von 5 verschiedenen Herstellern tausende Kilometer von Asien in die USA Verschiffen und und dort zum Endprodukt fertigen, du kannst aber auch die 5 Teile die alle im Umkreis verfügbar sind in China fertigen und dann nur das fertige Produkt verschiffen. Letzteres ist nicht nur effizienter, birgt auch geringere Risiken für verzögerungen im Produktionsablauf. Davon ab, dass man auch entsprechendes Knowhow vor Ort haben muss und als entsprechend ausländischer Konzern so eine "Außenzentrale" auch verwalten muss.

TSMC möchte wohl weder das Knowhow in die Staaten schaffen noch sehen sie da einen langfristig lukrativen Standort. Hinzu kommen politische Unsicherheiten und extreme Investitionssummen, die Sie tätigen müssten. Das so ein Werk nicht mal eben billig gebaut und betrieben ist zeigen Intel und TSMC doch selbst sehr eindrucksvoll. Beide fertigen an der absoluten Kapazitätsgrenze. Wenn man dann investiert, dann entsprechend nachhaltig. Wenn TSMC schon enorme Mittel in die Hand nimmr, dann stellt man lieber einen lukrativen Standort auf die Beine und keinen Risikostandort.

Intel hingegen würde sich sicher freuen. Auch sie können mehr Kapazitäten dringend brauchen. Für Sie wäre ein weiterer US Standort deutlich attraktiver, da Sie ihre Logistik und Infrastruktur bereits vor Ort haben und auch längerfristig so ein Werk wohl lukrativ mit eigenen Produkten auslasten könnte, jetzt wo man auch beim Thema GPUs wieder mitmischt und auch bei den CPUs am Fertigungslimit läuft.

Für TSMC wäre es ein finanzieller Nachteil als Auftragsfertiger, da ein US Standort durch den höheren Aufwand auch teurer sein dürfte.
 
Otsy schrieb:
Kannst du dazu zwei oder drei Quellen verlinken?
https://www.heise.de/mac-and-i/meld...r-neun-Millionen-US-Ex-Militaers-4303914.html
https://www.theverge.com/2013/5/17/4340252/department-of-defense-approval-iphone-ipad
https://www.channelpartner.de/a/apple-iphone-wird-zum-kriegsgeraet,286001
https://www.t-online.de/digital/sma...ilitaer-setzt-in-afghanistan-aufs-iphone.html
https://www.cultofmac.com/386814/apple-to-help-the-pentagon-develop-high-tech-military-wearables/
 
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Sa.Lt schrieb:
;) denkst auch nur du
Apple hat schon längst Aufträge und etliche Geräte ans Militär geliefert!

Dachte nicht an Endgeräte sondern Chips für Cruise Missiles und co
Ergänzung ()

@Shoryuken94 : deswegen ist IBM ja auch weg von GloFo, wegen der besseren Fertigung.
Das im Hubble noch ein 486er werkelt und auch woanders keine 90nm oder besser gebraucht werden, ist klar.
 
@Sa.Lt

Zu 'Verteidigungssystemen' oder 'kritischer Infrastruktur' vermag ich nur mit sehr viel Fantasie etwas herauszulesen.

Wir sprechen hier doch von der Bestückung von aktiven und passiven Waffensystemen, oder nicht?

Ein iPad wird durch eine Hillbilly-Camouflage-Lackierung nicht zu einem Waffensystem im Sinne dieser Meldung, denke ich.
 
Bei den militärischen Belangen gibt es keinen Unterschied zwischen Demokraten und Republikaner. Die Sicherheit der Streitkräfte, Institutionen und Infrastruktur ist essentiell für jeden Staat und er versucht dafür alles unter Kontrolle zu halten, notfalls über Allianzen, wenn man die Ressourcen nicht im eigenen Land hat. Trump dehnt es auf die ganze Wirtschaft aus, was nicht klappen kann, solange China die Werkbank ist.
 
andi_sco schrieb:
Dachte nicht an Endgeräte sondern Chips für Cruise Missiles und co..

ok, indirekt und ungewollt hatten se sogar mal:
https://www.cnet.com/news/apple-keeping-pa-semi-chips-around-for-military/
Ergänzung ()

Otsy schrieb:
..
Zu 'Verteidigungssystemen' oder 'kritischer Infrastruktur' vermag ich nur mit sehr viel Fantasie etwas herauszulesen.

Wir sprechen hier doch von der Bestückung von aktiven und passiven Waffensystemen, oder nicht?
..

das waren viele Beispiele.. eins davon Produkt das genutzt wird..
wirklich chips will Apple nicht entwickeln, das entspricht nicht deren Agenda. Alles was kein Waffensystem ist und mehr der Unterstützung dient, macht Apple aber auf jeden Fall.

Da würden se sich ins eigene Fleisch schneiden.
Mitarbeiter, Kunden etc. würden das nicht gerne sehen.
 
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@Sa.Lt

Dann scheidet Apple prinzipiell aus dem Kreis der potenziellen Bewerber aus, da sie Kernanforderungen nicht erfüllen können.
 
Interessante Diskussion die uns aber nicht wirklich weiter helfen tut. Mal ehrlich selbst wenn das alles klappt oder auch nicht hat Deutschland genau was davon?
 
lucdec schrieb:
Naja, ich finde diese „Trump ist doof“-Kritiken irgendwie ein bisschen simpel. Die US-Politik hat sich nicht wirklich substanziell geändert und die Grundstrategie bleibt halt weiterhin „America First“ und „Business First“ - das war vorher unter Obama auch nicht anders. Klar, der hat sich halt super smart verkauft und die Europäer haben begeistert in die Hände geklatscht, aber verändert hat sich nicht wirklich viel. Positiv ist sogar, dass es bisher keinen neuen Krieg gibt...

Ich könnte da nicht heftiger widersprechen.

Egal wie wenig erfreulich man das amerikanische Treiben vorher gefunden haben mag, sie hat immer verstanden, dass es "Win-Win" Situation gibt. Das gilt für Donal Trump nicht. Für ihn ist alles ein Nullsummenspiel. Gewinnt einer, muss ein anderer verlieren. Wenn China gewachsen ist, dann nur deswegen, weil sie die USA abgezockt haben muss. Dass diese Partnerschaft für beide ein einträgliches Geschäft war und nach wie vor ist, kommt ihm gar nicht in den Sinn.

Egal. Momentan erinnert er mich an Nero. USA brennt und er steht mit einer Harfe da. Ich bin wirklich gespannt ob die Amerikaner ihn wiederwählen.
 
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Intel wäre wohl die beste Möglichkeit als Chipsfertiger für US-Militär-Chips zu dienen.
Wobei dafür aktuell eher weniger 10nm benötigt werden dürften.

Andererseits geht es auch darum Techologie und Fertigungstechnik im Land zu halten.
 
Die US-Regierung will sich von der Abhängigkeit der asiatischen Hersteller ein Stückweit lösen

Hat man in diesem Anspruch auch berücksichtigt das dadurch die Kosten extrem steigen werden?
Und das man vermutlich gar nicht genug des notwendigen qualifizierten Personals hat?
 
Neodar schrieb:
[...] Es braucht auch Mainboards, RAM usw. zu Betrieb eines Rechners.
[...]
Micron fertigt RAM nicht nur in Singapur sondern auch in Manassas, Virginia. Aus letzterem US-Ostküstenstandort (maximal entfernt von China) dürften vor allem Registered und ECC Module kommen, aber es ist nicht so, dass sowas nicht da wäre. Ich geh mal davon aus, dass die Fertigung von Komponenten, die weniger im Hochleistungsfokus stehen, weniger Probleme mit Standortverlagerung hätte.

Texas Instruments hat eine deutsche Fab in Freising, siehe auch die Liste bei Wikipedia.
 
Eine Seite ist sicherlich, die Kritische Infrastruktur in den USA zu haben, die andere mögliche ist der Technologietransfer.
Und genau deswegen wird sich TSMC auch weiterhin weigern einen Standort in den USA aufzubauen. Selbst, wenn die den komplett bezahlt bekommen würden.
In Taiwan ist man vorm Daten absaugen noch einigermaßen geschützt. In USA wäre man der NSA etc. nahezu komplett ausgeliefert. Da gibts nicht einen Internetknoten, welcher nicht von der NSA infiltriert wäre.
Und man müsste wohl sehr viele Amerikaner einstellen. Durch Personalfluktuation hätte man eben auch wieder langfristig einen Technologietransfer.
Solche und ähnliche Überlegungen dürften auch eine gewichtige Rolle spielen.
 
Neodar schrieb:
Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

Wer jeden Tag soviel daherschwadroniert wie dieser Typ, sagt automatisch auch irgendwann mal was richtiges.

Man darf nur nicht den Fehler machen und ihn ernst nehmen, nur weil in seinen tausenden Fantastereien und Lügenmärchen auch mal ein kleines Stück Wahrheit steckt.
Da könnte man auch jeden Jahrmarkt Wahrsager zum Präsi machen.

Man sollte ihn schon ernst nehmen, immerhin ist er der mächtigste Mann der Welt, von dem was er sagt und seine hü hott Aktion ist auch viel Taktik dabei.
So dumm wie er dargestellt wird, ist er defintiv nicht. Die USA befinden sich im absoluten Wirtschaftskrieg. Da hängen auch viele Interessen dran, nicht nur seine persönliche. Und die Loslösung von China kann man nur unterstützen.
 
Was ist aber mit den vielen amerikanischen Backdoors von Intel und Co, mit denen sich zum Beispiel die europäischen (deutsche) Kunden plagen müssen? Wie vertrauensvoll ist da noch der Kauf us-amerikanischer "Hardware"???
 
Die Autonomie der Wirtschaft, wird er wohl nicht mehr erleben, aber es wird fortgeführt, wenn auch langsamer. Man kann so etwas nicht erzwingen, wie bei einem 5-Jahres-Plan unter Stalin, wo man über Millionen Leichen gegangen ist.
 
Inras schrieb:
Eine Chipfertigung in Deutschland oder wenigstens innerhalb der EU wäre mal erstrebenswert.

https://www.intel.ie/content/www/ie/en/company-overview/intel-in-ireland.html

Und letztendlich stammen die wichtigsten Spezialmaschinen für die Produktion entweder aus europäischer Fertigung oder können hier gebaut werden.

Bis auf den Standort in Dalian hat Intel alle Fabriken in der "westlichen" Welt, davon 3 Standorte in den USA, einen in Irland und einen in Israel. (Die restlichen Produktionsstandorte sind "nur" Assembly und Test.)
 
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