News Kritische Infrastruktur: USA wollen erneut heimische Chip-Produktion

pipip schrieb:
USA könnten Global Founderies fördern.
Sagte ich ja und es wäre sogar wünschenswert. Ob es aber realistisch ist?
pipip schrieb:
Und komplett weg sind sie auch nicht.
Das nicht, nur ob sie je wieder vorne mitspielen, mag ich zu bezweifeln. Prozesse lizensieren wäre zwar eine Möglichkeit, wäre aber auch nur eine Maßnahme, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren. Die Lizenz muss man dann auch noch bekommen.
 
rolandm1 schrieb:
Wo werden die Chips für AMD teilweise produziert. TSMC ?
GloFo fertigt derzeit den I/O Die für Zen2 in 12nm und TSMC fertigt die Chiplets sowie die Zen2 APU in 7nm.

ThePlayer schrieb:
Die EU könnte doch auf RISC-V setzen oder?

Schon. Aber solange es nicht x86 kompatibel ist gewinnt du am PC Markt für Endverbraucher keinen Blumentopf damit. Einfach weil Windows und Windows Software uneingeschränkt nur auf x86 läuft. Sprich man müsste ein Framework haben das langfristig auf anderen Architekturen läuft und auf diesem wiederrum Software entwickeln. Bis das ausreichend Marktdurchdringung hat vergehen Jahre...

Und andersrum ist die x86 Emulation meist deutlich zu langsam, was die praktische Nutzbarkeit einschränkt.
 
bigfudge13 schrieb:
Wenn sie eine eigene Produktion wollen, können sie doch einfach selbst eine begründen. Entweder man akzeptiert die Bedingungen der Firmen, und wenn einem die nicht passen, muss man halt selbst eine gründen.
Das würde derartig viel kosten das man glaube ich JEDE Bedingung der Firmen akzeptieren könnte.

Volkimann schrieb:
Intel kann doch schon jetzt nicht die Stückzahlen liefern.
Das regelt dann irgend ein Noterlass oder Ausnahmezustand.
 
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Ozmog schrieb:
Prozesse lizensieren wäre zwar eine Möglichkeit, wäre aber auch nur eine Maßnahme, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren.

Ich meinte das aus der Sicht von Amerika. Sie wollen eine Fertigung in den USA ? Vllt kann man mit TSMC/Samsung mit Hilfe von GF einigen. So kann man gewisse kritische Chips eben fürs Militär in den USA fertigen und das mit aktueller Fertigung. Zahlen sie eben indirekt paar Abgaben. Ob es sich wirtschaftlich lohnt ?
Gute Frage. Vllt gibt es eben so ein Mittelweg. TSMC/Samsung müssen keine Fabrik aufziehen und USA bekommt ihren aktuelle Fertigung und das ungebunden.

Was eben an Intel "gebunden" sein könnte, dass die gleich ihre Chips natürlich in den Produkten verbauen wollen. Auch wenn Intel bereits für dritte fertigt, waren ja letzte Aussagen doch genau andersrum. Dass man da gerade mal "Backport" eingeführt hat und ihre Chips und Fertigung sehr zusammenhängen. Die Frage ist, wie flexibel die Inte Fertigung für andere Hersteller ist und "unabhängig".
Auch geht es hier sicher nicht nur um X86 Chips, sondern sicherlich um alle Arten von Chips. Und ein Design welches bsp "analoge" Bereiche hat, braucht eine ganz andere Fertigung bzw anpassungen. Da ist GF soviel ich mich erinnere sehr wohl vorne. Aber gut da gibt es dann auch andere Hersteller, die auf sowas spezialisiert sind.

Und wegen Europäischen Fertigungen und Chips. Man sollte Infineon und STMicroelectronics nicht vergessen. Europa arbeitet an Chips für spezielle Bereiche (Automobil und SuperComputer) und die beiden werden sich (nehme ich stark an) für die Fertigung kümmern.
 
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Faust2011 schrieb:
wenn in der Chipfertigung wieder mehr Konkurrenz und weltweit verteilte Fabriken entstehen.
Ja, sehe ich auch so, nicht nur durch die geopolitische Lage, sondern auch wegen lokalen Katastrophen und Kriesen wäre eine Verteilung wichtig. TSMC hat ja fast die gesamte Fertigung in Taiwan und Taiwan liegt in einer tektonisch aktiven Gegend. Ein starkes Erdbeben könnte weite Teile der Produktion aussetzen.
Dazu steht China vor der Tür, die Taiwan eingentlich beanspruchen. Noch nicht so lange her, dass das chinesische Oberhaupt gesagt hat, dass Taiwan wieder zu China gehören soll, wenn nötig auch mit Waffengewalt.
Faust2011 schrieb:
Würde ich auch begrüßen, wie so manches mehr, das in EU / D entwickelt und betrieben werden sollte. Ich denke da an Cloud-Lösungen, Chipfertigung, evtl. gar ein eigenes CPU/GPU-Design u.v.m.
Kann man nur so unterstreichen. Es muss mehr im bereich Technologie gemacht werden. Rund um Elektronik läuft hier nicht allzuviel, die Größen in den Branchen sitzen fast alle in den USA oder in Asien.
 
Shoryuken94 schrieb:
Wen wundert es. Die Corona Kriese hat doch mal wieder erfolgreich gezeigt, wie kaputt das Land eigentlich ist. Wundert mich kein Stück, dass es für asiatische Unternehmen wenig Anreize gibt.

Aber auch abseits dessen verständlich. Warum sollte man auch Interesse daran haben, einen weniger lukrativen Standort zu errichten? Alleine der Logistikaufwand frisst enorm Ressourcen und welche Vorteile hat man davon? Richtig keine. Längerfristig stellt es für asiatische Unternehmen wohl eher ein Risiko dar, entsprechend viel in die USA zu investieren.

Aber schon sehr bezeichnend, dass man mit Nicht US Unternehmen eine Chipproduktion für kritische Infrastruktur aufziehen möchte...
So groß ist der Logistikaufwand dann auch nicht. Sonst würde nicht alle Welt in Chine und Asien produzieren lassen.

Es wäre jetzt natürlich die Frage, was das Werk denn alles können soll? Welche Chips sollen gefertigt werden?
Ein reiner Produktionsstandort wäre ja noch eher leicht aus dem Boden zu stampfen. Und üblicherweise gibt es ja Unmengen an Fördermitteln für die Errichtung von Fabriken. daran kann es ja nun nicht liegen, dass das Interesse so gering ist.

Eher ist es wohl die Aussicht aus Auslastung der Fabrik. Die Regierungsaufträge kann man sich ja teuer bezahlen lassen, nur wird wohl niemand die übrigen Chips an einen teuren US Standort fertigen wollen.
 
Ehrmann2 schrieb:
Das würde derartig viel kosten das man glaube ich JEDE Bedingung der Firmen akzeptieren könnte.

Da es ja vorrangig um das US Militär geht und Onkel Donald gerade dem Militär gerne mehr Geld zugesteht, wäre das sicherlich kein Problem.
Die USA haben eh so hohe Schulden, da kommt es auf die paar Milliarden auch nicht mehr an.
 
Ehrmann2 schrieb:
Das würde derartig viel kosten das man glaube ich JEDE Bedingung der Firmen akzeptieren könnte.
Aber das wollen die USA bzw. Trump ja anscheinend nicht.
 
Shoryuken94 schrieb:
[...]Warum sollte man auch Interesse daran haben, einen weniger lukrativen Standort zu errichten? Alleine der Logistikaufwand frisst enorm Ressourcen und welche Vorteile hat man davon? Richtig keine.[...]

Nunja, die USA sind eigentlich bekannt dafür nicht gerade sparsam zu sein, wenn es um 'sicherheitskritische Dinge' geht.

Ein langfristiger Auftrag der Regierung kann -muss nicht, aber kann- durchaus lukrativ sein.
 
Vor allem Intel und modernen (Verteidigungs-)Systemen , das ist lustig.
Bis jetzt haben alle Intel Chips Sicherheitslücken, warum nimmt man nicht IBM?
 
Wieso ist der Standort so entscheidend für die Hersteller?
Weder die Rohstoffkosten, noch Transport oder auch die Mitarbeiterkosten (die überall hoch sind) sind doch eigentlich für den genauen Standort ausschlaggebend.
 
Richtig schlimm wird es erst, wenn die Chips wirklich in der USA gefertigt werden und dann, ganz nach Donald, die Bestellungen aus dem Ausland eingedämmt werden sollen.

Dann wäre AMD´s Zulieferkette schwerst betroffen.

Intel wäre dann wohl satt, durch Zahlungen vom Staat und Aufträge ohne Ende.

Aber so einfach wie sich Trump das vorstellt, scheint es nicht zu sein.
 
Shoryuken94 schrieb:
...
Aber schon sehr bezeichnend, dass man mit Nicht US Unternehmen eine Chipproduktion für kritische Infrastruktur aufziehen möchte...

intel ist kein Auftragsfertiger, GloFo hängt bei 14nm fest und IBM lässt bei TSMC fertigen.
Da kannst du nur noch TSMC bitten, in den USA zu fertigen. Ausser, TSMC liefert Technologie an GloFo und die setzen das in den Staaten dann um. Wobei das sicherlich auch nicht so einfach ist, unabhängig davon ob TSMC Know How aus der Hand geben will oder nicht.
 
Ehrmann2 schrieb:
Das würde derartig viel kosten das man glaube ich JEDE Bedingung der Firmen akzeptieren könnte.
Oberflächlich betrachtet.
Das im eigenen Land investierte Geld fließt aber wieder zurück zu Staat und Infrastruktur,sowie Arbeitsplätze.
 
Ozmog schrieb:
TSMC hat ja fast die gesamte Fertigung in Taiwan und Taiwan liegt in einer tektonisch aktiven Gegend. Ein starkes Erdbeben könnte weite Teile der Produktion aussetzen.

Guter Punkt. Aber TSMC hat doch bestimmt zuvor eine Risikoanalyse gemacht... und trotzdem gebaut. Demnach kann das Risiko nicht so groß sein.
 
Fliz schrieb:
Jetzt fällt mal auf, das Globalisierung nicht das Allheilmittel für systemkritische Produktionen sind. Ohne Chips geht halt nichts.
Mich würde einmal unsere Strategie dazu interessieren. Biedern wir uns dafür dann bei den Amis an?

Qualcomm in München, GloFO und Bosch in Dresden.
Aber, das ist sicherlich keine High End 7nm Fertigung.

IBM sollte Fabless sein, hat ja einiges an GloFo verkauft. Hat Texas Instruments noch eine eigene Chipfertigung?
Ergänzung ()

Inras schrieb:
...
Da ist zwar was in der Trommel - Stichwort "Europa-Prozessor" - aber ob das was wird? Vorallem kostendeckend......

Könnte man zur Not in 14nm in Dresden fertigen lassen. Bringt GloFO eine gewisse finanzielle Stabilität
Ergänzung ()

Sa.Lt schrieb:
und was ist AMD IP? Chinesisch manipuliert?
Oder Apple's Chips? Wer weiß wo wir die überall sehen werden bis in 3-4 Jahren.

Aufträge vom Militär hat Apple keine und um den Bereich wird es hauptsächlich gehen!
 
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Häh? Global Foundries ehemaliges IBM-Werk ist immer noch eine Trusted Foundry in den USA, und die haben wenigstens eine 12nm FinFET-Produktion dort?
 
flappes schrieb:
Weder die Rohstoffkosten, noch Transport oder auch die Mitarbeiterkosten (die überall hoch sind) sind doch eigentlich für den genauen Standort ausschlaggebend.
Es werden Mitarbeiter mit hohem Bildungsstand gebraucht und zwar unaufhörlich. Die haben die großen Unternehmen bisher weltweit rekrutiert.
Da hat Trump dran gesägt und so wird der Standort wichtiger, wo man an diese Ressource ungehindert kommt. Es können zwar Reiche weiterhin in die USA einwandern, aber wer Unterstützung braucht, soll draußen bleiben. Reiche sind aber nicht automatisch intelligent, so dass viele der wertvollen Einwanderer lieber daheim bleiben, was ihrem Land zugute kommt und nicht mehr den USA.
 
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