Chris-W201-Fan schrieb:
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Das Blockchains ohne entsprechende Miner nicht laufen ist klar, ist bei deinem Bank-Argument aber genauso, läuft der Server deiner Bank nicht mehr, wars dass mit deinem Konto
egal wie viel drauf war
Schon, aber bei meiner Bank ist das etwas anderes, denn die haftet für das was sie da macht. Wenn bei einem dezentralisierten System das System stirbt, weil dass allgemeine Interesse weg ist, dann kann ich niemanden haftbar machen.
Bei den Banken gibt es Einlagensicherungssystem und eine FMA usw. usw. Auch habe ich bei meinem Sparbuch neben dem Server der Bank auch noch schriftlich, dass ich dort soundsoviel Kohle liegen habe. Wenn der Server da abraucht, ist das noch lange nicht das Ende meiner Einlagen. Soweit mir das bei Bitcoin bekannt ist, dann können die schonmal weg sein.
@ larz
Punkt 1: Aber genau das ist der Punkt, ich vertraue lieber in Personen und materielle Werte, als in das Konzept "lasst uns alle an diesen einen Algorithmus glauben". Ich habe aber auch ein grundsätzliches Vertrauen in den Staatsapparat. Klar läuft nicht immer alles bestens, aber es steht für mich außer Zweifel, dass man eine Regierung, Gesetze usw. braucht und der reine "freie Markt" keine gute Idee ist.
Punkt 2: Eben nicht. Da gibt es himmelweite Unterschiede zwischen meine 50,000€ in Bitcoin sind futsch und die Bank bei der ich mein Sparbuch mit 50,000€ habe ist pleite. Noch dazu kann ich die 50,000€ bei mir zu Hause unters Bett legen und dann ist die Pleite einer einzelnen Bank völlig egal, auch die Pleite von mehreren Banken, dann wäre mein Geld nur dann wertlos, wenn der gesamte EU Raum durch Kriege/Krisen plötzlich unter Hyperinflation leiden würde.
Nur damit wir uns richtig verstehen, nichts ist 100% sicher, aber es gibt große Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit verschiedener Ereignisse.
Punkt 3: Ich betreibe weder noch, aber ich sage ja auch absolut nichts gegen jemanden der mined. Kann ja durchaus lohnen. Man kann auch gerne Kryptowährungen kaufen. Für mich zählt nur, dass man auch beim Risiko bei der Wahrheit bleibt und das Risiko ist hoch und niemand sollte Beträge die unter Umständen schmerzen in Kryptowährungen durch Kauf investieren.
Punkt 4: Ich bin überzeugt, dass eine Weltwährung irgendwann Sinn machen kann, aber dann muss genau das gewährleistet sein, was bei den ganzen Coins zur zeit nicht der Fall ist und was angeblich aber an denen so toll ist (und diese Vorteile auch ausmacht):
Die Währung muss einheitlich sein und per Gesetz als Zahlungsmittel zu akzeptieren sein
Die Währung muss staatlicher Kontrolle unterliegen
Die Währung muss einigermaßen wertstabil sein, es kann nicht angehen, dass ich mir von meinen coins heute ein Auto leisten kann und 3 Monate später nur noch eine Semmel (oder umgekehrt)
Es muss Institutionen geben, die einen reibungslosen Ablauf von Transaktionen garantieren
usw.
Ich glaube nur, dass es eher nicht so ablaufen wird, dass irgend ein coin system sich durchsetzen wird, sondern ich glaube eher, dass die Weltwirtschaft über einen sehr langen Zeitraum zusammenwachsen wird. Wie langsam und schwierig das ist, sieht man am Euro eigentlich ziemlich deutlich.
Ob man der regionalen Kursschwankungen jemals Herr wird, ist eine andere Frage. Denn 1€ ist ja auch nicht in jedem €uroland gleich viel wert und je größer die Ausbreitung umso schwieriger wird dieses Problem.