Ozmog schrieb:
Zum Thema KI habe ich neulich gelesen, dass KI zum Schummeln neigt. Viele (nicht alle) KIs tricksen bei der Erkennung von einigen Objekten, als Beispiel ein Schiff auf dem Wasser: es wird nicht das Schiff direkt erkannt, sondern das Wasser außen rum und dann als Schiff deklariert.
Wenn man denen nur ein Haufen Bilder zum Lernen gibt und die größte Gemeinsamkeit eben doch was anderes ist. Immerhin sind Schiffe doch sehr unterschiedlich.
Das menschliche Hirn arbeitet eben anders und klammert "Nebensächlichkeiten" aus.
Das würde ich so nicht sagen. Wenn ich Dir ein Bild zeige, auf dem ein kaum erkennbares Schiff (z.B. so weit entfernt, dass es auf dem Bild nur noch "wenige" Pixel groß ist) im Meer zu sehen ist, wird dein Hirn auch die Assoziation über das Meer herstellen und interpolieren, dass das graue Ding wohl ein Schiff sein wird, und kein Fußballstadion. Generell reimt sich unser Hirn bei allen möglichen Sinneseindrücken gerne viel zusammen...
Elektrolyt schrieb:
D.h. das Ding hat noch nicht selbst geschrieben, nur texte zusammengestückelt? Wenn das so wäre, müsste es ja atm so oder so jemanden geben der die Texte händisch verfasst hat...
Ich empfehle, das "Preface" zu lesen. Da steht eigentlich alles relevante drin.
Einige Punkte:
- Selbstverständlich hat "Beta Writer" keine neuen Fakten gefunden
- Der Untertitel des Buchs lautet "A Machine-Generated Summary of Current Research", also eine Zusammenfassung
- 1,2% aller Sätze in dem Buch sind wörtliche Zitate
- Der Rest sind umformulierte Sätze aus den Quell-Dokumenten (die natürlich von irgendwelchen Wissenschaftlern zu dem Thema manuell verfasst wurden)
Generell sind wissenschaftliche Arbeiten ja häufig zu großen Teilen Zusammenfassungen. Man muss sich ja dafür nur die Quellenangaben anschauen. Ein Buch über die Entwicklung (Geschichte) des Otto-Motors würde z.B. gar keine neuen Informationen liefern, sondern eben nur "bereits bekannte" Infos bündeln.
Einige Leute hier sind irgendwie der Meinung, dass von Menschen nur "neue" Inhalte geschaffen werden. Letztendlich folgen aber eigentlich auch alle "normalen" Bücher bekannten Schemen (z.B. "klassische" Liebesgeschichte: Kennenlernen -> Verlieben -> getrennt werden wegen XYZ -> Fröhliches Wiedersehen) und auch die Charaktere sind doch in vielen Geschichten ganz einfache Schablonen (der Böse, der Underdog, die wehrlose Jungfrau, der Mentor (der auf die böse Seite wechselt) usw.)
Und die ganzen Möchtegern-KI-Kritiker sollten sich auch mal fragen, wie eine "echte Intelligenz" funktioniert. Wie lernen wir denn als Kleinkinder eine Sprache? Und ich denke auch, dass z.B. für ein Kleinkind (und teilweise auch für uninteressierte Erwachsene) ein motorisiertes Gefährt mit zwei Rädern ein Motorrad ist, auch wenn es in echt ein Motorroller ist. Hier kann man dann die echte Intelligenz tweaken, in dem man die Unterschiede erklärt und genauso kann man die KI tweaken.
Lasst eine KI mal 30 Jahre lang Wissen aufsaugen und vergleicht dann. Alles andere ist nämlich unfair. Die Mengen an "Daten", die wir während unseres Lebens aufnehmen und die Assoziationen, die wird damit bilden sind natürlich nicht mit aktuellen KIs vergleichbar.