Laufzeit SSD?

Ich habe vor 5 Monaten meinen Heimserver mit einer 128GB Crucial M4 ausgestattet. Darauf läuft eine mysql-Datenbank und zahlreiche round robin Datenbanken und ein Webserver. Es war eigentlich eher ein Experiment. Ich bin überrascht, wie wenig schlussendlich trotz Daueraktivität geschrieben wird:

root@crna:~# cat /sys/fs/ext4/sda1/lifetime_write_kbytes
29425784

smartctl:
173 Wear_Leveling_Count 1
202 Perc_Rated_Life_Used 0

Also in 5 Monaten wurden 29GB auf das Dateisystem geschrieben. Da es wohl sehr kleine Blöcke waren, ist der Wear Leveling Count bei 1, das heisst, dass die SSD mindestens einmal voll geschrieben wurde. Die Flash-Zellen sind wohl das letzte was an dieser SSD in dieser Konstellation kaputt geht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss bei den S.M.A.R.T. Werten darauf achten, welche Zeile da ausgegeben wird. Im Attribut 0xAD = 173 gibt der Rog- oder Hexwert die Zyklen an. 1 sollte stimmen, aber nach wenigen Daten kann man eben nicht genau sagen, ob die jetzt gerade erst 1 oder fast schon 2 ist. Jedenfalls erzeugen solchen kurzen Randomwrites wie sie bei Datenbanken üblich sind, eine sehr hohe Write Amplification. Ohne die Kapazität der SSD zu kennen, kann man auch nicht sagen wie viele P/E Zyklen nach wievielen GB viel sind, aber 1 Zyklus in 5 Monaten, das wären noch 1250 Jahre bis zum erreichen der garantierten P/E Zyklen, wenn es so weiter geht.
 
Nunja, um mal eine Utopie anzugeben. Man könnte auch HDGuard installieren, die Swap-Datei auf eine RAM-Disk legen und würde somit nie wieder Schreibarbeit von der SSD verlangen sondern reines lesen. Jegliche Änderungen sind mit einem Neustart ja wegen HDGuard sowieso weg, Daten werden extern gespeichert oder auf eine Festplatte o.ä.

Somit würde man eine schier unendliche Lese-Lebensdauer einer SSD gewährleisten, dem Ram ist es auch Hupe ob er ständig vollgeschrieben wird, zudem lägen die Systemdaten auf der SSD und werden beschleunigt.

Hab das aber noch nicht selber ausprobiert, daher ohne Gewähr, für reine Lesearbeiten jedoch zu empfehlen, da man sich den Virenschutz etc. sparen kann, denn jegliche Schreibarbeit würde somit von der SSD ferngehalten werden.
 
wbjc2007 schrieb:
Also MTBF werden teilweise mehrere Millionen Stunden angegeben - was erst mal nichts heißen muß. Aber eine typische Systemplatte hat relativ wenige Schreibvorgänge, daher können diese MTBFs stellenweise weit überschritten werden.
Die MTBF ist keine Lebensdauer, alleine schon weil sie nur für einen bestimmten Zeitraum gültig ist und der schließt eben sowohl die kritische Anfangsphase als auch die Zeit nach ein paar Jahren, wenn die Wear-Out Phase beginnt, explizit aus. Obendrein gilt die MTBF nur für ganze bestimmte und genau definierte Umgebnungs- und Einsatzbedingungen. Wenn man die nicht kennt, kann man sie ja schon gleich garnicht einhalten und auch sonst ist das für Heimanwender praktisch unmöglich. Nur Intel hat bei der 520er überhaupt mal für zwei verschiedene Nutzungsbedingungen je eine MTBF angegeben und die ging bei einer Schreiblast von 20GB statt 10GB pro Tag auf weniger als die Hälfte runter.


Schau Dir mal diese Statistik von Ausfallraten an:
Die Daten sind für Verkäufe vom 1.10.2011 bis 1.04.2012 und als defekt eingestufte bzw. getestet Rücksendungen bis Oktober 2012. Selbst für die Petrol gibt OCZ eine MTBF von 1.2 Millionen Stunden an, soviel zur Praxisrelevanz dieser Angabe!
 
Danke vielmals für die Antworten, dann werd ich mal optimistisch eine bestellen :)
 
Das stimmt, aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man da schon zwei Einschränkungen machen:
1.) Wie viele davon waren Transportschäden? Die HDDs sind diesbezüglich ja ungleich empfindlicher als SSDs.
2.) Wie viele davon sind jeweils plötzliche Totalausfälle? Bei SSDs sind diese wohl weitaus häufiger als bei HDDs, bei denn zu viele defekte Sektoren als Reklamationsgrund schon reichen und dann hatte der User vermutlich keine so großen Datenverlust.
Das geht eben aus den Zahlen nicht hervor und man müsste Transportschäden natürlich aus der Statistik rausrechnen, aber wer kann bei einer defekten HDD schon immer sagen, ob der Schaden nicht durch einen unsachgemäße Handhabung und mangelhafte Verpackung entstanden ist?

Man sollte auf jeden Fall immer mindestens ein Backup seiner wichtigen Daten haben und das sollte auf einer anderen Platte sein, die in einem anderen Gehäuse steckt, also z.B. eine externe USB Platte.

Trotzdem braucht man bei einer SSD eines zuverlässigen Hersteller bzgl. eines Ausfalls keine größeren Sorgen als bei einer HDD zu haben. Nur bei Corsair in der Liste bin ich mir nicht sicher, ob die Zahlen da zuverlässig sind, denn bei Corsair RAM Modulen die ich mir vor einigen Jahren mal gekauft habe, lag ein dicker roter Zettel bei, dass man diese im Falles eines Fehler unbedingt direkt an Corsair schicken und keineswegs über den Händler tauschen sollte. Wenn das bei den SSDs auch der Fall ist, würde das die Statistik natürlich zugunsten von Corsair verfälschen, weil sich dann wohl viele Kunden daran halten dürften.
 
Garantie bei SSDs - speziell bei der Samsung 840 pro

Hallo Leute,

bei dem Thread sind ja vielleicht auch Einzelheiten der Garantie-Bestimmungen von SSDs interessant.

Ich habe vor 3 Wochen eine 840 bei bei Amazon gekauft und habe folgende Frage:

Wer kennt den Schwellenwert der TBW der Samsung 840 Pro 256 (MZ-7PD256), der für die Garantie wichtig ist, eben nicht überschritten werden darf ??

Ich hab jetzt bereits einige Zeit für Recherche im Netz und Support-Anfragen bei Samsung verbracht, vergeblich leider.

Auf der einen Seite ist es nicht so relevant, ob er nun bei 50 oder 500 liegt, auch 50 werde ich wohl nicht annähernd erreichen in 5 Jahren. Die Garantie währt eben 5 Jahre, wenn der TBW nicht überschritten wird.

Auf der anderen Seite möchte ich einmal schwarz auf weiß die Garantie-Bestimmungen erfasst und begriffen haben.

Danke und Gruß
stransky69
 
stransky69, willkommen im Forum. Es müsste das S.M.A.R.T. Attribute 0xB1 (177) sein, Wear Level Count, welche Du z.B. mit CrystalDiskInfo auslesen kannst. Der Rohwert sollte die verbrauchten Zyklen anzeigen und der aktuelle Wert dabei schrittweise von 100 auf 0 abfallen, wenn die garantierten Zyklen aufgebraucht sind, was bei der 840 Pro nach 3000 Zyklen der Fall sein dürfte.
 
Hallo32, das sind die US Garantiebedingungen. Die deutschen sind nicht sehr ausführlich, da steht wenig drin:

"Zeigt sich während der Garantiezeit ein Herstellungs- oder Verarbeitungsfehler, der nicht den gültigen Samsung Gerätespezifikationen entspricht"
 
macht dir keine sorgen für min. 5 jahre :D
Und danach holt man sich in der regel eine neue.
 
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