1.: Einleitung:
Warum der Test? Nun, ich habe von Vico Research die Möglichkeit bekommen den brandneuen LG E2290V die nächsten Wochen zu testen. Der Monitor beansprucht für sich zurzeit den Titel des „bislang flachsten Monitor der Welt“. Zudem soll er ein wahrlich gigantisches Kontrastverhältnis von 10.000.000:1 bieten und dabei dank LED-Backlight besonders sparsam agieren. Als Bonus für das Gewissen wird dem Benutzer das EPEAT-Gold-Zertifikat genannt, das für einen nachhaltigen Einsatz von Ressourcen und recyclinggerechtes Design steht.
Der Test ist für mich aus zweierlei Hinsicht interessant. Einerseits bin ich persönlich sehr an neuen Technologien und besonders Monitoren interessiert, und andererseits ein Skeptiker solcher tollen Marketingsprüche.
2.: Technische Daten:
Bildschirmdiagonale: 21,5 “ / 54,6 cm
Native Auflösung: 1920*1080 @ 60 Hz
Panel: TN, RGB stripe array, anti-glare
Reaktionszeit: 2 ms
Blickwinkel: 170 °
Pixel Pitch: 0,248 mm
Helligkeit: 250 cd/m²
Kontrastverhältnis: 10.000.000:1 (dynamisch), 1000:1 (statisch)
Ergonomiefunktionen: Neigung 5° nach vorne, 15° nach hinten
Garantie: 24 Monate inkl. Hintergrundbeleuchtung
Signaleingänge: VGA, DVI, HDMI
Sonstiges: Kopfhörerbuchse
Lieferumfang: Monitor, Kabelblende, Netzteil, Netzkabel, 2 CDs, Kurzanleitung, Garantiebedingungen, DVI Kabel, RGB Kabel
3.: Erster Eindruck:
Die Verpackung ist ein farbig bedruckter Karton mit relativ wenigen Informationen zum Inhalt. Eigentlich sind die einzigen Informationen auf dem Karton die Bildschirmdiagonale sowie einige bunte Logos mit Schlagworten wie „Energy Saving“, „super slim“ oder „Mega Contrast Ratio“. Echte Infos bekommt man nur im Internet oder im Geschäft – denn auch im Karton sieht es mit Informationen mager aus – eine gedruckte Anleitung sucht man vergebens.
Beim öffnen der Verpackung wird man von einem Styroporkern begrüßt, in dem das Zubehör untergebracht ist. Einzig ein HDMI-Kabel vermisst man, ansonsten ist alles in der Schachtel vorhanden was man benötigt.
Schon der erste Eindruck ist – nun ja – beeindruckend. Der Monitor ist relativ leicht (2,8kg) und unglaublich dünn. Ca. 2/3 des Monitors sind nicht dicker als 7,2mm – etwas dünner als ein iPod Touch der dritten Generation. Auch das Netzteil ist mit etwas weniger als 9,5*5*2 cm sehr klein.
Die Rückseite ist komplett in glänzendem Material gehalten und vermittelt den Eindruck, dass der Monitor eher von hinten betrachtet werden will. Aber auch die Vorderseite schmeichelt dem Auge – ein glänzender Rahmen fasst den in rotbraunem, gebürstetem Aluminium gehaltenen Rand ein. Das Panel selbst ist sehr gut entspiegelt und damit auch für Hellere Räume geeignet.
4.: Aufbau und Inbetriebnahme:
Ich habe den Monitor zuerst per HDMI an den Rechner angeschlossen. Eine Besonderheit bei diesem Monitor ist die Tatsache, dass die gesamte Elektronik im Standfuß integriert ist und daher auch sämtliche Kabel dort angeschlossen werden. Tasten gibt es keine, am Fuß sind fünf Touch-Elemente vorhanden. Im Rechten Eck befindet sich der Power-Knopf, der im Betrieb weiß, im Standby rot leuchtet. In der Mitte findet man vier Knöpfe zum Einstellen des Displays. Berührt man einen dieser Knöpfe, so erscheint am unteren Bildschirmrand ein OSD über das die Einstellungen vorgenommen werden. Die Beleuchtung der Tasten dimmt sich bei Nichtbenutzung, und kann über das Menü deaktiviert werden. Sobald dann eine der Tasten berührt leuchten sie wieder auf. Da die Tasten im Standfuß integriert sind ist die Bedienqualität recht hoch - echte Tasten sind jedoch trotzdem ergonomischer.
Leider fiel der erste Eindruck am Rechner wenig begeisternd aus: Das Bild ist beim Betrieb über HDMI viel zu hell, hat einen Grauschleier und Schwarz ist ein Fremdwort. Aus der Box heraus ist das Bild gelinde gesagt enttäuschend. Darüber hinaus gibt der Monitor beim Aufrufen des Menüs und dem Einschalten Piepstöne von sich, die leider einfach billig klingen. Zum Glück können diese einfach über das Menü deaktiviert werden.
Bei Zuspielung über DVI wurde das Bild deutlich besser. Da das Bild aber noch nicht meinen Vorstellungen entsprach, entschloss ich mich vor weiteren Tests eine behelfsmäßige Kalibration durchzuführen.
5.: Einstellung:
Am DVI-Anschluss sind nur wenige Korrekturen an den Einstellungen nötig. Die erste ist das Gamma auf den Wert 0 zu reduzieren, wodurch das Bild schlagartig den Grauschleier verliert und wesentlich Kontrastreicher wirkt. Danach sollten die Farbwerte angepasst werden um einen möglichst natürlichen Eindruck zu geben. Beim getesteten Exemplar war ein gewisser Stich ins Rote zu bemerken, der aber schnell korrigiert war. Bei Einstellungen von Helligkeit 60, Kontrast 78, Schärfe 4 und RGB 40,43,46 bei Gamma 0 wird bei meinem Testexemplar das Optimum erreicht.
6.: Bildqualität
Die Beleuchtung ist als gut zu bezeichnen, einzig bei monoton grauen Hintergründen fällt eine geringe Wolkigkeit auf. Die meiste Zeit ist das allerdings nicht zu bemerken. Da das Gerät sich nur an der linken Kante erwärmt kann davon ausgegangen werden dass es sich um ein Edge-lit Panel mit einer Lampe handelt.
Backlight bleeding konnte ich nur in geringem Maße feststellen.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist TN-typisch. Realistisch kann man leicht zu dritt nebeneinander davor sitzen ohne dass man von der Winkelabhängigkeit gestört wird.
Farben wirken satt und überzeugend, ohne jedoch völlig übertrieben zu wirken.
Das Gamma bewegt sich grob Bereich von 2,3-2,4 – der Zielwert von 2,2 wird also nur knapp verfehlt. Übrigens: Die Werkseinstellung „Gamma 1“ liefert ein Gamma von etwa 1,6 – viel zu niedrig.
Banding ist am DVI kein Problem, eigentlich sogar eine Stärke des Monitors. Am HDMI hingegen ist es zu einem echten Problem, das sich sogar im Windows-Betrieb bemerkbar macht.
Der Input-Lag des Displays ist erfreulich niedrig. Das einzige Display, das mir als Gegenprobe zur Verfügung stand, ist ein HP ZR24w, der mit ca. 10ms von tftcentral.co.uk vermessen wurde. Der LG E2290V ist auf allen meinen Testfotos quasi gleichauf oder leicht vorne – der Inputlag sollte also bei etwa 10ms absolut liegen und ist damit voll spieltauglich.
Ebenfalls problematisch ist die Schärfe. Bei Ansteuerung über DVI sehr gut, bringt HDMI hier wieder nur mäßige Ergebnisse – je nach Einstellung zu weich oder zu hart. Bei Einstellung 4 ist das Bild über DVI „genau richtig“.
Der Kontrast bewegt sich im Bereich dessen, was man von einem TFT erwarten kann – die 1000:1 statischer Kontrast werden ziemlich genau eingehalten. Der dynamische Kontrast hat sich erst bei Extremsituationen wie gänzlich schwarzem Bild bemerkbar gemacht, dort kann der Monitor die Hintergrundbeleuchtung völlig deaktivieren.
7.: Alltagserfahrungen:
Spiele sind auf dem LG E2290V ein Vergnügen. Schlierenfrei und mit gutem Bild zockt es sich sehr angenehm, auch Shooterfreunde kommen auf ihre Kosten. Gute Nachrichten für Freunde des Downsamplings: Dem Monitor wurde die 1,33-fache Auflösung von 2560*1440 Pixeln zugespielt und mit GTA IV getestet, das Ergebniss würde ich als „gut“ bezeichnen.
Ich habe einen absoluten Silentrechner und bin daher sehr anfällig für Geräusche von Monitoren. Erfreulicherweise hat der LG E2290V keinerlei Brummen von der Hintergrundbeleuchtung, erst wenn man das Ohr etwa 5cm an das Gerät heranhält ist überhaupt ein Geräusch wahrnehmbar – allerdings muss man selbst dann die Luft anhalten um es zu hören. Völlig geräuschlos ist der Monitor allerdings nicht. Bei gewissen Bildern gibt er ein deutlich wahrnehmbares Zirpen von sich. Leider ist eines dieser Szenarien schwarze Schrift auf weißem Hintergrund – auch hier im Forum. Allerdings ist das Geräusch leise und die allerwenigsten Benutzer werden es je bemerken.
Allerdings ist der Monitor fast zu schade um einfach nur auf einem Computertisch sein Dasein zu fristen. Das Design ist einfach umwerfend, und die Tatsache dass auch die Rückseite durch designt ist macht den LG E2290V zum idealen Monitor überall dort, wo der Computer nur ein Hilfsmittel im Arbeitsalltag ist - man hat wirklich den Eindruck dass dieser Monitor selbst an der Rezeption des teuersten Hotels der Stadt eine gute Figur machen wird.
Das Bild über die VGA-Schnittstelle ist dem über DVI sehr ähnlich, wobei allerdings durch die FullHD-Auflösung die Bildqualität etwas leidet. Was das Bild über HDMI angeht: Ich kann derzeit nicht ausschließen, dass es sich um ein Problem mit meinem Rechner handelt und dass meine Erfahrungen so nicht übertragbar sind. Es ist daher anzunehmen dass die Qualität über HDMI gleich der über DVI ist, da beiden die gleiche Technologie zugrunde liegt.
Für mich völlig nutzlos war die f-Engine des Monitors. In keiner Situation konnte ich dem „verschönerten“ Bild etwas abgewinnen – je nach Einstellung ist entweder der Kontrast viel zu hoch oder das Bild grob überschärft. Auch die Presets mit Sepia- oder Schwarzweißeffekt muss ich als nutzlose Spielerei abstempeln.
8. Fazit:
Der LG E2290V hat mich in vielerlei Hinsicht durchaus überzeugt. Auch wenn ich meinen IPS-Monitor – ungeachtet dessen, dass er während meines Tests des LG E2290V spontan im Stich ließ – aus dem Blickwinkel der Bildqualität klar vorziehe, so muss ich dennoch sagen: Ich hätte nicht geglaubt dass in einem „Designergerät“ dermaßen viel Nutzwert steckt. Das dünne Gehäuse fällt dabei zu keiner Zeit negativ auf. Ganz im Gegenteil – es bringt immer wieder ein Grinsen in mein Gesicht wenn ich meinen mehr als zehnmal so dicken und wesentlich klobiger wirkenden Monitor daneben betrachte. Aber nicht nur im Seitenprofil wirkt das Gerät elegant – auf dem Schreibtisch ergibt es ein sehr „aufgeräumtes“ Bild, und die schöne Rückseite ist fast zu schade um sie nur einer weiß gestrichenen Zimmerwand zu zeigen. Die Eleganz des Gerätes hat mich wirklich schlicht und ergreifend überrascht – denn selbst obwohl ich ein sehr „unemotional denkender Mensch“ bin, bin ich hin und weg was das Design angeht.
Ich würde dieses Display keinem empfehlen, der auf der Suche nach einem günstigen Monitor ist, auch niemanden der einen Bildschirm höchster Bildqualität sucht – aber all denen da draußen, denen es auf mehr als technische Daten ankommt. Denjenigen, die elegantes Design zu schätzen wissen. Dieser Monitor hat eine Aura des Besonderen. Er hat eine exklusive Anmutung, schlichte Eleganz. Es überrascht mich selbst welche Begeisterung ich für dieses Gerät empfinde. Es hat mir wieder einmal gezeigt, welche gewaltige Bedeutung „Design“ für uns Menschen hat. Ich finde es toll, dass dieses Gerät zwar Umweltfreundlich produziert und Energiesparend designt wurde, dass ich als Anwender dadurch keinerlei Nachteil habe. Der LG E3390V benötigt nur ein Drittel des Stromes, den mein Hauptmonitor braucht (ca. 20 Watt im Normalbetrieb gegenüber etwas über 50W bei vergleichbarer Helligkeit), und er sieht nicht nach „Recylcingware“ aus. Das Gerät als solches versprüht einfach eine unglaubliche Leichtigkeit, und die rührt nicht nur vom schlanken Gehäuse her: Das ist zwar ein tolles Verkaufsargument, aber den LG E2290V darauf zu beschränken wäre fast schon frevelhaft.
Zum Abschluss möchte ich noch einige Danksagungen anbringen:
- Vico Research für die Möglichkeit, dieses exquisite Gerät unter die Lupe zu nehmen
- Computerbase für das hervorragende Forum
- Lagom.nl für die herrliche LCD-Testseite, mit deren Hilfe ich den Monitor abgestimmt habe
Solltet ihr irgendetwas vermissen, oder spezielle Fragen an mich haben, stellt sie einfach! Ich werde das Gerät noch ein paar Wochen bei mir haben, und werde mich in der Zeit bemühen jegliche Fragen zu beantworten!
Mfg
KainerM
Warum der Test? Nun, ich habe von Vico Research die Möglichkeit bekommen den brandneuen LG E2290V die nächsten Wochen zu testen. Der Monitor beansprucht für sich zurzeit den Titel des „bislang flachsten Monitor der Welt“. Zudem soll er ein wahrlich gigantisches Kontrastverhältnis von 10.000.000:1 bieten und dabei dank LED-Backlight besonders sparsam agieren. Als Bonus für das Gewissen wird dem Benutzer das EPEAT-Gold-Zertifikat genannt, das für einen nachhaltigen Einsatz von Ressourcen und recyclinggerechtes Design steht.
Der Test ist für mich aus zweierlei Hinsicht interessant. Einerseits bin ich persönlich sehr an neuen Technologien und besonders Monitoren interessiert, und andererseits ein Skeptiker solcher tollen Marketingsprüche.
2.: Technische Daten:
Bildschirmdiagonale: 21,5 “ / 54,6 cm
Native Auflösung: 1920*1080 @ 60 Hz
Panel: TN, RGB stripe array, anti-glare
Reaktionszeit: 2 ms
Blickwinkel: 170 °
Pixel Pitch: 0,248 mm
Helligkeit: 250 cd/m²
Kontrastverhältnis: 10.000.000:1 (dynamisch), 1000:1 (statisch)
Ergonomiefunktionen: Neigung 5° nach vorne, 15° nach hinten
Garantie: 24 Monate inkl. Hintergrundbeleuchtung
Signaleingänge: VGA, DVI, HDMI
Sonstiges: Kopfhörerbuchse
Lieferumfang: Monitor, Kabelblende, Netzteil, Netzkabel, 2 CDs, Kurzanleitung, Garantiebedingungen, DVI Kabel, RGB Kabel
3.: Erster Eindruck:
Die Verpackung ist ein farbig bedruckter Karton mit relativ wenigen Informationen zum Inhalt. Eigentlich sind die einzigen Informationen auf dem Karton die Bildschirmdiagonale sowie einige bunte Logos mit Schlagworten wie „Energy Saving“, „super slim“ oder „Mega Contrast Ratio“. Echte Infos bekommt man nur im Internet oder im Geschäft – denn auch im Karton sieht es mit Informationen mager aus – eine gedruckte Anleitung sucht man vergebens.
Beim öffnen der Verpackung wird man von einem Styroporkern begrüßt, in dem das Zubehör untergebracht ist. Einzig ein HDMI-Kabel vermisst man, ansonsten ist alles in der Schachtel vorhanden was man benötigt.
Schon der erste Eindruck ist – nun ja – beeindruckend. Der Monitor ist relativ leicht (2,8kg) und unglaublich dünn. Ca. 2/3 des Monitors sind nicht dicker als 7,2mm – etwas dünner als ein iPod Touch der dritten Generation. Auch das Netzteil ist mit etwas weniger als 9,5*5*2 cm sehr klein.
Die Rückseite ist komplett in glänzendem Material gehalten und vermittelt den Eindruck, dass der Monitor eher von hinten betrachtet werden will. Aber auch die Vorderseite schmeichelt dem Auge – ein glänzender Rahmen fasst den in rotbraunem, gebürstetem Aluminium gehaltenen Rand ein. Das Panel selbst ist sehr gut entspiegelt und damit auch für Hellere Räume geeignet.
4.: Aufbau und Inbetriebnahme:
Ich habe den Monitor zuerst per HDMI an den Rechner angeschlossen. Eine Besonderheit bei diesem Monitor ist die Tatsache, dass die gesamte Elektronik im Standfuß integriert ist und daher auch sämtliche Kabel dort angeschlossen werden. Tasten gibt es keine, am Fuß sind fünf Touch-Elemente vorhanden. Im Rechten Eck befindet sich der Power-Knopf, der im Betrieb weiß, im Standby rot leuchtet. In der Mitte findet man vier Knöpfe zum Einstellen des Displays. Berührt man einen dieser Knöpfe, so erscheint am unteren Bildschirmrand ein OSD über das die Einstellungen vorgenommen werden. Die Beleuchtung der Tasten dimmt sich bei Nichtbenutzung, und kann über das Menü deaktiviert werden. Sobald dann eine der Tasten berührt leuchten sie wieder auf. Da die Tasten im Standfuß integriert sind ist die Bedienqualität recht hoch - echte Tasten sind jedoch trotzdem ergonomischer.
Leider fiel der erste Eindruck am Rechner wenig begeisternd aus: Das Bild ist beim Betrieb über HDMI viel zu hell, hat einen Grauschleier und Schwarz ist ein Fremdwort. Aus der Box heraus ist das Bild gelinde gesagt enttäuschend. Darüber hinaus gibt der Monitor beim Aufrufen des Menüs und dem Einschalten Piepstöne von sich, die leider einfach billig klingen. Zum Glück können diese einfach über das Menü deaktiviert werden.
Bei Zuspielung über DVI wurde das Bild deutlich besser. Da das Bild aber noch nicht meinen Vorstellungen entsprach, entschloss ich mich vor weiteren Tests eine behelfsmäßige Kalibration durchzuführen.
5.: Einstellung:
Am DVI-Anschluss sind nur wenige Korrekturen an den Einstellungen nötig. Die erste ist das Gamma auf den Wert 0 zu reduzieren, wodurch das Bild schlagartig den Grauschleier verliert und wesentlich Kontrastreicher wirkt. Danach sollten die Farbwerte angepasst werden um einen möglichst natürlichen Eindruck zu geben. Beim getesteten Exemplar war ein gewisser Stich ins Rote zu bemerken, der aber schnell korrigiert war. Bei Einstellungen von Helligkeit 60, Kontrast 78, Schärfe 4 und RGB 40,43,46 bei Gamma 0 wird bei meinem Testexemplar das Optimum erreicht.
6.: Bildqualität
Die Beleuchtung ist als gut zu bezeichnen, einzig bei monoton grauen Hintergründen fällt eine geringe Wolkigkeit auf. Die meiste Zeit ist das allerdings nicht zu bemerken. Da das Gerät sich nur an der linken Kante erwärmt kann davon ausgegangen werden dass es sich um ein Edge-lit Panel mit einer Lampe handelt.
Backlight bleeding konnte ich nur in geringem Maße feststellen.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist TN-typisch. Realistisch kann man leicht zu dritt nebeneinander davor sitzen ohne dass man von der Winkelabhängigkeit gestört wird.
Farben wirken satt und überzeugend, ohne jedoch völlig übertrieben zu wirken.
Das Gamma bewegt sich grob Bereich von 2,3-2,4 – der Zielwert von 2,2 wird also nur knapp verfehlt. Übrigens: Die Werkseinstellung „Gamma 1“ liefert ein Gamma von etwa 1,6 – viel zu niedrig.
Banding ist am DVI kein Problem, eigentlich sogar eine Stärke des Monitors. Am HDMI hingegen ist es zu einem echten Problem, das sich sogar im Windows-Betrieb bemerkbar macht.
Der Input-Lag des Displays ist erfreulich niedrig. Das einzige Display, das mir als Gegenprobe zur Verfügung stand, ist ein HP ZR24w, der mit ca. 10ms von tftcentral.co.uk vermessen wurde. Der LG E2290V ist auf allen meinen Testfotos quasi gleichauf oder leicht vorne – der Inputlag sollte also bei etwa 10ms absolut liegen und ist damit voll spieltauglich.
Ebenfalls problematisch ist die Schärfe. Bei Ansteuerung über DVI sehr gut, bringt HDMI hier wieder nur mäßige Ergebnisse – je nach Einstellung zu weich oder zu hart. Bei Einstellung 4 ist das Bild über DVI „genau richtig“.
Der Kontrast bewegt sich im Bereich dessen, was man von einem TFT erwarten kann – die 1000:1 statischer Kontrast werden ziemlich genau eingehalten. Der dynamische Kontrast hat sich erst bei Extremsituationen wie gänzlich schwarzem Bild bemerkbar gemacht, dort kann der Monitor die Hintergrundbeleuchtung völlig deaktivieren.
7.: Alltagserfahrungen:
Spiele sind auf dem LG E2290V ein Vergnügen. Schlierenfrei und mit gutem Bild zockt es sich sehr angenehm, auch Shooterfreunde kommen auf ihre Kosten. Gute Nachrichten für Freunde des Downsamplings: Dem Monitor wurde die 1,33-fache Auflösung von 2560*1440 Pixeln zugespielt und mit GTA IV getestet, das Ergebniss würde ich als „gut“ bezeichnen.
Ich habe einen absoluten Silentrechner und bin daher sehr anfällig für Geräusche von Monitoren. Erfreulicherweise hat der LG E2290V keinerlei Brummen von der Hintergrundbeleuchtung, erst wenn man das Ohr etwa 5cm an das Gerät heranhält ist überhaupt ein Geräusch wahrnehmbar – allerdings muss man selbst dann die Luft anhalten um es zu hören. Völlig geräuschlos ist der Monitor allerdings nicht. Bei gewissen Bildern gibt er ein deutlich wahrnehmbares Zirpen von sich. Leider ist eines dieser Szenarien schwarze Schrift auf weißem Hintergrund – auch hier im Forum. Allerdings ist das Geräusch leise und die allerwenigsten Benutzer werden es je bemerken.
Allerdings ist der Monitor fast zu schade um einfach nur auf einem Computertisch sein Dasein zu fristen. Das Design ist einfach umwerfend, und die Tatsache dass auch die Rückseite durch designt ist macht den LG E2290V zum idealen Monitor überall dort, wo der Computer nur ein Hilfsmittel im Arbeitsalltag ist - man hat wirklich den Eindruck dass dieser Monitor selbst an der Rezeption des teuersten Hotels der Stadt eine gute Figur machen wird.
Das Bild über die VGA-Schnittstelle ist dem über DVI sehr ähnlich, wobei allerdings durch die FullHD-Auflösung die Bildqualität etwas leidet. Was das Bild über HDMI angeht: Ich kann derzeit nicht ausschließen, dass es sich um ein Problem mit meinem Rechner handelt und dass meine Erfahrungen so nicht übertragbar sind. Es ist daher anzunehmen dass die Qualität über HDMI gleich der über DVI ist, da beiden die gleiche Technologie zugrunde liegt.
Für mich völlig nutzlos war die f-Engine des Monitors. In keiner Situation konnte ich dem „verschönerten“ Bild etwas abgewinnen – je nach Einstellung ist entweder der Kontrast viel zu hoch oder das Bild grob überschärft. Auch die Presets mit Sepia- oder Schwarzweißeffekt muss ich als nutzlose Spielerei abstempeln.
8. Fazit:
Der LG E2290V hat mich in vielerlei Hinsicht durchaus überzeugt. Auch wenn ich meinen IPS-Monitor – ungeachtet dessen, dass er während meines Tests des LG E2290V spontan im Stich ließ – aus dem Blickwinkel der Bildqualität klar vorziehe, so muss ich dennoch sagen: Ich hätte nicht geglaubt dass in einem „Designergerät“ dermaßen viel Nutzwert steckt. Das dünne Gehäuse fällt dabei zu keiner Zeit negativ auf. Ganz im Gegenteil – es bringt immer wieder ein Grinsen in mein Gesicht wenn ich meinen mehr als zehnmal so dicken und wesentlich klobiger wirkenden Monitor daneben betrachte. Aber nicht nur im Seitenprofil wirkt das Gerät elegant – auf dem Schreibtisch ergibt es ein sehr „aufgeräumtes“ Bild, und die schöne Rückseite ist fast zu schade um sie nur einer weiß gestrichenen Zimmerwand zu zeigen. Die Eleganz des Gerätes hat mich wirklich schlicht und ergreifend überrascht – denn selbst obwohl ich ein sehr „unemotional denkender Mensch“ bin, bin ich hin und weg was das Design angeht.
Ich würde dieses Display keinem empfehlen, der auf der Suche nach einem günstigen Monitor ist, auch niemanden der einen Bildschirm höchster Bildqualität sucht – aber all denen da draußen, denen es auf mehr als technische Daten ankommt. Denjenigen, die elegantes Design zu schätzen wissen. Dieser Monitor hat eine Aura des Besonderen. Er hat eine exklusive Anmutung, schlichte Eleganz. Es überrascht mich selbst welche Begeisterung ich für dieses Gerät empfinde. Es hat mir wieder einmal gezeigt, welche gewaltige Bedeutung „Design“ für uns Menschen hat. Ich finde es toll, dass dieses Gerät zwar Umweltfreundlich produziert und Energiesparend designt wurde, dass ich als Anwender dadurch keinerlei Nachteil habe. Der LG E3390V benötigt nur ein Drittel des Stromes, den mein Hauptmonitor braucht (ca. 20 Watt im Normalbetrieb gegenüber etwas über 50W bei vergleichbarer Helligkeit), und er sieht nicht nach „Recylcingware“ aus. Das Gerät als solches versprüht einfach eine unglaubliche Leichtigkeit, und die rührt nicht nur vom schlanken Gehäuse her: Das ist zwar ein tolles Verkaufsargument, aber den LG E2290V darauf zu beschränken wäre fast schon frevelhaft.
Zum Abschluss möchte ich noch einige Danksagungen anbringen:
- Vico Research für die Möglichkeit, dieses exquisite Gerät unter die Lupe zu nehmen
- Computerbase für das hervorragende Forum
- Lagom.nl für die herrliche LCD-Testseite, mit deren Hilfe ich den Monitor abgestimmt habe
Solltet ihr irgendetwas vermissen, oder spezielle Fragen an mich haben, stellt sie einfach! Ich werde das Gerät noch ein paar Wochen bei mir haben, und werde mich in der Zeit bemühen jegliche Fragen zu beantworten!
Mfg
KainerM
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