Bericht Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops

Hervorragender Artikel!
Ich habe selber ca 2 Jahre Xubuntu auf meinem Laptop zuhause gehabt.
Als das Grät erstzt werden sollte, hab ich damals nichts interessantes gefunden und auch die eine oder andere nervige Sache hat mich wieder zu Windows geschoben.

Ein sehr schöner Satz als Beispiel warum sich Linux nicht durchsetzt:

Die Distribution folgt dem KISS-Prinzip („keep it simple, stupid“), das zugunsten der Einfachheit auf grafische Installations- und Konfigurationshilfen verzichtet.

Bin ich der einzige, der meint der Satz widerspricht sich selbst?
Nach den Motto: Da musst du nur kurz diese 27 Befehle in der richtigen Reihenfolge eintippen und schon läufts. Ist doch ganz einfach.
Und weil es so einfach ist gibt es dafür dann Video Tutorials.😎

Ich bin vielleicht nicht mehr ganz auf dem Laufenden, aber bevor es nicht einen Dateimanager gibt die folgende sehr einfache Funktion mitbringt, beibe ich bei Windows:

USB-Stick formatieren.
Rechtsklick auf das Laufwerk, im Kontextmenue "Formatieren" auswählen.
Starten.
Fertig.
 
fireblade9977 schrieb:
Nach den Motto: Da musst du nur kurz diese 27 Befehle in der richtigen Reihenfolge eintippen und schon läufts. Ist doch ganz einfach.
Wenn man's gewohnt ist, ist es tatsächlich einfacher.

Statt Start -> Einstellungen -> Subeinstellungen -> Subeinstellungen -> ... -> Option
Geht's dann halt nano /dateipfad -> Option -> Update-Befehl

Um was zu ändern. Man muss halt Dokumentationen lesen können, sonst ist man verloren.
 
leonavis schrieb:
Eigentlich nicht. Brandneue Hardware wird logischerweise eher von Bleeding-Edge (ergo: Arch oder was bei anderen "unstable" oder "testing" heißt) unterstützt.
Entschuldige mal, ist Tumbleweed etwa unstable oder testing? 😂

Aber ja, neue Hardware braucht aktuellsten Kernel, also bitte gleich Rolling Release nehmen.
 
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fireblade9977 schrieb:
Bin ich der einzige, der meint der Satz widerspricht sich selbst?
Kommt drauf an wie man simple übersetzt. "Einfach" ist hier eher das Gegenteil von Komplex, nicht das Gegenteil von schwer.
Davon abgesehen habe ich nicht das Gefühl, das Xubuntu an grafischen Konfigurations- und Installationshilfen spart.
fireblade9977 schrieb:
Rechtsklick auf das Laufwerk, im Kontextmenue "Formatieren" auswählen.
Ist halt unter Linux ein separates Programm. Ich wüsste jetzt auch keinen (Linux)Dateimanager der das intern umsetzt. Wenn ich formatiere mache ich das in gparted, über die Konsole oder das Tool was mir was auf den USB-Stick schreibt, kann das selbst.
 
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@fireblade9977 Das "simple" ist hier nicht im Sinne von "leicht" zu verstehen, sondern im Sinne von "schlicht".
 
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SE. schrieb:
Entschuldige mal, ist Tumbleweed etwa unstable oder testing? 😂

Aber ja, neue Hardware braucht aktuellsten Kernel, also bitte gleich Rolling Release nehmen.
Achja, Suse macht das ja mitterweile auch.

Sabayon hat eigentlich auch noch ne Erwähnung verdient. Gentoo-Linux mit Binärpaketen - das ist ein Widerspruch in sich. :D
Ergänzung ()

DaysShadow schrieb:
@fireblade9977 Das "simple" ist hier nicht im Sinne von "leicht" zu verstehen, sondern im Sinne von "schlicht".
Ich würd sagen: Beides. Wenn man's kennt, ist es einfacher, aber ja, es ist auch schlichter.
 
Penicillin schrieb:
Ich vermisse gentoo bei den Profidistributionen.

Im Prinzip ähnlich wie Arch mit dem Unterschied, dass sämtliche Pakete aus den Quellen compiled werden. Der Paketmanager portage ist auch sehr mächtig und mit Flags wie march=native wird auch das beste aus den CPU Features herausgeholt. Man muss nur etwas Zeit für die Installation bzw. Updates mitbringen oder alternativ viele viele CPU Cores natürlich. ;-)

EDIT:
Wird das nicht sogar von @Steffen für die CB Server vewendet?

@SV3N

Erstmal danke für die großartigen Linuxartikel hier. Kannst du vielleicht sagen, ob die Info mit den CB Servern stimmt (siehe EDIT)?

Etwas erweiternd zu dem ersten Post oben:

Persönlich habe ich Linux mit gentoo gerlernt und kann nicht bestätigen, dass die Distribution tot ist. Zum Lernen ist es natürlich ein ganz anderer Ansatz als Ubuntu z.B. Da läuft alles und man kann sich in Ruhe und langsam einarbeiten. Config files von Ubuntu sind aber so bloated, dass man da nichts mehr versteht ohne Wiki. Bei gentoo ist das alles schön clean und im Prinzip 1:1 von upstream übernommen. Wer überhaupt einen Desktop installiert bekommt (das gentoo Handbuch ist super!) und wahlweise sich noch tiefer in die Bedeutung der Befehle aus dem Handbuch einarbeitet, der hat schonmal ein sehr gutes Grundlagenwissen von der Funktionsweise eines Linux Systems.

Pakete sind top aktuell und durch die sog. "Useflags" (Compilerflags) sehr individuell abstimmbar. Man kann natürlich auch einen Mix aus stable und testing machen, sollte aber die Finger von testing bei Dingen wie gcc und anderen systemnahen Paketen lassen, wenn man kein GCC/Portage Profi ist. Wenn man z.B. XFCE nimmt kann man Global Dinge wie "-qt -kde" setzen um nicht versehentlich etwas zu installieren, dass dutzend Qt libraries pullt. Mir ist es mit ach und krach sogar gelungen via EFI Secure Boot und verschlüsselter root Partition das Ding zum Laufen zu kriegen. Ich persönlich nutze ein no-multilib (also reines x64) System, was sich auch einfach per Gentooprofil erzeugen lässt. Außerdem ist der Default openrc statt systemd was mir persönlich auch besser gefällt. (Achtung Steam ist 32 bit only!)

Alles super individuell und einen Kernel selbst zu compilen ist auch nicht schwer, sofern man von der config aus dem Installer ausgeht und Stück für Stück entschlackt. Der riesen Nachteil für einen Desktop sind natürlich gewaltige Kompilierzeiten insbesondere für Pakete wie firefox, libreoffice und die gesamten Qt Libraries, sofern man KDE wählt. 16 Core CPU-Besitzer werden da weniger "leiden" ;-)
 
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ghecko schrieb:
Davon abgesehen habe ich nicht das Gefühl, das Xubuntu an grafischen Konfigurations- und Installationshilfen spart.

Stimmt, XFCE war nie das Problem.
Der Bericht bezieht das ja auch auf arch.
Ich weis, es soll ein System für fortgeschrittene sein, aber ich fand es ganz passend.
Wenn es mit "schlicht" zu übersetzen ist, warum ist das dann anzustreben? Wo ist das ganze dann besser?

Das Beispiel mit dem USB-Stick formatieren bringe ich immer wenn ich Die-Hard Linux Fans treffe, die sich lustig machen, das Windows nun eeeendlich auch mal diese oder jene Funktion hat, die es bei Unix (sic!) schon seit 1975 gibt.

Nee, jetzt mal ganz im Ernst.
Das(!) wäre ein Einsatzgebiet für das KISS Prinzip!
 
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fireblade9977 schrieb:
Das(!) wäre ein Einsatzgebiet für das KISS Prinzip!
Na ja, ich kann gut nachvollziehen, warum so eine Funktion unter Linux nicht im Dateimanager ist.
Denn letztlich hänge ich immer wieder kaputtformatierte Datenträger an meinen Linux Laborrechner und bastel da mit dem großen Werkzeugkasten wieder zusammen, was unter Windows "aus versehen" zerschossen wurde.

Es ist ja nicht so dass es unter Linux nicht geht, ganz im Gegenteil. Aber es gibt für alles den richtigen Ort und das richtige Tool. Und der Dateimanager ist halt kein Volume, Laufwerk oder Datenträgermanager.
fireblade9977 schrieb:
Wenn es mit "schlicht" zu übersetzen ist, warum ist das dann anzustreben? Wo ist das ganze dann besser?
Je komplexer, je fehleranfälliger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Penicillin schrieb:
Etwas erweiternd zu dem ersten Post oben:
Interessant!

Ich hatte mir Gentoo (vor ~10 Jahren) mal installiert, und ja, da lernt man ordentlich was. Auf Dauer war's mir aber zu anstrengend, wenn ich ehrlich sein soll. Was hältst Du denn von Funtoo? Da schiel ich noch manchmal hin. Hatte es die Tage mal inner VM aufgesetzt, die Installation ist im Vergleich dazu, wodran ich mich bei Gentoo noch erinnere, wirklich extrem easy. Nur dass der irgendwie ziemlich alte Pakete gezogen hat (Gnome 3.32?) und auch irgendwas mit Debian-Sources... präkompilierten Kernel kriegt man auch. Hätte ich nicht emerge/ego benutzt hätt ich angezweifelt, dass das irgendwas mit Gentoo zu tun haben könnte.

Wird aber wohl von dem Schöpfer von Gentoo betrieben, das OS.
 
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@leonavis

Stimme dir absolut zu. Gentoo ist nichts für Leute, die einfach nur einen Desktop haben wollen, der läuft. Macht man länger keine Updates, so sind Fehler beim Systemupdate (emerge -uDNav world) eigentlich vorprogrammiert. Mir macht das zumindest Spaß diese zu beheben und ich war auch stets erfolgreich und lerne immer ein bisschen was dazu, auch wenn ich keinen Informatikhintergrund habe. Hat man darauf nie Lust, wird man im Prinzip ungerne Updates machen und hängt früher oder später auf einem veralteteten System fest.

Manche Leute basteln ja auch gerne an ihrem Haus, Garten, Auto oder ihrer PC Hardware. Ich würde das so vergleichen mal ;-)

Funtoo hatte ich mal kurz getestet, aber ich bleibe lieber beim Original und fand damals auch die Einstellung des Entwicklers (Daniel oder so?) nicht gut, sowie die Richtung von funtoo allgemein. Ich weiß aber nicht mehr warum. Funtoo hat noch nicht mal einen Wikipedia Eintrag lach. Ich lasse die Finger davon.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ein paar Kommas ergänzt)
fireblade9977 schrieb:
Nee, jetzt mal ganz im Ernst.
Das(!) wäre ein Einsatzgebiet für das KISS Prinzip!
Da im Linux Dateisystem Laufwerke auch "nur" Ordner sind, macht es keinen Sinn im Dateimanager eine Funktion zum Formatieren bereitzustellen.
Falls Du es noch nicht festgestellt hast, "D:\Wichtig\Lebenswerk" gibt es unter Linux nicht.

Gruß
R.G.
 
ghecko schrieb:
Je komplexer, je fehleranfälliger.
Die Komplexität liegt doch schon fest, nämlich das OS zu installieren.
Die gui wegzulassen macht da den Braten nicht fett, sondern nur komplizierter in der Benutzung.
Ergänzung ()

rgbs schrieb:
Da im Linux Dateisystem Laufwerke auch "nur" Ordner sind, macht es keinen Sinn im Dateimanager eine Funktion zum Formatieren bereitzustellen.
Falls Du es noch nicht festgestellt hast, "D:\Wichtig\Lebenswerk" gibt es unter Linux nicht.

Gruß
R.G.
Das Formatieren macht im Windows auch nicht der Dateimanager sondern das format Programm.
Es ist nur über das Kontextmenue des Dateimanagers erreichbar.
Und dieses ist sehr spartanisch aufgebaut.
Wer braucht auch gleicht sowas wie gparted nur um einen USB Stick zu formatieren?

Eigentlich ist das ganze nur eine winzige Kleinigkeit, wiegt aber in der täglichen Benutzung viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Penicillin schrieb:
Erstmal danke für die großartigen Linuxartikel hier. Kannst du vielleicht sagen, ob die Info mit den CB Servern stimmt (siehe EDIT)?
Welches Betriebssystem auf den ComputerBase-Servern läuft ist mir bekannt, aber das darf gerne @Steffen beantworten, wenn er denn mag.

Danke für das tolle Feedback euch allen.
 
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fireblade9977 schrieb:
Eigentlich ist das ganze nur eine winzige Kleinigkeit,
Und wenn das der entscheidende Showstopper ist der dich von Linux abhält, scheint es dir damit nicht sonderlich ernst zu sein. Hört sich für mich eher danach an als würdest du nach einer Rechtfertigung für dich selbst suchen, damit du immer einen Grund hast warum du es nicht durchziehst.

Tools zur komfortablen Datenträgerverwaltung gibt es genug. Der einzige Unterschied zu Windows ist die Nichtintegration in den Dateimanager.
 
ghecko schrieb:
Der einzige Unterschied zu Windows ist die Nichtintegration in den Dateimanager.
Kann man auch machen, guck mal in den Post über dir. Man muss halt ne Suchmaschine bedienen können, sonst wird das kein Spaß mit Tux. :D
 
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Also auf Windows kann man mit diskmgmt.msc manchmal nichtmal GPT/MBR Konvertierungen durchführen. Auch konnte ich manche Partitionen nicht löschen. Nutze dann Paragon o.ä. Tools. Auf Linux gibt es derartige Probleme nicht.

Natürlich gibt es auch GUI Tools zur Partitionierung, die meistens auf gparted basieren. Ich persönlich komme gut mit fdisk und der cmdline zurecht, aber das ist Geschmackssache und bei Linux ist für jeden etwas dabei. Die Wahl der Distribution ist so wie die Wahl der Autoinnenaustattung. Grundsätzlich fahren tun sie alle.

Allerdings kann man bei Linux auch alle Austattungsmerkmale parallel testen/nutzen sofern man denn will ;-)
 
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fireblade9977 schrieb:
Wenn es mit "schlicht" zu übersetzen ist, warum ist das dann anzustreben? Wo ist das ganze dann besser?
Es gibt genug Leute die der Meinung sind auch bei Windows diverse Dienste abschalten zu müssen, Apps zu entfernen oder das System an anderen Stellen zu beschneiden. Für diese Bastler eignet sich ein solches System, bei dem sie jedes einzelne Tool und jede Komponente selbst einbauen doch durchaus!

Auch Linux bzw. die Distries sind über die Jahre hinweg eine richtige Bloatware geworden und jede Distro bringt diverse Eigenheiten mit die man entweder mag, die einen nerven oder mit Sachen die man schlichtweg nicht benötigt.

Ich denke schon das ein solches "schlichtes" System für einige einen Reiz hat, zumindest dann wenn man überhaupt halbwegs versteht was man tut.
 
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