Bericht Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops

Gonzo28 schrieb:
Es geht darum, eine freie Alternative zu Windows zu haben, auf dem Desktop. Eine Alternative die vom 0815 User akzeptiert wird, durchgängig rund ist und somit die Chance erhält Windows zumindest in Sachen Marktanteil auf Augenhöhe zu bekommen.
Nein, darum geht es bei Linux eben überhaupt nicht. Ich glaube dir gerne, daß es dir, ein paar anderen Leuten in diesem Thread und gerade auch vielen Umsteigern so geht, aber da sind wir genau bei den falschen Erwartungen die ich oben erwähnte.

Ich verweise an der Stelle einfach mal auf einen von Felix Schwarz ins Deutsche übersetzten Text von Dominic Humphries. Der Titel lautet "Linux ist nicht Windows", stammt aus dem Jahr 2006 und ist auch heute noch so aktuell wie damals.

Deutsche Übersetzung:
https://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/
Überarbeitete englische Fassung des Originals:
http://linux.oneandoneis2.org/LNW.htm

Gonzo28 schrieb:
Weil ein normales Linux niemals so funktionieren würde wie Android.
Android wurde für Menschen entwickelt die von Computern nicht die geringste Ahnung haben und auch gar nicht den Ehrgeiz haben den Umgang mit ihnen zu lernen. Android wurde also entwickelt um wirklich jedem den Umgang mit einem Smartphone so einfach wie möglich zu machen. Das ist ein durchaus legitimes Ziel, aber es ist eben eine andere Zielsetzung als bei Linux.

Gonzo28 schrieb:
Linux konnte sich nie durchsetzen wo Otto-Normal-User, sprich einfache Endanwender einfach auf den Knopf drücken und loslegen möchten.
Weil das gar nicht die Zielsetzung von Linux ist. Warum wird Linux eigentlich immer der Vorwurf gemacht, daß es Ziele nicht erreicht die es niemals erreichen wollte. Wenn ich nach Hamburg will und auch genau dort ankomme wird mir ja auch nicht der Vorwurf gemacht, daß ich auf diese Weise niemals nach München komme. Ja, natürlich komme ich so nicht nach München, aber da wollte ich ja auch gar nicht hin.

Für diese Benutzergruppe, also einfache Endanwender die einfach nur "auf den Knopf drücken und loslegen" wollen, für diese Benutzergruppe ist Linux vielleicht nicht das am besten geeignete Betriebssystem. Wer so etwas will sollte entweder bei Windows bleiben oder eben zu MacOS umsteigen.

Ja, man kann Linux heute installieren und es für einfache Tätigkeiten benutzen, ohne auch nur das geringste über die internen Abläufe zu wissen. Aber es kann eben durchaus sein, daß man früher oder später auf Probleme stößt die man unter einem anderen Betriebssystem in dieser Form nicht hätte.
 
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Und genau diese (beschränkte) Sichtweise ist es die immer wieder in diesen Diskussionen auftaucht.
Wir haben da ein Henne-Ei-Problem.
Niemand sagt, dass es das Ziel von Linux gewesen ist, everybodys Darling zu sein.
Es geht und ging mir in meinem Posting um die Gründe warum Linux auf dem Desktop einfach kein Land sieht und sehen wird, wenn es sich nicht einer annimmt und richtig macht. Ein "Mutter-Linux" würde zu keinem Zeitpunkt bedeuten, dass die Freiheiten oder die jetzt existierenden Strukturen verschwinden, im Gegenteil.

So etwas bräuchte intelligente Führung und wohlmöglich finanzielle Interessen (welcher Art auch immer) und keine IT-Nerds die nur für sich interpretieren.

Ich kann mit Linux alles machen, bediene es überwiegend spielend. Aber ich möchte auch, dass mein Nachbar, meine Eltern oder ein guter Freund es einfach haben, ohne Windows auszukommen. Und das ist zum jetzigen Zeitpunkt eben nicht der Fall und sehr weit davon entfernt. Auf dem Desktop verhält es sich genauso wie die letzten Jahre bei Intel vs AMD. Microsoft hat dort einfach keine Konkurrenz und kann nach belieben Dinge auch zum Schlechten verändern, ohne fürchten zu müssen die Position zu verlieren.

Linux soll Linux bleiben. Auf dem Desktop ist und bleibt es aber ein Bastelsystem mit großen Schwächen. Für Nerds, das die meisten Menschen niemals zu Gesicht bekommen werden.

So ein Muttersystem mit Führung, auf Umfragen basierend das sich immer nach der Mehrheit richtet könnte schon eine interessante Sache sein. systemd: ja oder nein? Umfrage und dann Entscheidung. Und dann gilt diese Entscheidung für Zeitraum X. So würde man das dann mit jedem Modul handhaben, ebenso mit jedem Tool zur Verwaltung oder Entscheidungen über vorinstallierte Pakete. So könnte sich ein Standard entwickeln den man dann Stück für Stück ausreifen lassen könnte. Kein Hardcore-Linuxer der sich bei Arch oder bei Gentoo zu Hause fühlt würde gezwungen dies zu nutzen. Aber für Einsteiger bliebe dann die eine Wahl die sich nach der Masse richtet und somit die höchste Chance hat, gemocht zu werden.

Plötzlich könnte man Mindestanforderungen ausrechnen. Plötzlich könnte man sicherstellen, dass Hardware kompatibel ist und man dies schon vorher weiß. All die vorhandenen Lücken könnten angegangen werden.

Niemand möchte Linux entfremden. Aber um den Desktop zu erobern müssen Sturköpfe die die meisten Entwickler nun mal sind Führung akzeptieren und andere Wege beschreiten und sich für Newbies öffnen die niemals so tief einsteigen wollen und werden wie wir das tun. Wir wissen auch nicht wie genau ein Chirurg schneidet, wir lassen es ihn einfach tun, ohne vorher Medizin zu studieren. So in etwa bedienen normale Anwender ihre Computer und es ist auch gut so. Software ist doch prädestiniert dafür, dass andere sich Gedanken machen und diese dann in Software umsetzen, sodass alle davon profitieren.
 
Ich glaube, bei dieser Diskussion gibt es einfach grundlegende Verständnisprobleme. Es ist schade, dass sich scheinbar viele Leute nicht die Mühe machen wollen, sich mit den Gedanken hinter freier Software auseinanderzusetzen. Die Rufe nach mehr Vereinheitlichung, wie sie hier geäußert werden, stehen den Prinzipien freier Software einfach diametral entgegen und sind damit schlicht nicht vereinbar. Genau diese Prinzipien sind aber für den Erfolg von GNU/Linux verantwortlich und in der ziemlich diskussionsfreudigen GNU/Linux-Community ist das eigentlich eines der wenigen Dinge, die weitgehend unumstritten sind.

Es ist natürlich auch naiv anzunehmen, der oder die allererste zu sein mit der Idee, ein bisschen mehr Vereinheitlichung und Vereinfachung verhelfen GNU/Linux auch auf dem Desktop zum Durchbruch. Die Firma Canonical ist genau mit dieser Idee angetreten und hat Ubuntu veröffentlicht, was sich auch eine gewisse Sonderrolle erarbeitet hat - als breit unterstützte Distribution, die insbesondere auch für Einsteiger gut geeignet ist.
Bei Canonical wurden sicher viele Fehler gemacht. Aber letztlich kann man Ubuntu einfach installieren, extrem einfach benutzen (ganz ohne Terminal!) und es gibt sogar Hardware-Hersteller, die ihre Systeme mit Ubuntu ausliefern. Das sind genau die zentralen Forderungen, die ich hier so gelesen habe. Man kann jetzt aber nicht die Vielfalt im Bereich der Distributionen einschränken und Leute dazu zwingen, auf Ubuntu zu setzen, wenn sie etwas anderes bevorzugen. Als Windows-Nutzer will man doch auch nicht gezwungen werden, Ubuntu zu nutzen? Das sollte doch vollkommen klar sein, auch wenn man kein verfechter freier Software ist.

Dass sich Linux als Systemkernel für Desktop-PCs nicht bei technisch wenig versierten Endnutzern durchsetzen konnte, liegt aber offenbar nicht daran, dass es keine einfachen Distributionen gibt.
 
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Gonzo28 schrieb:
Es geht und ging mir in meinem Posting um die Gründe warum Linux auf dem Desktop einfach kein Land sieht und sehen wird, wenn es sich nicht einer annimmt und richtig macht.
Du behauptest also, die jahrzehntelange Entwicklung von Linux wäre bislang "falsch" gewesen? Nur weil Dau Dümmlich und Susi Sorglos damit nicht klarkommen? Sorry, das ist einfach anmaßend. Noch mal: Linux ist kein Betriebssystem für jederman, will es nicht sein, soll es nicht sein. Den "Computer for the rest of us" gibt es schon, das ist der Mac. Dau Dümmlich und Susi Sorglos müssten sich aber auch dort komplett umgewöhnen.

Was du gerne hättest wäre ein OpenSource Windows, von einer großen Firma entwickelt und von einer globalen Community getragen. Dafür exisitiert aber kein Markt. Zum einen geht der "Normalo" immer mehr Richtung Smartphone und Tablet und der Rest der Nutzer zahlt für Windows nichts, weil es bereits vorinstalliert ist.
 
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Gonzo28 schrieb:
Und genau diese (beschränkte) Sichtweise ist es die immer wieder in diesen Diskussionen auftaucht.
Wir haben da ein Henne-Ei-Problem.
Niemand sagt, dass es das Ziel von Linux gewesen ist, everybodys Darling zu sein.
Es geht und ging mir in meinem Posting um die Gründe warum Linux auf dem Desktop einfach kein Land sieht und sehen wird, wenn es sich nicht einer annimmt und richtig macht. Ein "Mutter-Linux" würde zu keinem Zeitpunkt bedeuten, dass die Freiheiten oder die jetzt existierenden Strukturen verschwinden, im Gegenteil.
Es steht Dir frei, Dein "Mutter-Linux" zu erschaffen und so Linux zum Durchbruch zu verhelfen.
It is open source.

Gruß
R.G.
 
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Die Frage ist ja, was "man" jetzt wirklich will.
Grade von Seiten der Linux Entwickler und Power User hoert man immer wieder und wieder, wie boese Closed Source im Allgemeinen, und im Besonderen Microsoft, Google und Apple sind.

Daraus ergibt sich fuer mich, dass es Wert ist, gegen diese Dinge zu "kaempfen".
Daraus wiederum ergibt sich, das es fuer jeden Open Source Verfechter ein hohes Anliegen sein sollte, soviele User wie moeglich aus den Microsoft und Google Lagern herauszubekommen.

Tja, und hier faengt dann halt das Dilemma an. Die allermeisten User haben nicht wirklich Ahnung von Computern. Sie koennen Windows bedienen, Zocker wissen vielleicht noch welche Hardware im System steckt, aber fuer den allergroesten Teil ist das vollkommen irrelevant.
Um mit Auto Vergleichen zu kommen: Die Leute haben einen Fuehrerschein, aber von er Technik im Auto keine Ahnung.

Wenn man aber solche User von Windows wegbewegen will, dann muss man auf diese Leute eingehen. Wie erwaehnt, jeder von Microsoft und Co. abgeworbene User sollte als eine gute Sache gesehen werden.

Das ist schwer, und genau an der Stelle wird das Problem der Fragmentierung deutlich. Die Kernel Entwicker ziehen noch alle an einem Strang, weil es nunmal nur einen davon gibt. Aber in den Desktop Environments und noch mehr bei den Distributionen wird vieles in sehr vielen verschiedenen Weisen gemacht.

Kaemen jetzt - utopische Annahme, ich weiss - die Entwicker der einzelnen Zweige zusammen, und wuerden zusammenarbeiten, ich glaube dann muesste Microsoft sich warm anziehen.
Aber das wird nie passieren, denn es werden sich nicht genuegend Entwickler finden, die ihre eigene Freiheit - zu entwickeln wie sie wollen - aufgeben.

An dieser Stelle habe ich durchaus Hoffnung beim Steam Deck. Vorbestellungen gingen wohl weg wie warme Semmeln, mal schauen ob das vielleicht Arch, bzw. SteamOS einen Schubs geben kann.
 
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Ranayna schrieb:
Die allermeisten User haben nicht wirklich Ahnung von Computern. Sie koennen Windows bedienen,
Weil sie an Windows gewöhnt sind. Die meisten klicken bunte Bildchen an, ohne zu wissen was da passiert. Das sind die gleichen Leute, die bei jeder neuen Windows- und Office-Version rumheulen, weil sich die Benutzeroberfläche in Details verändert.
Die kämen mit Ubuntu, openSUSE oder Fedora ebensogut zurecht, sie müssten sich nur daran gewöhnen, dass die Bildchen jetzt braun oder grün statt blau sind. Mit den Interna würden sie nie in Berührung kommen.
Ranayna schrieb:
Wenn man aber solche User von Windows wegbewegen will, dann muss man auf diese Leute eingehen.
Man muss sterben und Steuern zahlen, mehr nicht. Eine Linux-Distribution mit Laufwerksbuchstaben wird es niemals geben.
Ranayna schrieb:
Kaemen jetzt - utopische Annahme, ich weiss - die Entwicker der einzelnen Zweige zusammen, und wuerden zusammenarbeiten, ich glaube dann muesste Microsoft sich warm anziehen.
Warum? Was würde passieren? Du unterschätzt massiv die Bequemlichkeit der Nutzer. Es gibt für sie exakt keinen Grund die Plattform zu wechseln.
 
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Dass Nerds immer die Bequemlichkeit der Nutzer als Argumentationsgrundlage nehmen. Andere Menschen haben andere Prioritäten und Kompetenzen. Nicht jeder, der einen Computer bedient möchte Informatik studieren oder Expertenwissen erlangen. Apple ist teuer und an Hardware gekoppelt. Was fehlt ist einfach ein Linux für Jedermann. Es gibt aber nur einen Status Quo der einfach nicht rund genug ist, um auf dem Desktop durchzubrechen und das ist einfach schade, weil dadurch alle profitieren würden. Alle!
 
@Gonzo28: Ehm, nö! Keiner wurde zu Windows oder Mac gezwungen, das Gleiche trifft auf Linux zu.
Wenn man kein Interesse für etwas hat, sollte man da bleiben, wo man ist. Linux will nicht das DU es nutzt, entweder Du willst es nutzen dann musst Du auch Interesse an ihm zeigen und lernfähig sein.
Die gleiche Diskussion kann man von Windows 98 zu XP zu 7 und 10 machen. Keiner wird gezwungen es zu benutzen der Endverbraucher entscheidet was er will und ob es ihm gefällt.
 
@Gonzo28
Wenn du so überzeugt bist von deiner Idee einer Linux-Distribution die von den jeweiligen Komponenten genau EINE Version liefert, dann mache es selbst oder such dir noch ein paar Gleichgesinnte die das Ding mit dir durchziehen.

Teil der Open Source Philosophie ist der Grundsatz:
Wenn es dich stört dann warte nicht darauf, daß es jemand für dich erledigt sondern mache es selbst. Wenn das Projekt deine Zeit nicht wert ist, dann ist es niemandes Zeit wert.

Du bist anscheinend der Überzeugung, daß die Welt auf eine Art Einheitslinux wartet. Du bist anscheinend davon überzeugt, daß ein solches Linux den Durchbruch auf dem Desktop bedeuten würde. Okay, aber wenn das Projekt dir nicht wichtig genug ist selbst daran zu arbeiten, wie kommst du dann auf die Idee das andere es tun sollten?
 
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Serana schrieb:
Du bist anscheinend der Überzeugung, daß die Welt auf eine Art Einheitslinux wartet. Du bist anscheinend davon überzeugt, daß ein solches Linux den Durchbruch auf dem Desktop bedeuten würde. Okay, aber wenn das Projekt dir nicht wichtig genug ist selbst daran zu arbeiten, wie kommst du dann auf die Idee das andere es tun sollten?
Das ist so ein gewisses Dilemma. Es gibt da draußen sicher sehr viele die sich eine Alternative für Windows wünschen würden (die kein Linux sein muss, aber das wär halt am weitesten fortgeschritten eine zu werden). Aber das sind halt auch alles Leute die das nicht selber stemmen können oder wollen (weil sie ihre Zeit lieber anders verbringen).

Ein Open Source Ansatz wird da wohl nicht funktionieren, weil sich niemand findet der das einfach mal so macht... denn die, die das können arbeiten jetzt schon an Linux (oder BSD usw.) und gestalten das System nach ihren eigenen Vorstellungen, nicht nach denen der "Otto-Normalos".

Die andere Möglichkeit wäre ein Kommerzieller Ansatz. Aber wie soll man mit einem Betriebssystem Geld verdienen wenn den Leuten eine Lizenz oft nicht mal 5€ wert ist? (siehe Diskussion um Windows Keys).


Was aber auch ein Problem ist: immer wenn es um Windows und seine Probleme geht kommen welche daher und schmieren den Leuten brühwarm aufs Brot wie geil doch ihr Linux ist... toll. Das hilft in etwa so weit wie nem Kleinwagenfahrer der sich drüber beschwert das es in dem Markt nix vernünftiges gibt zu sagen wie geil doch so ein 40 Tonner ist. Für den hat er keinen Führerschein und geht auch ansonsten am Thema vorbei, hilft ihm also nicht weiter.
 
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DocAimless schrieb:
@Gonzo28: Ehm, nö! Keiner wurde zu Windows oder Mac gezwungen, das Gleiche trifft auf Linux zu.
Wenn man kein Interesse für etwas hat, sollte man da bleiben, wo man ist. Linux will nicht das DU es nutzt, entweder Du willst es nutzen dann musst Du auch Interesse an ihm zeigen und lernfähig sein.
Die gleiche Diskussion kann man von Windows 98 zu XP zu 7 und 10 machen. Keiner wird gezwungen es zu benutzen der Endverbraucher entscheidet was er will und ob es ihm gefällt.
Ich glaube du möchtest mich nicht verstehen. Es geht mir darum, dass wir alle davon profitieren würden, wenn Linux auf dem Desktop einen gewissen Marktanteil hätte, dies aber mit den bisherigen Ansätzen nicht funktionieren wird. Und das ist schlichtweg schade.
Ein Umstieg ist für normale Anwender einfach zu kompliziert und Linux ist als Produkt einfach nicht rund genug, um dieses Ziel zu erreichen.

Immer dieses Müssen.
Ich habe einen Führerschein in Deutschland gemacht und finde daher eine ganze Menge Gemeinsamkeiten in jedem Auto, sodass ich jeden PKW sofort nutzen kann. Da brauche ich auch keinen Willen, daa neue Sportdifferential zu verstehen. Ich steige ein und habe alles da wo es hingehört, zumindest grob.

Linux wäre für alle besser, wenn es auch auf dem Desktop erfolgreich sein würde. Ich habe die Gründe beleuchtet. Nicht mehr und nicht weniger. Darf man keine Meinung mehr vertreten ohne gleich eine Distribution zu gründen?
Ergänzung ()

DocAimless schrieb:
@Gonzo28: Ehm, nö! Keiner wurde zu Windows oder Mac gezwungen, das Gleiche trifft auf Linux zu.
Wenn man kein Interesse für etwas hat, sollte man da bleiben, wo man ist. Linux will nicht das DU es nutzt, entweder Du willst es nutzen dann musst Du auch Interesse an ihm zeigen und lernfähig sein.
Die gleiche Diskussion kann man von Windows 98 zu XP zu 7 und 10 machen. Keiner wird gezwungen es zu benutzen der Endverbraucher entscheidet was er will und ob es ihm gefällt.
Keiner wurde zu Windows gezwungen?
Welche großen Alternativen die insbesondere junge Menschen ansprechen gab es denn in der Computerabteilung in unserer Kindheit ohne Internet? Ich bin Baujahr 84.
 
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Gonzo28 schrieb:
Was fehlt ist einfach ein Linux für Jedermann. Es gibt aber nur einen Status Quo der einfach nicht rund genug ist, um auf dem Desktop durchzubrechen
Was genau ist an Ubuntu nicht "rund" genug? Was konkret würdest du daran ändern?

Jesterfox schrieb:
denn die, die das können arbeiten jetzt schon an Linux (oder BSD usw.) und gestalten das System nach ihren eigenen Vorstellungen, nicht nach denen der "Otto-Normalos".
Der Kernel wird sicher keine Eigenschaften haben, an denen sich "Otto-Normalos" stören. Und es gibt durchaus Distributionen wie bpsw. Ubuntu, die sich explizit nicht nur an Experten richtet.

Gonzo28 schrieb:
Linux ist als Produkt einfach nicht rund genug
Linux ist ein Kernel, was genau hast du daran auszusetzen? Diskussionen darüber sind meist etwas grundlegender und betreffen selten irgendwelche Endbenutzerprobleme.
 
Web-Schecki schrieb:
Der Kernel wird sicher keine Eigenschaften haben, an denen sich "Otto-Normalos" stören. Und es gibt durchaus Distributionen wie bpsw. Ubuntu, die sich explizit nicht nur an Experten richtet.
Ich sprach ja explizit von Betriebssystem und Windows-Alternative, natürlich geht es da nicht nur um den Linux-Kernel sondern den ganzen Software-Stack. (und ich denke das die anderen das genauso meinen wenn sie von Linux in dem Zusammenhang sprechen)

Und ja: Ubuntu ist bisher das was ich als einziges ernstzunehmendes Projekt in der Richtung sehen würde. Aber leider kommt da auch nicht wirklich vorwärts weil sich zu viel in Eigenlösungen die dann doch nicht vorwärts kamen verzettelt wurde. Dazu wurde es auch aus der restlichen Community oft genug auch torpediert weil es nicht "ihrem Geist" entsprach...

Aber trotz alle dem hätte Ubuntu evtl. noch eine Chance das zu werden. Aber dazu müssten halt mal alle die etwas in der Richtung erreichen wollen mal dort mit anpacken als den zigsten Mini-Splitter-Fork zu machen... oder das tote Unity künstlich am leben zu erhalten... (siehe anderes Thema hier auf CB)
 
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Bei Ubuntu fällt mir spontan das Dilemma mit den fremden Repositories ein, die man zumindest damals oft einbinden musste, um an Treiber oder diverse Software zu kommen. Diese fliegen dir dann beim Update um die Ohren. Der Store war als ich ihn zum letzten Mal ausprobiert habe alles andere als auf Augenhöhe zum Beispiel mit dem Google Playstore und der Bootprozess ist zwar schnell, aber nicht wirklich sauber und flickerfrei. Ich weiß gerade nicht, welches die letzte Version war, die ich getestet hatte.

Übersetzungs-Fehlet oder Inkonsistenzen findet man in jeder GUI.
Da habe ich eben noch gelesen, dass es eine neue UnitiyX gibt, muss ich mir mal wieder ansehen, genauso wie Gnome 40.
 
Gonzo28 schrieb:
Welche großen Alternativen die insbesondere junge Menschen ansprechen gab es denn in der Computerabteilung in unserer Kindheit ohne Internet?
Puh lass mich überlegen, ich hatte einen Amiga 500 mit AmigaOS, danach ein 386 DX 33 mit MsDos und später Windows 3.x zu Win95/98 sowie SuSe & Co. Und wie hat man das nur alles ohne Internet geschafft? Achja, da gab es mal Disketten und CD´s die man sich kaufen konnte.
Gonzo28 schrieb:
Bei Ubuntu fällt mir spontan das Dilemma mit den fremden Repositories ein, die man zumindest damals oft einbinden musste, um an Treiber oder diverse Software zu kommen. Diese fliegen dir dann beim Update um die Ohren.
Stimmt, kennt man unter Windows gar nicht so etwas wie Treiber installieren, geht ja gleich alles beim Einschalten. Und Windows hat ja noch nie Probleme mit Updates von Treibern die laufen immer 1A!

Und die restlichen Zitate spare ich mir lieber, sonst denkt man noch mein Sarkasmus wäre übertrieben....
 
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AmigaOS. Oh man....
Dann bist du vermutlich älter.
Amiga hatten meine Eltern, für mich kam dann Windows 95 und DOS!

Wer sagt, dass es bei Windows keine Probleme gibt? Ich wurde nach Problemen bei Ubuntu gefragt. Differenzieren?

Linux müsste nicht nur gleich ziehen, sondern auch besser sein, für den Einsteiger, um auf dem Desktop Erfolg zu haben. Ich werde mir die neueste Paketpräsentation aka Appstore bei Zeiten mal ansehen. Das ist nämlich Dreh und Angelpunkt für Einsteiger und ein Teil des Erfolgarezeptes von Android und iOS.
Ergänzung ()

DocAimless schrieb:
Puh lass mich überlegen, ich hatte einen Amiga 500 mit AmigaOS, danach ein 386 DX 33 mit MsDos und später Windows 3.x zu Win95/98 sowie SuSe & Co. Und wie hat man das nur alles ohne Internet geschafft? Achja, da gab es mal Disketten und CD´s die man sich kaufen konnte.

Stimmt, kennt man unter Windows gar nicht so etwas wie Treiber installieren, geht ja gleich alles beim Einschalten. Und Windows hat ja noch nie Probleme mit Updates von Treibern die laufen immer 1A!

Und die restlichen Zitate spare ich mir lieber, sonst denkt man noch mein Sarkasmus wäre übertrieben....
W10 funktioniert in nahezu allen Fällen tatsächlich automatisch ohne Treiber installieren zu müssen.

On ich einen Treiber beim Hersteller herunterladen kann und via Doppelklick installieren kann oder ob ich dazu eine Fremdquelle einbinden muss, die mir im Zweifel mein System zerschießt ist schon ein riesen Unterschied. Zumindest damals war Ubuntu nicht so gut ausgestattet in Sachen Paketen, Aktualität und Treiber. Vielleicht ist das aber besser geworden, werde ich mir ansehen. Bei Arch bekommt man von so etwas wenig mit...
 
Gonzo28 schrieb:
... Bei Arch bekommt man von so etwas wenig mit...
Dann betreibe doch Dein Arch Linux in aller Ruhe und "bekehre" die Leute die Du kennst zu Linux.
Aber lass doch bitte andere Ihr Ubuntu, Manjaro u.s.w. u.s.w. betreiben.
Würdest Du es gut finden, wenn Du ob des "Mutter Linux" auf ein Debian basierendes System wechseln müsstest?

Gruß
R.G.
 
Gonzo28 schrieb:
AmigaOS. Oh man....
Dann bist du vermutlich älter.
Amiga hatten meine Eltern, für mich kam dann Windows 95 und DOS!
Meine erste Computererfahrung hatte ich mit dem C64. Das war damals die Zeit als der Film WarGames von John Badham herauskam. Ich lernte die verschiedensten Systeme wie AmigaOS, DOS 3.3, DOS 4.01 mit der DOS-Shell und vermutlich die meisten Windows-Versionen kennen. Hat man diese ganzen Erfahrungen gemacht, diese ganzen Systeme kennengelernt, dann hat man zu vielen Themen vermutlich einen anderen Zugang als jemand der quasi nur Windows kennenlernte. Ich kann mich noch an die Zeit vor dem Internet erinnern, als es noch die sogenannten Mailboxen bzw. Bulletin Board Systeme gab.

Mit Linux kam ich in Form von Debian Potato um das Jahr 2000 herum in Berührung. Für die Konfiguration durfte man sich da noch mit Textdateien herumschlagen und für XFree86 (und einige andere Sachen) kam man um das aufmerksame lesen der entsprechendes man-Pages nicht herum.

Systeme wie Linux bei denen es eben nicht in erster Linie um kommerziellen Erfolg geht bieten vor allem auch Raum für Experimente. Einige werden sich sicher an Project Looking Glas und Compiz erinnern. In solchen Experimenten (und nicht in der Massentauglichkeit) liegt meiner Ansicht nach der eigentliche Sinn von derart offenen Systemen. Hier kann einfach alles ausprobiert werden was Menschen sich vorstellen können. Und manches davon erweist sich dann als so gut, daß es auf breiter Front übernommen wird. Wie z.B. bei Windows 10 die virtuellen Desktops nachdem es bei Windows vorher immer nur eine Arbeitsfläche gab.

Nein, Linux will nicht die Massen zufrieden stellen. Natürlich spricht nichts dagegen, wenn die Bedienung eines Linux-Systems auch Menschen ohne einschlägige Kenntnisse leicht fällt, aber das ist eben nicht die Hauptzielsetzung.
 
Jesterfox schrieb:
natürlich geht es da nicht nur um den Linux-Kernel sondern den ganzen Software-Stack.
Dann solltest du konkret schreiben, was du meinst. Den gesamten "Software-Stack" zu kritisieren ist wirklich lächerlich - bei 90% der Programme und Bibliotheken ist es dem Enduser vollkommen egal, wie diese gestaltet sind, solange sie funktionieren, und bei den restlichen 10%, wo es relevant ist, gibt es erfahrungsgemäß verschiedenste Ansätze, sodass man nicht seriös sagen kann, es würde grundsätzlich nicht auf Benutzerfreundlichkeit geachtet werden. Welche Anwendungen findest du benutzerunfreundlich? Um welche Distribution geht es?

Kritik ist ja gut und richtig, aber sie sollte fundiert sein.

Jesterfox schrieb:
Aber leider kommt da auch nicht wirklich vorwärts
Was heißt das? Was erwartest du konkret? Wohin ist vorwärts? Wo gibt es noch Probleme?

Jesterfox schrieb:
Aber dazu müssten halt mal alle die etwas in der Richtung erreichen wollen mal dort mit anpacken als den zigsten Mini-Splitter-Fork zu machen... oder das tote Unity künstlich am leben zu erhalten...
Dann erläutere doch bitte, was du erwartest. Stört es dich einfach, dass es Leute gibt, die an Projekten arbeiten, die du nicht sinnvoll findest? Was gibt es konkret zutun bei Ubuntu? Wo soll mit angepackt werden?

Gonzo28 schrieb:
W10 funktioniert in nahezu allen Fällen tatsächlich automatisch ohne Treiber installieren zu müssen
Das trifft exakt so auf Linux zu - seit ich denken kann. Drittanbieter-Treiber werden nur selten überhaupt benötigt und falls doch, dann muss man dafür bei Ubuntu nur einen Haken setzen. Fehlende Treiber sind ein Problem, für das einzig und allein der Hardwarehersteller verantwortlich ist: Wenn dieser brauchbaren Code liefert, wird dieser in Linux integriert und funktioniert ohne Zutun des Benutzers.
Mit externen Repositories hatte ich auch noch keine Probleme, abgesehen von allgemeinen Inkompatiblitäten - das liegt dann aber in der Regel am Betreiber des Repository. Um das zu umgehen, kann man einfach auf Snaps oder Flatpaks setzen. Unter Ubuntu ist das problemlos möglich. Alternativ reicht es, wenn der Entwickler ein deb-Paket anbietet - zwar keine schöne Lösung, aber lässt sich einfach herunterladen und per Doppelklick installieren. Natürlich umgeht man damit alle Vorteile einer Paketverwaltung, aber wenn man will, kann man das tun.
 
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