Bericht Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops

Mr.joker schrieb:
Also, wenn es bspw. von Firefox, LibreOffice etc. eine neue Version gibt, bleibe ich außen vor, bis zum nächsten Versions-Upgrade der Distribution?
Neue Versionen gibt es normalerweise nicht, nur wenn dringende Bugfixes anstehen werden die ausgeliefert. Beim Kernel das selbe, da gibts dann auch nur die Bugfixe für die verwendete Version.
 
@Mr.joker MX kenne ich jetzt nicht, aber ich kann Dir sagen, dass es sowohl bei Ubuntu als auch bei Fedora und Mint auch ganz ohne Rolling Release natürlich Updates für Kernel und Anwendungen gibt. Und das nicht nur für "große" Versionssprünge.
 
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Lord Maiki schrieb:
Bisher hatte man unter Ubuntu als Privatperson die höchsten Chance auf Linuxsupport bei den Hersteller. Ob diese Umsetzung gut ist, ist eine andere Frage.
Beim Thema Linux-Support kommt es aber auch ein Stück weit auf die Kenntnisse des Nutzers an. Klar, als Anfänger ist man mehr oder weniger darauf angewiesen, daß die jeweils gewählte Distribution explizit unterstützt wird, aber fortgeschrittenen Nutzern kommt dann eventuelles Hintergrundwissen zugute, welche Distributionen ähnlich genug zueinander sind um die entsprechenden Pakete hinreichend unkompliziert nutzen zu können.

Wer z.B. Debian Unstable nutzt weiß, daß er im Normalfall problemlos zu Paketen für Ubuntu greifen kann wenn für Debian nichts angeboten wird. Eine ähnliche Beziehung besteht zwischen CentOS und Redhat.
 
Mr.joker schrieb:
Das wirft für mich die Frage auf: Gibt es bei "regulären" Versionen dann die ganze Zeit über keine neue Software?
Du bekommst halt Bugfixes für die Major-Versionen der Software, mit denen die Distros ausgeliefert wurden. Kritische Software wie Browser werden in der Regel aktuell gehalten, wenn nicht gerade LTS-Versionen davon ausgeliefert wurden. Desktopumgebungen und Officeanwendungen bekommen höchstens Bugfixes. Fedora liefert zwischen den halbjährlichen Versionen auch neue Kernel aus und LTS-Ubuntu/Mint bekommt optional die Kernel der Ubuntu-Zwischenversionen (wobei nur die erste und letzte LTS-Kernel sind, die bis zum Ende des Supportzeitraums unterstützt werden).
 
Mr.joker schrieb:
Deine Antwort war jetzt auf "regulär" bezogen?
Ja. "Reguläre" Distributionen halten innerhalb eines Releases die Programmversionen stabil. Wer das nicht möchte muss die Programme entweder selbst am Paketmanager vorbei installieren oder eine rolling release Distri nehmen.

Wobei man da auch noch Abstufungen hat. Denn je nach Distri ist der Zyklus für einen Release ja gerade mal ein halbes Jahr (z.B. Ubuntu), andererseits gibt es LTS Distris bei denen das deutlich länger ist (Bei Ubuntu LTS alle 2 Jahre, wobei man 5 Jahre Support hat, also eine Version sogar überspringen kann). Wobei man Ubuntu LTS auch anweisen kann die neueren Kernel der Zwischenversionen zu nutzen, das ist aber optional.
 
Bei den *buntus und Derivaten werden die üblichen Verdächtigen Firefox / Thunderbird / Chromium aktuell gehalten.
Darüber hinaus pflegen die Varianten noch weitere Programme über die eigenen Repos.
Bei Linux Mint natürlich die eigenen Entwicklungen.
 
Mr.joker schrieb:
Wie muss ich mir denn das Release-Modell von MX Linux "Semi-Rolling" vorstellen?
Auf der Website von MX steht;
  • We make official releases several times per year. As of MX-19 and forward, major version changes happen with debian stable major updates, with “point releases” in between.
  • Snapshot: monthly. These releases serve to update all software, and are designed to avoid lengthy download and setup time after a new installation.
Also Point Release.
Ab und an Major Versionen z.B. 19 und dann eben Points, also 19.4 (aktuell) zum Beispiel.

Rolling Release heißt, fortlaufende Aktualisierung ohne Point oder Major. Was das in der Praxis bedeuten kann ist schnell dargestellt – Ich erkläre kurz anhand meines Systems, weil einfacher.
Bei Tumbleweed gibt es Snaphots (also Abbilder) die fast tagesaktuell sind. So sieht dann auch die Namensgebung aus, der aktuellste Snapshot auf den ich jetzt aktualisieren könnte ist 20210801 (Jahr/Monat/Tag) - momentan installiert ist 20210730. Da es jetzt „nur“ 7 Pakete zum aktualisieren insgesamt sind, warte ich noch etwas ab – die Pakete bedeuten 1,8MiB Download und 7,7KiB zusätzliche Belegung auf der SSD übrigens. Nix davon „brauche“ ich jetzt zeitnah.

Einen guten Überblick wie es hinter der Kulisse der Snapshots (bei Tumbleweed) aussieht, falls sowas irgendwen der Umsteiger oder Interessierten tangiert, kann man sich zum Beispiel auf der Website von Dimstar verschaffen. Dort sind keine langen Texte, sondern kurz und knapp was wann dazu kam/kommt oder noch im Qualitätsmanagement festhängt zusammengefasst.
Disclaimer; ist kein „offizielles“ Angebot. openSUSE selbst pflegt auch solche Listen, die finde ich aber unhandlicher.

Was ich noch sagen will. Wer aktuellste Software will nimmt einfach Rolling Release. Kann sicher manchmal Nachteile haben, die haben Point und erst recht LTS Releases jedoch ebenso. Ich sehe nur Vorteile für mich.

Für jedes Release-Modell und alle mir bekannten Distributionen gibts übrigens Flatpaks oder Appimage als Container-Formate die von den jeweiligen Entwicklern direkt aktuell gehalten werden und unabhängig vom System aktualisiert werden können. Steam, Firefox, etc. – schaut selbst.
Installation per Store/Website/Terminal ist möglich, je nach System bzw. Desktopumgebung. Für Windows Nutzer zur Erklärung – ist wie (portable) .exe/.msi, aber eben anders aus Gründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Semi-Rolling" ist meiner Meinung nach Unsinn.
Ich habe auch eine Installation mit MX-19 laufen, Basis ist Debian Buster.
Auffallend ist, das viele Pakete via eigene Repos gepflegt werden, die sind dann aktueller als aus den Debian-Stable-Repos.
 
Point-Release und Rolling-Release sollte man vielleicht auch mehr als die prototypischen Endpunkte einer Skala sehen, auf der sich die einzelnen Distros überall verteilen.
 
tut mir leid wenn ich jetzt mit einer etwas eigenartigen Frage dazwischenfunke ...
Ist es so dass unter Linux (in meinem Fall Lubuntu Lxqt) eine normale HDD tatsächlich ein relativ flottes & bedienbares Erlebnis bietet - im Gegensatz zu Windows mit HDD?
Ich bin wirklich verblüfft wie flott das bei mir läuft!?
 
Ja, das kann man in der Tat so beobachten. Kommt aber auch darauf an, welches Windows Du vorher hattest, und was da alles noch installiert war (Drittanbieter-Tools, Virenscanner, Suites, etc.).

Unabhängig davon empfehle ich persönlich allerdings auch hier immer den Wechsel auf eine SSD.
 
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Dr. McCoy schrieb:
Ja, das kann man in der Tat so beobachten. Kommt aber auch darauf an, welches Windows Du vorher hattest, und was da alles noch installiert war (Drittanbieter-Tools, Virenscanner, Suites, etc.).

Unabhängig davon empfehle ich persönlich allerdings auch hier immer den Wechsel auf eine SSD.
SSD sowieso immer, ich habe nur jetzt mal zum "anlernen" ein altes Lenovo M30-70 hergenommen. Da ist noch eine HDD verbaut (und der Akku ist komplett hinüber, will daher nicht viel investieren) - dennoch ist die Geschwindigkeit derweil wirklich gut/positiv.
 
cessnuks schrieb:
ich habe nur jetzt mal zum "anlernen" ein altes Lenovo M30-70 hergenommen.
Alles gut. Ich schreib's halt meist immer mit dazu, weil man mit einer SSD aus einem alten Gerät immer noch mit am meisten herausholen kann, insbesondere im Vergleich zu einer HDD.

cessnuks schrieb:
dennoch ist die Geschwindigkeit derweil wirklich gut/positiv.
Ja, diese Beobachtung kann man wie gesagt durchaus verallgemeinern. Das liegt ganz einfach daran, weil der gesamte Aufbau auf möglichst geringen Ressourcenverbrauch optimiert ist. Das ist eine der Stärken der hier teils kritisierten Vielfalt der verschiedenen Linux-Distros: Es ist quasi für jeden "Spezialfall" etwas dabei.
 
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cessnuks schrieb:
Da ist noch eine HDD verbaut (und der Akku ist komplett hinüber, will daher nicht viel investieren)
Da kann man auch ruhig irgendeine billige SSD mit 120 GB nehmen. Für Internet und Email und wenn das Gerät ohnehin schon "halb tot" ist, geht das schon. Will man selbst da lieber die etwas bessere Markenware nimmt man eben eine Crucial BX500 für 30 Euro.

Für so ein altes Notebook muß man sich nicht groß in Unkosten stürzen. Vor allem bei den Ladezeiten merkt man die SSD bei so alten Geräten auch bei Linux deutlich.
 
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Jesterfox schrieb:
Ja. "Reguläre" Distributionen halten innerhalb eines Releases die Programmversionen stabil. Wer das nicht möchte muss die Programme entweder selbst am Paketmanager vorbei installieren oder eine rolling release Distri nehmen.
Dazu möchte ich nur mal anmerken, dass es nicht notwendig ist Programme am Paketmanager vorbei zu installieren, wenn man bestimmte Software in einer aktuellen Version haben möchte. Unter Linux verwendet man seit Jahren diverse Repos und niemand ist gezwungen nur die voreingestellten zu verwenden.

Im Falle von Redhat und allen Ablegern (CentOS, Oracle Fedora und Co.), gibt es hier eine schöne Übersicht.
https://wiki.centos.org/AdditionalResources/Repositories

In solchen Repos findet man dann zum Beispiel auch Software, die grundsätzlich wegen bestimmter Grundsätze nicht direkt mit einer Distro mit ausgeliefert werden, wie Codecs die bestimmten Copyrights unterliegen.
RPM Fusion Repository - (See http://rpmfusion.org/) provides "software that the Fedora Project or Red Hat doesn't want to ship" for EL and Fedora. Supported architectures are x86_64, aarch64 and ppc64le. The repository relies on EPEL for some dependencies. The policy is to not replace RHEL and EPEL packages. Mailing list for RPM Fusion users: https://lists.rpmfusion.org. Reports bugs to https://bugzilla.rpmfusion.org

Man braucht also nichts an einen Paketmanager vorbei zu installieren, außer man richtet sowieso nur ein Spezialsystem ein, bei dem man nur reine bestimmte Anwendung nutzt und manuell pflegt. Ich empfehle nur etwas Vorsicht bei Repos walten lassen, die auch bestehende Pakete aktualisieren/ersetzen, ein "yum update" kann da schnell das gesamte System, in einen "undefinierten" Zustand bringen.

Ich bin mir sicher, dass es auch für Debian basierte Systeme ähnliche Quellen gibt. Da ich aber solche Systeme nach Möglichkeit meide, halte ich mich da raus, es wäre aber vielleicht einen Artikel wert, besonders interessante RPM und DEB Repos zu erwähnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es ja toll, dass Du jetzt Linux Nutzern erklären möchtest, wie Ihr System funktioniert.
Ich habe z.B. unter Ubuntu 20.04.2 LTS einfach Virtualbox 6.1.24 installiert.
Und siehe da, es taucht auch im Synaptic Paketmanager auf.
Es gibt dann aber Z.B. auch noch so Sachen wie "appimages".
Avidemux und und XnViewMP laufen bei mir prima als appimage.

Gruß
R.G.
 
Ich finde den Gedanken eines "Mutter-Linux" gar nicht so übel.
Wer mit Windows groß geworden ist, der möchte vermutlich eher einen Hybriden aus beiden Welten.
Die Gewohnheiten von Windows, gepaart mit der Sicherheit, Schlankheit und Flexibilität von Linux.

Ich möchte die Vielfalt von Linux und all seinen Tools in keinster Weise schmälern oder schlechtreden, aber genau hier liegt der Hund begraben. Linux hat sich schließlich bereits überall durchsetzen können, außer auf dem Desktop.

Ich nutze Linux nun seit mehr als fünfzehn Jahren. Seit circa fünf Jahren nur noch ArchLinux und zwar auf allen Geräten, Webservern, Selfbuild-NAS, Notebook, Desktop, etc. das ist für mich das flexibelste System das ich einfach auf alle Bedürfnisse abstimmen kann. Mit dem Rolling-Release hatte ich nie wirklich ein Problem. Ganz selten fliegen einem mal Fehlermeldungen bei den Updates um die Ohren, diese lassen sich aber in der Regel einfach beheben.

Auf dem Desktop hat man aber doch des öfteren noch das Gefühl es mit einem "Bastelsystem" zu tun zu haben. Zum Beispiel wenn die Bluetooth-Verbindungen innerhalb der GUI nicht mit dem auf der Kommandozeile übereinstimmen und man dort auch nicht alle Fehlermeldungen bekommt. Oder wenn Übersetzungen die Optik verhauen, weil Wörter zu lang sind. Oder wenn Plugins für den Desktop um beispielsweise CPU, Lüfter und co. anzuzeigen erst noch aufwendige Konfigurationen benötigen, anstatt einfach zu funktionieren.

Ich könnte diese Liste nun endlos weiterführen und sicher könnte man eine Liste mit Problemen unter Windows gegenüberstellen.

Für mich ist Linux nachdem ich meine Linux-Kompetenz nach jahrelanger mühevoller Arbeit über meien Windows-Kompetenz gehoben habe das logischere und vor allem sichere System. Ich weiß wo jedes Detail des Systems ineinander greift und kann dort überall frei eingreifen.
"/" statt "C:\" ist sehr viel logischer und vor allem flexibler. Paketmanager sind sehr viel sicherer und einfacher als manuelle Installer von irgendwelchen Webseiten.
Landet man als jemand der mit Windows groß geworden ist jedoch das erste Mal auf einem Linux-Desktop so fühlt man sich eingeengt und beschnitten, weil man die Windows-Welt als "normal" ansieht und sich fragt warum es so schwer ist mal eben Chrome zu installieren..... Aber nur wenn man nicht weiß wie Linux funktioniert. Diese Hürde muss man erst einmal nehmen.

Man ist plötzlich mit Dingen konfrontiert die man aus der Windows-Welt nicht kennt.
Das fängt beim Partitions-Schema an und hört bei der Wahl der Desktop-Umgebung auf.
Unter Windows macht man sich seine Partitionen wie man sie braucht. Bei Linux fragt man sich dann was Swap, Home und Root sein sollen und muss sich wirklich mühevoll alles zusammen recherchieren.

Ich bin sicher, dass wenn wir als Kinder mit Linux groß geworden wären und es das System zum Zocken gewesen wäre es Windows in der Form nie gegeben hätte oder es andersherum genauso kompliziert sein würde, wenn ein Linuxer plötzlich mit Laufwerksbuchstaben, Gruppenrichtlinien, Geräte-Manager, Auslagerungsdatei, NTFS und ohne Paketmanager auf einem Desktop landen würde.

Menschen sind Gewohnheitstiere und tun sich aus vielerlei Gründen oft schwer sich umzustellen.

Das Gaming wird insbesondere durch Valve künftig nicht mehr der Hauptgrund sein, Linux zu meiden. Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber die Schritte die hier in wenigen Jahren gegangen wurden sind gewaltig.

Was bleibt sind dann z.B. Adobe-Produkte die nur sehr sehr schwierig und oft nur in einer Crack-Version zum Laufen zu bekommen sind.

Windows wirkt mit seinen Animationen beim Startvorgang, beim Login, beim Fenster-Verschieben auf dem Desktop irgendwie runder, flüssiger und ausgereifter.

Unter Linux einen flickerfreien Systemstart hinzubekommen ist ein großer Aufwand. Das ist für mich das I-Tüpfelchen. Apple macht das hervorragend. Android auch. Bei Linux braucht man Änderungen am Boot-Prozess, den richtigen Boot-Manager, besser keine Nvidia-Karte, usw. Es flackert sich so zum Login-Manager.... Plymouth ist alles andere als einfach für einen Einsteiger zu konfigurieren und es funktioniert bei mir zumindest nur mit dem Standard-Kernel, nicht aber mit Linux-Clear und mit meiner 3090 ohnehin nur eingeschränkt.

Ein Mutter-System das beispielsweise mit Abstimmungen arbeitet und dann eine Masse an Entwicklern anzieht wäre da schon etwas Feines und bedeutet keinesfalls, dass man die Freiheiten und Flexibilitäten verliert.

Ein System das optisch sauber durchbootet, in allen Übersetzungen keine inkonsistenten Optiken aufweist, bei denen man Fenster erst noch in der Größe anpassen muss, bis der Text passt. Ein System das innerhalb der GUI einen schönen Store anbietet so wie die Playstores von Google und Apple. Ich weiß so etwas gibt es, wirkt unter Linux aber nur halbgar umgesetzt.

Was mir aufgefallen ist: viele Nerds/Kellerkinder/ITler haben eine eigenartige, zurückgebliebene Art der Kommunikation. Sie denken wohl nur noch in 1/0. Dadurch kommen immer wieder Konflikte zustande die es nur unter ITlern gibt. Ich vermute das ist eine Folge von zu vieler digitaler Kommunikation und mangelnder normaler Kommunikation. Diese "Nerds" sind (nicht alle) oft sehr eigen. Das ist nicht gerade förderlich um kontinuierlich als Team/Community an einem Strang zu ziehen. Viele Programmierer sind zufrieden wenn ihr Tool den Job erledigt, auf ihre Weise. Für den erfahrenen User ist in den meisten Fällen die Kommandozeile der schnellere Weg zur Problemlösung. Für den Newbie hingegen bedeutet das Qual, Lernen, fremde Welt.
Der Pro der viel Arbeit investiert hat erwartet, dass man sein Handbuch liest oder sich Mühe gibt ihn zu verstehen. Sein Tool möglichst benutzerfreundlich zu gestalten, sodass es auf den ersten Blick ein Depp versteht betrachtet der Pro als unnötige Extra-Arbeit, schließlich funktioniert es doch, wenn man sich nur damit beschäftigt.

Hier fehlen einfach die finanziellen Interessen. Wenn man Hardware mit Linux verkaufen müsste, dann gäbe es Kundenumfragen, Manager und co. die ganz klar vorgeben dass die Bedienbarkeit einfach sein muss, sonst kann man es nicht gut verkaufen. Deswegen sehe ich da ohne Big-Player der das in die Hand nimmt auch in den kommenden Jahren keinen Durchbruch auf dem Desktop für Linux.

Android hat es geschafft Linux massenkompatibel zu machen.
1) Es ist vorinstalliert und muss nicht installiert werden. Kaum einer der Standarduser möchte ein Betriebssystem installieren oder gar auswählen.
2) Es ist durchweg optisch, technisch flüssig, optimiert und wirkt im Ganzen einfach rund.
3...) Oberfläche gefällt nicht? Playstore auf "Launcher" eingeben, Bewertungen und Screenshots ansehen, ausprobieren (behalten oder deinstallieren). Es kann so einfach sein.

Da haben sich Leute hingesetzt und es einfach mal gemacht. Der User braucht lediglich booten, ggf. einen Account und kann dann total einfach alles modifizieren, hat einfachen Zugriff auf Apps, etc. alles wirkt rund.
Kein Installer für ein Betriebssystem, keine Partitionen, keine Wahl für freie oder nichtfreie Treiber. Es läuft einfach.

So etwas ließe sich auch (wenn auch schwer) auf dem Desktop erreichen.
 
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Gonzo28 schrieb:
Wer mit Windows groß geworden ist, der möchte vermutlich eher einen Hybriden aus beiden Welten.
Die Gewohnheiten von Windows, gepaart mit der Sicherheit, Schlankheit und Flexibilität von Linux.
Und genau da ist doch schon das Problem. Wer mit diesen Erwartungen an die Sache herangeht wird zwangsläufig von Linux enttäuscht werden. Nur ist das kein Fehler von Linux sondern ein Problem der falschen Erwartungen.

Nochmal: Linux ist nicht Windows und Windows ist nicht Linux. Es handelt sich um zwei vollkommen verschiedene Betriebssysteme.

Gonzo28 schrieb:
Ich möchte die Vielfalt von Linux und all seinen Tools in keinster Weise schmälern oder schlechtreden, aber genau hier liegt der Hund begraben.
Um es mit anderen Worten zu sagen: Das Problem ist, daß Linux Linux ist. Denn die Vielfalt die du hier als Problem ansiehst ist ein integraler Bestandteil des Konzeptes Open Source. Nimmt man das weg, dann hat man sicherlich noch ein unixartiges Betriebssystem, aber eben nicht mehr Linux. MacOS ist genau diesen Weg gegangen.

Gonzo28 schrieb:
Android hat es geschafft Linux massenkompatibel zu machen.
Android benutzt vielleicht einen modifizierten Linux-Kernel, aber es ist nicht Linux. Es ist nur Linux ähnlich genug um den Anschein zu erwecken. Aber spätestens bei Android x86 merkt man, daß es sich abseits vom Kernel eben um ein anderes Betriebssystem handelt. Ja, man kann sich eine chroot-Umgebung einrichten in der man dann auch z.B. die gängigen X.org GUI-Anwendungen zum laufen bringt. Nur stellt sich dann die Frage warum man eigentlich nicht gleich Linux nimmt.
 
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Es geht doch gar nicht um Erwartungen, etc.

Es geht darum, eine freie Alternative zu Windows zu haben, auf dem Desktop. Eine Alternative die vom 0815 User akzeptiert wird, durchgängig rund ist und somit die Chance erhält Windows zumindest in Sachen Marktanteil auf Augenhöhe zu bekommen. Das wird mit den bisherigen Ansätzen scheitern. Und das ist schade. Denn diese Konkurrenz würde a) Microsoft pushen und b) Linux aus der Außenseiter-Niesche auf dem Desktop holen und somit auch Adobe und co. nötigen sich endlich dahin zu öffnen. Profitieren würden wir dann alle.

Natürlich hat man Erwartungen an ein neues System! Die hat man auch bei Autos, Smartphones, etc.
Ergänzung ()

Serana schrieb:
Und genau da ist doch schon das Problem. Wer mit diesen Erwartungen an die Sache herangeht wird zwangsläufig von Linux enttäuscht werden. Nur ist das kein Fehler von Linux sondern ein Problem der falschen Erwartungen.

Nochmal: Linux ist nicht Windows und Windows ist nicht Linux. Es handelt sich um zwei vollkommen verschiedene Betriebssysteme.


Um es mit anderen Worten zu sagen: Das Problem ist, daß Linux Linux ist. Denn die Vielfalt die du hier als Problem ansiehst ist ein integraler Bestandteil des Konzeptes Open Source. Nimmt man das weg, dann hat man sicherlich noch ein unixartiges Betriebssystem, aber eben nicht mehr Linux. MacOS ist genau diesen Weg gegangen.


Android benutzt vielleicht einen modifizierten Linux-Kernel, aber es ist nicht Linux. Es ist nur Linux ähnlich genug um den Anschein zu erwecken. Aber spätestens bei Android x86 merkt man, daß es sich abseits vom Kernel eben um ein anderes Betriebssystem handelt. Ja, man kann sich eine chroot-Umgebung einrichten in der man dann auch z.B. die gängigen X.org GUI-Anwendungen zum laufen bringt. Nur stellt sich dann die Frage warum man eigentlich nicht gleich Linux nimmt.
Weil ein normales Linux niemals so funktionieren würde wie Android.
Einheitliche Entwicklungsumgebung für Apps (Android-Studio). App-Store, etc.
Und KISS-Principle für Jedermann, nicht nur für Nerds wie bei Arch.

Ließe sich MacOS einfach auf jedem Computer installieren, hätten wir bereits eine mögliche Alternative zu Windows mit Potential. Und nein, Ryzentosh-Boot-Sticks sind nicht einfach.
Ergänzung ()

Gonzo28 schrieb:
Linux hat sich schließlich bereits überall durchsetzen können, außer auf dem Desktop.
Linux hat sich da durchgesetzt wo Menschen mit IT-Expertise Hand anlegen. Servern, Routern, Firmwares von multimedia Geräten, etc.
Linux konnte sich nie durchsetzen wo Otto-Normal-User, sprich einfache Endanwender einfach auf den Knopf drücken und loslegen möchten.
 
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