News Linux: Fedora-Entwickler wollen Flatpak zum Standard küren

Nur um sicherzugehen dass ich das richtig verstehe: Flatpaks sind ein distributionsübergreifendes Pakteformat, korrekt? Also kann ich ein Flatpak sowohl unter Ubuntu, als auch Fedora nützen, obwohl die traditionellen Paktemanager (apt, rpm) unterschiedlich sind?
 
Hier wäre noch eine Erklärung sinnvoll, was genau Flatpak eigentlich ist und wieso es sinnvoll ist.

Von dem bisschen nachlesen, was ich gerade mal getan habe, ist Flatpak mehr als nur eine Paketverwaltung. Wie ich das lese werden Anwendungen dabei auch containerisiert und vom Rest des Systems isoliert, ähnlich wie das mit Docker-Paketen der Fall ist.

Da ich aber auch nicht viel gelesen hab mag das auch nicht ganz stimmen.
 
War ein (wichtiger) Teil des Flatpack prinzips nicht auch, dass jede Anwendung dann auch all ihre eigenen Abhängigkeiten (Bibliotheken) mitbringt oder verwechsle ich das? Gibt es schon irgendwelche Erfahrungswerte ob/wie sich das im Schnitt auf Größe und Performance auswirkt?
 
OK, kurz zusammengefasst. Flatpak ist. ähnlich wie Snap, ein containerartiges Paketformat. Das Betriebssystem selbst bringt Laufzeitumgebungen mit, die viele der gebräuchlichsten Bibliotheken mitbringen. Weitere spezifische bringt das Flatpak mit. Flatpaks sind überall da lauffähig wo eine entsprechende Laufzeitumgebung verfügbar ist. Ein Flatpak unter Fedora 24 kann kann auch mit entsprechender Runtime von Fedora 26 laufen. Am Sandboxing wird noch gearbeitet, ebenso am zentralen Repository Flathub.
 
Was sind die Vorteile gegenüber Nix und Guix? Deren binaries reproduzierbar sind, Abhängigkeiten die es in zwei Paketen gibt werden nicht zweimal runtergleaden/installiert, sondern geteilt, seit Anfang des Jahrtausends in Entwicklung/erforscht etc. und im Falle von Guix kann das Paket wenn gewollt in einem container laufen? Nix könnte in Zukunft außerdem auf Windows laufen, wodurch man einen Paketmanager für Linux, Mac und Windows hätte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann sind Flatpaks im Prinzip also einfach nur Apps?

Auch die laufen auf einer Runtime, auch sie können für unterschiedliche Systemvarianten gebaut werden. Sie bringen ebenfalls eigene Abhängigkeiten mit. Ich sehe da jetzt keinen signifikanten Unterschied wenn ich den Artikel hier lese.
 
@Thane_DE

In der Theorie richtig.

Snap Apps und Flatpaks kann man am besten mit .exe und .msi Datein, wie sie in Windows verwendet werden, vergleichen.
Es werden anders als jetzt üblich einfach alle nötigen Bibliotheken selbst mitgebracht, mit allen Vor- und Nachteilen dieses Prinzips.
 
Was wären denn die Vor- und Nachteile? Wären z.B. als Nachteil die Updates nicht viel größer? Und was ist unter atomaren Updates zu verstehen (im Gegensatz zu "herkömmlichen feingranularen Paketformaten")? [Um nur einige wenige mir nicht verständliche Dinge zu klären]:confused_alt:
 
mux schrieb:
Was wären denn die Vor- und Nachteile? Wären z.B. als Nachteil die Updates nicht viel größer? Und was ist unter atomaren Updates zu verstehen (im Gegensatz zu "herkömmlichen feingranularen Paketformaten")? [Um nur einige wenige mir nicht verständliche Dinge zu klären]:confused_alt:
Updates können als Delta ausgeliefert werden, sind also üblicherweise minimal. Feingranulare Paketformate wären in dem Fall RPM und DEB. Atomare Updates sind Updates für das Betriebssystem an einem Stück. Geht was schief, kann man das Ganze zurückrollen in den Ursprungszustand. Dies würde für die künftige Fedora-Basis gelten, die als Ganzes per Image aktualisiert wird.
 
Thane_DE schrieb:
Nur um sicherzugehen dass ich das richtig verstehe: Flatpaks sind ein distributionsübergreifendes Pakteformat, korrekt? Also kann ich ein Flatpak sowohl unter Ubuntu, als auch Fedora nützen, obwohl die traditionellen Paktemanager (apt, rpm) unterschiedlich sind?

korrekt.
 
Der Schritt wird sicher nicht allen gefallen, würde aber Linux deutlich massentauglicher machen. Zum Beispiel könnten Softwarehersteller endlich auf ihrer Webseite einen Install for Linux Button bauen wie er auch schon für MacOS und Windows existiert und damit eine 1-Click-Installation für möglichst alle Distributionen anbieten.
 
Hey! unsignierte Alpha releases auf einer Beta distro klicken, was soll da schon schiefgehen? Kappa

Ich dachte bei dem Titel ja zuerst: Super, die wollen die Icons austauschen, aber wollten die nicht auch Snap nutzen?
 
free-sky schrieb:
Hey! unsignierte Alpha releases auf einer Beta distro klicken, was soll da schon schiefgehen? Kappa

Ich dachte bei dem Titel ja zuerst: Super, die wollen die Icons austauschen, aber wollten die nicht auch Snap nutzen?
Man kann Snap unter Fedora einsetzen. Aber warum sollte die ihre selbstentwickelte Technik gegen die von Ubuntu tauschen? Vor allem, da Snap und Flatpak auch noch unterschiedliche Zielsetzungen haben.
 
Wenn man wirklich anfängt alles zu containerisieren, wäre eine Atomic Workstation mit rpm-ostree irgendwann natürlich der logische nächste Schritt. Man darf gespannt sein.
 
Gegen Flatpak als einen Zusatz spricht wenig.
Flatpak zum Standard zu erheben ist jedoch eine voreilige und fatale Entscheidung.
Diejenigen die das wollen, können auch gleich zu Windows wechseln.

Ich hoffe, dass Debian und Archlinux diesen Quatsch nicht mitmachen und weiterhin die Maintainerstruktur stärken.
Für Fedora/Red Hat mag es wichtig sein flatpak nach vorne zu bringen.
Wer aber glaubt die Paketbetreuer in größeren Umfang einsparen zu können irrt gewaltig.
Bisher basiert die Zuverlässigkeit, Sicherheit und der Schutz z.B. vor Adware durch ein distributionsübergreifendes redundantes Maintainersystem, das letztlich auch auf gegenseitigem Vertrauen und Kontrolle basiert.
In flatpak gibt es keine Instanz, die das ersetzen könnte.
Letztendlich sind es Menschen, deren Zusammenwirken die Eigenschaften eines Systems bestimmen.
Die Maintainer stehen zwischen Entwickler und User. Spart man sie ein, entsteht eine Dynamik, deren Folgen man heute noch nicht absehen kann.
 
Zumindest voläufig soll es auch nur ein Zusatz sein, um Flatpacks in einem etwas größeren Maßstab zu testen. Und natürlich sollte man auch trotz Sandbox nicht einfach x-beliebige Flatpacks installieren. Allerdings sieht der aktuelle Vorschlag vor, dass die Flatpacks von den Fedora-Packagern gebaut und nicht direkt vom Upstream übernommen werden sollen.
 
RAID 0 schrieb:
Zumindest voläufig soll es auch nur ein Zusatz sein, um Flatpacks in einem etwas größeren Maßstab zu testen. Und natürlich sollte man auch trotz Sandbox nicht einfach x-beliebige Flatpacks installieren. Allerdings sieht der aktuelle Vorschlag vor, dass die Flatpacks von den Fedora-Packagern gebaut und nicht direkt vom Upstream übernommen werden sollen.
Für den Anfang ja, die sollen ja auch lernen, damit umzugehen. Im weitreren Verlauf soll aber schon der jeweilige Upstream für die Flatpaks sorgen. Ob die das auch in ausreichender Form tun, ist noch eine ganz andere Frage.
 
Sehr spassig finde, dass "grafische Programme" als Probanden für die Umwandlung in Flatpaks herhalten sollen.
 
fethomm schrieb:
Das Betriebssystem selbst bringt Laufzeitumgebungen mit, die viele der gebräuchlichsten Bibliotheken mitbringen. Weitere spezifische bringt das Flatpak mit.
Wenn aber mehrere Flatpaks die selbe Bibliothek brauchen, welche nicht das Betriebssystem mitbringt, hab ich sie dann doppelt und dreifach auf der Platte?
 
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