Beelzebot schrieb:
Ich beispielsweise mag an Linux den relativ flachen Aufbau und das
Everything-is-a-file-Konzept.
Unglücklicherweise ist das bei UNIX zwar schon in sehr vielen Bereichen der Fall, aber eben nicht überall.
Wirklich konsequent umgesetzt hat das Prinzip
Plan-9. Linux hat da zwar noch ein paar Sachen draus aufgegriffen, aber ist trotzdem nicht so weitgehend.
Insofern ist das auch ne verpasste Chance, das Linux sich nicht eher an Plan-9 orientiert hat als an UNIX.
Aber wer weiß, ob Linux dann überhaupt erfolgreich geworden wäre. Denn dadurch das es sich an UNIX orientiert hat, war auch eine rasche Portierung vorhandener Software möglich. Und davon lebt ja nunmal ein System. Das es dafür Programme gibt.
Aber ist dann konzeptionell nicht so sauber wie es hätte sein können.
Beelzebot schrieb:
Das ist konzeptionell völlig anders, aber einfacher nachzuvollziehen, ergo benutzerfreundlicher.
Genau dieses "einfacher" geht aber meiner Meinung nach zunehmend verloren.
Das fängt schon bei eigentlich einfachen Dingen an.
Zum Beispiel so was wie Netzwerk-Konfiguration. Da gibts inzwischen so viele Möglichkeiten und Komponenten, die sich darum kümmern. Das führt gerne mal zu Problemen und erschwert die Fehlersuche.
Ähnliches hat man auch bei Mounts. Ist ja nicht mehr so, das Du nur die
/etc/fstab hast und deinen mount-Befehl. Auch da hat ja viel "Automagie" Einzug gehalten. Das dann immer nachzuvollziehen und im Fehlerfall den Fehler zu finden ist nicht immer trivial.
Oder Drucken. Versuch mal sowas wie CUPS von Hand zu konfigurieren. Dann darf man sich irgendwie mit seitenlangen XML herumschlagen usw. Man hat Tools, die einem dabei unterstützen. Das ist ja auch ok. Die braucht man aber auch, weil man es sonst nicht mehr in vernünftiger Zeit zu bewältigen ist. Beim altgedienten LPRd hat man dagegen ne Konfig.Datei mit einer handvoll Zeilen.
Der Vergleich ist sicher nicht ganz fair, weil CUPS sehr viel mehr kann. Zeigt aber trotzdem ganz schön die Problematik.