Linux und dessen Vielfalt

Dropbox hat ja das gleiche prinzipielle Problem wie das von mir schon angesprochene Google GDrive.
Da wird irgendein ominöses Protokoll benutzt anstatt einfach auf etablierte Standards zu setzen. Und dann kommt es halt zu den beobachten Problemen.

Ich kann nur dazu raten, solche Dienste konsequent zu meiden. Denn solange die Nutzer das trotzdem verwenden, hat ja der Betreiber keinen Anlass irgendwas zu ändern. Und ihr tut euch ja auch selbst keinen Gefallen damit, wenn ihr dadurch immer wieder in Probleme reinlauft.
 
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Da ich nicht viele Features von Dropbox benutze bin ich da durchaus Wechselbereit.
Ändert natürlich jetzt nichts an meinem Fazit aus meinem Beitrag. Das Problem mit Dropbox war ja jetzt nur ein Baustein.
 
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andy_m4 schrieb:
Dropbox hat ja das gleiche prinzipielle Problem wie das von mir schon angesprochene Google GDrive.
Da wird irgendein ominöses Protokoll benutzt anstatt einfach auf etablierte Standards zu setzen. Und dann kommt es halt zu den beobachten Problemen.

Ich kann nur dazu raten, solche Dienste konsequent zu meiden. Denn solange die Nutzer das trotzdem verwenden, hat ja der Betreiber keinen Anlass irgendwas zu ändern. Und ihr tut euch ja auch selbst keinen Gefallen damit, wenn ihr dadurch immer wieder in Probleme reinlauft.
Ich bin da ganz bei dir mit dem Meiden von entsprechenden Diensten, deswegen treffen wir uns auch im Linux Subforum, nur muss man auch anerkennen, dass man sich nicht im luftleeren Raum bewegt. Selbst in Forschungseinrichtungen und der (High-)Tech Branche wird eben häufig auf Lösungen der großen Player gesetzt und als Partner/Angestellter erstgenannter Akteure hat man sich dann zu fügen.
 
LouisXIV schrieb:
nur muss man auch anerkennen, dass man sich nicht im luftleeren Raum bewegt.
Ich verstehe durchaus diese Problematik. Und klar gibts teilweise äußere Zwänge. Es gibt halt aber auch ganz oft den Fall, das jemand den Kram einsetzt weil es bequem ist oder weil er es nicht besser weiß.

LouisXIV schrieb:
Selbst in Forschungseinrichtungen und der (High-)Tech Branche wird eben häufig auf Lösungen der großen Player gesetzt
Was ich übrigens immer wieder erstaunlich finde, weil genau die müssten ja eigentlich ein vitales Interesse daran haben sich nicht von einem Anbieter abhängig zu machen.

Im Grunde machen wir die gleichen Fehler wie früher. Früher hatten wir das Problem, das wir uns durch proprietäre Software und proprietäre Dateiformate von Herstellern abhängig gemacht haben. Das war deshalb doof, weil die dann plötzlich( nachdem ihre Software etabliert war) Mondpreise aufgerufen haben oder sich angefangen haben in eine Richtung zu entwickeln, die uns nicht gefällt.
Das haben wir versucht zu überwinden, indem wir Open Source einsetzen und möglichst offene Standards benutzen.
Die damit erkämpfte Freiheit werfen wir nun wieder weg, indem wir proprietäre Cloud-Lösungen einsetzen.

Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist gezwungen sie zu wiederholen.
 
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Usability geht für die meisten Leute über alles. Ich selbst kann mich da leider nicht ganz frei von machen, es nervt einfach, wenn man auf den ersten Blick nicht so produktiv sein kann wie man möchte. Dass die vermeintliche Einfachheit und Freiheit immer dann und dort endet, wenn man nicht weiter bereit ist die Dienste durch seine Privatssphäre zu zahlen oder den ausgetretenen Standardpfad verlassen möchte, verrät natürlich alles. In Wahrheit befinden wir uns alle mehr oder minder stark im Würgegriff des Silicon Valley. So wenig optimistisch ich diesbezüglich gestimmt bin, unsere einzige Chance dies zu ändern ist als aufgeschlossene und starke EU, die nicht nur Grenzen zieht, sondern Verstöße auch konsequent ahndet und zugleich Alternativen schafft, die leistungstechnisch mithalten können oder, besser, sogar überlegen sind. Dass z. B. fast überall wo man hinschaut Google Translate genutzt wird, obwohl wir mit DeepL/Linguee den besten Anbieter im eigenen Land haben, tut mir in der Seele weh...
 
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Hab ich schon erwähnt, dass sich owncloud gar nicht erst installieren ließ? Der Grund ist, dass es noch kein Ubuntu 20.10 deb gibt, welches die Abhängigkeit von libicu66 auf libicu67 umstellt. Vermutlich kann man einfach ins deb gehen und das umstellen und dann installiert das ohne Probleme weil ich hier eine reine Formalie ohne echten technischen Hintergrund vermute. Und genau das mache ich übermogen vermutlich.

Also bevor ihr jetzt weiter auf böse propietäre Cloud-Software schimpft...

Das ist auch nicht das erste mal soweit ich mich entsinne. Einem normalen User kann man so Ubuntu jedenfalls nicht mehr wirklich empfehlen. "Dropbox? Also ja, normal schon, aber... aber nimm doch eh lieber hier opensource. ownCloud? Also das funktioniert... aber du solltest immer daran denken, dass Ubuntu dist-upgrage erst nach 3 Monaten zu machen, sonst kann es Probleme geben."

Ich freu mich übrigens grad schon auf mein dist-upgrade bei Ubuntu -_-.
 
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BeBur schrieb:
Hab ich schon erwähnt, dass sich owncloud gar nicht installieren ließ?
By the way: Gibts eigentlich einen zwingenden Grund für OwnCloud statt für den Fork NextCloud.
Nur so als grobe Erklärung zur Einordnung:
NextCloud verhält sich zu OwnCloud wie LibreOffice zu OpenOffice.

BeBur schrieb:
Der Grund ist, dass es noch kein Ubuntu 20.10 deb gibt, welches die Abhängigkeit von libicu66 auf libicu67 umstellt.
Bei solchen Sachen muss man manchmal abwarten oder besser noch: Gucken obs einen Bug-Report gibt und ggf. einen schreiben.
 
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andy_m4 schrieb:
By the way: Gibts eigentlich einen zwingenden Grund für OwnCloud statt für den Fork NextCloud.
Nur so als grobe Erklärung zur Einordnung:
NextCloud verhält sich zu OwnCloud wie LibreOffice zu OpenOffice.
Ich weiß, dass du es nicht böse meinst, sondern interessiert und produktiv. Aber das ist das typische Software-PingPong, dass mir *nix User seit Jahren schon auftischen wenn ich über Probleme spreche. "Ach, du benutzt X? Ja kein Wunder, dass du Probleme hast, du musst ja auch Y verwenden!". Das geht logischerweise immer und mit jeder Software.
Ich muss firmenbedingt owncloud verwenden und kann leider nicht zu nextcloud wechseln.

andy_m4 schrieb:
Bei solchen Sachen muss man manchmal abwarten oder besser noch: Gucken obs einen Bug-Report gibt und ggf. einen schreiben.
Ich hab diverse geschrieben und hatte irgendwann keine Lust mehr. Zumal die gerne geschlossen werden weil "gehören upstream/downstream". Das es kein 20.10. deb gibt, das werden die schon gemerkt haben jetzt nach 4 Wochen, da mach ich mir gar nicht erst die Mühe.

PS.: Jetzt wo ich mal nachgeschaut habe denke ich kann ich in der Tat nextcloud verwenden, jedenfalls ist es einen Versuch wert.
 
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BeBur schrieb:
Aber das ist das typische Software-PingPong, dass mir *nix User seit Jahren schon auftischen wenn ich über Probleme spreche. "Ach, du benutzt X? Ja kein Wunder, dass du Probleme hast, du musst ja auch Y verwenden!".
:-)
Ja. Ich meinte das auch nicht unbedingt auf das konkrete Problem bezogen. Aber es ist nun mal so, das die Entwicklung rund um Nextcloud (inkl. der Unterstützung durch diverse Distributionen etc.) wesentlich dynamischer ist als bei Owncloud. Das lässt natürlich auch die Chance steigen, das es immer mal wieder Probleme mit Owncloud geben wird. In Hinblick dessen kann es halt sinnvoll sein, wenn man eh schon ein konkretes Problem hat zu überlegen, ob es Sinn macht auf Nextcloud umzusteigen.

Ich find' das alles auch nicht cool, bin aber letztlich nur die Überbringer der schlechten Nachrichten und nicht deren Ursache.

BeBur schrieb:
Jetzt wo ich mal nachgeschaut habe denke ich kann ich in der Tat nextcloud verwenden, jedenfalls ist es einen Versuch wert.
Hoffentlich krieg ich jetzt nicht Mecker, wenn da nix funktioniert. :-)

BeBur schrieb:
Ich hab diverse geschrieben und hatte irgendwann keine Lust mehr.
Ich kenne mich jetzt mit ubuntu nicht so aus. Aber man hört ja immer wieder, das gerade ubuntu so gelobt wird wegen ihrer Hilfsbereitschaft und der netten Community.
 
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BeBur schrieb:
Also bevor ihr jetzt weiter auf böse propietäre Cloud-Software schimpft...
Mir wäre es auch lieber, wenn Google und Konsorten entsprechend des Mantras "don't be evil" handeln würden, tun sie nur leider nicht. Deswegen sehe ich mich gezwungen Alternativen zu suchen, die ich dann meist im Opensource-Bereich finde. Sind diese perfekt? Häufig weit davon entfernt (usabilitytechnisch meist weiter als die propietäre/kommerzielle Konkurrenz)! Bin ich darüber glücklich? Nein! Verstehe ich die Ursachen dafür? Meist, ja und das ist für mich der springende Punkt. Für jeden Anwendungsfall wäge ich ab, ob ich bereit bin einen Pakt mit dem Teufel einzugehen wie z. B. bei der Nutzung eines Android-Phones mit Google Maps Navigation oder Spotify oder aber nicht, weil es für mich akzeptable oder sogar bessere Opensource-Alternativen als den proprietären Platzhirsch gibt: Tumbleweed, Firefox, LibreOffice, KeepassXC, VLC, Mailbox.org etc.
Was mich definitv nervt und was mMn auch ein Hindernis für eine weitere Verbreitung freier Software ist, ist der omnipräsente und fast schon reflexartige Verweis der technisch versierten Userbase auf Wiki-Artikel/FAQ als Lösungsstrategie bei Fragen von interessierten, aber unerfahrenen Umsteigern. Nicht jeder kann und möchte durch Lesen und Ausprobieren in der Kommandozeile lernen, nicht jeder legt die gleichen Anforderungen an Software an und teilt daher die Einschätzung, dass OS-Software besser als das Microsoft- oder Apple-Produkt ist, hier gilt es mMn durch Leistung und Support zu überzeugen, durch Milde und Aufgeschlossenheit eine wachsende Anhängerschaft aufzubauen und durch die Interaktion und Mitarbeit der Community einfach gute, ehrliche Produkte zu entwickeln.
 
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LouisXIV schrieb:
Was mich definitv nervt und was mMn auch ein Hindernis für eine weitere Verbreitung freier Software ist, ist der omnipräsente und fast schon reflexartige Verweis der technisch versierten Userbase auf Wiki-Artikel/FAQ als Lösungsstrategie bei Fragen von interessierten, aber unerfahrenen Umsteigern.
Ich glaube ja, das Hauptproblem liegt darin, das da unterschiedliche Mentalitäten aufeinander treffen.
Die eine Gruppe ist halt die "es muss einfach funktionieren"-Gruppe. Die andere Gruppe hat da ein anderes Verständnis von. Für die steht nicht im Mittelpunkt das es einfach funktioniert, sondern der Sourveränitätsgedanke. Das man sozusagen der Herr über seinen Rechner ist und das nicht darin endet, das man OpenSource einsetzt, sondern das man auch ein gewisses Grundverständnis für das System mitbringt. Dazu gehört dann auch, das man eher weniger auf Fertiglösungen setzt, sondern dem Nutzer Mittel in die Hand gibt seine Probleme selbst zu lösen.

Es geht mir auch gar nicht darum die eine oder andere Gruppe als besser oder schlechter hinzustellen. Man muss sich aber bewusst machen, das es da unterschiedliche Blickwinkel gibt. Und das dies dann halt in Missverständnisse mündet die sich dann auch mal offen in Foren oder dergleichen manifestieren.
Dieses berühmte RTFM ist ja so sinnbildlich dafür. Wo dereine einfach nur sein Problem gelöst haben will und der andere das aber gar nicht so richtig versteht, weil es für ihn eben dazu gehört sich mit dem System auseinanderzusetzen wenn man es benutzen will.

LouisXIV schrieb:
, nicht jeder legt die gleichen Anforderungen an Software an und teilt daher die Einschätzung, dass OS-Software besser als das Microsoft- oder Apple-Produkt ist, hier gilt es mMn durch Leistung und Support zu überzeugen,
Auch das ist immer nicht so einfach.
Dafür muss man sich auch mal in den Softwareautor hineinversetzen. Der hat eine Software entwickelt und stellt sie der Welt frei zur Verfügung. Der hat da schon Zeit und Aufwand investiert. Und jetzt kommt irgendein Nutzer der bisher Null dazu beigetragen hat und fängt dann an rumzumäkeln, warum dies und jenes nicht einfach funktioniert usw.

Es müsste einfach das Ziel sein hier mehr partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und oftmals klappt das ja auch schon. Hin und wieder treten aber natürlich auch mal Konflikte zutage. Und klar sind da auch die Autoren gefordert sich in die Probleme des Anwenders hineinzuversetzen, aber auch die Anwender mal ein Stück weit von ihrem Anspruchsdenken wegzukommen.
 
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LouisXIV schrieb:
Was mich definitv nervt und was mMn auch ein Hindernis für eine weitere Verbreitung freier Software ist, ist der omnipräsente und fast schon reflexartige Verweis der technisch versierten Userbase auf Wiki-Artikel/FAQ als Lösungsstrategie bei Fragen von interessierten, aber unerfahrenen Umsteigern. Nicht jeder kann und möchte durch Lesen und Ausprobieren in der Kommandozeile lernen, nicht jeder legt die gleichen Anforderungen an Software an und teilt daher die Einschätzung, dass OS-Software besser als das Microsoft- oder Apple-Produkt ist, hier gilt es mMn durch Leistung und Support zu überzeugen, durch Milde und Aufgeschlossenheit eine wachsende Anhängerschaft aufzubauen und durch die Interaktion und Mitarbeit der Community einfach gute, ehrliche Produkte zu entwickeln.

Das ist z.B. - so wie ich das sehe - die ureigenste Stärke von Ubuntu, dessen Derivaten und der Community drumherum gewesen. Ist es vielleicht auch immer noch... keine Ahnung. Und auch eine der großen Stärken bei Suse.
Dafür wurden die Ubuntus von den "Hardcore-Linuxern" verpöhnt und verspottet. Als ich damals umgestiegen bin, war das eine richtig coole Erfahrung: wenn du als Anwender mitarbeitest, meinetwegen einen Bugreport schreibst und Logs und was-weiß-ich lieferst, dann kannst du alles kriegen. So war und ist es auch nicht nur bei Ubuntu, sondern auf jeden Fall bei Suse.
Der Schlüssel liegt in der Mitarbeit. Das bedeutet auch leider: ja, du musst Wikis lesen, wenn du bestimmte Dinge erreichen willst und bestimmte Probleme lösen willst.
Wobei es bei so Standardsachen wie z.B. Webdav eigentlich überhaupt keine Probleme gibt. Ich wage zu behaupten: mit nem Mailbox.org Drive hättest du das Gdrive-Problem ganz sicher nicht ;)

Was allerdings mit der Zeit richtig nervig ist: wenn immer wieder der selbe Mist gefragt wird und man ganz eindeutig merkt: der hat sich keine Mühe gegeben und will nichts zur Lösung seiner Probleme beitragen.
Wenn ich z.B. im Ubuntu-Subreddit irgendwelche Pillepalle-Kacke lese und dazu ne dämliche Frage, kommt mir auch sofort der RTFM-Gedanke. Eigenartig wiederum ist, dass im Suse-Subreddit nur selten dämliche Fragen gestellt werden. Kommt vielleicht auch auf die Klientel an.

Ich habe im open source Bereich immer wieder die Erfahrung gemacht: meist sind die Produkte gut und ehrlich. Und die Macher meinen es gut - die wollen nicht mit der RTFM-Fahne wedeln. :D
Und meist mangelt es an der Doku. Denn Doku schreiben ist die Hölle.
 
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Meine Hoffnung ist – und da sehe ich eine deutlich positive Entwicklung – dass sich weiter verbreitende Screencasts und Videotutorials positiv auf die Diskrepanz zwischen den Nutzerlagern auswirkt. Glücklicherweise haben einige Poweruser Spaß an der Vermittlung ihres Wissens und puffern durch leicht zu verdauende und umsetzbare Erklärvideos wirklich viele potentiellen Probleme/Fragen weg. Ich gehöre selbst zu der Fraktion, vielleicht unerkannter Legastheniker oder einfach die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs, zumindest rauschen bei mir in vielen Wiki-Artikeln schnell nur noch Wörter und Buchstaben, aber kein Sinn mehr über die Synapsen. Kommuniziert jemand den gleichen Inhalt in einem Video, kommt viel mehr davon bei mir an, vielleicht einfach weil Augen UND Ohren stimuliert werden, oder aber weil ein menschlicher Erzähler mich stärker fesselt als ein kaltes glattes Artefakt, ein (Sach-)Text.
 
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LouisXIV schrieb:
Meine Hoffnung ist – und da sehe ich eine deutlich positive Entwicklung – dass sich weiter verbreitende Screencasts und Videotutorials positiv auf die Diskrepanz zwischen den Nutzerlagern auswirkt. Glücklicherweise haben einige Poweruser Spaß an der Vermittlung ihres Wissens und puffern durch leicht zu verdauende und umsetzbare Erklärvideos wirklich viele potentiellen Probleme/Fragen weg. Ich gehöre selbst zu der Fraktion, vielleicht unerkannter Legastheniker oder einfach die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs, zumindest rauschen bei mir in vielen Wiki-Artikeln schnell nur noch Wörter und Buchstaben, aber kein Sinn mehr über die Synapsen. Kommuniziert jemand den gleichen Inhalt in einem Video, kommt viel mehr davon bei mir an, vielleicht einfach weil Augen UND Ohren stimuliert werden, oder aber weil ein menschlicher Erzähler mich stärker fesselt als ein kaltes glattes Artefakt, ein (Sach-)Text.

Kann ich nicht nachvollziehen! Ich habe schon viel Support gemacht, aber nach YT allenfalls als abschreckendes Beispiel verlinkt. Wiki-Arbeit macht für mich einfach Sinn. Gerade mit Linux. Ein Befehl mit C&P benutzt z.B. und gut is. Mach das mal aus nem Video.
Zudem sind WiKis meist aktuell, zumindest bei den Distros. Bei YT schwirrt so viel alter Mist rum, da wird einem übel. Das Problem ist nur, dass der Hilfesuchende das nicht einschätzen kann und in Fallen tappt, die sich ohne gar nicht auftun würden. Von Videos, die selbst neu mehr Schaden anrichten wie sonst was, nicht zu reden.
 
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Youtube-Videos: ich bin da irgendwie hin und her gerissen. Einerseits finde ich es gut, wenn Leute die Spaß daran haben zwei Dinge mit einmal erledigen: Video drehen und dabei sogar noch etwas nützliches rüberbringen. Andererseits nervt mich nix mehr als irgendwelche Flaschen, die sich selbstdarstellen und dabei nur Bullshit labern.

Ich musste mal bei einem alten iMac die GraKa ausbauen um sie mit der (un-)bekannten "In den Ofen legen und bei 200°C backen"-Methode wieder zur Funktion zu überreden. Nirgends war eine Anleitung zu finden, bis auf ein 2,5-stündiges Youtubevideo von einem Briten, der in Japan wohnt und seinen iMac bis auf die kleinste Schraube komplett zerlegt hatte, um das gleiche zu tun. :D
Ich hab dann einfach hin und her gespult, bis ich hatte was ich wollte und war nach 10 Minuten guggen fertig.
Das war cool.

Andererseits musste ich auch schon irgendwelchen Müll ansehen (weiß nicht mehr warum), wo der Typ sich 5 Minuten lang daran aufgegeilt hat, dass sein Firefox-Icon nach einem Update irgendwie anders aussah... In solchen Fällen hätte ich dann gern ein Wiki.

Befehle kopieren zu können ist auch ein sehr großer Vorteil von Wikis. Und es gibt evtl. Rückmeldungen von Usern bei Fehlern und das Wiki kann ruckzuck umgeschrieben werden. Ein Video kann man nicht umschreiben - nur neu drehen. Es ist dann wie es ist...
Aber das ist der Lauf der Zeit. Ich denke, dass man sich damit arrangieren muss und kann. Vielleicht gibt es irgendwann eine einigermaßen gute Aufteilung zwischen YT und diversen Wikis. Das wäre am besten.
 
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Es geht in meinen Augen auch gar nicht um die Entscheidung nur Wiki oder nur YouTube, sondern um eine fruchtbare Ergänzung. Ich gebe euch recht, dass die durchschnittliche Qualität eines kollektiv gepflegten Wikis (deutlich) höher liegt als die eines durchschnittlichen Videos, aber das ist am Ende des Tages wenig wert, wenn die Adressaten die Informationen schlicht nicht (ausreichend) aus den Texten extrahieren können. Außerdem gibt es auch viele qualitativ hochwertige YouTuber, selbstverständlich stellt deren Identifikation eine für Laien nicht triviale Hürde dar. Und ja, copy & paste von Code ist eine angenehme Sache und ein starkes Argument pro Wiki, allerdings wird mir dabei der Aspekt zu wenig beleuchtet, dass Code(-Fragmente), die ohne Verständnis ihrer Funktion ausgeführt werden erstens großen Schaden anrichten können und zweitens nicht wirklich zu einem Erkenntnisgewinn beim Fragenden führen. Im Idealfall löst die Eingabe sein Problem, aber was wenn nicht und er zu seinem ursprünglichen Problem dann auch noch ein nicht in seinem Sinne verstelltes System vorfindet?
 
andy_m4 schrieb:
Ich glaube ja, das Hauptproblem liegt darin, das da unterschiedliche Mentalitäten aufeinander treffen.
Die eine Gruppe ist halt die "es muss einfach funktionieren"-Gruppe. Die andere Gruppe hat da ein anderes Verständnis von. Für die steht nicht im Mittelpunkt das es einfach funktioniert, sondern der Sourveränitätsgedanke. Das man sozusagen der Herr über seinen Rechner ist und das nicht darin endet, das man OpenSource einsetzt, sondern das man auch ein gewisses Grundverständnis für das System mitbringt. Dazu gehört dann auch, das man eher weniger auf Fertiglösungen setzt, sondern dem Nutzer Mittel in die Hand gibt seine Probleme selbst zu lösen.
Im Prinzip ja. Ich glaube manchmal unterschätzen Menschen den Unterschied, was es bedeutet, seinen Computer (bzw. sein OS) eben nicht als Hobby zu haben, sondern als reines Werkzeug. Ich bin einfach nur genervt, wenn ich mich durch das Internet wühlen muss und lernen muss, wie bei Linux Sound funktioniert, damit dieser endlich wieder ausgegeben wird und mich interessiert absolut nicht, wie ALSA und PulseAudio in Beziehung stehen, ich will Sound haben. Mich interessiert auch nicht welche Aufgabe gdm hat oder gar was der Unterschied zu lightdm ist, ich will mich einloggen können.

Als jemand, der fähig, aber nicht willens ist falle ich offensichtlich regelmäßig aus dem Rahmen. In meiner Peer-Group sind die Linuxer allesamt 'Fans', die ihr OS auch als Herausforderung oder Quest betrachten und es als normal empfinden herum frickeln zu müssen.
Dennoch denke ich ist Linux insgesamt auf einen guten Weg, das sind Prozesse, die dauern einfach ein paar Jahre bis Jahrzehnte. Die allgemeine Nutzerfreundlichkeit steigt jedenfalls und die Fehlerrate geht auch eher runter. Glaube bzw. hoffe ich jedenfalls ;).

Andererseits, wenn ein frisch installiertes System das so weit verbreitet ist wie Ubuntu so viele Probleme verursacht, dann habe ich nicht das Gefühl, dass es aufwärts geht, sondern Linux womöglich dauerhaft eine Nische bleibt für Menschen, die zu sehr genervt von Windows sind und Menschen, die beruflich damit zu tun arbeiten oder eben Menschen, die die Philosophie dahinter ganz toll finden. Aber niemand jemals wirklich Linux einfach nur deswegen einsetzen wird, weil es fehlerfreier und allgemein besser ist.
 
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screwdriver0815 schrieb:
Youtube-Videos: ich bin da irgendwie hin und her gerissen.

Es gibt auch das gut gemeinte und gemachte Video, das aber trotzdem nix taugt.
Vor einigen Jahren hatte der gute Alex in seinem YT Kanal "Warum Linux besser ist" ein schönes Video, wie man Ubuntu auf einem neuen NB installiert. Ob Dualboot oder only weiß ich gerade nicht mehr. Ist auch egal. Das Video selbst topp. In der Folge tauchten in den einschlägigen Foren aber vermehrt Leute auf, die meinten sich daran gehalten zu haben, "aber irgendwie klappt das nicht".
Konnte auch nicht, denn was hat er gemacht? Eine MBR Installation geschildert, zu einem Zeitpunkt, wo längst alle handelsüblichen NBs auf UEFI voreingestellt waren. Wär ja nicht schlimm, wenn er wenigstens darauf hin gewiesen hätte. Hat er aber nicht. Und selbst als er in den Foren, wo er seine Filmchen immer stolz vorstellt, Gegenwind bekommen hat, das doch bitte zu ändern oder das Video raus zu nehmen, hat er nix gemacht.
Fazit, der macht seine Klickzählerei fröhlich weiter und die Foren haben die Arbeit, den Mist weder gerade zu biegen. Denn Support macht er nicht. Dafür reichts nicht.

Derjenige, der da Rat sucht, hat diese Grundkenntnisse eben nicht und hat dann mehr Probleme wie vorher. Und das nervt, gerade wenn die Macher es eigentlich besser wissen.

In Wikis wie die von Arch oder Ubuntuusers findest alles, was man braucht. Optisch nicht unbedingt ne Augenweide, aber inhaltlich unersetzlich und vor allem verlässlich aktuell. Beim YT Video kannst nur beten, dass es das ist.

Aber klar, ich seh hier auch einen Generationenkonflikt. Ich selbst gehöre nicht zur Generation YT und stehe dem Medium deutlich kritischer gegenüber als die 15-35 jährigen.
 
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K-BV schrieb:
Eine MBR Installation geschildert, zu einem Zeitpunkt, wo längst alle handelsüblichen NBs auf UEFI voreingestellt waren.
Eingeworfene Frage: Wieso gibt es da zwei Installationswege? Gibt es die bei Windows auch? Muss ich Windows4UEFI runterladen, damit die Win Installation funktioniert? Ehrliche Fragen, ich kenne die Antwort nicht.
 
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BeBur schrieb:
Frage: Wieso gibt es da zwei Installationswege
Es geht um die Voreinstellung des Rechners und die Einrichtung des Installationsmediums. Das muss passen, entweder für mbr/BIOS/Legacy oder eben UEFI/GPT.

Der Ablauf selbst unterscheidet sich nicht groß, zumindest bei der automatischen Installation.

Windows, auch wenn hier OT:
Bei Verwendung des Media Creation Tools bei Windows kannst nichts verkehrt machen. Bei Rufus musst aufpassen mit der Voreinstellung.
 
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