cbtestarossa schrieb:
Mich behindern so Dinge wie Paketverwaltung eher. So etwas brauche ich nicht unter Windows. Da installiere ich Programme von wo auch immer und das komfortabel. Diese Paketverwaltung könnte man ja nur für die Distri selbst verwenden und für APPs halt so wie unter Windoes oder ne zentrale Stelle im Internet.
Klar, ist ja auch viel komfortabler, bei den Programmen, die keinen eingebauten Updater haben, jede Woche manuell nach Updates zu suchen...
Und Abhängigkeiten installiere ich natürlich auch am liebsten zeitaufwendig von Hand nach. Und werde nicht vor Konflikten mit schon installierter Software gewarnt.
Dazu kommt, dass wie z.B. bei Arch das AUR einfach genial ist. Viele Programme, die nicht vom Hersteller für Arch bereit gestellt werden, sind so unkompliziert zugänglich. Ich denke da z.B. an Spotify (kein offener Source-Code, da bin ich echt glücklich, dass jemand anders das .deb Package außeinandernimmt und neu packt), oder auch ROOT
https://root.cern.ch/drupal/content/production-version-602 . Klar, kompilieren kann ich das auch selbst, muss aber vorher sehen, dass alle Abhängigkeiten stimmen, die Flags für die Python Bindings selber setzen etc. Oder ich freue mich, dass jemand so einen schicken Packagebuild
https://aur.archlinux.org/packages/ro/root/PKGBUILD geschrieben hat und ich mich mit meiner Arbeit beschäftigen kann statt damit, die Software ans Laufen zu bekommen. Als ich vor einiger Zeit mal einen C++ Compiler unter Windows ans laufen bekommen wollte, hab ich dafür einige Stunden gebraucht. Ein ganzes VS wollte ich für einen Kommandozeilenaufruf nicht, also hab ich mingw genommen, der hat sich aber bei der Installation nicht in den Path gelegt, hat dann die Libraries nicht gefunden und ich weiß nicht was noch alles. Unter Ubuntu: apt-get install build-essential, unter Arch ist der Kram eh schon dabei. Effektiv wäre ich mit Cross-compiling schneller gewesen.
Und als Bonus gibts keine Adware und die Quellen sind sicherer als jede Website (alle Pakete sind PGP signiert).
Und jetzt der absolute Hit: Weil mich eben niemand bevormunden will, kann ich es aber auch so machen wie bei Windows. Pakete von einer Website laden und manuell installieren, wenn ich Spaß hab sogar selbst kompilieren. Best of both worlds sozusagen.
Windows oder Windows-ähnliche Systeme wie Ubuntu mögen auf den ersten Blick (und für viele nur Office und Surfen User) die unkomplizierteren und schnelleren Systeme sein. Aber wenn man seinen Workflow optimieren will und das System an sich anpassen, statt sich dem System anzupassen, ist etwas wie Arch einfach genial. Hat mich zwar auch zwei bis drei Tage gekostet, bis das Ding so lief wie vorgestellt. Seitdem muss ich mich aber am System um nichts mehr kümmern. Alle paar Tage mal yaourt -Syua eingeben und fertig, ohne Neustartorgien, schnell und schmerzfrei. Mein Programierungsprof im ersten Semester hatte dazu einen guten Spruch: "Der Computer ist nicht mein netter Freund. Der Computer ist mein Sklave, der mir so viel Arbeit wie möglich so effizient wie möglich abnimmt." Und das ist halt nur bei guter Anpassung möglich.