Martinipi schrieb:
Willst du bestreiten, dass der Gamingbereich für ein Großteil der Frauen "Neuland" ist?
Die Annahme war vor 10 Jahren durchaus noch richtig, aber heute nicht mehr. Gerade Mädchen die in den späten 90er und nun in den 00er gebohren wurden, sind mit Videospielen aufgewachsene und es gibt sehr viele Gamerinnen. Diese jungen Damen sind nur in den meisten etablierten Communities - wie eben hier - nicht wirklich sichtbar, weil sie meistens von den männlichen Communitymitgliedern in der Regel zumindest von oben herab behandelt werden. Schlimmer ist dann eher die Belästigung oder das Bodyshaming, dass durch männliche Communitymitglieder - auch auf Twitch und Co - ausgeübt wird.
Viele junge Frauen halten sich den primär männlich dominierten alten Communities - Computerbase ist so eine - fern.
Tallantis schrieb:
Unabhängig davon ist es einfältig zu denken Leute wollen Geschlechtsneutralität.
Das ist nicht falsch, gleichzeitig solltest du dich aber mit dem Urteil "einfälltig" zurück halten, dass kann sonst in dem Fall sehr schnell auf dich zurück fallen. Viele Menschen - vorwiegend männliche Menschen - die ein Problem mit Geschlechtsneutralität, Gender und Gleichstellung haben, weil sie sich davon in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen - denken, dass Geschlechteneutralität die Forderung danach ist, dass es bei Designs, bei Produkten und Co keine Unterschiede mehr geben darf (ich will an der Stelle aber nicht verschweigen, dass es leider auch diese Extremistengruppe gibt.)
Es geht dem Großteil der Menschen, die sich für "Gleichstellung" einsetzen, nicht darum, dass es keine Neko-Kopfhörer, Rosa und gerundete Tastaturen und Co gibt. Es geht vielen eher darum, dass die Bilder, die damit verbunden werden, aufgelöst werden und damit geht es primär um das Marketing, dass sich bei einem rosa Neko-Kopfhöhrer in der Regel an Mädchen richtet, während sich die Werbung für den schwarzen Totenkopf-Kopfhörer an einen Jungen richtet. Für die meisten - und ich gehöre auch zu diesen Menschen, die sich für Gleichstellung einsetzen - geht es darum, dass sich ein Junge genau so ein rosa Neko-Kopfhörer kaufen darf, wenn der Junge es will und das Mädchen sich eben den schwarzen Totenkopfhörer kaufen darf, wenn der gefällt.
Und damit kommen wir zu der Stelle, dass ich schrieb, dass das Urteil auf dich zurück fällt: Es ist nämlich genauso einfälltig zu denken, dass es bei Geschlechtsneutralität darum geht, die Unterschiede abzuschaffen oder individuelle Produkte. Das wird nämlich von der großen Mehrheit in dieser Gruppe überhaupt nicht gefordert. Es geht nur darum, dass wir vom Stereotypendenken wegkommen, sondern dass jeder sich frei entfalten kann und wenn ein Mann Neko-Kopfhörer und Nagellack tragen will und das in quitsch Pink, dann soll er das genau so können, wie eben die Frau die in Schwarz mit Totenkopf-Maus spielen will.
Tallantis schrieb:
Frauen wollen weiterhin andere Produkte als Männer und das wird auch in Zukunft weiter bedient. Headsets mit Katzenohren usw. usw. Vor allem mit den Streamern wird das weiter gepusht.
Und auch diese Aussage von dir ist einfältig, weil du hier für beide Gruppen fest schreibst, was sie zu wollen hat. Es gibt viele Frauen, die wollen Neko-Kopfhörer, es gibt aber auch Frauen, die einen Totenkopf wollen. Es gibt viele Männer, die lieber einen Totenkopf wollen, aber eben auch Männer, die ein Neko-Kopfhörer wollen.
Ich würde dir und anderen hier an der Stelle mal das Bilderbuch "Ich hasse Rosa!" empfehlen, dass die Problematik schön erklärt.
Tallantis schrieb:
Schade, dass dabei die Qualität liegen gelassen wird, peinlich Logitech.
Die Qualität wird bei den meisten Produkten, die sich durch Bling-Bling an eine bestimmte Gruppe richten soll, vergessen. Genauso wie angeblich das qualitative Schlangenöl, dass sich an bestimmte Gruppen oft sehr teuer erkauft wird.
Produkte, die sich durch Bling-Bling an Gamer richten, egal ob Mädchen oder Jungs, ist in der Regel von der Qualität her oft zu teuer. Egal ob jetzt Logitech, Razer oder andere Anbieter von Gaming-Hardware, deren Produkte sind in der Regel - gerade Headsets, Mikrofone und Co - zu teuer. Vernüftige Kopfhörer - Studioqualität - und Mikrofone - auch Studioqualität - USB-Soundinterfaces - du kannst es dir denken - bekomme ich von namenhaften Hersteller im Fachhandel - teilweise zu einem "Bruchteil" des Preises, dass viele Gamer und Gamerinnen bei Logitech, Razer, Corsair und Co bezahlen. Die Sachen sehen halt nicht so fancy aus, gleichzeitig haben sie eine viel bessere Qualität.
Sobald Gaming und Co drauf steht, zahlt man pauschal einfach mehr.
BOBderBAGGER schrieb:
Das sie dämlich sind und Überteuerten Gaming schrott kaufen, nun hat man das Marketing eben auf den Rest zugeschnitten und die Woke Brigade kann man dann auch noch gleich mit einsammeln.
Das ist doch der Kernpunkt: Sobald sich etwas irgendwie an etwas richtet und etwas besonders macht, sollte sofort die Alarmglocke angehen, dass man über den Tisch gezogen wird.
Ist genau so bei den Produkten für "HiFi-Enthusiasten, die für Goldkabel viel Geld ausgeben, obwohl es überhaupt nichts bringt.