Bericht Loongson-CPU im Test: Der Mini-PC mit dem China-Prozessor im Benchmark

Taron schrieb:
Kein Bild der Loongson CPU oder des Innenlebens des PCs? Schade. :(
Deswegen:
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Nur ein Bild mit geringer Auflösung und ich selber werde das Gerät definitiv nicht aufschrauben!
 
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Immer wieder sehr interessant, solche Artikel! Dafür zahl ich gern das Pro Abo.

Letztlich haben die Chinesen da also schon recht stabile Office Leistung zustande bekommen. Es liegt einmal mehr an der Softwareunterstützung, ob das Ganze wirklich erfolgreich werden kann.
Gemessen an Intel, AMD und Co. haben die Chinesen aber noch einiges an Arbeit vor sich.
Zumal die westlichen Unternehmen ja auch nicht stehenbleiben.
 
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joel schrieb:
Also eigentlich nicht wirklich brauchbar!?

es geht einfach darum eine Alternative zu US Produkten im eigenen Land zu entwickeln und zu nutzen. Da kann man nicht aus dem Stand an Intel/AMD vorbeiziehen, das dauert. Aller Anfang ist schwer.
 
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Das ganze erinnert mich ein wenig an vergangene Zeiten, als man japanische Motorräder (60er) oder japanische Elektronik (70er) und noch vor 20 Jahren südkoreanische Autos belächelte, die sich dann mit der Zeit zu Marktführern bzw. echten Alternativen gemausert haben. Hier wird es sicherlich nicht anders sein, wenn man mal 20 Jahre voraus denkt, China ist hier sicherlich nicht die DDR 2.0, die damals stolz ihren 1 Megabit-Chip präsentiert hat.
 
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die Erfahrung mit den nicht funktionierenden Betriebssystemen hatte ich vor knapp nem Jahr bei einem brandneuen "BananaPi m4 zero" machen dürfen. Schon toll, dass die Chinesen einen verhältnismäßig schnellen SoC (allwinner h618) in dem Formfaktor anbieten können - schade nur, dass auf dem Teil die offiziellen vorkompilierten Abbilder nicht oder nur fehlerhaft liefen..
frage mich bis heute, was die in der Qualitätskontrolle so rauchen :smokin:
 
Die Rechenleistung reicht sicher um in einer Drohne oder Rakete eine entsprechende Wirkung zu erzielen.

Immer diese Vergleiche zur Leistung gegenüber den etablierten Architekturen. Das ist denen „da drüben“ für hier und jetzt vollkommen egal.

Habt ihr euch mal gefragt, warum keine europäische Eigenentwicklung im Vergleich ist?…oder zumindest eine in Europa produzierte Lösung?…und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Stichwort Intel und Magdeburg.

Ich finde es top, dass CB über solche Themen informiert, genau wie über die Moore Threads GPUs etc.

Wir satten und selbstherrlichen Europäer werden uns demnächst noch sehr umsehen, was um uns herum so passiert.
 
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Berlinrider schrieb:
Die Rechenleistung reicht sicher um in einer Drohne oder Rakete eine entsprechende Wirkung zu erzielen.
Es braucht gar keine solche "Hochleistungs-CPU". Das geht auch mit "einfacher" Technik aus den 80ern. Frag mal die Russen, die betreiben ihre Marschflugkörper mit ausgeschlachteter Elektronik aus Waschmaschinen. Kein Scherz!

Berlinrider schrieb:
Habt ihr euch mal gefragt, warum keine europäische Eigenentwicklung im Vergleich ist?…oder zumindest eine in Europa produzierte Lösung?…und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Stichwort Intel und Magdeburg.
Du meinst nicht, dass da eher ein paar 100 Mrd. Euro fehlen, um einen halbwegs konkurrenzfähigen Prozessor zu entwickeln? Die paar Fabriken in Magdeburg hätten das nicht hinbekommen und waren dafür auch nicht gedacht.

Berlinrider schrieb:
Wir satten und selbstherrlichen Europäer werden uns demnächst noch sehr umsehen, was um uns herum so passiert.
Und was sollen wir dann sehen? Keiner bei Verstand wird den EU-Markt ausklammern. Das ist viel zu viel Geld, das kann man einfach nicht ignorieren.
 
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Die Longsoon CPUs auf MIPS Basis sind eben auch eine von mehreren Gleisen, die China parallel zueinander verfolgt um sich bei Mikroprozessoren von den USA noch unabhängiger zu machen. Neben den MIPS CPUs gibt's natürlich auch noch die HiSilicon/Huawei CPUs (und auch SoCs für Smartphones usw) auf ARMv 8.x Basis, die u.a. in einigen Supercomputer in China stecken. Und dann gibt's natürlich auch noch die CPUs, die auf RISC-V Basis entwickelt werden und schon wurden. Da China dann hier auch von ARM vollständig unabhängig ist, erwarte ich einige, durchaus auch leistungsstarke Vielkern RISC-V CPUs aus China in nächster Zeit.
Und wenn ARM sich nicht mit Qualcomm einigt und vor Gericht gewinnt, gibt's sowas auch bald aus San Diego 😁.
Ergänzung ()

wechseler schrieb:
Welche CPU-Technologie haben denn die Europäer bitte? Also mal vom U880 (VEB Mikroelektronik "Karl Marx") abgesehen? (Selbst dafür haben wir nicht die Lizenz von Zilog USA.) Gibt es da was schon Neueres? Ist mir nicht bekannt, dass irgendein europäisches Unternehmen eine echte x86-Lizenz hätte und irgendwas bauen könnte, was da auch nur in die Nähe käme.
Es gibt mindestens eine große Server CPU auf ARM Basis, die hier in Europa entwickelt wird (Rhea-1 von SiPearl). Sollte bis Ende 2023 erscheinen, eine etwas erweiterte Version kommt jetzt nächstes Jahr raus. Allerdings sieht es bei sonstigen Eigenentwicklungen eher dünn aus; ein paar interessante Initiativen auf RISC-V Basis gibt's auch, aber x86 geht schon wegen Urheberrechten/IP kaum bis gar nicht.
 
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wechseler schrieb:
Für Firefox wird x86 emuliert?

Kann mal jemand erklären warum? Lässt sich der FOSS-Browser nicht für die MIPS-Plattform übersetzen?

Schwierig zu beantworten. Hoffentlich kann es wer besser?

Normalerweise würde ich sagen, kein Ding. Einmal make oder "meson compile".
Aber es ist eine Browserengine:

https://firefox-source-docs.mozilla.org/setup/linux_build.html
https://firefox-source-docs.mozilla.org/contributing/build/supported.html#build-hosts

8 GB RAM (okay)
30 GB DISK (huch)

Bei ungünstigen Compileroptionen können es auch 32 GB RAM werden. Der Verbrauch an Festspeicher ist dagegen eine Warnung. Eine Webengine zu kompilieren dauerte bei mir vor Jahren vier bis acht Stunden. Die andere Seite sind dann plattformspezifischer Code (#ifdef -> Assembler -> Prozessorerweiterung XY)), Optimierung und Sachen die dann eine Videoengine erwarten. Und Textkorrektur. Und inzwischen Autotranslation. Und PDF-Unterstuetzung. Und eine JavaScript-Engine. Und so eine JS-Engine ist wieder ein riesiges Projekt im Projekt.

Seit dem CERN werden Browserengines umfangreicher und wegen Googles massivem Druck wird schneller mehr angebaut. Entfernt werden kann nichts. Ausser Gopher?

Beispiel:
https://www.reddit.com/r/Gentoo/comments/nvqsms/how_the_hell_a_compilation_of_firefox_can_take_up/
https://www.reddit.com/r/programmin...oxs_codebase_is_now_so_big_it_fails_to_build/

Auch den Hinweis zum Linker in den Kommentaren beachten. Es ist nicht nur der Code und Compiler. Und das Buildtool.


Bei ähnlich umfangreicher Software wie GCC 14 und Linux 6.12 ist die Lage viel besser. In der Regel in wenigen Minuten kompiliert. Und die Maintainer beschützen diese Software regelrecht. Schlechten Code bekommt man nahezu nicht mehr aus solchen Projekten entfernt. Deswegen ist es wichtig, dass man zum Beispiel mit Makros (C) und Templates (C++) richtig umgeht:


An explicit instantiation declaration (an extern template) skips implicit instantiation step: the code that would otherwise cause an implicit instantiation instead uses the explicit instantiation definition provided elsewhere (resulting in link errors if no such instantiation exists). This can be used to reduce compilation times by explicitly declaring a template instantiation in all but one of the source files using it, and explicitly defining it in the remaining file.
https://en.cppreference.com/w/cpp/language/class_template


Einen Linuxkernel der nur auf einem Thinkpad mit AMD-Prozessor und WiFi/BLE von Qualcomm laufen soll, hat man in fünf Minuten gebacken. Mit allen Treibern? Stunden.


PS: Auf ARM wird gerne WebKit genutzt, auch weil das besser portierbar ist und leichter "klein" gehalten werden kann.
 
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Und vor allem auch 👍🏻👍🏻👍🏻 für @konkretor für die Initiative und die interessanten Benchmarks! Finde solche Artikel sehr gut, gerne mehr davon.
 
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Da bleibe ich lieber bei meinem Lenovo Nuc der kostete fast 50% weniger. Aber interessanter Test, danke.
 
Krik schrieb:
Welche Fehlermeldung hast du bekommen?
Ich habe festgestellt, das der uralte Laptop wohl beim letzten mal oder davor entsorgt wurde (Batterie war ausgebaut aus offensichtlichen Gründen, HDD hat er nicht mehr gewollt, nur noch DVD oder USB-STick). Daher kann ich keine Fotos mehr davon machen.
Es waren 32-bit isos von den offiziellen Seiten der Linux-distributionen. Backtrack lief, Kali lief auch irgend eine Version (hatte aber Probleme, als Win-user die Programme zu finden und zu installieren, die ich für ein 0815-Linux wollte). Ubuntu lief auch, was da war habe ich vergessen. Einige liefen nicht obwohl das 32-bit Versionen waren.
Glaube das war Suse-Linux, das mir ernsthaft gesagt hat (während/Anfang des Boot-Vorganges), das ich zum ausführen der 32-bit version einen 64-bit Prozessor brauche.
Ich hatte viele Linux versionen, die auf dem Geräut liefen. Mit USB-Stick (LiLi-usb creator, damals noch aktiv entwickelt).
Irgendwann verschwanden von vielen Distributionen die 32-Bit versionen und es gab nur noch 64-bit (oder ich habe die nicht gefunden?) Und als ich dann wegen HDD-Crash von 0 Anfangen musste zu Sammeln, begannen die Probleme. Stand 2024 kann ich nicht sagen.
 
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wechseler schrieb:
Welche CPU-Technologie haben denn die Europäer bitte?
Etliche, aber eine Größenordnung kleiner, wie zum Beispiel C166 / C167. STMicroelectronics, NXP und Infineon sind alles europäische Unternehmen, die auf dem Mikroelektronik-Markt noch relevant sind.
STM hatte früher auch x86-CPUs unter Lizenz gebaut, ist jetzt aber eher mit ARM unterwegs.
Natürlich ist das alles keine Konkurrenz zu aktueller AMD/Intel/Nvidia Technik. Aber die Grundlagen sind auch in Europa durchaus noch vorhanden. Kommt nur darauf an was daraus gemacht wird...

On topic: Vielen Dank für diesen Test, der hier schwer zu findende Einblicke bietet
 
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Leider ist der Artikel nicht ganz korrekt. An mehreren Stellen wird behauptet, dass Loongson-CPUs auf MIPS basieren und auch der Mini-PC eine solche enthält.
andi_sco schrieb:
arbeitet im Mini-PC Morefine eine Loongson-CPU auf MIPS-Basis
Ist aber falsch. Loongson basierte nur bis zum 3A4000 auf MIPS. Seit dem 3A5000 setzen sie auf eine post-MIPS-Architektur genannt LoongArch. Die verbindet Teile von MIPS mit Elementen aus RISC-V und noch einigen eigenen Konzepten.

Der 3A6000 aus dem Test ist kein MIPS und man könnte auch keine MIPS-Programme nativ darauf ausführen.

Das habe ich auch schon im ursprünglichen Thema erwähnt:
chithanh schrieb:
Weder Debian mips noch mipsel wird auf dem Loongson 3A6000 laufen, das ist nämlich eine LoongArch64-CPU. Nur die älteren Loongson (bis zum 3A4000) sind little-endian MIPS
 
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Vielen Dank für den Bericht.

Ich möchte sagen, dass sich ja doch was tut bei den Chinesen, aber denen geht langsam echt die Zeit aus und wenn office alles ist was in den letzten Jahrzehnten rum kommt, dank denke ich mir das sich da Leute reichlich Korruptionsgeld in die Tasche gesteckt haben. Ja ein Betriebtssystem auf einer opensource software ist schon beachtlich, aber wenn man bedenkt, das China seit 2014 über 100Mrd nur in die Halbleiter Industrie gesetzt hat, dann ist das Ergebnis doch ernüchternd.

Wenn man die ganzen Ambitionen des Regimes anschaut, dann tut es eine Office CPU nämlich nicht.

Jährlich einen solchen Bericht zu sehen finde ich aber sehr spannend.

Wenn solche Vorhaben durch Sanktionen gefördert werden, dann tun die Sanktionen ihren Dienst.
 
joel schrieb:
Also eigentlich nicht wirklich brauchbar!?
Ich versteh den Artikel nicht.
Da kaufe ich mir lieber einen einfachen NUC.
Bei NUC musst Du auch die fehlenden Komponenten erst mal kaufen, da ist man dann auch schnell bei 600-700€. Ich habe mir auch ein NUC mini PC für mein Arcade Automat mit i5 und Intel Iris XE gebaut. Ist viel besser und leistungsfähiger als das hier.
 
Krik schrieb:
Der Artikel ist eine Goldgrube! :evillol:


Mal auf uns übersetzt, wäre dass ein Joint Venture aus einer Wiener Chip-Schmiede und der Münchner Stadtverwaltung. Beide irgendwie deutsch, aber doch nicht ganz und der deutsche Staat hält die Mehrheitsanteile. Der Wahnsinn! :D

Der N100 liegt je nach Benchmark bei 50-80% vom i3-10100f. Wenn der Loong 3A6000 ungefähr die Leistung vom letzteren erreicht, dann ist er auch nur höchstens doppelt so schnell wie der N100. Nur der N100 schafft das bei 6 Watt TDP und der Loongson bei 38 Watt. 🔥
Jepp, da haben die noch was zu tun.


Das hat schon was sadistisches! :evillol:


Was läuft denn jetzt an Betriebssystemen auf dem Loongson? Debian und Loongnix (was auf Debian basiert, glaub ich)?
Genau so stelle ich mir den VW-Vorstand vor einigen Jahren vor, die Konkurrenz belächeln, das wird ja eh nix.

Hochmut kommt vor dem Fall, am Ende waren die Chinesen zumindest immer wirtschaftlicher als der Westen, und bei aktuellen Hardwarepreisen sehe ich da auch einen Markt für einen Mitbewerber der zwar 20/30% hinterher hängt aber eben auch 50% billiger ist.

Nicht das uns das Lachen am Ende im Halse stecken bleibt...
 
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