Ich habe mich gerade hier durchgelesen und musste oft schmunzeln, wie
@Schmalhans93 hier gegen MacOS ablästert.
Ich hatte kürzlich auch ein MacBook (Air) hier und wollte dem wirklich eine Chance geben. Mein letzter Versuch mit MacOS war 2014 mit einem MacBook Pro, dass vorallem deswegen zurückging, weil man damals bei jedem Neustart manuell das NAS einbinden musste. Neben der Tatsache, dass natürlich kein Trackpoint vorhanden ist, hat mich vorallem direkt aufgeregt, dass nach neun ganzen Jahren Apple immer noch nicht den maximalen Öffnungswinkel des Bildschirms vergrößert hat. Auf der Couch liegend mit angewinkelten Beinen fehlen mir da locker 10° Winkel.
Ich fand es gut, dass man das Teil ohne Apple-ID einrichten konnte, jedoch wird diese schon bei den Updates der Standardprogramme via Appstore wieder benötigt.
Dazu fielen mir viele Dinge auf, die man natürlich darunter abhaken könnte, dass es sich nunmal um ein anderes OS handelt, mir aber doch die Fragen aufgeworfen hat, weshalb das System ausgerechnet bei Programmierern so beliebt ist.
- Delete-Taste fehlt (wird via Fn + Backspace, oder wars cmd + Backspace? Oder Opt + Backspace? Oder Ctr + Backspace?
- Generell Verwirrung, wann Cmd, Ctr, Opt, Fn genutzt wird. Das erschien mir nicht durchgängig logisch zu sein.
- Innerhalb des Finders mit Tastatur zu navigieren ist wohl auch etwas, das nur machen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass es niemanden aufstößt, dass man eine Datei oder einen Ordner nicht mit Enter, sondern mit Cmd + O öffnen kann. Gleiches gilt für die Navigation zum vorherigen Ordner. Dies geht nicht via Backspace, sondern Cmd + Backspace. Ich kann das Gefühl nur schwer beschreiben, dass ich hatte, als ich in Google meine Frage eintippen musste, wie ich im Finder einen Ordner per Tastatur öffnen kann..
- Dateitransfer vom Smartphone via Bluetooth wird nicht unterstützt. Mal eben eine txt-Datei oder ein Foto via Blutooth funktioniert einfach nicht.
- Neue Tabs öffnen via Cmd + T erfordert ganz schöne Fingerstreckung und ist ziemlich unangenehm zu bedienen
- Fenstermanagement einerseits gut gelöst (Stage manager), andererseits seltsam hinsichtlich der Maximierung/Vollbildfunktionalität.
Und was mich wirklich am meisten gewundert hat, gerade weil MacOS bei Programmierern so beliebt ist, ist die Textverarbeitungslogik.
Schreibe ich im Editor oder wegen mir in Word einen Text, dann kann ich via Strg + Backspace das vorangegangene Wort komplett löschen. Soweit funktioniert das auch in MacOS.
Möchte ich jetzt die Löschung wieder Rückgängig machen, geht das in Windows easy mit Strg + Z. Der Alternator (Strg) bleibt identisch, das ist "logisch".
MacOS: Hier löscht man das vorangegangene Wort mit Option + Backspace, das funktioniert wie gewohnt. Möchte ich die Löschung allerdings Rückgängig machen, muss ich Command + Z drücken (anderer Alternator). Aber zusätzlich zum Wiederhergestellten Wort, wird dieses auch gleichzeitig noch
markiert! Also nix mit "Löschen Rückgängig" und dann einfach weiterschreiben. Nein, man muss erst die Markierung entfernen, damit es weitergehen kann. Wozu das gut sein soll, erschließt sich mir nicht. Dasselbe verhalten kenne ich aus Linux und ich werde verrückt dabei.
Es sind solche Details, die so schade sind, weil die Hardware ziemlich gut ist (und damit auch das P/L-Verhältnis, wenn man es mit einem Windows-Laptop vergleicht). Apple scheint es nicht nötig zu haben, selbst trivliaste Funktionen, wie die Anzeige der Übertragungsgeschwindigkeit beim Dateitransfer einzubauen, die schon seit einer Dekade vermisst werden.
Mal schauen, wie es in neun Jahren ausschaut, wenn ich es wieder mit MacOS versuche :-D