Eigentlich war ich ja mal ein Ur-Mac-User (erster Mac anno 1992, den ersten PC hatte ich aber schon davor anno 1991 und hab von DOS 3.3 aufwärts auch die ganze M$-Palette "erlebt") und insofern war ich mal passionierter M$-Hasser. Die Betonunung liegt aber ganz klar auf "war". Ich hatte zwar immer einen Fuss bei anderen Plattformen drin (PCs mit allen möglichen OS, Sun+Solaris und noch ein paar Exoten). Heute bin ich angesichts von Apples Tablet-Übermacht schon fast froh, dass M$ als Gegenspieler erhalten geblieben ist. Auch wenn mich die M$-Produkte nicht begeistern.
Mittlerweile geht mir Apple
SCHWER auf den Sack und ich migriere privat seit einer Weile auf Linux und bin soweit extrem zufrieden. Geniesse es, dass ich wieder meine Kisten nach Wunsch zusammenschrauben kann und mir nicht Apples Einheitsbrei vorsetzen lassen muss. Seit Lion/iCloud kann ich mit OSX nicht mehr wirklich was anfangen. Apple war mal deutlich offener als sie es heute sind. Damals war Linux zumindest für mich auch noch keine wirkliche Alternative.
M$ hat sich in den letzten Jahren auch sehr geändert. Alles bis Windows XP/Vista fand ich persönlich wirklich zum
.
Bis zu den Core-CPUs (ab 2006) war intel bei den CPUs auch nicht wirklich die erste Wahl für mich. Da haben mir (vor sehr langer Zeit) die 68K CPUs von Motorola, die PowerPCs, die DEC Alphas, die Sun SPARCs und die MIPS-CPUs deutlich besser gefallen. Die Netburst-Architektur war ja historisch ineffizient und der Pentium-D hat die ewige Krone der ineffizientesten CPU errungen. Zu der Zeit war AMD sehr gut aufgestellt.
Aber Windows 7 ist gar nicht mal so übel zum Arbeiten. Ich ziehe zwar nach wie vor Linux (oder sogar OSX) zum Arbeiten vor, aber so schlimm ist Win7 definitiv nicht. Es ist in der Praxis brauchbar und macht nur selten wirklich Ärger. Die OEM-Installationen auf 0815-Fertig-Kisten sind aber nach wie vor eine Zumutung. Dass man eine vorinstallierte Kiste komplett neu aufsetzen oder entrümpeln muss, bevor man damit anständig arbeiten kann ist eine Frechheit. Bei Selbstbau-Kisten entfällt das Entrümpeln natürlich.
Bei Windows 8 stört mich einfach Metro auf dem Desktop. Aber es gibt ja diverse Möglichkeiten, wie man wieder an ein vernünftiges Startmenu kommt. Der Unterbau von Win8 ist ja nicht wirklich anders als bei Win7, ein paar Verbesserungen hier, ein paar Zusätze da. So ein Oberflächen-Desaster gibt es auch auf Linux: Unity und GNOME3 haben auch viele Leute verprellt. Selber nutze ich vor allem schlichte (klassische) Desktops wie z.B. XFCE.
Windows XP hat halt leider immer noch eine extrem grosse Basis am Markt. Viele Leute möchten gar nicht wechseln. Gerade XP finde ich aber eine absolute Zumutung, nur schon von der Geschwindigkeit her. Was mir allg. bei allen Windows-Versionen (zumindest ab Win95) auffällt sind die extrem häufigen Diskzugriffe. Man merkt denn Unterschied sehr stark, wenn man auf der gleichen Hardware ein Linux installiert. Die Diskzugriffe nehmen dann sehr stark ab. Zudem läuft fast jedes Linux mit deutlich weniger Ressourcen. Bei Windows bringt eine SSD "dank" der häufigen Diskzugriffe sogar noch mehr als unter Linux (auch dort ist der Vorteil aber immens).
In Sachen Sicherheit ist XP schon länger ein No-Go. Man kriegt es einfach nicht wirklich sicher, ausser man geht gar nicht damit ins Internet. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es ab Juli 2014 auch keine Sicherheitsupdates mehr für Windows XP.
Vor ca. 20 Jahren hatte man nur grad die Wahl zwischen DOS/Windows und Mac OS, alles andere konnte man damals nicht ernst nehmen (Commodore war zum Daddeln da, Atari konnte man daneben noch gut für Musik und Amateur-DTP gebrauchen). Ausser man hatte die Kohle und die richtige Anwendung für irgendeine astronomisch teure UNIX-Workstation von Sun, SGI, HP oder DEC etc. Heute hat man viel mehr Auswahl bei den Betriebssytemen. Das ist doch eine gute Nachricht!