News Marktmissbrauch: Intel kämpft erneut gegen Strafe von 1,2 Mrd. Dollar

cbtestarossa schrieb:
Und wer bekäme dann das Geld bei einer Strafe? AMD? Die EU?

Wenn du jemandem die Vorfahrt nimmst, wer bekommt dann das Geld. Strafgelder sind keine Entschädigung. Letzteres geht nur wenn AMD Intel Verklagt (was sie ja haben --> außergerichtlich geeinigt (vermutlich darf AMD seitdem fabless fertigen)
 
cbtestarossa schrieb:
Und wer bekäme dann das Geld bei einer Strafe? AMD? Die EU?

Diese Strafzahlung geht an die EU. Keine Ahnung ob es da auch Entschädigungen an AMD gab. Aber das ist auch nicht der einzige Fall in welchem Intel für Schuldig befunden wurde. Die US Wettbewerbsbehörde (FTC) hat auch mehrere Verfahren gegen Intel gehabt, und mehrere Strafen und Auflagen verhängt.
 
Hmmm, kann es sein das Intel vlt Angst hat vor Zen, oder warum sind die jetzt so appicht drauf, das Sie vlt die Kohle von damals wieder bekommen?

Ist aber nur denke ich Wunschdenken :-)

MfG

Sapphire Fan :)
 
... schön wäre es, wenn AMD die 1,2 Milliarden bekommt und nicht die EU! Denn die EU wurde nicht betrogen....
 
Das Geld könnte auch an einen Fond zur Unterstützung mitleidender x86 Hardwareentwickler fließen, die schuldlos in die Misere gerutscht sind. :rolleyes:
 
michelthemaster schrieb:
Für die Geschichte sollten sie einfach nochmal das Ganze bezahlen... Sie wurden damals zu Recht verurteilt und die Strafe war (im Vergleich zu den Folgen für AMD) eigentlich sogar ein Witz.

Sie war vor allem gemessen an der Wirtschaftskraft und dem Unternehmensgewinn ein sehr sehr schlechter Witz! Bei im Schnitt der letzten 8 Jahre 2,5 Millirden Dollar Nettogewinn pro Quartal!
Man stelle sich vor, AMD hätte ohne die Aktion von Intel nur ein Viertel von dessen Umsätzen abgeknabbert (was durchaus nicht unrealistisch war, da AMD damals das bessere Produkt hatte), kann man sich vorstellen, wieviele Milliarden Intel durch die Aktionen eingenommen hat. Mindestens das hätte man ihnen abknöpfen müssen und zum Teil an AMD auszahlen. So aber zuahlen die die Strafe aus der Portokasse... WENN sie sie denn je zahlen!
 
Ich finde das man solche Gelder aufteilen sollte zum Beispiel an Startups.
 
lalanunu schrieb:
... schön wäre es, wenn AMD die 1,2 Milliarden bekommt und nicht die EU! Denn die EU wurde nicht betrogen....
Nein, aber nicht nur AMD wurde geschädigt, sondern auch die EU Bürger also auch wir.

Und Strafzahlungen werden nicht nur von der EU eingesackt, sondern die Länder müssen entsprechend anteilig weniger zahlen. Das heißt das Deutschland weniger in die EU Kasse zahlen muss.
 
Hat Intel denn die Strafe noch nicht bezahlen müssen? Ich dachte die hätten das gezahlt. Ich dachte sogar AMD hätte das Geld bekommen, oder habe ich das irgendwie falsch verstanden?
 
Falls noch nicht gezahlt worden ist sollte die EU mal einfach Zinsen in Höhe von 8% p.A. für jedes weitere Jahr Verzögerung in Aussicht stellen. Dann hat das Theater ganz fix ein Ende. Und mit den 1,2Mrd.$ sind die für meinen Geschmack noch viel zu billig weggekommen. AMD wurde über ein Jahrzehnt von jedem einträglichen Futtertrog ferngehalten - und damit meine ich nicht die paar 1.000.000 high-end-CPU im Gamer-Bereich.
 
strex schrieb:
Wieder so eine Behauptung ohne Beleg. Wenn real Beweise vorgelegen hätte, was auf einen deutlich größeren Schaden hindeuten würde, hätte sich AMD locker Kapital dafür am Markt besorgen können.

Um noch eines draufzusetzten: In den USA gibt es Risiko-Finanzierungs-Fonds die speziell davon Leben Kapital für Prozesse bereitzustellen. Die bekommen dann entsprechend einen vorher verhandelten Anteil an dem Ertrag des Prozeßausgangs. Wird der Prozeß verloren, bleibt der Kläger so nicht auf den Schulden sitzen. Dafür ist der Gewinnanteil aber deutlich höher als vergleichbare Darlehenszinsen, dafür das Risiko bei Null. Selbstverständlich verfügen solche Fonds über ein Heer von Anwälten die vorab das Prozeßrisiko bewerten.

azurlord schrieb:
Das Problem bei der Denkweise ist aber, dass die wenigsten User (vielleicht ja hier mehr) die Leistung auch wirklich abrufen. Es wird aber nicht relativiert zwischen Leistung und Preis. Es wird gar nicht geschaut, ob der User wirklich den schnellsten bzw. vermeintlich schnellsten Prozessor braucht.

Das Problem an deiner Denkweise ist wiederum, daß Du zur Bewertung nur das P/L-Verhältnis heranführst. Du blendest das Thema Effizienz komplett aus. Wenn P/L der einzige Faktor ist, dann ist AMD natürlich konkurrenzfähig. Das ist dann aber auch ein Celeron. Und für die meisten Menschen wird ein Celeron für 90% aller PC-Nutzung ausreichend sein. Und? Wenn P/L alles ist, dann kann man auch einen Fiat fahren und das ein Auto nennen.

Wie auch immer, wenn man an einem PC nicht nur den Browser nutzt, langt nunmal ein Celeron oder eine AMD-CPU nicht. Auch wenn mein 2600K zu 90% der Nutzung meines PCs sich bei >=10% CPU-Auslastung langweilt, finde ich es langsam Zeit auf einen aktuellen Hexacore zu wechseln. Auch wenn meine 32GB RAM so gut wie nie tatsächlich gebraucht werden, ist bei mir lediglich die Frage da, ob ich mich mit 64GB RAM begnügen soll oder nicht. Zeig mir mal jemand der mindestens ein Jahr lang einen V8 fuhr, und sich freiwillig (ohne finanzielle Not) wieder einen Golf o.ä. zulegen würde. Das widerspricht einfach der menschlichen Natur.

Da es schon immer Menschen gegeben hat, für die genug eben nicht genug war, hausen wir nicht in Höllen.
 
Wow... Intel ist so dreist und versucht erneut sich um die Zahlung, welche sie per Gericht aufgebrummt bekommen hat, zu drücken. Respekt. Der Laden wird mir immer unsympathischer. Sollen die doch einfach zu den Bockmist stehen und die Zahlung machen. Oder ist denen mittlerweile der Eurokurs zu schlecht? Die EU würde ja alleine beim jetzigen Kurs ~25% mehr Euro bekommen als 2008/2009.

Ich hoffe die EU lässt nicht locker und fordert dann kurzfristig die Zahlung ein.
 
.Snoopy. schrieb:
Ich hoffe die EU lässt nicht locker und fordert dann kurzfristig die Zahlung ein.

Bei jeder Gerichtsentscheidung dieser Art, werden Art und Weise des Einspruchs, sowie eine Zahlungsfrist festgelegt. Werden diese Fristen überschritten, werden einerseits automatisch weitere Strafzinsen fällig, anderseits ist es dann nicht möglich irgendwelche Einsprüche geltend zu machen. Man kann ruhig davon ausgehen, daß das Heer von Intel-Anwälten diesbezüglich genau weiß, was zu tun ist.
 
Klassikfan schrieb:
Man stelle sich vor, AMD hätte ohne die Aktion von Intel nur ein Viertel von dessen Umsätzen abgeknabbert (was durchaus nicht unrealistisch war, da AMD damals das bessere Produkt hatte), kann man sich vorstellen, wieviele Milliarden Intel durch die Aktionen eingenommen hat.

Schau dir mal die Zahlen von AMD sei 2003 bis heute an. Findest du hier auf CB. Die Umsätze waren immer recht gut. Minimum 1,2 Milliarden pro Quartal mit regelmäßigen Spikes nach oben. Das Problem waren kleine Gewinne, bzw. teils heftige Verluste. Ich denke die Manipulationsgeschichte wird schwerwiegender gesehen als sie eigentlich war.
 
War die Strafzahlung nicht noch mit erneutem Patenthändeschlag beider Unternehmen verbunden?

http://www.golem.de/0911/71169.html

Geht man nämlich nach der Nachricht, scheinen für intel die fünf Jahre nur ein gekaufter Frieden gewesen zu sein.

Was soll man auch machen, wenn die intel Investoren mehr Geld sehen wollen, der Markt nur 100% besitzt und ein kleiner Teil davon auch noch AMD gehört?
AMD will ja noch in den rentablen Businessbereich mit Servern und Workstations zurück. Da läuten bei intel alle Alarmglocken.

Insgesamt wird der Aktienmarkt selbst bei totaler Monopolstellung unzufrieden sein. Alles aufgekauft, totale Marktkontrolle, weiterhin Wachstum und immer noch nicht zufrieden. dann wird intel wohl noch Kühlschränke produzieren, denn es gibt auch eine Grenze für Hardwarepreise, wenn alles Geld aus dem Wirstchaftkreislauf bei den Aktienteilhabern landet.

Was bringt es überhaupt dem Kunden, wenn dieser Produkte kauft, die für den Aktienmarkt entwickelt sind? Er bekommt nicht die Hardware, die er tatsächlich trotz Firmenfinanzierung über Güterkauf bekommen könnte, weil der Aktienteilhaber das Sagen hat und das Kapital einstreicht. Wenn also der Aktienteilhaber dem Kunden vorschreibt, was für Produkte er kaufen soll, die im Bares einbringen, dann wird der Kunde als unmündig verkauft, selbst betrogen und intel als Firma ist unqualifiziert kundenspezifische Produkte anzubieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön wie Manche hier das ganze nach wie vor zu relativieren versuchen. Der Grund, warum sie das tun und einem Branchenriesen hinterherjagen, der durch seine Aktionen auch sie sträflich benachteiligt hat ist mir schleierhaft.

@DocWindows: Die Umsätze waren recht gut? Sie hätten aber ohne Intel noch verdammt viel besser sein können. Und nicht nur auf Damals gerechnet. Wenn die großen Hersteller auch AMD angeboten hätten, wäre die Firma heute auch bekannter und vor allem gefragter. Und genau den gleichen Weg geht man zur Zeit bei den Notebooks. Die die Stiefkindnotebooks haben einen AMD und sind entweder überteuert oder bescheiden ausgestattet.
 
Hi

Einige scheinen hier einige Fakten durcheinander zu bringen.
Die 1.25 Mrd die AMD seinerzeit bekommen hat war ein Zivilrechtstreit bei dem sich
aussergerichtlich geeinigt wurde Geld + Patentaustauch.

Das Kartellrechtverfahren der EU von dem hier die Rede ist ist ein völlig unabhängiger Vorgang .
Das eine war Zivilrecht , dieses hier ist strafrecht.

Zum Thema selber: es gibt nicht nur schwarz und weiss....... ;)

gruss Digger
 
Rickmer schrieb:
Manchmal wird man erwischt und muss Milliarden blechen und es hat sich trotzdem gelohnt...

In der Wirtschaft ist es halt unwichtig wie lang man bescheißt, man darf sich halt nur nicht erwischen lassen.
Intel hat sich erwischen lassen und ist mit einem "Taschengeld" davon gekommen.
Dafür muss AMD immer noch wirtschaftlich bluten.
 
DocWindows schrieb:
Schau dir mal die Zahlen von AMD sei 2003 bis heute an. Findest du hier auf CB. Die Umsätze waren immer recht gut. Minimum 1,2 Milliarden pro Quartal mit regelmäßigen Spikes nach oben. Das Problem waren kleine Gewinne, bzw. teils heftige Verluste. Ich denke die Manipulationsgeschichte wird schwerwiegender gesehen als sie eigentlich war.

Die Umsätze wären aber dennoch besser gewesen, wenn AMDs technisch überlegene Produkte auch im Massenmarkt verkauft worden wären und Intel eben nicht so lange geschmiert hätte.

Die Verluste kommen demnach auch zustande, da AMD einen gewissen Fixbetrag in R&D gesteckt hat, in Erwartung das resultierende, stärkere Produkt in Menge x zu verkaufen um wieder die Investition tilgen zu können. Durch Intels dreckiges Verhalten war das AMD nicht möglich.

Daraus resultiert auch, dass AMD weniger Cash für R&D übrig hatte, deshalb seinen technischen Vorsprung nicht ausbauen konnte und letztendlich auch ins Hintertreffen gelangte. Dies war nicht nur der Punkt, an dem es abwärts mit AMD, sondern mit dem gesamten CPU-Markt für den Kunden ging. Intels Schmierereien haben die Entwicklung eingebremst, den Kunden geschadet und den einzigen Konkurrenten in eine beinahe unrettbare Situation gebracht. Demnach ist Intels "Strafe" lächerlich (obwohl eine Rekordsumme).

Mir ist es übrigens gehörig egal, wie gerade du Intels Schmiergelder und deren Auswirkungen einschätzt, es ist einfach viel zu auffällig, wie sehr du verharmlost und die Schuld lieber auf AMD schiebst. Neutralität ist von dir nicht zu erwarten, denn letztendlich scheitert deine Aussage schon an der einfachen Überlegung, dass AMD gar nicht verkaufen, somit expandieren, forschen und weiterentwickeln kann, wenn jemand anderes sie aus dem Massenmarkt und von den Gewinnen draußen hält. Wie bereits am Anfang des Threads orakelt: Die Fanboys finden ihre lächerlichen Argumente und Rechtfertigungen.
 
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